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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 15. 8. S. 493-496

Neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas

12. Teil: Eine Ära prophezeiten Glücks beginnt

VOM Jahre 1926 an traten Jehovas Zeugen in eine Ära großen geistigen Glücks, der Segnungen und der organisatorischen Wohlfahrt ein. (Dan. 12:12) Ohne sich zu jener Zeit bewußt zu sein, daß irgendeine von den sieben sich folgenden internationalen Hauptversammlungen, die im Jahre 1922 in Cedar Point, Ohio, begannen, hinsichtlich der Erfüllung biblischer Prophezeiungen bedeutsam sei, traf die Gesellschaft Vorkehrungen für die fünfte Zusammenkunft in London, England, vom 25. bis 31. Mai 1926 im Alexandra Palace. Indes wurde für den öffentlichen Vortrag am Sonntag die große Royal Albert Hall gemietet. Elf Minuten, nachdem die Türen geöffnet worden waren, war dieser Saal schon volla. Der Präsident der Gesellschaft sprach zu der gewaltigen Zuhörerschaft über das Thema: „Warum brechen die Weltmächte zusammen? — Das Heilmittel“. Dieser Vortrag wurde am nächsten Tag unverkürzt in The Daily News von London veröffentlicht, die damals eine reguläre Auflagezahl von 800 000 Exemplaren hatte. Am Schlusse dieses Vortrages folgte eine Resolution, betitelt „Ein Zeugnis“, die später in Traktatform in der Zahl von 50 Millionen Exemplaren zur weltweiten Verbreitung veröffentlicht wurdeb. Es wurde darin vor der Zersetzung und dem Sturz des Britischen Reiches gewarnt, und der Untergang des Völkerbundes wurde ebenfalls angesagt. Diese Anklage löste nicht nur in Großbritannien, sondern überall ein Geheul aus. Bis auf diesen Tag erinnern die Leute die Zeugen Jehovas daran, daß sie im Jahre 1926 gesagt haben, London sei der „Sitz des Tieres“. (Off. 16:10) Ebenfalls in jenem Jahre wurde ein Bauprogramm in Angriff genommen, um das Bethelheim Brooklyn und die Druckereianlagen zu vergrößernc.

Die sechste große Hauptversammlung in dieser Zeit der Gerichts­proklamierung fand in Toronto, Kanada, vom 18. bis 25. Juli 1927 statt. Achttausend Personen wohnten den täglichen Veranstaltungen bei, und am öffentlichen Vortrag am letzten Sonntag, der den Höhepunkt bildete, waren 15 000 Personen sichtbar anwesend. Mit dieser Zuhörerschaft wurde zum erstenmal bei einer Watch-Tower-Hauptversammlung eine große, unsichtbare internationale Radiozuhörerschaft verbunden. Dies geschah mittels des (bis zu jener Zeit) größten vereinigten Radio-Rundspruchs — 53 beteiligte Stationen —, der für diesen Anlaß von der National Broadcasting Company der Vereinigten Staaten organisiert wurde. Das Thema des Vortrages lautete: „Freiheit für die Völker“d. Gleichzeitig nahm die Hauptversammlung eine Resolution an, die „an die Völker der Christenheit“ gerichtet war. Sie erschien später in einer Broschüre, betitelt „Freiheit für die Völker“, die während eines besonderen Feldzuges im darauffolgenden Monat Oktober gegen den Beitrag von fünf Cent verbreitet wurdee. Um den Völkern der Christenheit diese höchst wichtige Ankündigung zu übermitteln, wurden 1 898 796 Broschüren verbreitetf. In jenem Jahre, 1927, waren im Frühjahr bei der Gedächtnisfeier in den verschiedenen Nationen 88 544 Personen zugegen gewesen, doch waren von diesen nur etwa 18 602 als Königreichsverkündiger von Haus zu Haus tätigg.

Detroit, Michigan (USA), war der Schauplatz für die siebente und letzte in der Reihe internationaler Hauptversammlungen. Sie fand vom 30. Juli bis 6. August 1928 statt. Zwölftausend Personen besuchten diese Versammlung. Ihr Glanzlicht war der öffentliche Vortrag Richter Rutherfords am Sonntag, der durch ein telefonisch verbundenes Watchtower-Netz von 106 Radiostationen über die ganze Erde gefunkt wurde. Das Thema lautete: „Ein Herrscher für das Volk“. Am Schlusse nahm die Zuhörerschaft begeistert eine nachhallende Resolution an, betitelt „öffentliche Erklärung gegen Satan und für Jehova“h. Dieser Vortrag samt der Resolution erschien in der Broschüre Des Volkes Freund, die danach in mehr als 5 400 000 Exemplaren in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern zur Verbreitung gelangtei. Bei dieser Hauptversammlung wurde das Buch Government [Regierung] freigegeben, in dem für Jehovas theokratische Regierungsform eingetreten und der Trugschluß der Regierungen dieser alten Welt bekanntgemacht und ihr Untergang angezeigt wurde. Das in jenem Jahre, 1928, gegebene Zeugnis war ganz erstaunlich, und dementsprechend war auch die Reaktion auf seiten der abtrünnigen Religionisten.

So betätigten sich denn Jehovas Zeugen unerschrocken und kraftvoll in der Wiederherstellung der wahren Anbetung. Sie reinigten sich nicht nur selbst geistig und richteten sich in ihrem biblischen Denken nach Jehovas Denkweise, sondern es kamen auch neue Organisations­vorkehrungen unter der Führung des unsichtbaren Königs Christus Jesus zur Entwicklung. Früh im Jahre 1927 begann man in Amerika das Werk der Verbreitung gebundener Bücher und Broschüren von Haus zu Haus an Sonntagen unter Entgegennahme eines freiwilligen Beitrages. (Siehe The Watch Tower vom 15. Februar 1927, S. 63, und Wachtturm vom 1. August 1927, S. 320.) Die Geistlichkeit war anfangs der 1900er Jahre etwas beunruhigt über die energische Tätigkeit der Mitarbeiter der Watch Tower Society, doch nun, nach dem Jahre 1922, als Jehovas Richtersprüche erdenweit in Umlauf kamen, wurde sie durch einen Sturm und einen Strom erfaßt, der Tag und Nacht in öffentlichen und privaten Bloßstellungen ihrer falschen Lehren und schweren Abtrünnigkeit daherflutete. Nun war die Christenheit als „zu leicht“ erfunden worden, als von Jehova verworfen und als jemand, dem Vernichtung harrt. Liebreich stützte Jehova seine kleine Schar loyaler Zeugen, als diese durch die unruhvollen Meere der Menschheit zogen, um ihren Auftrag der Proklamierung der geschriebenen Gerichte Jehovas zu erfüllen. Tapfer zogen sie weiter, um die wahre Anbetung auf Erden nach theokratischer, apostolischer Art wiederherzustellen.

Während sich Jehovas Volk von 1922 bis 1928 kraftvoll bemühte, den ihm von Gott gegebenen Auftrag der Verkündigung der „Rache unseres Gottes“ zu erfüllen und seine geschriebenen Gerichte wider die abtrünnige Christenheit zu veröffentlichen, brachten Satan und seine unsichtbaren Helfershelfer nun Streitmächte hervor, deren Endziel es war, Krieg gegen jene zu führen, die „die Gebote Jehovas halten“, um sie nach dem Jahre 1928, wenn möglich, wieder zu zermalmen. Ein Kampf entspann sich, worin alles aufgeboten wurde und aus welchem Jehovas kämpfende Zeugen fraglos als Verfechter der Freiheit der Anbetung hervorgingen. Die Offenbarung prophezeit weiter über die Zeit der Auferbauung der Zeugen (während der 1290 Tage von 1919 bis 1922): „Und die Schlange [Satan] spie aus ihrem Munde dem Weibe [dargestellt durch die organisierten gesalbten Zeugen auf Erden] Wasser [die Faschisten, Nazis und Gruppen der Katholischen Aktion, wie z. B. die amerikanische „Christliche Front“] nach wie einen Strom, damit es durch den Strom in den Tod gerissen werde. Aber die Erde [die gerechtgesinnten Herrscher der demokratischen Mächte] kam dem Weibe zu Hilfe [gewährte den Zeugen für ihre Gottesanbetung Schutz und Rechtssiege], und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang [in totaler Niederlage am Ende des zweiten Weltkrieges durch die demokratischen Mächte] den Strom [Faschismus, Nazismus und die „Christliche Front“], den der Drache aus seinem Munde ausspie.“ — Off. 12:15, 16, NW.

Gerade zur fälligen Zeit brachte Satan unter großer Propaganda diese neuen Kräfte hervor. Sie nahmen eilends an Macht zu und bedrohten die demokratische Welt, die Christenheit. Im Jahre 1919 gründete Benito Mussolini seine Faschistische Partei. Sie wuchs rasch so weit an, daß er im Jahre 1922 den Marsch auf Rom antreten konnte, um seine faschistische Diktatur über ganz Italien zu errichten. Im Jahre 1929 wurde der Lateranvertrag zwischen der Römisch-katholischen Kirche und Mussolinis Regime unterzeichnet. Er vollendete das Zusammenarbeitsprogramm des Vatikans mit der neuen totalitären Regierungj. Im Jahre 1919 hatte auch Adolf Hitler seine Nationalsozialistische Partei in Deutschland gegründet und dann im Jahre 1923 den Versuch gemacht, durch seinen „Bierhalle-Putsch“ in München die politische Macht zu erlangen, was aber mißlang. Doch wurde Hitler mittels deutsch-katholischer Intrigen und Schachzüge schließlich am 30. Januar 1933 der Kanzler Deutschlands. Unverzüglich wurde in jenem Jahre ein Konkordat abgeschlossen durch Kardinal Pacelli (der sechs Jahre später als Papst Pius XII. gekrönt wurde), und dieses wurde für die Hitler-Regierung und für den Vatikan prompt unterzeichnetk.

Auch wurden anfangs der 1920er Jahre Bewegungen der Katholischen Aktion, die zahlreiche halbreligiöse Gruppen umfaßten, keck organisiert und in verschiedenen Ländern tatkräftig gefördert, um die sozialen und politischen Bestrebungen durch römisch-katholische Ideen zu beeinflussen. Mehrere solche Bewegungen wurden in den Vereinigten Staaten nach dem Jahre 1921 tätig. Eine davon, die als die „Christliche Front“ bekannte, faschistengleiche Bewegung, wurde in den 1930er Jahren von einem Priester in Detroit (Michigan), von „Father“ Coughlin, geleitet und entwickelte sich zu einer Anhängerschaft von etwa 15 000 000l. Alle jene in der Welt zerstreuten, vom Vatikan aus inspirierten Bewegungen schmiedeten Unheil unter dem Vorwand des Gesetzes, veranlaßten Pöbelaktionen und Verhaftungen der Zeugen Jehovas, weil die Zeugen, so unerschütterlich wie Daniel in alter Zeit, es ablehnten, Kompromisse einzugehen in bezug auf ihre Freiheit der Anbetung des lebendigen Gottes, die sie im Gehorsam gegen seine geschriebenen Gebote darbrachten. — Dan. 6:16-18.

Nun waren bis zum Jahre 1928 die Dienstorganisationen der Versammlungen des Volkes Jehovas bis zu dem Punkte gediehen, wo sie den Sonntag als den geeignetsten Tag zur Teilnahme am Predigen des Königreiches Jehovas von Haus zu Haus annahmena. In vergangenen Jahren hatte man an Sonntagmorgen regelmäßig „Bibelforscher-Traktate“ gratis verbreitet, indem man sie unter die Türen der Wohnungen steckte und an Kirchentüren verteilte. Aber man hatte noch nicht regelmäßig am Sonntag an Wohnungstüren mündlich gepredigt. Sogleich erhob sich gesetzlicher Widerstand gegen diese erweiterte Sonntagstätigkeit, und im Jahre 1928 erfolgten die ersten Verhaftungen von Zeugen Jehovas, die am Sonntag gepredigt hatten, und dies in South Amboy, New Jersey. Damit begann der während eines Jahrzehnts tobende „Kampf von New Jersey“, der sich bald nach Connecticut, Pennsylvanien und anderen Staaten ausdehnte, wo Gruppen der Katholischen Aktion durch alle möglichen gesetzlichen Mittel Unheil zu schmieden suchten, um das anwachsende öffentliche Zeugniswerk der Watch Tower Society zum Stehen zu bringen. Zeitgemäß war nun das neue Licht der Wahrheit über das Thema der „höheren Gewalten“, wie es im Wachtturm vom 1. August und vom 15. August 1929 veröffentlicht wurde und deutlich zeigte, daß Jehova Gott und Christus Jesus die wahren „höheren Obrigkeiten“ sind, denen Gehorsam gebührtb. (Röm. 13:1, NW) Dieses neue Verständnis feuerte die Zeugen an, ihren Grund und Boden wider den Ansturm der Rechtsschlachten, in denen Gottesdienstfreiheit bedroht wurde, zu verteidigen.

In dem Kampfe, der sich für die 1930er Jahre zuspitzte, spielte die umfassendere Verwendung des Rundfunks durch die Gesellschaft eine große Rolle. Im Jahre 1920 war der neuzeitliche Radiorundfunk in Erscheinung getreten. Gleich den ersten christlichen Zeugen im ersten Jahrhundert, die eilends die Erfindung des Büchermachens nach Art eines Kodex [Buches] aufgriffen, um Jehovas geschriebenes Wort zu verbreiten, so erkannten die Zeugen der Neuzeit im Radio bald ein wunderbares Mittel, die mündliche Proklamation der geschriebenen Gerichte Jehovas auf der ganzen Erde zu verbreiten. Die erste Rundfunksendung der Gesellschaft von einem öffentlichen Podium aus war eine Nachricht, die unter einer besonderen Schlagzeile erschien, und es wurde darüber im Record von Philadelphia (Pennsylvanien) am 17. April 1922 folgendermaßen berichtet:

Das Radio berichtet, daß das Weltmillennium komme. Richter Rutherfords Vortrag von der Metropolitan-Oper aus gefunkt. Die Ansprachen in den Sender gesprochen. Die Botschaft wird durch Bell-Telephon-Linien meilenweit nach der Howlett-Station [WGL] geleitetc.

Kurz danach, gegen Ende 1922, kaufte die Gesellschaft ein Stück Land auf der zu New-York-Stadt gehörenden Insel Staten Island, auf dem mit der Errichtung ihrer ersten Radiostation begonnen wurde. Nachdem diese schließlich vollendet worden war und ihr die Regierung die Lizenz als Station WBBR mit einer Leistung von 500 Watt verliehen hatte, erfolgte der erste offizielle Rundfunk am Sonntag abend, dem 24. Februar 1924, als Richter Rutherford die Eröffnungsansprache „Radio und göttliche Prophezeiung“ hieltd. Mehr als drei Jahrzehnte lang hat nun diese Station nichtkommerziellen, erzieherischen Charakters unablässig die Königreichsbotschaft ausgefunkt und dadurch große Mengen dankbarer Zuhörer erreicht. Gegenwärtig hat sie ihr Studio im Bethelgebäude an der Columbia Heights 124, Brooklyn, New Yorke. Ihre moderne Stahlturm-Richtstrahlantenne und ein 5-Kilowatt-Sender befinden sich an der ursprünglichen Stelle der Station auf Staten Island, beim „Wachtturm“.

(Fortsetzung folgt)

[Fußnoten]

a Wachtturm, 1926, S. 243-249.

b Jahrbuch 1927, S. 284; The Golden Age, 28. Juli 1926, S. 691-695. [Siehe Das Goldene Zeitalter, 1. August 1926, S. 330-331.]

c W 1926, S. 290.

d Wachtturm, 1927, S. 323-330; The Messenger, 25. Juli 1927.

e W 1927, S. 281 [Siehe Wachtturm, 1927, S. 370].

f Jahrbuch 1928, S. 27.

g Wachtturm, 1927, S. 336; Jahrbuch 1929, S. 50.

h Wachtturm, 1928, S. 307-319; The Messenger, 6. August 1928; Wachtturm, 1949, S. 374.

i Jahrbuch 1929, S. 58.

j Columbia Encyclopedia, 1942, S. 608, 1227; W 1941, S. 280.

k The Vatican in World Politics, Manhattan, 1949, S. 165-170; Columbia Encyclopedia, S. 1240.

l Rome Stoops to Conquer, 1935, Barrett, S. 16; The Vatican in World Politics, Manhattan, 1949, S. 383-385.

a Jahrbuch, 1929, S. 52.

b W 1943, S. 298; Wachtturm, 1946, S. 104.

c W 1922, S. 180.

d W 1924, S. 82; Wachtturm, 1925, S. 21-22; 1950, S. 333-334.

e Wachtturm, 1948, S. 300-304.

[Bild auf Seite 493]

RADIOSTATION WBBR—1924

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