Die Gleichgültigkeit — eine Torheit
DIES ist die Zeit der Gleichgültigkeit, Interessenlosigkeit und Apathie. Sprich mit jemandem über die Korruption, über die pilzartige Fäulnis, die sich besonders in hohen Stellen bemerkbar macht, und er zeigt Gleichgültigkeit. Erzähle ihm etwas über die schwankenden und stets ansteigenden nationalen Schulden, die die wirtschaftliche Stabilität des Volkes untergraben, und er bleibt uninteressiert. Warne ihn vor dem schleichenden Faschismus, der gerade ihm den Lebenssaft seiner köstlichsten Freiheiten entzieht, und er zeigt sich apathisch. Und klopfe an seine Tür mit einer Botschaft aus Gottes Wort, und er mag nicht einmal die Anstrengung machen, festzustellen, ob der Betreffende mit Schnürsenkeln hausiert oder ein christlicher Diener ist, der die gute Botschaft von Gottes Königreich bringt.
Und der moderne Mensch fühlt sich ganz wohl bei seiner Apathie. Warum sich auch über Korruption aufregen, über einen Tag der Abrechnung oder über das, was morgen sein mag? Bei mir geht heute alles seinen gewohnten Gang! Wie sein Gegenstück vor fünfundzwanzig Jahrhunderten sagt er: „Jehova sieht uns nicht, Jehova hat das Land verlassen!“ „Jehova tut nichts Gutes und tut nichts Böses“. (Hes. 8:12; Zeph. 1:12) Oder er mag die spießbürgerliche Haltung einnehmen, daß „die althergebrachte Religion gerade gut genug für mich ist“, indem er sich keine Sorgen darum macht, ob seine Vorfahren gutes Urteilsvermögen anwandten, als sie ihre Religion wählten.
Tatsächlich zeigen seine Handlungen, daß er der Tor ist, der ‚in seinem Herzen spricht: Es ist kein Gott!‘ (Ps. 14:1) Tief in seinem Herzen ist er mit seiner Lebensphilosophie unzufrieden; statt aber nach etwas Besserem Ausschau zu halten, frönt er selbstischen körperlichen Vergnügungen, und früher oder später muß er die Wahrheit erkennen: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ — Gal. 6:7, NW.
Statt Gleichgültigkeit an den Tag zu legen, ist jetzt für uns mehr als zuvor die Zeit, wachsam zu sein; wir müssen beobachten, Interesse und Besorgnis zeigen, denn es ist ein Gott im Himmel, und sein Wort ist Wahrheit. Und das Wort zeigt, daß wir in einer Übergangszeit leben von einem alten System der Dinge zu einem System neuer Himmel und einer neuen Erde. (2. Pet. 3:4, 13) Jetzt ist deshalb die Zeit, Jesu Warnung zu beachten: „Habet acht auf euch selbst, damit eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Lebenssorgen“ und dem Gebot zu gehorchen: „Suchet Jehova, … suchet Gerechtigkeit, suchet Demut.“ — Luk. 21:34, NW; Zeph. 2:3.
Jene, die die Hoffnung auf Gottes Königreich zu ihrem Interessengebiet machen, werden jetzt noch größeren Herzensfrieden und Freude erlangen. Und diese Hoffnung ist wahrlich ein Preis, für den zu leben, zu arbeiten und zu kämpfen sich lohnt, denn es wird ein ewiges Leben in Anspruch nehmen, um völlig seine Segnungen des Friedens und der Wohlfahrt, der Gesundheit und des Lebens verwirklicht zu sehen. Jene, die jener Hoffnung gegenüber gleichgültig sind, werden niemals solche Segnungen kennenlernen. Wahrlich, solche Gleichgültigkeit ist Torheit.