Mache weisen Gebrauch von der noch verbleibenden, verkürzten Zeit
GEBRAUCHST du die noch verbleibende, verkürzte Zeit weise? „Die noch verbleibende, verkürzte Zeit“ magst du fragen? Jawohl, die biblische Prophezeiung zeigt, daß wir in den Tagen der zweiten Gegenwart Christi leben, und daß also „diese Generation keineswegs vergehen wird“, bis dieses System der Dinge sein Ende erreicht hat. Daraus folgt, daß eine Dringlichkeit besteht, „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen und alle Menschen guten Willens wissen zu lassen, daß sie, bevor es zu spät ist, „zu den Bergen zu fliehen“ beginnen müssen. Es ist daher gebieterische Pflicht, die noch verbleibende, verkürzte Zeit weise zu gebrauchen. — Matth. 24:34, 14-16; 1. Kor. 7:29; Eph. 5:15, 16, NWa.
Die Zeit, die zu dem Versuche gebraucht wird, Reichtum, Ruhm oder Macht anzuhäufen oder dieses alte System der Dinge weiter am Dasein zu erhalten, ist vergeudet, und das ist es, was mehr als 99,9 Prozent der Bevölkerung der Erde tun. Auch kann die Zeit mit sorglosen Gewohnheiten verschwendet werden. Es ist so leicht, Zeit zu vergeuden, indem man sich in Tageszeitungen oder populäre Zeitschriften, Scherzbildstreifen oder „Comics“ vertieft. Dasselbe gilt vom Radio, Fernsehen und von der Gewohnheit des Kinobesuches. Indem man sich Sorgen macht, verschwendet man seine Zeit ebenfalls und auch durch das Hin- und Herstreiten über spekulative und mutmaßliche Dinge.
Ferner können wir auch die Zeit anderer vergeuden. Wir sollten nicht erwarten, daß andere das tun, was wir selbst tun können, denn damit handeln wir ihnen gegenüber nicht so, wie wir möchten, daß sie uns gegenüber handeln. — Matth. 7:12.
Und was bedeutet es, die noch verbleibende, verkürzte Zeit weise zu gebrauchen? Vor allem bedeutet es, uns mit dem für die elementaren Dinge des Lebens unbedingt Nötigen zu begnügen. Wir machen weisen Gebrauch von der Zeit, wenn wir Gottes Wort an Hand der Hilfsmittel studieren, die er beschafft hat, doch nur, wenn wir konzentriert studieren. Dies bedeutet, daß wir nicht versuchen, zwei Dinge auf einmal zu tun, wie zum Beispiel uns mit Studieren und Abhören des Radios oder Fernsehen abzugeben, sondern daß wir unseren Sinn nur auf das einstellen, was wir studieren. Auch bedeutet es, von all den verschiedenen verfügbaren Hilfsmitteln den besten Gebrauch zu machen, wie auch praktisch vorzugehen; indem wir unter möglichst günstigen Bedingungen zu studieren suchen. Das neue, in Englisch erschienene Hilfsmittel Qualified to Be Ministers enthält diesbezüglich wertvolle Anregungen.
Der Besuch der Zusammenkünfte der Versammlung und der Kongresse bedeutet eine weise Benutzung unserer Zeit, vorausgesetzt, daß wir uns darauf vorbereiten und nach dem Maße unserer Gelegenheiten daran teilnehmen. Wenn wir unseren Sinn nicht auf das richten, was dargereicht wird, werden wir unsere Zeit verschwenden, auch wenn wir uns in einer Versammlung des Volkes Jehovas befinden. Und Zeit, die mit Gebet verbracht wird, ist ebenfalls weislich angewandt. Lassen wir uns nicht durch Arbeit daran hindern, jeden Tag mit Gebet anzufangen und ihn auch mit Gebet zu beschließen und Jehova jedesmal vor einer Mahlzeit Dank zu sagen.
Und den wichtigsten, weisesten Gebrauch der verkürzten, noch verbleibenden Zeit machen wir natürlich, wenn wir die gute Botschaft vom Königreich predigen. Dies gereicht dem Namen Jehovas zur Ehre und bedeutet für unsere Hörer wie auch für uns selbst Leben. So laßt uns sorgfältig unsere Zeit einteilen, um fähig zu sein, soviel Zeit als möglich auf das Predigen zu verwenden und sie aufs beste auszunutzen, indem wir uns gut dazu ausrüsten und wachsam und taktvoll sind. Daraus folgt, daß der Vollzeitdienst unser Ziel sein sollte.
Wenn wir die verkürzte, noch verbleibende Zeit weise gebrauchen, statt sie zu vertrödeln, werden wir das Glück des Gebens erleben. Auch werden wir die Freude haben, die Früchte unseres weisen Gebrauchs der Zeit zu sehen und die Befriedigung empfinden, uns Schätze im Himmel aufzuhäufen, die uns ewiges Leben in Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit sichern.
[Fußnote]
a Einzelheiten im Wachtturm vom 15. November 1954.