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w52 1. 10. S. 301-304

Eine internationale Versammlung in Rom

Dieser Bericht traf von N. H. Knorr, dem Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society ein, als er auf einer Vortragstour in Südeuropa, im Mittleren Osten und in Indien weilte.

DIE Welt ist voller Tumult. Nationen streiten wider Nationen. Es scheint, als ob jede Nation auf eine andere warte, um den Zunder anzuzünden, der einen dritten Weltkrieg entfachen würde. Mittlerweile gehen in den mächtigen Nationen grosse Vorbereitungen zu einem Kriege vor sich, und die geringeren Nationen machen mit ihren kleinen Armeen mit, und alle rüsten sich für den grossen Tag. Während all dies in der unruhigen Welt vor sich geht, predigen Jehovas Zeugen beständig die gute Botschaft von Gottes Königreich als des Menschen einzige Hoffnung. Sie spornen die Menschen an, Gottes Wort zu studieren und ihre Gedanken abzuwenden vom ungesunden Sinnen dieses Systems der Dinge und sie hinüberzulenken zu Gottes Denkweise. Sie sollen für die neue Welt der Gerechtigkeit leben, die der Schlacht des grossen Tages Gottes des Allmächtigen folgen wird.

Es ist eine Freude, mit Menschen verbunden zu sein, die nicht niedergedrückt sind durch die Probleme dieser vergehenden Gesellschaft der Welt Satans, sondern ihre Häupter emporheben und frohlocken, weil sie sehen, dass das Königreich der Himmel nahe gekommen ist. Jehovas Zeugen halten ihre Stellung bei Christus Jesus, dem gesalbten König, und sie horchen auf seine Worte, wie sie in Lukas 21:34-36 (NW) aufgezeichnet sind: „Habet acht auf euch selbst, damit eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Lebenssorgen und plötzlich jener Tag über euch falle wie eine Schlinge. Denn er wird über alle jene kommen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen. Bleibet also wach, zu aller Zeit Flehen darbringend, damit ihr imstande seid, all diesen Dingen zu entgehen, die kommen sollen, und damit ihr eure Stellung vor dem Sohne des Menschen haltet.“

Jehovas Zeugen stehen in der weiten Welt Schulter an Schulter und tun unter der Leitung Christi Jesu, ihres Führers und Gebieters, Jehovas Geheiss. Sie erkennen ihre Verantwortlichkeit und ihr Vorrecht, den Menschen von der Welt zu sagen, was die Zeichen der Zeiten bedeuten. Dies tun sie Tag um Tag, ja bis an die Enden der Erde. Von Zeit zu Zeit versammeln sich diese Diener Gottes zu Kongressen in verschiedenen Teilen der Welt, und solch eine Versammlung wurde für Rom, Italien, vom 7.-9. Dezember 1951 veranstaltet. Es war mir eine Freude, Rom zu besuchen und mit dem Volke des Herrn in jenem Lande zusammen zu sein. Bruder Milton Henschel reiste mit mir.

Als wir die kleine Gruppe der Bethelfamilie verliessen, die uns am 5. Dezember zum Internationalen Flughafen in New York begleitete, freuten wir uns, einen weiteren amerikanischen Vertreter zu finden, der mit demselben Flugzeug reiste. Ein glückliches Trio also fuhr ostwärts, Rom entgegen. In Gander, Neufundland, gab es wegen Motorenschwierigkeiten eine kleine Verzögerung von fünf Stunden, doch schliefen wir im Flugzeug, nachdem wir nach unserer Landung vernommen hatten, dass eine Verspätung eintrete. Um 23 Uhr erhielten wir diese Nachricht. Als wir nach erfolgter Reparatur aufstiegen, um den Atlantik zu überfliegen, erwachten wir alle, doch ging es nicht lange, und wir schliefen wieder ein. Im Dezember so weit nordwärts zu fliegen, lässt den Tag kurz werden, und es war dunkel, bevor wir Paris erreichten. Dann trafen wir um 19.15 Uhr in Paris ein. Dort hatten wir Gelegenheit, mit zwei Brüdern vom Büro Paris zu sprechen.

Nach einer Stunde waren wir nach Rom unterwegs und kamen dort gerade vor Mitternacht an. Beim Aussteigen beleuchteten mächtige Scheinwerfer das Flugzeug, und wir konnten niemand sehen, hörten aber einige Rufe der Begrüssung und fanden, dass die Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead, die dem Werk in Italien und den Nachbarländern zugeteilt sind, einen Bus gemietet hatten und da waren, um uns zu begrüssen. Wegen der Verspätung des Flugzeuges hatten sie stundenlang gewartet, waren aber trotzdem eine freudige Delegiertenschar. Wir hatten von ihren Verwandten und Freunden in Amerika viele Grüsse auszurichten. Sie liessen uns mit sich im Bus vom Flughafen nach Rom mitfahren, und wir hatten Gelegenheit, ihnen einiges zu erzählen, blickten aber späteren Gelegenheiten entgegen, wann wir uns des Anlasses freuen könnten, mit solch treuen Zeugen Jehovas zu sprechen. Es wurde spät, und am andern Morgen sollte der Kongress beginnen. Deshalb wurde es als gut befunden, sich nicht Zeit zu weiteren Besprechungen zu nehmen. Die meisten von uns kamen erst um 2 Uhr morgens zu Bett und mussten um 6 Uhr wieder aufstehen, um der ersten grossen Versammlung der Zeugen Jehovas in der grossen Stadt Rom beizuwohnen.

Ein altes Sprichwort sagt, dass alle Wege nach Rom führen; und während der Tag seinen Fortgang nahm, erwies sich dies bestimmt als wahr; denn da waren Vertreter aus 14 Nationen ausserhalb Italiens und Triests anwesend, aus England, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Dänemark, Belgien, Österreich, Schweden, Eire, Norwegen, Holland, Luxemburg, der Goldküste und den Vereinigten Staaten. Hunderte waren hier. Aus England waren mehr als 250 gekommen, aus Dänemark mehr als 100, aus der Schweiz und Deutschland gegen 70. Eine stattliche Zahl stammte aus den meisten andern Ländern. Besucher mussten am Bahnhof abgeholt werden, und Führer mussten diesen nicht Italienisch sprechenden Leuten zeigen, wohin sie zu gehen hatten; doch jedermann schien sich gut herauszufinden, fand seine Quartiere, kam zur Versammlung, und es ging nicht lange, und sie wussten, welcher Bus oder welche Strassenbahn sie zu den Messeanlagen führten, die Fiera Campionaria genannt wurden.

Die italienischen Verkündiger des Königreiches und die Missionare hatten tagelang gearbeitet, um die Anlagen und die Halle für diese Versammlung instand zu setzen. Das verwendete Gebäude war eine Ausstellungshalle in L-Form. Die Kommunisten hatten sich einige Zeit vorher dort versammelt gehabt und hatten den Ort in miserablem Zustand zurückgelassen. Der Boden war schmutzig, und die Wände waren mit politischen Schlagwörtern verschmiert. Der Mann, von dem die Brüder die Anlagen und das Gebäude mieteten, sagte, er könne es sich bestimmt nicht leisten, das Ganze für den dreitägigen Kongress in Ordnung zu stellen. Er sagte den Zeugen Jehovas, sie könnten dies tun und dürften tun, was sie wollten, um den Ort präsentabel zu machen. Als der Besitzer am Tage vor Beginn der Versammlung auf die Anlagen kam, war er überrascht zu sehen, dass alle Wände des Gebäudes, das wir benutzen wollten, bemalt und die Anlagen aufgeräumt waren. Alles war in Ordnung gebracht und ein schönes Podium im Winkel des „L“ errichtet worden. Neonlichter waren installiert. Der Hintergrund des Podiums bestand aus grünem Lorbeer, der in das Flechtwerk eingewoben und mit blassroten und roten Nelken verziert war. Es sah nun wie ein neues Gebäude aus und nicht wie ein Trümmerfeld, das die Kommunisten zurückgelassen hatten. Dort stand in Italienisch auch der Jahrestext zu lesen. An einem Ende des Baus waren Stände für Quartierbüro, Auskunft und Dienst errichtet, am andern Ende die „Cafeteria“ und der Büchertisch.

Der in Rom im Jahre 1951 abzuhaltende Kongress war bestimmt weit verschieden von der kleinen Versammlung, die dort im Jahre 1947 getagt hatte, als ich zu jener Zeit die Stadt besuchte. Damals konnten wir uns in einem kleinen Hotelzimmer versammeln, und die Leute konnten an den Fingern abgezählt werden. Jetzt aber, als der 7. Dezember kam und die Brüder gegen neun Uhr ihre Plätze einnahmen, während beim Gesang Ordnung in die Reihen kam, waren 1300 zum Kongress anwesend. Die Zuhörer nahmen beständig zu, bis am Sonntagabend die Versammlung eine Höchstzahl von 1731 erreichte. Sie trotzten schweren Regengüssen und sassen in ihre Mäntel gehüllt im ungeheizten Gebäude, freuten sich beim Singen und nahmen die lebengebende Erkenntnis aus Gottes Wort in sich auf.

Das Programm war für drei Tage veranstaltet worden, und die Vorträge begannen am Morgen um 9 Uhr und dauerten den ganzen Tag bis etwa um 9 Uhr abends, wobei am Mittag Zeit eingeräumt wurde für das Mittagsmahl und um fünf Uhr für das Abendessen. Wir erachteten es als das beste, diese drei Tage für den Besuch von Versammlungen zu reservieren und so den neuinteressierten italienischen Brüdern behilflich zu sein, eine genaue Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen. Der öffentliche Vortrag über das Thema „Ist die Religion der Weltkrise gewachsen?“ wurde in der Öffentlichkeit zwar nicht weit und breit angesagt, doch waren alle Wachtturm-Abonnenten und die Interessierten in Rom von der Versammlung benachrichtigt und besonders gebeten worden, den öffentlichen Vortrag zu besuchen. Die Anwesendenzahl zeigte, dass sie wirklich kamen.

Das Werk der Zeugen Jehovas kommt in Italien eigentlich erst in Gang. Im Jahre 1947 konnte die Gesellschaft zwei Missionare ins Land senden und es gab einen Durchschnitt von 152 Verkündigern in jenem Jahre. Nun haben wir 38 Gileadabsolventen im Lande, die in verschiedenen Städten wirken, und im Jahre 1951 gab es im Durchschnitt 1532 Evangeliumsdiener in Italien, ja sogar eine Höchstzahl von 1739. Vor fünf Jahren verbrachten die Verkündiger 22 000 Stunden beim Predigen des Evangeliums. Während 1951 verbrachten sie 231 000 Stunden in diesem Werke. So wird denn das Evangelium vom Königreich in Italien gepredigt, doch ist immer noch viel Arbeit zu tun. Wir wissen, dass am meisten Gutes vollbracht werden kann, indem wir von Tür zu Tür gehen, Nachbesuche vereinbaren und Bibelstudien durchführen. Auf diese Weise können die andern Schafe des Herrn gefunden und ernährt werden. Öffentliche Vorträge anzukündigen oder mit den Zeitschriften das Zeugnis auf den Strassen zu geben, würde im Augenblick eine zu grosse Beunruhigung hervorrufen in diesem Lande, wo ein beträchtlicher Konflikt besteht zwischen der katholischen Hierarchie und den kommunistischen Organisationen. Die Redefreiheit ist, wenn verfassungsmässig auch anerkannt, so doch nicht ganz Tatsache. Es gibt zu viele alte Gesetze in Italien, die nie widerrufen worden sind und die anzuwenden die Priester die Polizei anspornen können, um öffentliche Versammlungen zu verhindern. Doch kann man private Versammlungen abhalten und mit den Leuten daheim studieren. Und das ist es, was Jehovas Zeugen in Italien tun, und zwar mit ausgezeichneten Ergebnissen. Der Kongress war eine private Versammlung und war nicht angekündigt worden, und daher war keine besondere polizeiliche Erlaubnis nötig, obwohl die Polizei von der Versammlung in Kenntnis gesetzt war. Alles verlief sehr ordentlich, und die Brüder wurden durch das, was ihnen zur Kenntnis gebracht wurde, reich gesegnet.

Einer der Redner wies auf die grosse Notwendigkeit hin, dass die Bibel in Italien gelehrt werde und wie jene, die schon zur Wahrheit gekommen seien, mit der gegenwärtigen Wahrheit Schritt halten müssen. Sie müssen das wertschätzen, was der Herr durch seine Organisation beschafft, und müssen eifrig studieren. Er sagte, wir müssten den Aufschluss, den wir erhalten haben, gebrauchen, indem wir von Haus zu Haus predigen, und zwar nicht bloss hier und dort zu unregelmässigen Zeiten, wie einige dies tun. Der Bruder veranschaulichte dies durch die Art, wie wir Nahrung zu uns nehmen. Das meiste, was wir an wichtigem Essen zu uns nehmen, nehmen wir bei regelrechten Mahlzeiten ein, wobei pasta asciutta (Teigwaren) der Hauptgang sei. Doch wenn wir es wünschen und die Gelegenheit haben, nehmen wir manchmal einen Imbiss von castagne (geröstete Kastanien) zu uns, den wir auf der Strasse bekommen können. Essen wir aber immer Kastanien? Oh nein! So sehen wir, dass es nötig ist, noch mehr von Haus zu Haus zu predigen, um uns selbst richtig zu ernähren und die andern Schafe zu weiden. Wir müssen in unserm Werk des Predigens und in unserm Studium regelmässig sein.

Wir müssen uns stets daran erinnern, dass wir nicht darauf ausgehen, in unserer Organisation grosse Zahlen zu haben, sondern jene, die in die Organisation hineinkommen, müssen die Reife erlangen. Dies können wir durch Geduld erreichen. Ein Bruder erzählte eine Erfahrung in Verbindung mit Geduld. Bisweilen sind wir zu begierig und wollen die Leute eilends in die Wahrheit hineinbringen. Ein Bruder fragte bei seinem ersten Nachbesuch die Person guten Willens: „Möchten Sie die Bibel mit mir studieren?“ Die Antwort war ein Ja. Der Bruder fragte darauf sogleich: „Wollen Sie mit mir die Versammlungen besuchen?“ Und die Antwort war wieder ein Ja. Der Bruder war aber nicht geduldig, sondern fragte diesen Neuinteressierten, ehe er überhaupt je mit dem Bruder studiert hatte: „Wollen Sie mit mir in den Dienst ziehen?“ Der Redner wies darauf hin, dass man etwas Geduld haben sollte, ehe man die zweite und dritte Frage stelle. Dies sollte nicht heissen, dass Jahre vergehen müssten, ehe man Leuten die zweite und dritte Frage stellt, denn wir wissen, dass alle wahren Christen zu dem Punkt kommen sollten, da sie die gute Botschaft so predigen, wie Jesus Christus es tat, aber sie sollten zuerst etwas Erkenntnis der Wahrheit haben. Nach einigen Bibelstudien werden sie etwas wissen, worüber sie mit andern sprechen können. All dies wurde gesagt, um die Brüder zu lehren, damit sie reif werden und ihr gutes Urteil gebrauchen.

Ein anderer erzählte eine Erfahrung, um zu zeigen, dass wir nicht den guten Willen der Leute zu sehr beanspruchen sollten, indem wir abends bis spät dort bleiben. Gebt ihnen, was sie brauchen, mittels der regulären Studien und erlaubt ihnen, etwas zu verdauen. Dann lasst sie für das nächste Mal, da ihr wieder kommt, etwas hungrig werden. Es ist wichtig, dass die Menschen das, was sie gelehrt worden sind, auch behalten.

Ein weiterer Punkt war, dass wir nicht die ganze Bibel kennen müssen, um das Evangelium zu predigen. Eine Schwester hatte gesagt, sie könne keine Nachbesuche machen und Bibelstudien abhalten, aus Angst, einen Professor anzutreffen. Darauf wurden viele Brüder gefragt: „Wie viele Professoren habt ihr bis jetzt bei euerm Predigen angetroffen?“ Die Antwort lautete: „Keinen.“ Wenn jemand zu einer Erkenntnis der Wahrheit und des Königreiches kommt, kann er denen, die er antrifft, stets erzählen, was er von der Bibel weiss. Das Landvolk kann stets seinen Mitmenschen behilflich sein und kann mit ihnen studieren. Und was die Bibel betrifft, wissen viele gebildete Personen wenig von ihrem Inhalt, und Jehovas Zeugen können auch solche lehren.

Gute Belehrung wurde hinsichtlich Kindern und ihrer richtigen Betreuung gegeben. Der Punkt der Reife und das verträgliche Zusammenleben in der Versammlung wurden betont. Richtige Sitten und ein achtbares Leben wurden als in Gottes theokratischer Organisation notwendig hervorgehoben. Die Normen, welche katholische Führer in Italien für Glieder ihrer Kirche annehmen, sind nicht dieselben wie diejenigen Gottes. Gott kann seine Normen nicht herabsetzen, um sich verschiedenen Nationalitäten anzupassen. Die Notwendigkeit der Reinheit der Organisation des Herrn wurde von allen erkannt und begriffen. Aus den sechsundsechzig Briefen, die Gott an uns alle gerichtet hat, Rat und Unterweisung zu empfangen, ist unsere grösste Hilfe. Durch diese Briefe können wir den Weg zu ewigem Leben finden und lernen, wie wir jetzt richtig leben und die gute Botschaft predigen sollen, indem wir uns für die Neue-Welt-Gesellschaft vorbereiten.

Die italienischen Brüder und alle Anwesenden wurden sehr ermutigt durch die guten Dinge, die aus Gottes Wort hervorgebracht wurden, und um den Englisch und Deutsch sprechenden Kongressbesuchern zu helfen, wurden einige Sonderversammlungen angeordnet und Zusammenfassungen der Ansprachen und Erfahrungen in ihrer eigenen Sprache gegeben. Auch die dänische Gruppe hielt eine solche Versammlung ab.

Die Mehrzahl der Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead, die jetzt in Italien wirken, war am Programm beteiligt. Die meisten davon kannten die italienische Sprache gar nicht, ehe sie nach Italien gingen, und die Besucher waren überrascht, wie fliessend sie redeten und wie sie sich in der italienischen Sprache schon ganz daheim fühlten. Die Missionare haben in ihren verschiedenen Zuteilungen ausgezeichnete Arbeit geleistet. Vor drei Jahren gab es nur e i n e Familie guten Willens in der Stadt Neapel. Einige Missionare und italienische Pioniere haben dort eine Weile gearbeitet. Guter Same ist gepflanzt und eine Organisation aufgebaut worden. Nun gibt es 30 regelrechte Verkündiger in Neapel, ja eine Höchstzahl von 40. Diese Gruppe führte im Monat November 29 Heimbibelstudien durch. Die Gruppe in Rom ist von 6 auf 38 angestiegen. Ähnliche Zunahmen waren in Triest, Mailand, Turin, Como, Bologna, Florenz, Palermo und in manchen andern Städten in ganz Italien zu verzeichnen. Die wirkliche Zunahme in Italien wird aber durch das Werk der italienischen Brüder selbst kommen, und je mehr solcher zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen und ihre Dienstvorrechte schätzen, um so besser wird es um das Zeugniswerk in Italien bestellt sein. Die Missionare helfen ihnen erkennen, wie sie das Werk tun und reife Verkündiger werden sollen, aber s i e müssen die Last der grössten Arbeit unter den Millionen Menschen in Italien tragen. Es gibt in Italien nun 43 Pioniere, die zusammen mit den Missionaren im Vollzeitdienste stehen, und 97 Gruppen von Zeugen Jehovas, die in sechs Kreise eingeteilt sind. Die Kreisdiener gehen allem in ihrem Kreise bekundeten Interesse nach. Manche müssen grosse Strecken weit reisen, um mit Wachtturm-Abonnenten oder einer Person Fühlung zu nehmen, die vor kurzem Literatur vom Büro erhielt. Kreisdiener verbringen den Tag gewöhnlich bei solchen Leuten, halten Studien ab mit ihnen und zeigen ihnen eingehend, wie das Werk des Herrn getan wird, und laden Neuinteressierte ein, sich am Felddienst zu beteiligen, und manchmal lassen sie Broschüren und andere Publikationen zur Verbreitung zurück. Das Büro und die Kreisdiener behalten alle einzelnen sorgfältig im Auge, und neue Gruppen entstehen nun überall in Italien. Man trachtet danach, ja kein vorgefundenes Interesse zu vernachlässigen.

Es scheint, dass ganz Italien ein weiteres Pflanzen und Begiessen benötigt, und Jehova Gott wird das Wachstum geben. Die Zunahme ist schon gross, wie dies aus der hohen Zahl Verkündiger hervorgeht, die die Arbeit in den vergangenen wenigen Jahren aufgenommen hat, und aus der Tatsache, dass anlässlich des Kongresses in Rom 94 getauft wurden, doch bestimmt ist dies erst der Anfang. Jahrhundertelang ist Italien in falscher Religion versunken gewesen, und die meisten Leute des Landes haben genug von all den üblen Bräuchen, dem Pomp und der Menschenverherrlichung, der Selbstsucht und dem Günstlingswesen, wie es gegenüber der wohlhabenden Klasse zum Ausdruck kommt. Die Priester sind den Leuten zu einer Last geworden, und dieses Land hat, gleich wie die übrige Welt, übergenug von falscher Religion. In Wahrheit hat die Tyrannei der religiöspolitischen Führer einen Zustand in Italien herbeigeführt, in dem Millionen vom katholischen Glauben abgekommen sind und sich dem Kommunismus zugewandt haben. In diesem Zustand wird der Beweis erblickt, dass der Katholizismus nicht die Lösung des Problems der Überwindung des gottlosen Kommunismus darstellt, sondern dass er eher eine Ursache seines bereits grossen Vorhandenseins auf Erden ist. Es ist in der Tat ein Trost, zu wissen, dass Jehova Gott nun etwas tut, um den bedrückten Völkern beizustehen, indem er eine neue Welt der Gerechtigkeit aufbaut. In den Jahren, die noch vergehen, ehe Jehova seinen Zorn über das üble System der Dinge offenbart, das jetzt die Erde beherrscht, werden viele weitere Menschen guten Willens bestimmt Stellung auf der Seite des Königreiches Gottes beziehen.

Das Volk muss sich losreissen von der Einstellung, die Vergangenheit zu verherrlichen, und es muss vorwärtsblicken, der Zukunft, der neuen Welt entgegen, die Jehova nun schafft. Rom ist eine Stadt der Reliquien und zusammengefallener alter Bauwerke; da sind z. B. das Kolosseum und der Palast Neros und auch die Triumphbogen, das Forum und die Katakomben. Diese Dinge sind interessant für die Touristen und die Italiener, ebenso die Altertümer im Vatikan, aber das Volk sollte sich für die Zukunft nicht blind machen, indem es stets in die Vergangenheit blickt, noch sollte es die bösen Wirklichkeiten des gegenwärtigen Systems der Dinge übersehen, indem es auf die Übel und die Verfolgungen von Christen in der Vergangenheit hinweist oder auf die Eroberungen, die in Italien oder von den Römern durchgeführt wurden. Wir leben in derselben alten Welt unter Satan, von der Paulus in 2. Korinther 4:4 sprach. Rom und die ganze Welt werden beherrscht von demselben unsichtbaren Gott, dem Teufel, gleichwie zur Zeit, da Paulus diese Stadt vor neunzehnhundert Jahren besuchte. Rom besitzt keinen Ruhm, worauf es vor einer andern Stadt der Welt stolz sein könnte. Es kann mit seinen vergangenen Eroberungen und Gewinnen, was religiöse Beherrschung der Menschen betrifft, prahlen, wie auch mit seiner Verfolgung wahrer Christen in der Vergangenheit und Gegenwart, seiner Inquisition und Verderbtheit. An Gottes Wort beurteilt, ist seine Vergangenheit kein Ruhm, und sein gegenwärtiges System der Dinge ist in Gottes Augen der Vernichtung wert.

Jehova allein hat eine Botschaft des Trostes für das Volk. Sie ist in seinem Worte enthalten. Dieses enthält Hoffnung für Gerechtigkeitsliebende. Jehovas Zeugen haben das Vorrecht, die gute Botschaft aus Gottes Wort angesichts aller Arten von Widerstand zu verkündigen, und Jehova empfängt die Ehre dafür, dass der Weg offenbleibt, damit die Botschaft vernommen werden könne und in diesen letzten Tagen der Herrschaft Satans grosse Zunahmen erzielt werden möchten.

Die „Reine Anbetungs“-Versammlung in Rom brachte den Herzen vieler Freude. Alle Besucher waren glücklich, dort gewesen zu sein. Andere auf der ganzen Erde freuten sich, zu erfahren, dass in diesem Bollwerk der Religionsverschmelzung eine Versammlung für reine Anbetung stattgefunden hat. Dutzende von Telegrammen trafen aus allen Teilen der Welt ein, und alle Anwesenden waren dem Herrn dankbar, dass die Versammlung ohne Störung in dieser alten Stadt abgehalten werden konnte, welche so viele bedrückt und die Leute vieler Nationen über Gottes in der Bibel ausgedrücktes Vorhaben in Finsternis hielt. Nur durch Jehovas Macht konnte dies möglich sein, und Jehova sorgt dafür, dass das Licht aus seinem Wort in diesen letzten Tagen hervorleuchtet, und dass falsche Religion dadurch blossgestellt wird. Die italienischen Verkündiger des Königreiches Gottes bekunden Entschlossenheit und Eifer, und mit Jehovas Hilfe werden sie bestimmt die Ausdehnung der theokratischen Organisation sehr vorandrängen, ehe das Ende des Systems der Dinge Satans kommt. Es war eine Freude, sie zu besuchen und Jehova mit ihnen anzubeten.

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