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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1953
w53 1. 5. S. 277-279

Mehrung in Liberia vorbereitet

Fortsetzung des Berichts über die Afrikareise des Präsidenten der Watch Tower, N. H. Knorr, und seines Sekretärs, M. G. Henschel.

MILTON HENSCHEL verließ das Flugzeug der Pan American Airline, das wir in New York bestiegen hatten. Er mußte umsteigen, denn er wollte die Zeugen Jehovas in Sierra Leone besuchen. Ich plante, diejenigen in Monrovia, Liberia, zu besuchen, und blieb deshalb im Flugzeug und flog nach Roberts Field weiter, einem Flughafen, der 88 Kilometer außerhalb der Hauptstadt liegt. Nachdem wir Dakar hinter uns gelassen hatten, flog unser Flugzeug durch einen Sturm, und unter uns trug sich das schönste Schauspiel eines Feuerwerks zu, das ich je gesehen hatte. Bündel von Blitzen sprangen von Wolke zu Wolke und viele Blitze gingen im Zickzack durch die Wolken auf die Erde. Das war ein wunderbares Schauspiel und dauerte eine halbe Stunde. Der Steward sagte, daß das Flugzeug schon oft vom Blitz getroffen worden sei; aber da wir in einer Höhe von 5500 Metern über dem Meeresspiegel flogen, blieben wir diesmal verschont.

Das Flugzeug landete kurz nach Mitternacht. Zehn Brüder waren dort, um mich zu treffen. Sie waren auf einem Abholerwagen gekommen, den sie gemietet hatten. Als wir durch eine Gummiplantage fuhren, konnten wir im Scheinwerferlicht des Lastwagens die kleinen Becher sehen, die an den Baumstämmen hingen und den Kautschukmilchsaft, den Saft des Gummibaumes, sammelten. Die Unterhaltung mit den Brüdern machte die Fahrt nach Monrovia interessant. Wir kamen um zwei Uhr morgens schläfrig und müde an.

Der Kongreß begann am nächsten Morgen um neun Uhr im Königreichssaal, der Vorhalle des Missionarheimes, mit 36 Anwesenden. Nachdem diese zur Predigttätigkeit ins Feld ausgezogen waren, versammelte ich mich mit den Missionaren, um mit ihnen über ihre Probleme zu sprechen. Ein gewaltiges Werk muß in Liberia getan werden; die Missionare wollen sich weiter darum kümmern.

Liberia ist die einzige Negerrepublik in Afrika. Alle seine Politiker, bis herauf zum Präsidenten, stammen von amerikanischen Negern ab, die nach Liberia zurückkehrten, nachdem die Sklaven in den Vereinigten Staaten befreit waren. Sie wollten eine Regierung bilden und sind darin erfolgreich gewesen.

Auf Grund der Missionstätigkeit, durch die die Ureinwohner erzogen wurden, spielt Religion in Regierungssachen eine große Rolle. Der Präsident ist ein Prediger, der immer noch zu seiner Gemeinde spricht. Viele Beamte waren Prediger, bevor sie ihre jetzigen Verantwortungen übernahmen.

In den letzten zehn Jahren ist ein beträchtlicher Fortschritt in der Stadt Monrovia gemacht worden. Einige Straßen sind gepflastert und eine Wasserversorgungsanlage ist eingerichtet worden; außerdem wurde viel gebaut. Eines der letzten Bauwerke, das die Regierung errichten ließ, ist der hundertjährige Pavillon, ein wunderbares Gebäude, das dem Ansehen einer jeden Gemeinde dienen würde.

Etwa vor sechs Jahren sandte die Watch Tower Society farbige Missionare nach Liberia und seitdem ist das Werk beständig gewachsen. Zur Zeit gibt es zwei gute Versammlungen, eine in Monrovia, die andere in Kap Palmas, die zusammen aus einer Höchstzahl von 67 Evangeliumsdienern bestehen, die sehr eifrig die gute Botschaft predigen. Während des Jahres 1952 wurden zwei weitere Missionare als Hilfe gesandt, um das Werk in Liberia voranzutreiben, und während ich dort war, wurde ein Zweigbüro der Gesellschaft eingerichtet.

In den Städten Monrovia und Kap Palmas ist ein gutes Werk getan worden, aber nun ist die Zeit gekommen, die Königreichsbotschaft auf kleinere Städte, Dörfer und auf den Busch auszudehnen. Es wurden Vorkehrungen getroffen, dies während des kommenden Jahres und danach in Angriff zu nehmen. Das macht es notwendig, die Eingeborenendialekte der Ureinwohner zu erlernen. Deshalb wurden die Missionare ermahnt, eifrige Anstrengungen zu machen, wenigstens einen der hauptsächlichsten Dialekte zu erlernen. Einige der eingeborenen Vollzeitdiener sprechen diese Dialekte. Sie werden jedoch weitere sechs Monate Schulung durch die Missionare erhalten müssen, bis sie in der Erkenntnis der Vorsätze Jehovas gereift und im Predigtwerk geschickt genug sind, um das Werk im Busch unter den Stämmen voranzutreiben. Alle Eingeborenenbrüder können es kaum abwarten.

Am Mittwochabend war unsere Versammlung von 36 auf 76 gestiegen, so daß es nötig wurde, den Hof des Missionarheimes für die Abwicklung unseres Programms zu benutzen. In regelmäßigen Abständen wurde das Kongreßprogramm gestört, weil Bekenntnischristen durch die Straßen zogen, Serenaden sangen und die Kollektengelder einsammelten. Die Gesänge, das Schlagen auf Pauken und Trommeln und die Zaubermusik jedoch klangen mehr wie Dschungelheidentum als Christentum.

ÖFFENTLICHES PREDIGEN

Das Organisieren des Zweigbüros in Liberia und die Versammlungstätigkeit machte den Donnerstag (20. November) zu einem geschäftigen Tag. Für die Nachmittags- und Abendversammlungen benutzten wir den herrlichen, hundertjährigen Pavillon. Es war ein Vergnügen, viele der liberischen Brüder während des Programms sprechen zu hören. Ihre Demonstrationen waren interessant, unterhaltend und lehrreich.

Die öffentliche Ansprache wurde am Abend um 19.30 Uhr abgehalten und stand unter dem Thema: „Es ist Zeit, Gottes Weg zu betrachten“. Alle Brüder waren sehr erfreut, als sie erfuhren, daß 403 Personen zum Vortrag gekommen waren, darunter auch eine Reihe von Regierungs­beamten. Fünfundvierzig von ihnen hörten die Ansprache durch Lautsprecher außerhalb der Halle, obgleich die Halle nicht voll besetzt war. Sie waren zu schüchtern, um in ein solch wunderbares Auditorium zu kommen. Nebenbei erwähnt, geschieht dies auch zeitweilig bei den Versammlungen im Königreichssaal. Nach dem Vortrag wurden viele Fragen gestellt und einige gaben ihre Adressen ab, so daß sie weitere Auskunft erhalten konnten. Zweifellos wird man als Ergebnis viele Bibelstudien beginnen können.

Vorkehrungen waren auch getroffen worden, damit der Radioansager mit mir am Freitagabend ein Interview über den Regierungssender bringen konnte. Er stellte eine Reihe von Fragen, wie zum Beispiel über den Zweck meines Kommens nach Monrovia und über das Ausmaß und den Fortschritt unseres Werkes. Seine letzte Frage bezüglich der Ausführungen in meiner Ansprache im hundertjährigen Pavillon gab mir eine gute Gelegenheit, die Ansprache kurz zu wiederholen und die Menschen auf Gottes Königreich als des Menschen einzige Hoffnung hinzuweisen. Diese Station erreicht alle Orte längs der Küste und hat — wie man sagt — einen großen Hörerkreis. Danach hatte ich Zeit und Gelegenheit, mit dem Sendeleiter über unser Werk und die Botschaft, die wir predigen, zu sprechen.

Es wurde nun Zeit, zum Roberts Field aufzubrechen. Ich hatte vor, das Flugzeug zu nehmen, das um Mitternacht den Flugplatz berühren würde, um nach Johannesburg zu fliegen. Der neuernannte Zweigdiener, Bruder Klinck, und ich fuhren zum Flughafen in einem kleinen Omnibus. Nachdem wir dort angekommen waren, besprachen wir bis Mitternacht viele Einzelheiten, das Missionarheim in Liberia betreffend. Dann erfuhren wir, daß das Flugzeug drei Stunden Verspätung hatte. Wir nutzten die Verspätung aus, um ein wenig zu schlafen. Danach wurde uns gesagt, daß es noch einmal anderthalb Stunden bis zur Ankunft des Flugzeuges dauern würde.

Um 4.30 Uhr hörten wir das große DC-6-Flugzeug über uns hinwegdröhnen. Wir gingen nach draußen. Ich sah die glänzenden Sterne am Himmel und erwartete mit Bestimmtheit, in der nächsten Stunde unterwegs zu sein. Aber plötzlich wurde durch den Lautsprecher bekanntgegeben, daß das Flugzeug nicht landen, sondern direkt nach Accra fliegen würde. Später wurde uns gesagt, daß ein fünf Meter über dem Boden liegender Nebel das Landen unmöglich gemacht hatte. Das nächste Flugzeug ginge erst vier Tage später.

Meine Enttäuschung wurde nicht nur mit sechs anderen geteilt, die auch mit dem Flugzeug fliegen wollten, sondern auch mit den siebzehn Fluggästen, die in Roberts Field auszusteigen beabsichtigten. Sie wurden nach Accra mitgenommen und konnten erst zwei Tage später zurückkommen.

Da ich die Arbeit, die ich in Monrovia tun wollte, fertiggestellt hatte, sah ich keinen guten Grund dafür, die 88 km zurückzufahren, besonders deshalb nicht, weil ich wußte, daß keine Hotelzimmer in Monrovia zu haben waren und kein Raum im Missionarheim zur Verfügung stand, in dem ich meine Arbeiten hätte verrichten können. So nahm ich die Einladung der Pan American an, auf ihre Kosten im Flughafen zu bleiben. Es war dort ruhig; trotz großer Hitze konnte ich ein ganzes Teil meiner Arbeit tun, die ich bei mir hatte, und sie zur Post geben, denn ich hatte ein Bett, einen Tisch und einen Stuhl.

Dienstagnachmittag kamen einige Brüder nach dort, um mir Lebewohl zu sagen. Dies gab mir Gelegenheit, mit ihnen einige Stunden lang die Errichtung eines neuen Missionarheimes und eines Königreichssaales zu besprechen. Während der vergangenen vier Tage hatten sich die Brüder eifrig nach Land umgesehen, die Kosten dafür überschlagen und Pläne gezeichnet. All dies wurde besprochen und abschließende Vorkehrungen für die Unterbringung der Missionare und des Zweigbüros wurden getroffen. Wir nahmen zusammen das Abendessen ein, und um neun Uhr abends fuhren sie wieder nach Hause. Ich erwartete, um Mitternacht abfliegen zu können. Diesmal landete das Flugzeug, und wir flogen mit nur 30 Minuten Verspätung ab.

Ich freute mich sehr, die Brüder in Accra zu sehen, auch wenn die Behörden mir nicht erlauben wollten, nach meiner Ankunft dort zu bleiben. Sie verweigerten allen Watchtower-Vertretern die Einreise in ihr Land. Die Brüder hatten mich vier Tage früher erwartet, aber der Zweigdiener und einige andere waren dennoch dort, als ich um 15 Uhr ankam. Fünfundvierzig Minuten lang hatte ich die Freude, mit ihnen die Lage in Accra zu besprechen.

Die Zeitungen waren voll davon, daß es Mr. Knorr nicht erlaubt worden war, in das Land einzureisen, und sie wollten den Grund dafür wissen. Etwas, was mich besonders freute, war die Tatsache, daß die Brüder auch so eine wunderbare Hauptversammlung hatten. Achttausend waren von allen Teilen des Landes nach Accra gekommen und ein gewaltiges Zeugnis wurde gegeben. Zum öffentlichen Vortrag erschienen 15 000 Menschen. Der Zweigdiener sprach über das gleiche Thema, über das ich gesprochen haben würde. So hörten sie, daß das Königreich die einzige Hoffnung der Welt sei. Die ganze Geschichte über die Goldküste, wie sie durch den Zweigdiener berichtet wurde, wird in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift erscheinen.

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