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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 1. 9. S. 520-523

Neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas

13. Teil: Verfechter der Rede- und Gottesdienstfreiheit

DAS Werk des Predigens der Königreichsbotschaft Jehovas durch Hunderte von Radiostationen in Nord- und Südamerika, Europa, Afrika und Australien gedieh während des Jahrzehnts, das mit 1927 begann. Sehr erfolgreich verwendet wurden im Jahre 1927 erstmals die besonders erweiterten kommerziellen NBC-Netz-Rundfunke für den internationalen Kongreß in Toronto, Ontario, und im Jahre 1928 das noch viel ausgedehntere erste besondere Wachtturm-Netzwerk für den internationalen Kongreß jenes Jahres in Detroit, Michigan. So beschloß die Gesellschaft, wöchentlich ein sogenanntes „Wachtturm-Netzwerk“ durchzuführen und führte es während vieler Monate auch durch, und dreißig Stationen beteiligten sich daran, wobei sie eine Menge Zuhörer in Kanada und den Vereinigten Staaten bedienten. Dabei wurde vom Studio der Watchtower-Station WBBR in New-York-Stadt (Staten Island) ein stündiges Programm ausgesandt. Jeden Sonntag schloß die „Wachtturm-Stunde“ einen Vortrag Richter Rutherfords ein zusammen mit einem einführenden und abschließenden Musikprogramm des WBBR-Orchesters der Bethelbrüder. Dieser wöchentliche Kettenrundfunkdienst begann am 18. November 1928 und wurde in den Jahren 1929 und 1930 fortgesetzta.

Im Jahre 1931 begann die Gesellschaft wöchentlichen Radiosendungen durch 250 Radiostationen, und dies mittels elektrisch aufgenommener Schallplatten einer Reihe von Vorträgen Richter Rutherfords von 15 Minuten Dauerb. Im Jahre 1932 wurde der Radiodienst über 340 Stationen ausgedehnt, die wöchentlich biblische Vorträge zur Bloßstellung der abtrünnigen Religion aussendeten. Ums Jahr 1933 wurde die internationale Rundfunkstimme der Gesellschaft durch 408 Radiosender in sechs Kontinenten vernommen — in Argentinien, Australien, Kanada, China, Kuba, Frankreich, Südafrika, Estland, Uruguay, Alaska, auf Hawaii, auf den Philippinen und in den Vereinigten Staaten. In jenem Jahre allein wurden 23 783 besondere Bibelvorträge gesendetc.

Für die Römisch-katholischen hatte ihr Papst, Pius XI., das Jahr 1933 als ein „heiliges Jahr“ erklärt, um eine Ära katholischer Aktionen einzuleiten, die den Nationen Frieden bringen sollten.

Gleichzeitig begannen im Frühjahr 1933 amerikanische Katholiken im ganzen Lande unter der Führung ihrer Kardinäle, Bischöfe und Priester einen vereinten Feldzug, um ‚Rutherford aus der Luft zu vertreiben‘. Rutherford war nun in Amerika am Radio die bestbekannte, meistgehörte Stimme geworden. Wenn die Geistlichkeit verärgert war darüber, daß die Vertreter der Watch Tower Society in den frühen 1900er Jahren Millionen Traktate vor den Kirchentüren verteilt hatten, fühlten sie sich nun tausendmal mehr geplagt durch die Predigten über die Radiowellen, worauf sie nicht zu antworten vermochten. Durch die wirksamen Wachtturm-Rundfunksendungen wuchsen die Reihen der Zeugen rasch an. Dieser Nachrichtenweg kostete die Gesellschaft Millionen von Dollar, die alle während der Jahre der großen amerikanischen Depression (1929—1935) freiwillig von den Brüdern beigesteuert wurden. Wie wir nun zurückblickend sehen, erwies sich das Jahr 1933 als das Jahr, da die Vatikan-Hierarchie und Jehovas Zeugen über die Frage der Redefreiheit zum Nahkampfe kamen. Wortführer des Katholizismus wandten kräftigen Druck an und drohten Radiostationen mit Boykott, um sie zu zwingen, ihre Einrichtungen den Zeugen nicht mehr zur Verfügung zu stellend.

Am 23. April 1933 hielt Richter Rutherford persönlich zum erstenmal durch einen besonderen Watchtower-Kettenrundfunk von fünfundfünfzig starken Stationen seinen jetzt weltberühmten stündigen Vortrag „Wirkung des Heiligen Jahres auf Frieden und Wohlfahrt“. Zwei Monate später, am 25. Juni 1933, wurde der gleiche, auf Schallplatten aufgenommene Vortrag durch 158 Stationen ausgesendet. Fünf Millionen gedruckte Einladungen waren verbreitet worden, um für diese erneute Sendung eine mächtige Zuhörermenge zu erreichene. Die Reaktion auf die erste Sendung vom 23. April war bitter, heftig und unverzüglich erfolgt. Gewisse Direktoren von Radiosendern erlagen dem kraftvollen katholischen Einschüchterungsmanöver und weigerten sich, weitere Watchtower-Programme zu senden.

Einige Wochen später trat eine katholische Polizeitaktik bei einem öffentlichen Vortrag in Plainfield, New Jersey, zutage, als der Präsident der Watch Tower Society über das Thema „Intoleranz“ sprach. Der offizielle Bericht darüber lautet:

„Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in Plainfield, New Jersey, schaffte Gelegenheit zu einem öffentlichen Vortrag, der am Sonntag, dem 30. Juli [1933], in einem Theatersaal stattfand und über verschiedene Radiostationen weitergegeben wurde. Der Vortragende war bei dieser Gelegenheit buchstäblich von Schußwaffen umgeben, welche die mindestens sechzig anwesenden Polizisten bei sich trugen, die ungeheißen, weder benötigt noch erwünscht, erschienen und zweifellos auf das Gesuch der katholischen Hierarchie hin entsendet worden waren und nach einer Gelegenheit ausspähten, die Veranstaltung zu verhindern und den Redner womöglich zu vernichtenf.“

Diese Ausschreitung gegen Rede- und Gottesdienstfreiheit in Plainfield, New Jersey, ging jedoch zu weit. In der Ätherwellen-Schlacht im Spätjahr 1933 und Frühjahr 1934 fuhren Jehovas Zeugen fort, den Kampf im Interesse der Öffentlichkeit fortzusetzen, indem sie im ganzen Lande eine Petition in Umlauf setzten, die an den US-Kongreß, Washington, gerichtet wurde. Darin protestierten sie lebhaft gegen die katholischen Einschüchterungsmethoden und Bedrohung der freien Rede über den Rundfunk. Diese Petition erhielt 2 416 141 Unterschriften und wurde am 24. Januar 1934 dem Kongreß in Washington unterbreitet. Kongreßmitglied McFadden, unterstützt von anderen, hatte dem Kongreß eine Gesetzesvorlage eingereicht, um einer derartigen Parteilichkeit, Boykottierung und anderen Drohmethoden zur Hinderung gewisser Radioprogramme, die dem Wohle der Öffentlichkeit dienten, vorzubeugen. Die Gesellschaft unterbreitete durch ihren Wortführer einen ganzen Band von Beweismaterial zur Unterstützung der Petition. Das Endresultat war, daß der Kongreß ein Gesetz erließ, wodurch das ganze elektrisch laufende Nachrichtenwesen unter eine einzige neue Administration, die Federal Communications Commission, gestellt wurde. Diese Kommission veranstaltete auch sogleich öffentliche Verhöre, um Anregungen zu erhalten für die nächste Kongreß-Session zum Erlaß weiterer Gesetze bezüglich des Rundfunks, so wie diese nötig wurdeng. Am 4. Oktober 1934 erschien der Präsident der Watch Tower Society persönlich vor dieser neuen Bundeskommission in Washington und unterbreitete Tatsachen über die Tätigkeit der römisch-katholischen Hierarchie, die zu Unrecht in den Rundfunkdienst der Zeugen Jehovas eingegriffen hatte. Ungeachtet dieser öffentlichen Proteste gegen unrechtmäßige Einmischung sendete die Gesellschaft im Jahre 1934 20 743 Bibelvorträge, immerhin 3040 weniger als die Höchstzahl des Jahres 1933 gewesen war, woraus sich die unheilvolle Wirkung beständiger katholischer Einschüchterungsmethoden zeigteh.

Die Abnahme der Radiovorträge ging weiter, und im Jahre 1935 betrug die Gesamtzahl noch 18 287, was eine Verminderung um 2456 Vorträge gegenüber der Zahl des Vorjahres bedeutete. Jehovas Zeugen fuhren aber fort, um die Rede- und Gottesdienstfreiheit zu kämpfen, indem sie im ganzen Lande eine weitere, an den Kongreß gerichtete Petition in Umlauf setzten, die 2 284 128 Unterschriften erhielt. Diese Petition wurde dem Kongreß im Januar 1935 unterbreitet, wurde aber außer acht gelasseni. Dann wurde ein Landeskongreß der Zeugen Jehovas in Washington, D. C., einberufen, der vom 30. Mai bis 3. Juni 1935 tagte. Zwanzigtausend Personen versammelten sich hierfür, um am Sonntag, dem 2. Juni, Richter Rutherfords hervorragenden Vortrag, betitelt „Regierung“, anzuhören. Er fand im Auditorium in Washington statt und wurde gleichzeitig international durch Radio weitergegeben. Am 3. Juni 1935 reichte der Präsident der Gesellschaft der Federal Communications Commission ein Dokument ein zur Darstellung der Lage und drängte auf weitere Maßnahmen zur Verteidigung der Redefreiheitj.

Beiläufig bemerkt, erwies sich dieser Kongreß in Washington als hervorragend, was den neuen Wahrheitsblitz hinsichtlich der „großen Volksmenge“ von Offenbarung 7:9 betrifft, wodurch bewiesen wurde, daß sie nicht eine untergeordnete geistige Klasse ist, deren Glieder in den Himmel kommen sollen, sondern eine irdische Schar. Diese ist identisch mit den „Schafen“ von Matthäus 25:31-46, die im Jahre 1923 kenntlich gemacht wurden, und der „Jonadab“-Klasse, die im Jahre 1932 durch die Freigabe von Band 3 des Werkes Rechtfertigung geoffenbart wurdek.

Äußerlich schien es, als ob die Zeugen den Kampf um die Redefreiheit verlören. Im September 1936 wurden im Lande noch Unterschriften für eine dritte Petition gesammelt, die größte bis dahin, in der Protest eingelegt wurde gegen das negative Verhalten der Regierung in Washington bei den fortgesetzten, ungerechten Machenschaften zur Unterdrückung der Zeugen. Diesen Schlußprotestl unterstützten 2 630 001 Personen mit ihren Unterschriften, und er wurde am 2. November 1936 in Washington eingereicht. Auch dieser Protest blieb unbeachteta. Aber die Zeugen waren nicht besiegt. Schon im Jahre 1933 unternahmen sie Schritte — für den Fall, da sie schließlich aus dem Äther verdrängt würden —, um einen anderen öffentlichen Tondienstfeldzug durchführen zu können. In jenem Jahre begann die Gesellschaft mit der Herstellung tragbarer elektrischer Sprechmaschinen, welche die Rundfunkplatten von 33 1/3 Touren in der Minute bei öffentlichen und privaten Zusammenkünften spielen konnten. Im Jahre 1933 wurden 4646 solcher Schallplattenvorträge gehalten und eine Gesamtzuhörerzahl von 240 434 Personen verzeichnetb. Auch wurden Tonwagen gebaut, um auf Straßen und öffentlichen Plätzen zu zirkulieren und die Königreichsbotschaft durch Schallplatten buchstäblich auszuposaunenc. Im Laufe der 1930er Jahre nahm dieser Tondienst ein beträchtliches Ausmaß an und brachte greifbarere Ergebnisse mit sich als der Rundfunk, weil man mit einer sichtbaren Zuhörerschaft Fühlung nehmen und sie unterweisen konnte.

Die Ergebnisse des Nichtradio-Tondienstes waren so verheißungsvoll, daß die Gesellschaft im Jahre 1934 ein weiteres Dienstinstrument herzustellen begann: ein tragbares Grammophon, und eine Serie von 4 1/2-Minuten-Schallplatten mit 78 Touren in der Minute, die wirksame Bibelvorträge enthieltend. Zuerst gebrauchte man dieses tragbare Grammophon weitgehend im Nachbesuchsdienst, verwendete es dann aber auch weit und breit bei der ersten Vorsprache von Haus zu Haus, indem man die Platten auf den Türschwellen der Wohnungen abspielte. Hier hatte man in der Tat ein neues Predigtmittel! Es spielte eine große Rolle beim Kongreß in Columbus (Ohio) am Sonntag, dem 18. September 1937, der von 25 000 Personen besucht wurde. Diese hörten Richter Rutherfords wichtigen Vortrag „Sicherheit“, der gleichzeitig von 135 Radiostationen gesendet wurde. Anläßlich dieses Kongresses wurde der historische Entscheid bekanntgegeben, daß sich die Gesellschaft nach dem 31. Oktober 1937 aus freien Stücken von allen kommerziellen Radiovorträgen zurückziehee. Statt dessen wollten alle Zeugen Jehovas ihre Zeit und Geldmittel der wirksameren Arbeit von Haus zu Haus widmen, indem sie das tragbare Grammophon unter Verwendung von mehr als neunzig Bibelvorträgen benutzten, wodurch Millionen von Menschen die biblische Wahrheit hören und kennenlernen konnten. Das Grammophonwerk erhielt neuen Aufschwung, wie dies aus dem Bericht für 1938 hervorgeht, der zeigt, daß 430 000 Platten mit Vorträgen in sechzehn Sprachen auf 19 600 Tonapparaten in Gebrauch waren. Für 1937 wurden 10 368 569 Hörer gemeldet und für 1938 sogar 13 070 426f. In der Tat war dies buchstäblich ein gewaltiger Ruf unter allen Bewohnern der Erde!

(Fortsetzung folgt)

[Fußnoten]

a Jahrbuch 1930, S. 34-39.

b Jahrbuch 1932, S. 35-38.

c Jahrbuch 1934, S. 52-55.

d Jahrbuch 1934, S. 54.

e Jahrbuch 1934, S. 52-55; The Golden Age, 1933, S. 530-536; Sonder-Bulletin, Juni 1933.

f Jahrbuch 1934, S. 57.

g Bulletin, 1. März 1934.

h Jahrbuch 1935, S. 34, 35.

i Jahrbuch 1936, S. 51, 52.

j Das Goldene Zeitalter, 1. September 1935, S. 10-13; 15. September 1935, S. 3-14; 1. Oktober 1935, S. 3-10.

k Rechtfertigung, Bd. 3, S. 75-78; W 1942, S. 374.

l The Golden Age, 13. Januar 1937, S. 232.

a Informator, September 1936.

b Jahrbuch 1934, S. 55-57.

c Bulletin, August 1935.

d Jahrbuch 1935, S. 37.

e Jahrbuch 1938, S. 35, 44.

f Jahrbuch 1939, S. 56, 60, 61, 64.

[Bild auf Seite 520]

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