Nie ungesetzlich kämpfen, nie weltweites Predigen aufgeben!
1. Was werden wir tun und was nicht in unserem Kampf um Predigtfreiheit?
JEHOVAS Zeugen nehmen in ihrem Kampf um weltweite Predigtfreiheit nie Zuflucht zu ungesetzlichen oder unerlaubten Mitteln. Nehmen wir, seine Zeugen, das Gesetz selbst in die Hand? Nein! Wir rotten uns nicht gegen behördliche Instanzen. Wir erzwingen uns nicht den Weg durch den Eisernen Vorhang! Wir suchen keinen Beamten zu schaden, und wir bewaffnen uns nicht, um ihnen Widerstand zu leisten. Wir treten nicht dafür ein, daß Regierungen gewaltsam von Menschen oder Gruppen von Menschen gestürzt werden, auch dann nicht, wenn eine Regierung unser uns von Gott gegebenes Werk des Predigens der guten Botschaft vom Königreich unterdrückt. Wir benutzen nur die Kampfmittel, die uns nach dem Gesetz des betreffenden Landes zur Verfügung stehen. Angenommen, die Gesetze eines Landes sähen kein Verfahren vor, gemäß dem wir gesetzmäßig kämpfen können. Dann versuchen wir nicht, die Regierung umzugestalten, sie zu ändern oder gegen sie zu rebellieren.
2. Welcher Handlungsweise kann in gewissen Ländern gefolgt werden, warum, und wer setzt diese Taktik fest?
2 In einigen Ländern sind die Regierungen nicht stabil, oder der Widerstand gegen die Wahrheit ist so groß, daß es nicht weise wäre, offen oder öffentlich zu predigen. In solchen Ländern kann man nicht Zuflucht zu Gerichten nehmen, denn die Behörden schützen unsere Rechte nicht. Wir wissen, daß ein Tumult oder eine Störung dort sehr schnell zu einem Verbot führen kann. Der Grund liegt darin, daß solche Länder von katholischer Seite oder von totalitären Regierungen beherrscht werden. In gewissen Ländern verdanken wir es nur der Gunst gewisser Beamter, daß von Haus zu Haus gewirkt werden darf. Das Predigen auf den Straßen ist verboten. In einem solchen Fall bestehen wir nicht auf dem Recht, auf den Straßen zu predigen. Die Gesellschaft entscheidet dies. Diese Taktik wird nicht durch die Brüder eines Ortes festgesetzt. Das Recht auf Straßendienst an solchen Orten zu fordern würde nur rasch ein Verbot herbeiführen. Es könnte bewirken, daß die Behörden dem Predigen der guten Botschaft von Tür zu Tür Einhalt gebieten. In solchen Ländern beten wir „in bezug auf Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir fortgesetzt ein ruhiges und stilles Leben führen mögen mit völliger Gottergebenheit und allem Ernst“. — 1. Tim. 2:1, 2, NW.
3, 4. (a) Wo ist es nicht gesetzlich, von Tür zu Tür zu gehen? Wie wird das Predigtwerk durchgeführt? (b) Was für Gründe und welche biblische Stütze gibt es zu einem solchen Handeln?
3 In gewissen Ländern ist es gesetzlich nicht erlaubt, offen mit unseren Schriften von Tür zu Tür zu wirken. Um eine Auseinandersetzung mit den Behörden und ein totales Verbot zu vermeiden, mag die Gesellschaft anordnen, daß das Zeugnisgeben auf mündliches Predigen mit der Bibel beschränkt werde. So werden die Menschen guten Willens gefunden und man merkt sie sich. Man besucht sie später wieder und gibt ihnen Gelegenheit, die Veröffentlichungen zu empfangen, die das Wort Gottes näher erklären. Das geschieht zu einer ihnen passenden Zeit und privat bei ihnen daheim, außer Sichtweite des Feindes. Ist es nicht viel weiser, in gewissen Ländern die Verbreitung von Schriften in der Öffentlichkeit zu vermeiden, besonders dann, wenn das Bestehen auf der offenen Verbreitung ein schnelles Ende für die Predigtfreiheit bedeutet? Das diese Frage gestellt wird, weist schon darauf hin, daß eine bejahende Antwort zu geben ist!
4 Es gibt gesunde, schriftgemäße Gründe für eine Änderung der Arbeitsmethoden in den verschiedenen Ländern. Wir werden nicht in die Welt gesandt, um ins Gefängnis zu gehen. Wir erwählen es uns nicht, tote Märtyrer zu werden. Unser Ziel ist, die Botschaft zu verkündigen. Um dies zu tun, müssen wir frei und am Leben sein. (Pred. 9:10) Wenn wir die Botschaft weltweit predigen, sollten wir daher an Jesu Worte denken, nach denen wir wie „Schafe inmitten von Wölfen“ sind. Es ist klar, daß wir in Spanien oder Argentinien nicht so predigen können, wie wir es beispielsweise in den Vereinigten Staaten jetzt tun. Wir müssen darum in höchstem Maße theokratischen Takt anwenden und uns als solche erweisen, die vorsichtig sind „wie Schlangen und doch so unschuldig wie Tauben“. (Matth. 10:16, NW) Der Geist eines gesunden Sinnes sagt uns, daß eine andere Handlungsweise Torheit wäre. In den Sprüchen lesen wir: „Der Kluge sieht das Unglück [die Gefahr, RS] und verbirgt sich; die Einfältigen gehen weiter und leiden Strafe.“ (Spr. 27:12) Ein englisches Sprichwort ist hier angebracht: „Narren rennen dahin, wo Engel sich fürchten hinzutreten.“ Was würde es Gutes bewirken, in gewissen Ländern einen von vornherein verlorenen Kampf aufzunehmen um eine weitgeöffnete Tür der Gelegenheit, zu predigen? Angenommen, das Zeugniswerk würde als Ergebnis des Kampfes vielleicht überhaupt nicht mehr erlaubt, alles würde verboten, was dann? Auf diese Weise könnte man das Werk nicht fortsetzen. Handeln wir da nicht besser, wenn wir in solchen Nationen das Evangelium etwas unauffälliger predigen? (2. Tim. 1:7) Durch eine solche Handlungsweise wird das Werk in diesen Ländern aufrechterhalten, und das ist es, was wir wollen; wir möchten bewirken, daß das Werk weitergeht, damit unsere Brüder und die Menschen guten Willens mit der geistigen Nahrung vom Hauptbüro der Gesellschaft versorgt und gespeist werden können.
5. Welchem Lauf folgen Jehovas Zeugen, wenn eine Nation ihr Werk vollständig verbietet?
5 Was geschieht, wenn eine Nation unser Werk gänzlich verbietet? Die direkten Linien der Versorgung mit geistiger Nahrung von der irdischen Zentrale werden abgeschnitten! Aber — Jehovas Zeugen verbleiben weiterhin im Lande. Sie können ihren Predigtdienst nicht einstellen. (Jer. 26:14, 15) Das Verbot verhindert lediglich ihr offenes oder öffentliches Predigen. Sie können ihr Werk nicht in öffentlicher, gesetzlicher Weise durchführen. Deswegen werden sie durch harte Verordnungen gezwungen, ihre Predigttätigkeit unterirdisch fortzusetzen. Sie folgen dem gleichen Lauf, wie er von den Christen in Rom eingeschlagen wurde. Dort wurden die Christen und ihr Predigtwerk in die Katakomben getrieben.
FURCHTLOS TROTZ WIDERSTAND PREDIGEN
6. Was zeigen die Tatsachen bezüglich der Wirkung von Verboten auf das Predigtwerk, und weshalb ist dies so?
6 Wie Tatsachenberichte es zeigen, bringen Verbote unser Predigtwerk nicht zum Stillstand. Sie zeigen im Gegenteil, daß bisweilen das Predigtwerk unterirdisch besser gedeiht als öffentlich. Je heißer die Verfolgung, desto schneller gehen die Samenkörner der Wahrheit auf „gutem Boden“ auf. Sie wachsen schnell und breiten sich in solch heißer Atmosphäre weithin aus. Ähnlich wie man nicht verhindern kann, daß ein Grashalm aus dem Boden sprießt, so ist es auch unmöglich, zu verbieten, daß Menschen guten Willens sich erheben und in die Wahrheit kommen. Man kann dies einfach nicht tun! Unsere Brüder geben den Dienst in solchen Ländern, in denen Verbote bestehen, nicht auf, noch verlassen sie ihren Posten oder fliehen, wie der treulose Prophet Urija es tat. (Jer. 26:21) Sie handeln wie Jeremia. Er stand unter einem Verbot, und man drohte ihm mit dem Tode. (Jer. 26:8) Er weigerte sich, aus dem Lande zu fliehen. Er wurde sogar in eine Grube geworfen. (Jer. 38:6) Jehova aber befreite ihn. (Jer. 38:10-13) Wie bei Jeremia, so ist die Wahrheit wie ein Feuer in den Gebeinen der neuzeitlichen Zeugen, die in solchen Ländern leben. (Jer. 20:9) Kann das Werk zum Stillstand gebracht werden? Nein! Man kann es nicht unterdrücken. Es muß weitergehen. Ungeachtet, was die Folgen eines Verbotes seien, kann dadurch doch das Predigtwerk nicht stillgelegt werden. Es ist von Jehova Gott geboten worden. Zu predigen bedeutet Leben, damit aufzuhören bedeutet Tod.
7. Wen allein sollten wir fürchten und angesichts welcher Versprechen?
7 Wir alle besitzen Jehovas Verheißung, die er erfüllen wird! Sie bedeutet, daß er uns alle weiterhin im Schatten seiner Hand und unter seinen Flügeln bergen wird. (Ps. 17:8; Jes. 51:16) Diese Verheißung hat sich in kommunistischen Ländern ebenso wie in demokratischen als wahr erwiesen. Jehova wird jeden erretten, der seinen Namen anruft. (Spr. 18:10; Joel 2:32) Brauchen wir also kommunistische Diktatoren oder hohe Politiker oder die Herrscher irgendeiner Nation zu fürchten? Unsere Antwort lautet: Nein! Niemals! Wir fürchten nur Jehova, den allmächtigen Gott. „Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk Verschwörung nennt; und fürchtet nicht ihre Furcht, und erschrecket nicht davor. Jehova der Heerscharen, den sollt ihr heiligen; und er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken.“ (Jes. 8:12, 13) Wir können uns auf die Sicherheit verlassen, die uns der Gehorsam diesem göttlichen Gebot gegenüber gibt, ungeachtet, ob die Regierung eines Landes, in dem wir wohnen, liberal oder bedrückend ist.
8. Was ist unser Entschluß und auf Grund welcher Zusicherung?
8 Wir werden unseren Kampf um die Predigtfreiheit nicht aufgeben, auch nicht, wenn wir dem Tod ins Angesicht sehen. Wir werden uns zu allen Zeiten auf Jehova Gott verlassen. Keine Gefahr, keine Schwierigkeit ist zu groß für ihn, als daß er uns bewahren oder uns daraus retten könnte. Wir kennen sein geschriebenes Wort. Wir denken daran, was Jehova, der allmächtige Gott, unser Vater, sagt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin Jehova, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Retter; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin; Äthiopien und Seba an deiner Statt. Weil du teuer, wertvoll bist in meinen Augen, und ich dich lieb habe, so werde ich Menschen [Länder, ZB] hingeben an deiner Statt und Völkerschaften anstatt deines Lebens. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir … Und ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und ich bin Gott. Ja, von jeher bin ich derselbe, und da ist niemand, der aus meiner Hand errette. Ich wirke, und wer kann es abwenden?“ — Jes. 43:1-5, 12, 13, Fußn.
9. Worauf setzen wir unser Vertrauen, wie dies durch welches prophetische Drama gezeigt wird?
9 Besitzen wir als Christen, als Nachfolger Christi Jesu, eine Flotte, eine Armee oder einen Atombombenvorrat? Nein! Wir brauchen solches nicht und wünschen es auch nicht! Zephanja schrieb, wer unser Schutz ist: „Jehova, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held; er freut sich über dich mit Wonne, er ruht in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel.“ (Zeph. 3:17, Fußn.) Was wir zu unserem Schutz tun müssen, kann in einfachen Worten gesagt werden. Es muß das gleiche getan werden, was die treuen Israeliten des Altertums in einigen ihrer Schlachten taten. Sie sangen lediglich das Lob Jehovas. Sie benutzten keine Kriegswaffen. Als die stark bewaffneten Streitkräfte der Moabiter, Ammoniter und derer vom Gebirge Seir gegen Juda heraufzogen, sandte Jehova durch Josaphat Sänger vor dem Heere her, die ihm im Schmucke heiliger Ordnung Lobpreis darbrachten. Wißt ihr, wie die Sache ausging? Bestimmt! Es kam zu einer der größten militärischen Niederlagen in der Geschichte! (2. Chronika 20) Jehova kämpfte ferner für den König Asa. Jehova, nicht die Israeliten, vernichtete das Äthiopierheer, das eine Million Mann zählte. (2. Chron. 14:9-15) Auch war es nicht Gideons überlegene Macht, die Midian besiegte. Die kleine Handvoll von 300 Mann wurde vom Feinde an Zahl mehrfach übertroffen. Unter Jehovas Leitung versetzten sie Midians Heerscharen in Schrecken. Sie brauchten nur ihre Krüge zu zerbrechen und ihr Licht leuchten zu lassen, in ihre Posaunen zu stoßen und zu rufen: „Für Jehova und für Gideon!“ — Richter 7.
10. Weshalb kann gesagt werden, das Wort Jehovas sei mächtig?
10 Wir singen, wenn wir Jehovas Lob ausrufen. Indem wir predigen, öffnen wir weit das Tor der Freiheit für Menschen guten Willens, damit sie in die Zufluchtsstädte hineinströmen können. (Jos. 21:13, 21, 32, 38; Jes. 26:2) Sein Wort enthält eine Hoffnung auf Freiheit und Befreiung für alle, die ihn kennen: „Und es wird geschehen, ein jeder, der den Namen Jehovas anrufen wird, wird errettet werden; denn auf dem Berge Zion und in Jerusalem wird Errettung sein [werden Entronnene sein, AS], wie Jehova gesprochen hat, und unter den Übriggebliebenen, welche Jehova berufen wird.“ (Joel 2:32) Das Wort Jehovas, das wir verkündigen, ist mächtig. Es baut auf, was aufgebaut werden soll, reißt aber nieder, was niedergerissen werden soll. Paulus sagte: „Denn die Waffen unseres Kriegszuges sind nicht fleischlich, sondern mächtig von Gott zum Überwinden starker Verschanzungen.“ (2. Kor. 10:4, NW) Erinnern wir uns daran. daß es Jehovas Wort war, das in den Tagen Noahs die Flut herbeiführte. Es ist dasselbe Wort, das die Vernichtung der jetzigen bösen Welt in der Schlacht von Harmagedon herbeiführen wird. Es ist auch dasselbe Wort, das die neuen Himmel und die neue Erde, in denen „Gerechtigkeit wohnen wird“, ins Dasein bringt. (2. Pet. 3:5-7, 13 NW) Durch Gottes Wort wurde bewirkt, daß Noah predigte. Gleichwie der Sturm von Harmagedon durch Gottes Wort herbeigeführt wird, so geschieht auch das Predigen, das vor dem Anfang der Schlacht von Harmagedon vollendet werden muß, zufolge des Wortes Gottes. (Matth. 24:14; 2. Pet. 3:9, 10) So werden auch wir, seine Zeugen, zufolge des Wortes Gottes treulich an unserem Dienstauftrag festhalten, dem Auftrag, Freiheit auszurufen den Gefangenen. — Jes. 61:1, 2.
FREIHEIT AUSRUFEN
11, 12. Welche Bewandtnis hatte 3. Mose 25:10 in alten Zeiten und im Jahre 1776 in den Vereinigten Staaten, und welche Anwendung hat der Text in unserer Zeit?
11 Als Amerika im Jahre 1776 seine Unabhängigkeit vom Britischen Reich erklärte, da verkündete die Glocke im Turm des Parlamentsgebäudes in Philadelphia in der britischen Kolonie Pennsylvanien Freiheit. Dieser Glockenklang wurde durch die darauf folgenden Ereignisse rund um die Erde gehört. Auf jene Glocke waren die Worte geprägt: „Rufet Freiheit aus durchs ganze Land, allen seinen Bewohnern.“ Diese historischen Worte wurden aus dem größten Buch der Freiheit, dem Worte Gottes, der Bibel, angeführt. Jehova Gott verwendete sie in seinem Gesetz für das Volk Israel, als er für das Jubeljahr Vorkehrung traf. Dies war das Jahr, da jeder in sein Heim zurückkehrte und von Schuld befreit wurde. Es war ein geheiligtes Jahr der Freiheit. Die Nation sollte „im Lande Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner“. — 3. Mose 25:10.
12 Die Hoffnungen, die in den Herzen derer aufkamen, welche den Klang der Freiheit von jener „Freiheitsglocke“ in Philadelphia hörten, veranlaßten viele Menschen, neuen Mut zu fassen, große Opfer zu bringen und in einer Revolution zu kämpfen, die Freiheit und Unabhängigkeit herbeiführte. Nach mehr als 150 Jahren sehen die Bewohner jenes „Landes der Freiheit“ die Freiheit dahinschwinden. Das künftige Leben ist nicht nur in Amerika, sondern in der ganzen Welt von Gefahren bedroht. In dieser Zeit der Krise hat Jehova Gott die große Glocke der Freiheit, das Wort Gottes, gewaltig erschallen lassen. Die große Freiheitsbotschaft erdröhnt! Wir, seine Zeugen, hören sie. Wir bringen die größten Opfer für die Freiheit. Wir ‚rufen Freiheit aus im ganzen Lande‘; und wir tun es nicht nur in e i n e m Lande, sondern lassen in der ganzen Welt die Freiheitsposaune erschallen. Die Botschaft besagt, daß Gottes Herrschaft des Menschen einzige Hoffnung oder bleibende Garantie für Freiheit und Segnungen des ewigen Lebens ist. Wir, seine Zeugen, predigen in hellem Posaunenton weltweit Freiheit. Wir verkündigen eine Botschaft der Befreiung für die Gefangenen, die durch die religiösen Irrtümer dieser Welt Satans, des Teufels, gebunden sind. Wir, seine Zeugen, haben im ganzen Land Freiheit ausgerufen.
13. Welchem Beispiel Jesu müssen wir folgen, um uns von Satan fernzuhalten?
13 Indem wir Jehova Gott lobsingen, proklamieren wir ihn als den wahren Befreier der Gefangenen. Wir sagen zu den Gefangenen: „Gehet hinaus!“ (Jes. 49:9) Jehova gibt die Zusicherung, daß sie nicht in die Gefangenschaft des Teufels zurückkehren müssen, in die Adam die Menschheit gebracht hat. (Hes. 39:28, 29) Der große Befreier und Kriegsheld Christus Jesus schlug einen Lauf ein, der demjenigen Adams entgegengesetzt war. Er schloß keinen Handel mit dem Teufel ab, wie Adam es tat. Er erklärte, daß Satan sich ‚seiner nicht bemächtigen könne‘. (Joh. 14:30, NW) Wenn wir treu den Fußstapfen Jesu nachfolgen, wird sich Satan unser nicht bemächtigen können, und er wird auch nie in der Lage sein, sich auch nur eines der befreiten Gefangenen oder der treuen Menschen guten Willens zu bemächtigen.
14. Welches zweifache Werk führen wir übereinstimmend mit den Gerichten Jehovas durch?
14 Wir überbringen die Botschaft des Friedens denen, die Gott gegenüber guten Willens sind. Wir verkünden eine Botschaft des Todes und der Vernichtung für solche, die Jehova hassen. (Jer. 49:14) Als Gesandte werden wir von Jesus ausgesandt, um die Menschen voneinander zu scheiden, wie Schafe von Böcken geschieden werden. (Matth. 25:31) Jehova ist bereit, Personen mit schafähnlichen Eigenschaften zu belohnen, aber sein Gericht an jenen zu vollziehen, die sich wie Böcke benehmen. Das Feuer seines Eifers wird dies tun. (Zeph. 3:8) Wir, die wir zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, haben Jehova zu unserem Gott. Wahrlich: „Glückselig die Nation, deren Gott Jehova ist, das Volk, das er sich erkoren zum Erbteil!“ (Ps. 33:12) Doch hier folgt die Warnung: „Die Nation und das Königreich, welche dir nicht dienen wollen, werden untergehen, und diese Nationen werden gewißlich vertilgt werden.“ — Jes. 60:12; Ps. 145:20.
15. Wie lassen sich Umfang und Art unserer Kriegführung sowie unsere Waffen mit denen vergleichen, die die Juden in den Tagen Esthers gebrauchten?
15 Laßt uns nun zum Bericht im Buche Esther über den Kampf der gefangenen Juden im ehemaligen Perserreich zurückkehren. Jene Weltmacht hatte über fast die ganze damals bekannte Welt die Herrschaft inne. Wahrlich, jene Diener Jehovas des Altertums kämpften weltweit. Wie es in ihren Tagen war, so ist es auch in unserer Zeit. Ihr Kampf veranschaulicht prophetisch den weltweiten Kampf, den Jehovas Zeugen heute um die Predigtfreiheit führen. (Röm. 15:4; 1. Kor. 10:11) Der einzige Unterschied zwischen ihrem und unserem Kampf besteht in der Art der verwendeten Waffen. Sie gebrauchten fleischliche Waffen. Wir kämpfen nicht mit solchen Waffen. Als christliche Kämpfer, die um das Recht kämpfen, weltweit predigen zu können, sind wir nur mit dem Geist Gottes Jehovas und seinem Schwert des Geistes ausgerüstet, welches das Wort Gottes ist. (Eph. 6:17) Außerdem hat Jehova uns eine schützende Waffenrüstung gegeben. Paulus beschreibt sie. Sie besteht zum Teil aus (1.) dem Brustharnisch der Gerechtigkeit, (2.) dem Schild des Glaubens und (3.) dem Helm des Heils (der Rettung). Gott ermahnt uns zur Wachsamkeit in ihrem Gebrauch. Auch werden wir belehrt, „mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft kundzutun, für die ich als Gesandter in Ketten amte, damit ich in Verbindung damit freimütig rede, wie ich reden soll“. — Eph. 6:14-17, 19, 20, NW.
16, 17. (a) Was war damals das Ergebnis des Kampfes der Juden um ihr Leben? (b) Was ist das Ergebnis unseres Kampfes um weltweite Predigtfreiheit gewesen, und durch welche Macht ist dies geschehen?
16 Die Juden im alten Persien errangen einen großen Sieg. Was geschah? Nachdem der Erlaß des Königs, daß die Juden um ihr Leben kämpfen sollten, durch Kuriere auf Pferden eilends im ganzen Lande verbreitet worden war, geschah etwas Befremdendes. Der Bericht sagt über die Juden, daß „niemand vor ihnen bestehen konnte, denn die Furcht vor ihnen war auf alle Völker gefallen. Und alle Fürsten der Landschaften und die Satrapen und die Landpfleger und diejenigen, welche die Geschäfte des Königs besorgten, unterstützten die Juden; denn die Furcht vor Mordokai war auf sie gefallen. Und in jeder einzelnen Landschaft und in jeder einzelnen Stadt, überall, wohin das Wort des Königs und sein Befehl gelangte, war Freude und Wonne bei den Juden, Gastmahl und Festtag. Und viele aus den Völkern des Landes wurden Juden, denn die Furcht vor den Juden war auf sie gefallen.“ — Esther 9:2, 3; 8:17.
17 Erleben wir, die neuzeitlichen Diener Jehovas, nicht ein ähnliches Fest, haben wir nicht Gelingen in unserem Kampf um weltweite Predigtfreiheit? Betrachten wir die zahlenmäßige Zunahme unserer Verkündiger: 1934: 41 000; 1940: 90 000; 1944: 110 000; 1946: 158 000; 1948: 230 000; 1950: 328 000; 1953: 500 000. Wir haben uns in zwanzig Jahren verzwölffacht! Seht doch! Und all diese Zunahme inmitten weltweiter Verfolgung! Beweist dies nicht, daß die Furcht Jehovas auf diese Menschen gefallen, die Menschenfurcht aber von ihnen gewichen ist? Es ist wirklich genau so, wie Sacharja es prophezeite: „So spricht Jehova der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ (Sach. 8:23) Das weltweite Predigtwerk ist heute ein großes Werk geworden. Es wird nicht durch die Macht eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen getan. Durch Jehovas Geist und die Macht seines Wortes ist diese große, weltweite Predigternte eingebracht worden. (1. Kor. 3:7) Sacharja schrieb: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jehova der Heerscharen.“ — Sach. 4:6.
DER LOHN FÜR KOMPROMISSLOSES HANDELN
18. Welchen Entschluß faßt das Volk Jehovas in Übereinstimmung mit dem Beispiel des Paulus, was den Kampf darum, weltweit predigen zu können, betrifft?
18 Wird das Ringen um weltweite Predigtfreiheit aufhören? Nein! Es muß weitergehen. Ob wir nun in demokratischen Ländern seien, in denen viel Freiheit gewährt wird, oder in Ländern, in denen die Predigtfreiheit eingeschränkt ist, oder auch in Ländern, die von Diktatoren beherrscht werden, welche keine Freiheit gewähren, sondern alle Zeugen einsperren, deren sie habhaft werden: der Kampf um weltweite Predigtfreiheit muß doch weitergehen! Der Apostel Paulus gab uns ein Beispiel, dem wir folgen sollen. Er predigte im Gefängnis und setzte seinen Kampf um Freiheit fort, um von dort aus zu predigen. (Apg. 28:30, 31) Ebenso müssen wir auch heute, wenn wir nicht die Freiheit haben, von Tür zu Tür zu gehen, als Gefangene in Ketten predigen. Es gibt auch in diktatorischen Ländern keinen Stillstand. Man kann uns, seine Zeugen, nicht zum Schweigen bringen, auch nicht in kommunistischen oder anderen Gefängnissen. Wir werden weiterhin predigen, seien wir außerhalb oder innerhalb von Gefängnismauern, und zwar werden wir es unerschrocken tun. Erinnert euch daran, was Paulus an die Philipper schrieb: „… in Übereinstimmung mit meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, damit ich mich in keiner Hinsicht zu schämen habe, sondern daß mit allem Freimut der Rede Christus wie allezeit zuvor, so auch jetzt, verherrlicht werde durch meinen Leib, sei es durch Leben oder durch Tod.“ — Phil. 1:20, NW.
19, 20. (a) Was wäre geschehen, hätten Joseph, die drei Hebräer und Daniel Kompromisse gemacht? (b) Und was, wenn die Urchristen und wahre Christen von heute dies getan hätten?
19 Angenommen, jene, die wegen ihrer Treue eingesperrt wurden, hätten einen Kompromiß gemacht und hätten sich zurückgezogen. Was wäre geschehen? In alter Zeit hätte z. B. Joseph das Vorrecht eingebüßt, von Jehova in Ägypten dazu gebraucht zu werden, seinen Vater Jakob mit seiner großen Familie vor dem Hungertod zu erretten. Auch wäre den drei Hebräern nicht die Auszeichnung zuteil geworden, daß der Engel Jehovas mit ihnen wandelte und sie im Feuerofen beschützte. Auch Jeremia wäre der Ehre, die Gerichte Jehovas gegen eine gesetzlose Stadt zu verkündigen, verlustig gegangen. Und Daniel hätte niemals die Mäuler der Löwen verstopfen können. Diese Schar von Zeugen wurde nicht abtrünnig. Sie waren keine Feiglinge. Paulus beschreibt uns ihren Glauben und Mut im Hebräerbrief, Kapitel elf.
20 Hätten Petrus und Paulus und die anderen Apostel Kompromisse gemacht und wären sie zurückgewichen, dann wären sie des Segens verlustig gegangen, die Ausdehnung der frühen Christenversammlung zu fördern und die Griechischen Schriften zu schreiben. Ebenfalls wären die neuzeitlichen Zeugen, die in vielen Nationen ungerechterweise gefangengesetzt worden sind, ihres gesegneten Vorrechts, das Werk zu entfalten und es in vielen totalitären Ländern, in denen das Predigtwerk verboten war, wieder neu aufzubauen, verlustig gegangen. Sie hätten nicht die Freude des heutigen Anblicks der mächtigen Einsammlung der großen Menge Menschen guten Willens gehabt. „Denn Gott gab uns nicht einen Geist der Feigheit, sondern der Kraft und der Liebe und des gesunden Sinnes.“ (2. Tim. 1:7, NW) Über Personen, die sich zurückziehen, schreibt der Offenbarer: „Was aber die Feiglinge und Ungläubigen betrifft … ihr Teil wird sein in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt. Dies bedeutet den zweiten Tod.“ (Off. 21:8, NW) Dankt Jehova Gott, daß die Treuen in früheren Zeiten und die Treuen unter uns jetzt nicht als Feiglinge das Feld des Kampfes um weltweite Predigtfreiheit verlassen haben!
21, 22. (a) Welchen Hauptzweck hat Jehova im Auge, wenn er uns um Predigtfreiheit kämpfen und leiden läßt? (b) Welchem weiteren Zweck wird dadurch in Übereinstimmung mit Hesekiels Prophezeiung gedient?
21 Es ist klar, daß Jehova uns zu sehr guten Zwecken leiden und um weltweite Predigtfreiheit kämpfen läßt. Der Hauptzweck besteht darin, seinen großen und heiligen Namen und sein Wort zu rechtfertigen. Ein anderer Zweck besteht darin, die richtige Art Menschen, nämlich gehorsame und mutige, herauszuwählen. Mit diesen Menschen will er die Erde bevölkern, sie will er in der neuen Welt leben lassen! (Matth. 5:5, 10; Off. 2:10) Dann wird Jehova alle ausrotten, die das Leben in der neuen Welt nicht verdienen.
22 Noch ein anderer Zweck, dem durch unseren Kampf um die Freiheit gedient wird, besteht darin, den Feind der Schlacht von Harmagedon entgegenzuführen. Jehova gebraucht daher durch unseren Kampf um weltweite Predigtfreiheit uns, seine Zeugen, als Köder für den Teufel, der im Buche Hesekiel Gog genannt wird. In diesem Buche der Prophezeiung wird darauf hingewiesen, daß Gog zum Angriff auf uns, Jehovas Volk, gelockt wird. Jehova zeigt in jener Prophezeiung, wie Gog, der Teufel, seine sichtbaren und unsichtbaren Mächte von jedem Teil der Erde gegen Jehovas Zeugen heranrücken lassen wird. Jehova erklärt, daß er Gog, den Teufel, herumlenken und Haken in seine Kinnbacken legen werde. Er offenbart ferner, daß die sichtbaren und unsichtbaren Mächte Gogs über „die Berge Israels“ oder Jehovas Organisation herfallen werden. (Hes. 38:4; 39:1, 2) Dann werden Satan und seine ganze Organisation und alle Menschen, die den Teufel unterstützen, vernichtet werden. Ihre Leichen werden den Raubvögeln und wilden Tieren als Nahrung dienen. (Hes. 39:4-7) Jehova erklärt schließlich: „Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen, daß ich Jehova bin, der Heilige in Israel.“ (Hes. 39:7) Ziehen wir uns also nicht selbst aus dem Kampf zurück! Möge Jehova euch segnen, während ihr den „Kampf um weltweite Predigtfreiheit“ fortsetzt! „Lobet Jehova! Glückselig der Mann, der Jehova fürchtet … lobet Jehova!“ — Ps. 112:1; 113:1.