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  • Jehovas „Gedenkbuch“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 15. 4. S. 247-253

Jehovas „Gedenkbuch“

1. Auf welcher Grundlage wird das persönliche Gericht schließlich entschieden, und zu welchen Fragen führt dies?

IN JEHOVA sehen wir das vollkommene Muster. Satan ist gebrandmarkt als Urheber des Musters der Bosheit und Ungerechtigkeit. Während einer Gerichtszeit, die bereits begonnen hat, wird letzten Endes beurteilt, ob das Lebensmuster jeder Person von dieser oder jener Art sei. Die Betreffenden werden entweder als würdig befunden, die ewigen Segnungen zu ererben, welche aller warten, die von Gott als seine Söhne anerkannt werden, oder werden unter jene eingereiht, deren „Teil sein wird in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt. Dies bedeutet den zweiten Tod“. (Off. 21:7, 8, NW) Welcherlei Muster entwickelst du? Ist es möglich, daß man sein Lebensmuster ändere, und wenn ja, wie kann man Hilfe erhalten im Erstellen eines Lebensmusters, das einem Jehovas Anerkennung sichert? Dies sind Fragen, die eine ernste Betrachtung erfordern.

2. Wie zeigt die Prophezeiung Maleachis, daß die Gegenwart ein Gerichtstag ist?

2 In Maleachis Prophezeiung, Kapitel 3, wird vom Beginn dieser Gerichtszeit gesprochen, von der Zeit, da ‚der Herr, den ihr suchet, plötzlich zu seinem Tempel kommen‘ und all jene, die ihn aufrichtig suchen und den Wunsch haben, ‚dem Jehova Opfergaben darzubringen in Gerechtigkeit‘, zu einem vollkommenen Lebensmuster läutern und wiederherstellen wird. Gleichzeitig wird er „ein schneller Zeuge sein gegen“ jene, die darauf beharren, wie die meisten von der priesterlichen Klasse, die Söhne Levis in den Tagen Maleachis, ihr eigenes verderbtes Lebensmuster zu entwickeln. (Mal. 3:1, 3, 5) In Verbindung mit anderen Schrifttexten ist in diesen Spalten oft gezeigt worden, daß der Frühling des Jahres 1918 die erfüllte Zeit kennzeichnete, da der Herr zu seinem Tempel kam, d. h. dreieinhalb Jahre nach der Geburt des Königreiches, die im späteren Teil des Jahres 1914 erfolgte. (Siehe den Wachtturm vom 1. Juli 1953, S. 409.) Darum ist es dringend nötig, gerade jetzt diese Frage ehrlich zu betrachten.

3. Welcher Teil der Prophezeiung Maleachis wirft Licht auf die Frage über das Lebensmuster?

3 Während der größere Teil der Prophezeiung Maleachis tatsächlich eine „Last“ ist, wie ihre einleitenden Worte es sagen, treten doch, scharf umrissen, kürzere Stücke in lebhaften Farben hervor, die eine lichte Hoffnung und Verheißung künden und viel Trost und Ermunterung bringen. Wir wollen unsere Aufmerksamkeit einem dieser Teilstücke der Prophezeiung zuwenden, wo deutlich von einer Zeit gesprochen wird, da zwei Arten von Lebensmustern offenbar werden. Es lautet: „Da unterredeten sich miteinander, die Jehova fürchten, und Jehova merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm geschrieben für die, welche Jehova fürchten, und welche seinen Namen achten. Und sie werden mir, spricht Jehova der Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tage, den ich machen werde; und ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient. Und ihr werdet wiederum den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.“ — Mal. 3:16-18.

4. Zu welchen Fragen gibt der Hinweis auf Jehovas „Gedenkbuch“ Anlaß?

4 Dieser Hinweis auf Jehovas „Gedenkbuch“ weckt in unserem Sinn eine Menge Fragen. Was ist dieses Buch? Ist dies nur eine bildliche Rede, oder gebraucht Jehova eine Art Buch oder Aufzeichnung als Gedächtnisstütze? Was ist sein Zweck, und was enthält es? Ist es dasselbe wie das in der Offenbarung (3:5 usw.) erwähnte „Buch des Lebens“?

5, 6. (a) Woran muß gedacht werden, wenn wir schriftgemäße Ausdrücke studieren? (b) Wo und wie hilft uns ein ähnlicher Hinweis auf Maleachi 3:16?

5 Wir können diese Fragen nur soweit beantworten, als wir in Gottes Buch, im geschriebenen Wort, darüber Aufschluß finden. Vor allem müssen wir daran denken, daß Gott, wenn er von sich und von Dingen im geistigen Reiche spricht, Ausdrücke und Bilder gebraucht, die von unserem begrenzten Sinn erfaßt werden können. In unserer Neugierde, die ein buchstäbliches Wort oder ein gebrauchtes Bild weckt, dürfen wir nicht zulassen, daß unsere Aufmerksamkeit von dem wichtigen Gedanken oder der Wahrheit, die übermittelt werden soll, abgelenkt werde. Wie oft finden wir zum Beispiel Leute, die zwecklos über die buchstäbliche Auffassung der Worte Jesu argumentieren: „Sogar die Haare eures Hauptes sind alle gezählt.“ (Matth. 10:30, NW) Wie schon ziemlich ausführlich erörtert, ist es unmöglich, daß Jehovas Gedächtnis versagt oder daß es auch nur im geringsten der Anregung bedarf. Indes wird uns geholfen, wenn wir uns daran erinnern, daß sich ein ziemlich ähnlicher Hinweis in Esther 6:1-3 vorfindet, wo gesagt wird, wie der König, der einmal nachts nicht schlafen konnte, sich aus dem „Gedenkbuch der Zeitereignisse“ vorlesen ließ und sich dann erkundigte: „Welche Ehre und Auszeichnung ist dem Mordokai“ für eine frühere loyale Tat der Ergebenheit, die er im Interesse des Königs vollbrachte, zuteil geworden? So sehen wir, daß diese geschriebene Aufzeichnung als ein „Gedenkbuch“ diente und in diesem Falle zur Gunstbezeugung des Königs führte und zur Sicherstellung einer passenden Belohnung für jenen treuen Diener Mordokai.

6 Genau in gleicher Richtung weist der Bericht in Maleachi 3:16-18 darauf hin, daß Jehovas treue, loyale und ergebene Diener die feste Zuversicht hegen können, seine Gunst und Belohnung an diesem Gerichtstage zu erhalten. (Ps. 62:12; Off. 22:12) Jede Möglichkeit ist von vornherein ausgeschlossen, daß ein einziger dieser Diener zu dieser Zeit übersehen wird, das heißt gerade jetzt, da Jehova entscheidet, wer ihm gehört „an diesem Tage, da ich meine Juwelen [mein Sondereigentum, Elb, Fußn.] zusammenbringe“. — Mal. 3:17, KJ.

DAS LEBENSMUSTER — GUT ODER SCHLECHT?

7, 8. Ist es angebracht, von Jehova als dem vollkommenen Musterbild zu sprechen, und was kann von Adam und Eva diesbezüglich gesagt werden?

7 Laßt uns nun zurückgehen und einige jener Dinge verfolgen, die in der Heiligen Schrift über das Lebensmuster geoffenbart werden, damit wir auf die Fragen, die wir schon unterbreitet haben, eine befriedigende Antwort erhalten können.

8 Daß es angebracht ist, von Jehova als dem vollkommenen Musterbild zu sprechen, geht aus jenem Teil des Liedes Moses hervor, wo gesagt wird: „Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind Gerechtigkeit. Ein Gott der Treue, bei dem es keine Ungerechtigkeit gibt, gerecht und gerade ist er.“ (5. Mose 32:4, NW) Wenn hier gesagt wird „vollkommen ist sein Tun“, so ist darin notwendigerweise auch die Erschaffung unserer ersten Eltern, Adam und Eva, inbegriffen und bedeutet, daß ihr Lebensmuster zu Anfang vollkommen war. Aus eigenem freiem Willen aber schändeten sie vorsätzlich das vollkommene Muster, und statt ihren Schöpfer zu ehren, indem sie ihm im Geiste liebender Ergebenheit rückhaltlosen Gehorsam dargebracht hätten, griffen sie selbstsüchtig nach dem, von dem sie dachten, es werde ihre Augen für die absolute Freiheit öffnen, so daß sie unabhängig wären von Gott und seinem Gebot trotzen könnten.

9. Welcher Gegensatz ist zwischen Kain und Abel festzustellen, und was lehrt uns dies?

9 Laßt uns nun unsere Aufmerksamkeit einen Augenblick auf ihre direkten Nachkommen, auf Kain und Abel, richten. Welcher Gegensatz im Lebensmuster! Beide stammten durch Geburt von denselben Eltern ab und kamen unter denselben elterlichen Einfluß. Der Erstgenannte — so sagt es Johannes — „stammte aus dem Bösen [Satan]“ und erwählte es sich, im Geiste der Eifersucht und des Hasses diesem als dem Muster böser Werke zu folgen, die schnell zu ihrem logischen und tragischen Ende, zum Morde, führten. Der andere indes erwählte es sich, Glauben zu üben, und bewies ihn auch durch seine gerechte Handlungsweise, und es scheint, daß in Gottes Aufzeichnung sein Name als erster, was die Zeit betrifft, eingetragen wurde. Dies zeigt, daß wir persönlich für unser Lebensmuster verantwortlich sind. Entschuldigen wir uns nicht selbst, indem wir unseren Eltern oder irgend sonst jemand die Schuld geben! — 1. Joh. 3:12; Heb. 11:4; 2. Mose 32:32.

10. Zeigt die Heilige Schrift, daß es für jemand möglich ist, sein Lebensmuster zu ändern?

10 Später im 1. Buche Moses sehen wir eine andere Seite dieses Gegenstandes und erhalten ein Beispiel davon, wie es möglich ist, sich im Herzen zu ändern, was zu einer Veränderung im Lebensmuster führt. Wir verweisen auf die Brüder Josephs, die sich zuerst von Eifersucht und Übelwollen beherrschen ließen, ja selbst Grausamkeit und Hinterlist an den Tag legten; als es sich aber in späteren Jahren darum handelte, unter den widrigsten Umständen für Benjamin einzustehen, legte Juda eine so herzergreifende Fürsprache ein, daß man keinen überzeugenderen Beweis einer Herzensänderung finden könnte. (1. Mose 44:16-34) So schrieb Paulus an die Christen zu Ephesus: „Ihr sollt ablegen die alte Persönlichkeit, die eurem früheren Wandel entspricht … und sollt anziehen die neue Persönlichkeit, die geschaffen wurde gemäß Gottes Willen in wahrhafter Gerechtigkeit und liebender Güte.“ (Eph. 4:22-24, NW) Bestimmt ist eine Änderung im Lebensmuster möglich und für jedermann nötig, der der Verderbtheit des alten, bösen Systems der Dinge entgehen und einen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft finden möchte.

11. Weshalb war es für Mose vernünftig, von Jehovas „Buch“ zu sprechen?

11 Im nächsten Buche der Bibel, in 2. Mose, stoßen wir auf den ersten Hinweis auf Jehovas „Buch“. (2. Mose 32:32, 33) Mose spricht davon als von einer anerkannten Tatsache, und Jehova widerspricht ihr nicht, sondern bestätigt sie. Obwohl kein bestimmtes Wort darüber gegeben wird, wie Mose seinen Aufschluß empfing, ist er doch aus zwei Gründen nicht überraschend. In erster Linie hatten von Abel an alle, die im Glauben starben, das starke Vertrauen, daß Jehova einen jeden einzelnen von ihnen in seinem Gedächtnis aufbewahren werde, oder in der Sprache des Menschen ausgedrückt, daß er bleibende Aufzeichnungen über sie aufbewahren werde, gleichwie in einem Buche. Zweitens gibt es nun Anzeichenbeweise, wonach die Kunst des Schreibens zurückgeht bis in die Tage vor der Flut, und so ist es nicht überraschend, daß Mose seinen eigenen Glauben hinsichtlich des Gedächtnisses Jehovas äußerte, indem er zum Vergleiche ein Buch benutzte, das von seinem Urheber geschrieben und aufbewahrt wurde. Als Bestätigung des schon erwähnten Gedankens, daß Jehova vergessen kann und auch willentlich vergißt, ebenso wie er sich an etwas erinnern kann, haben wir für diesen Fall sein eigenes Wort: „Wer gegen mich gesündigt hat, den werde ich aus meinem Buche auslöschen [nicht bloß streichen].“ — 2. Mose 32:33.

12. Woraus geht hervor, daß der Hinweis auf des „Lammes Buchrolle des Lebens“ passend ist?

12 So finden wir vom 2. Buche Moses an bis zur Offenbarung eine ganze Anzahl Hinweise auf ein Buch, das Namen von Personen enthält, auf denen Jehovas Anerkennung ruhte und die in einer Stellung der Gerechtigkeit vor ihm standen. Nur von der Zeit, da der Vater „alles Richten dem Sohne übertragen“ hat, lesen wir passenderweise von des „Lammes Buchrolle des Lebens“. — Joh. 5:22; Off. 21:27, NW.

13. Was zeigt sich auf hervorragende Weise im Bericht über David und Gottes Handlungsweise mit ihm?

13 Als nächstes kommen wir zu David. Kritiker sind geneigt, mit dem Finger verächtlich auf David zu deuten und zu sagen, sein Lebensmuster sei sehr mangelhaft gewesen. Allerdings hatte er seine Fehler, die bisweilen zu ernsten Übertretungen führten, doch müssen wir uns davor hüten, dort zu verdammen, wo Jehova anerkennt. David war stets der wahren Anbetung Gottes ergeben und gab sich immerdar seinem Dienste hin. Gott erfand ihn, wie er sagt, als ‚einen Mann, seinem Herzen entsprechend, der alle Dinge, die er vorhabe, tun werde‘. (Apg. 13:22, NW) Wenn auch der Bericht die Fehler Davids weder verhehlt noch beschönigt, wird doch in der Hauptsache eher Gottes große Barmherzigkeit, die er seinem Knechte erweist, hervorgehoben. Davids Kritiker täten gut daran, dies im Sinn zu behalten, ehe sie vielleicht zu spät herausfinden, daß sie selbst der Barmherzigkeit noch mehr bedürften. Tatsächlich ist diese Art, das Gericht als durch Barmherzigkeit gemildert zu betrachten, in den mit unserem Studium verwandten Schrifttexten so hervorragend, daß sie besondere Aufmerksamkeit erfordert.

DAS DURCH BARMHERZIGKEIT GEMILDERTE GERICHT

14. Was offenbart Maleachi 3:17, 18 hinsichtlich Gottes Gericht und Barmherzigkeit?

14 „Ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient.“ (Mal. 3:17) Beachte die festgelegte Bedingung. Jehova verschont nicht nur auf Grund der Sohnschaft. Nein, der Nachdruck liegt auf dem für die Sohnschaft gelieferten Beweis, der durch geleisteten Dienst kund wird. Wie die Prophezeiung ferner zeigt, macht Jehova an diesem Tage des Gerichts auf diese Weise jene offenbar, die er als gerecht erachtet (obwohl sie großer Barmherzigkeit bedürfen), und auch jene, die als gesetzlos beurteilt und daher aus seinem Buche ausgelöscht werden. Man beachte die einfache, doch tiefgreifende Prüfung: „Und ihr werdet … den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.“ Denke daran, wir leben heute am Tage des Gerichts! — Mal. 3:18.

15. Wie wird in Psalm 103 Jehovas Barmherzigkeit mit seinem Gedächtnis eng verknüpft?

15 Wohlan, doch wie verschont Gott die Söhne, die an seinem Dienst festhalten? Laßt uns Psalm 103 aufschlagen und die enge Beziehung zwischen Gottes Barmherzigkeit und seinem Gedächtnis erkennen. In Vers 2 finden wir zuerst einen Aufruf, unser eigenes Gedächtnis zu betätigen: „Und vergiß nicht alle seine Wohltaten!“ Dann, von Vers 8 an, folgt eine glühende Beschreibung der Barmherzigkeit und liebenden Güte Jehovas, die durch die Tatsache bewiesen wird, daß ‚so weit der Osten ist vom Westen, er von uns entfernt hat unsere Übertretungen‘. (Ps. 103:12; siehe auch Jesaja 12:1.) Dies bedeutet, daß er wirklich vergibt und wirklich vergißt. Ähnlich, wie Maleachi auf einen Mann Bezug nimmt, der seines eigenen Sohnes schont, erwähnt dieser Psalm sodann tröstend etwas, woran Jehova stets denkt: „Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jehova über die, welche ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, daß wir Staub sind.“ Darauf folgt ein auffallender Gegensatz zwischen der Kürze des menschlichen Lebens, das so bald im Tode endet, und der Barmherzigkeit und liebenden Güte Jehovas, die „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ ist und denen erwiesen wird, welche den von Maleachi erwähnten Bedingungen entsprechen: „… über die, welche ihn fürchten … für die, welche seinen Bund halten und seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun.“ — Mal 3:16; Ps. 103:13, 14, 17, 18.

16. Welches weitere Problem ergibt sich, und wie sollte es betrachtet werden?

16 In diesem Zusammenhang ergibt sich aber bisweilen ein weiteres Problem, wenn wir finden, daß wir selbst zufolge einer schlechten Gewohnheit, die sich tiefer, als wir dachten, in unser früheres Lebensmuster eingefressen hatte, oftmals straucheln und fallen. Dann sind wir geneigt, uns sehr entmutigt und ganz unwürdig zu fühlen, die kostbaren Königreichsinteressen weiter zu verwalten, und ungeeignet, die reine Botschaft der Wahrheit zu reden. Was solltest du tun, wenn du dich in einem so unglücklichen Zustande befindest? Verzweifle nicht! Folgere nicht, du habest die Sünde begangen, für die es keine Verzeihung gebe. Genau dies möchte Satan dich folgern lassen. Die Tatsache, daß du in deinem Innern betrübt und beunruhigt bist, ist ein Beweis an sich, daß du nicht zu weit gegangen bist. Ermatte nie, dich demütig und ernst an Gott zu wenden und Vergebung, Reinigung und Hilfe von ihm zu empfangen. Geh zu ihm, wie ein Kind zu seinem Vater geht, wenn es in Schwierigkeit ist, ungeachtet, wie oft es wegen derselben Schwachheit gehen muß, und Jehova wird dir gnädig die Hilfe zukommen lassen, weil er dir unverdiente Güte erweist; und wenn du aufrichtig bist, wird er dir das Bewußtsein eines gereinigten Gewissens schenken. Die Frage ist nun: Wie hilft uns Jehova erkennen, welches die Haupterfordernisse sind, um noch standhafter einen gänzlich geheiligten Lauf zu bewahren?

ERGEBENHEIT UND HINGABE

17. Welcher Sinn wird in bezug auf Christen den Wörtern „Ergebenheit“ und „Hingabe“ gegeben, und mit welcher Unterscheidung?

17 Die beiden Wörter „Ergebenheit“ und „Hingabe“ sind eng verwandt und werden oft als Synonyme gebraucht. Doch kann ein Unterschied gesehen werden, der von der Schrift gestützt wird, und ihn zu erkennen, wird uns bei der hier angestellten Betrachtung eine Hilfe sein. Ergebenheit hat mit dem Herzen zu tun und bedeutet für Christen eine innige Liebe, eine starke Anhänglichkeit und tiefgehende Loyalität gegenüber Jehova. Andrerseits ist das Wort Hingabe positiver und steht mit dem Sinn in Verbindung, wo Dinge entschieden und beschlossen werden und die Anwendung von Willenskraft erforderlich ist. Wie schon früher erklärt, bedeutet der Akt unserer Hingabe an Jehova, uns für ein heiliges Leben abzusondern, für ein Leben, das nicht angetastet oder verwendet wird für weltliche Zwecke, sondern unter der Pflicht steht, die reine und unbefleckte Religion auszuüben. (Siehe den Wachtturm vom 15. Juli 1952, S. 219.)

18, 19. (a) Wie wird dieser Unterschied mit Bezug auf Jesus ersichtlich? (b) Wie ist er auch hinsichtlich eines christlichen Ehemannes und seiner Frau ersichtlich?

18 Laßt uns auf das vollkommene Beispiel, auf Jesus, blicken. Daß er zur Zeit seines Erdenlebens von frühester Kindheit an seinem himmlischen Vater von Herzen und vollkommen ergeben war, steht außer Frage. In der Zeit, da er daheim weilte, tauchte jedoch keine besondere Streitfrage auf, die von ihm eine Entscheidung oder einen Entschluß verlangt hätte. Wir möchten daher sagen, daß es für ihn, den Vollkommenen, leicht und natürlich war, sein Lebensmuster zu entwickeln, indem er „zunahm an Weisheit und Körpergröße und an Gunst bei Gott und Menschen“. (Luk. 2:52, NW) Als er sich indes dem Alter von dreißig Jahren näherte, erfaßte er aus Gottes Wort klar, daß sein Vater für ihn ein völlig verändertes Lebensmuster im Sinn hatte, wie dies daraus hervorgeht, wie der Apostel Psalm 40:6-8 in Hebräer 10:5-7 anwendet. Diese Texte deuten darauf hin, daß Jesus, nachdem er die Sachlage und alles damit Verknüpfte gründlich erwogen hatte, sich dazu entschied, seinem eigenen Willen zu entsagen, wie vollkommen er auch war. Statt dessen entschloß er sich, Gottes Willen auszuführen, so wie er in der Schrift geoffenbart wurde, und beschloß, ihn bis zum letzten zu erfüllen. Diese Entscheidung, dieser Entschluß, sich abzusondern, um Gottes Willen zu tun, bildete seinen Akt der Hingabe. Er führte ihn nicht mürrisch oder nur im Gefühl der Pflicht aus, sondern sagte: „Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust.“ (Ps. 40:8, Me) In anderen Worten: Er vollzog den Schritt der Hingabe im Geiste liebender Ergebenheit. Um sein eigenes Bild zu gebrauchen: er sah, daß sein Vater ihm einen Becher mit einem Trunk hinhielt, der sowohl sehr süß als auch sehr bitter war, und er sprach: ‚Ja, ich will diesen Becher froh annehmen und ihn bis zur Neige trinken.‘ — Joh. 18:11.

19 Noch ein anderes Bild: das Verhältnis zwischen Mann und Frau, wie es in Epheser 5:21-33 (NW) erklärt wird. Der christliche Ehegatte ist seinem Weibe ergeben und liebt es innig. Die christliche Ehefrau ist gleicherweise ihrem Gatten ergeben, doch wird noch etwas anderes von ihr verlangt. Wenn sie heiratet, entschließt sie sich, ihren Mann als Haupt anzunehmen und ihm „in allem“ untertan zu sein, gleichwie „die Versammlung dem Christus untertan ist“. (Eph. 5:24, NW) Somit umfaßt ihr Verhältnis sowohl den Gesichtspunkt des Schrittes der Hingabe wie auch der Ergebenheit, soweit es das Eheleben betrifft. Die Frau liebt nicht nur ihren Gatten, sondern hegt vor ihm als ihrem Haupte tiefe Achtung. Dies ist für sie natürlich eine Lust, obwohl auch sie in der täglichen Durchführung ihrer Ehegelübde beim Bedienen ihres Gatten bisweilen den Trunk etwas herb finden mag.

20. Wie betont Maleachis Prophezeiung unsere hauptsächlichen Verpflichtungen gegen Jehova?

20 Fassen diese Belehrungen zu einem Leben gemäß unserem Akt der Hingabe im Geiste der Ergebenheit nicht die Haupterfordernisse gut zusammen, denen man nachkommen muß, um vor Jehova einen annehmbaren Lauf zu bewahren und die Versicherung zu haben, in seinem „Gedenkbuche“ aufgezeichnet zu bleiben? Laßt uns allezeit Jehova fürchten und seines Namens gedenken, darüber nachsinnen, wie wir ihm noch mehr Ehre machen könnten, indem wir oft über diese lebenswichtigen Dinge zu unserer gegenseitigen Ermunterung und Mahnung miteinander sprechen. Ja, laßt uns „den ganzen Zehnten in das Vorratshaus“ bringen, alle unsere wertvollen Besitztümer an Zeit, Anstrengungen und Fähigkeiten, und sehen, ob Jehova nicht ‚die Fenster des Himmels auftun und uns Segen [der Zunahme] ausgießen werde, daß nicht Raum genug ist, ihn zu fassen‘. — Mal. 3:10, 16, KJ.

WIDERSTRAHLUNG DES LEBENSMUSTERS IN ZION

21. Auf welche wunderbare Weise hat Jehova sein Volk zu einer engen Einheit verschmolzen?

21 Hast du je einen kleinen Jungen mit einem zerbrochenen Spiegelstück in der Hand beobachtet und gesehen, wie er den Strahl geschickt auf dich richtet, so daß er dir gerad ins Auge fällt? Es ist, als ob in seiner Hand selbst etwas von der Sonne wäre. O ja, sagst du, ich kann mich in dieser Veranschaulichung selbst sehen als ein Stücklein Glas, das von der übrigen ruinierten Menschheit abgebrochen ist und ein wenig von der Wahrheit widerzustrahlen sucht. Nun, vom Standpunkte des einzelnen aus könnte das Bild gut zutreffen. Und vergiß nicht, daß kein Gegenstand schärfere Spitzen und schneidendere Kanten hat als ein Splitter Glas. Ist dies aber der richtige Gesichtspunkt des Volkes Jehovas an diesem Gerichtstage? Sieh, welch wunderbare Dinge Jehova getan hat! Er hat alle diese zerbrochenen Stücklein zu einer reinen, kristallklaren, glatten Oberfläche verschmolzen und sie so instand gesetzt, treulich ‚die Herrlichkeit Jehovas wie ein Spiegel zurückzustrahlen‘. (2. Kor. 3:18, NW) Wie ist dies bewirkt worden? Indem Jehova die Glieder seines ergebenen Volkes in seine Organisation Zion hineingebracht hat. Weil dort Jehovas Geist auf ihnen ruht und seine Worte (die Königreichsbotschaft) in ihren Mund gelegt sind, sind sie als eine geeinte Schar Menschen, die weltweit zu einem harmonischen Muster zusammengeschmiedet werden, in der Lage, dem Rufe zu folgen: „Stehe auf, leuchte! denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen.“ Außerdem finden wir, daß Jehovas „Gedenkbuch“ mit seiner Organisation verbunden ist, denn die Verheißung lautet: „Wer in Zion übriggeblieben, und wer in Jerusalem übriggelassen ist, wird heilig heißen, ein jeder, der zum Leben [der unter die zum Leben Bestimmten, AÜ] eingeschrieben ist in Jerusalem.“ — Jes. 60:1; 4:3.

22. Warum und auf welcher Grundlage ist dies ein Tag großer Freude und des Frohlockens?

22 Wie glücklich endet unser Studium! In der Welt haben selbst die schönsten Erinnerungen oft eine Note der Wehmut an sich, da wir wissen, daß die in den Tagen der Jugend genossenen früheren Dinge nicht wiederkehren. Ist aber jemand einmal in Jehovas Organisation hineingebracht worden und hat er das Vorrecht erhalten, ein Glied der Neuen-Welt-Gesellschaft zu werden, so ändert sich der ganze Ausblick. Schon jetzt ist die Neue-Welt-Tätigkeit in Zion fortwährend so herzbefriedigend und unser Leben so voll und glücklich, daß wir die Erfüllung der wunderbaren Prophezeiung zu erfahren begonnen haben: „Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und der früheren wird man nicht mehr gedenken, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. Sondern freuet euch und frohlocket für und für über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich wandle Jerusalem in Frohlocken um und sein Volk in Freude. Und ich werde über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen; und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird nicht mehr darin gehört werden.“ — Jes. 65:17-19.

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