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  • 27. Teil: Der internationale Kongreß 1946
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 15. 4. S. 232-235

Neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas

27. Teil: Der internationale Kongreß 1946

JEHOVAS Zeugen sind nicht nur Prediger von Jehovas neuer Welt der Gerechtigkeit, sondern sie befolgen auch die Grundsätze der neuen Welt. Bereits haben sie begonnen, sich dem Neue-Welt-Lebensstandard anzupassen, indem sie viele Methoden, Bräuche und Vorurteile der alten Welt aufgeben. Sie erkennen, daß sie in einer Übergangsperiode leben, in deren Verlauf das Alte-Welt-System der Dinge vom weltweiten Schauplatz vollständig verschwinden wird und das Neue-Welt-System der Dinge begonnen hat, in Erscheinung zu treten, um für immer die Herrschaft über diese schöne Erde zu übernehmen. Wie wir in diesen historischen Studien schon früher bemerkten, ist unter Jehovas Segen seit dem Jahre 1919 eine theokratisch organisierte Neue-Welt-Gesellschaft in den Vordergrund gerückt. Ihre Gründung und ihr Aufbau ist biblisch, denn sie ist vom wahren Gott Jehova eingesetzt worden und wird von ihm geleitet. Sein Rechter Hirte, Christus Jesus, erweitert die schaftriftgleiche Organisation wie eine riesige Hürde, wo sich mit Schafen verglichene Menschen befinden, um aus jedem Teil der Erde noch weitere Scharen dieser „anderen Schafe“ aufzunehmen. Verkündigung und biblische Erziehung sind nötig, um sich als eines der geretteten „Schafe“ auszuweisen, das seine Hingabe an Gott dann durch die Wassertaufe kundtut. Dies bedeutet, daß ein solch neugefundenes „Schaf“ danach geistig wachsen muß, um ein Anbeter Jehovas und sein predigender Diener zu werden, denn das ist heute die Hauptarbeit all jener, die sich in der theokratischen Neuen-Welt-Gesellschaft befinden. Nachdem jemand diese richtigen Schritte getan hat, muß er eine lautere und regelmäßige Verbindung mit der örtlichen Teilversammlung der Gesellschaft unterhalten. Ein so gerettetes Schaf benimmt sich nicht mehr unabhängig wie ein umherwanderndes, verlorenes Schaf, sondern läßt sich statt dessen von der Hirtenautorität leiten. Als richtig gelenktes Schaf erfreut sich der Betreffende der gerechten Gemeinschaft in der Hürde.

Heilsame Gemeinschaft ist das, was Jehova, der universelle Hirte, durch seine Organisation für seine mit Schafen verglichenen Anbeter vorgesehen hat. Als Gott die Millionen Israeliten aus Ägypten herausführte, leitete er sie liebevoll durch seinen Unterhirten Mose, zu dem er sprach: „Die Jahreszeitfeste Jehovas, die ihr ausrufen sollt, sind heilige Zusammenkünfte [Kongresse].“ (3. Mose 23:2, NW) Im Verlaufe ihrer Wüstenreise und in späteren Jahren in Jerusalem versammelten sich Millionen von Israeliten je dreimal im Jahr bis zu acht Tagen zu einem Feste. Das waren frohe Anlässe zur Gemeinschaft und Verbindung in großer Zahl. Jene heiligen Kongresse waren Zeiten vereinter Anbetung Jehovas, ihres Gottes. Musik und Gesang kennzeichneten sie als frohe Anlässe. Es waren Zeiten, da sie Vorlesungen und Besprechungen des Wortes Gottes anhörten. Viele Vorkehrungen wurden nötig, um ein solches Heer von Kongreßbesuchern unterzubringen und zu ernähren. Jung und alt traf neue Freunde, erneuerte alte Bekanntschaften und hörte sich während dieser frohen Feiertage der glücklichen Gemeinschaft anfeuernde Berichte an. Nach diesen großen Zusammenkünften kehrten die Israeliten in ihre örtlichen Teilversammlungen oder Gemeinden zurück, geistig erfrischt, um ihren treuen Wandel vor Jehova fortzusetzen. In der Tat: der lebendige Gott Jehova ist ein „glücklicher Gott“, der sich freut, wenn sein Volk glücklich ist. — 1. Tim. 1:11; 5. Mose 14:24-27, NW.

Größere Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas haben sich in der gegenwärtigen Zeit als ein ebenso hervortretendes Merkmal ihres Wachstums und ihrer Entwicklung erwiesen wie einst in den Tagen Israels und auch in den Tagen der Apostel Christi Jesu und anderer erster Christen. Sie haben die Bedürfnisse nach ausgedehnterer Gemeinschaft, nach einer erweiterten Sicht und nach geistiger Anregung zu größeren Werken des Glaubens und wahrer Anbetung gestillt. Vor dem Jahre 1918 umfaßten die jährlichen Hauptversammlungen kleinere Gebiete, und es waren bei keiner mehr als 4000 Personen zugegena. In der Zeit vom Jahre 1919 bis 1937 zählte der größte Kongreß, der irgendwo stattfand, 25 000 Anwesende in den Vereinigten Staatenb. Während dieser letzteren Periode konnten nur wenige Brüder von außerhalb der Vereinigten Staaten anwesend sein und den damaligen Versammlungen etwas von der Atmosphäre einer internationalen Gemeinschaft verleihen. Von 1938 bis 1944 gab es mehrere Kettenkongresse, die gleichzeitig in verschiedenen englischsprechenden Ländern stattfanden, da sie radiotelefonisch miteinander verbunden waren. Durch diese Versammlungsvorkehrung wurde damit begonnen, die Zeugen international zusammenzubringen, so weit es nur das Hören des Wortes betraf. Bei dieser Kongreß Vorkehrung gab es also keinen gegenseitigen Verkehr zwischen den Gliedern der Kongreßkette der weit auseinander liegenden Veranstaltungen. Der größte davon war der Fünfzig-Städte-Kongreß vom Jahre 1938 mit London, England, als Schlüsselstadt. Bei seinem Höhepunkt, dem öffentlichen Vortrag, waren insgesamt 150 000 Personen anwesendc. Durch alle diese Kettenkongresse sammelte die Verwaltung der Gesellschaft reiche Erfahrungen im Organisieren von Kongressen. Gestützt darauf plante man nun für die Zeit, die dem zweiten Weltkrieg folgen sollte, etwas Neues, einen wahrhaft internationalen Kongreß mit einer Massenversammlung an einem zentralen Punkt, wo sich alle zu einer körperlich sichtbaren Menge versammeln würden.

Dieser erste in der Reihe der großen internationalen Kongresse fand in Cleveland, Ohio, vom 4. bis 11. August 1946 statt. Er trug den Namen „Theokratischer Kongreß fröhlicher Nationen“. Das städtische Stadion, seine umliegenden Anlagen und die anstoßende Stadthalle wurden als Stätte für diesen mächtigen Kongreß gemietet. Besucher kamen aus 32 Ländern außerhalb der Vereinigten Staaten sowie auch aus jedem Mitgliedstaat des Landes herbei. Veranstaltungen fanden in 20 verschiedenen Sprachen statt. Zum Eröffnungstage waren insgesamt 50 000 Personen zugegen. Beim öffentlichen Vortrag am Schluß-Sonntag drängten sich 80 000 in das Stadion, um den Vortrag „Der Fürst des Friedens“ anzuhören, den N. H. Knorr, der Präsident der Gesellschaft, dort hielt. Zu den Höhepunkten des Kongresses gehörten die Freigabe des biblischen Lehrbuches „Ausgerüstet für jedes gute Werk“ [in Englisch, später in Deutsch erschienen], die neue Zeitschrift Awake! [Erwachet!] (als Nachfolgerin von Consolation [Trost]), und das neue Predigtmittel „Gott bleibt wahrhaftig“. Im Erie-See, nicht weit von den Kongreßanlagen, wurden 2602 Personen getauft. Etwas Weiteres, an das man sich lange erinnern wird, war die Enthüllung eines in Aussicht genommenen Ausdehnungsprogramms durch den Präsidenten. In Verbindung damit stand der Neubau des Bethelbüros und die Vergrößerung der Druckerei an der Adams Street Nr. 117, Brooklyn, New York. Auch sollten die Zweigbüros in sechs Ländern vergrößert werden. Dieses Vier-Millionen-Dollar-Ausdehnungsprogramm für vier Jahre fand bei den 58 000 Anwesenden jener Versammlung begeisterte Aufnahmed.

Eine Masse Leute für die Zeit von acht Tagen christlichen Gottesdienstes an einem einzigen Punkt zu versammeln bringt viele Probleme mit sich. Ein Hauptproblem ist das der Unterkunft. Ein gutausgedachtes System wurde für diesen Kongreß in Cleveland ausgearbeitet, das für alle künftigen nationalen und internationalen Kongresse der Zeugen das Muster bilden sollte. Viele Wochen vor dem Kongreß wurden Scharen von Vollzeit-Pionierarbeitern gebeten, sich als Freiwillige zum Dienste zu melden, und wer dazu willens war, den ließ man für Vorkongreßarbeiten nach Cleveland kommen. Die meisten Freiwilligen wurden der Unterkunftsabteilung zugeteilt. In Verbindung mit den Versammlungsverkündigern sprachen diese Sonderverkündiger von Haus zu Haus vor und besuchten Hotels, um zu verschiedenen Preisen Unterkunft für Kongreßbesucher zu bestellen, nachdem sie die angebotenen Zimmer angesehen hatten. Das Kongreßbüro-Personal notierte sich diese Zimmer und sandte den Brüdern die Zuteilung, sobald diese dem Kongreßkomitee ihre Angaben für die erforderliche Unterkunft eingesandt hatten. Auf diese Weise wurden fast alle Kongreßbesucher im voraus von ihrer Unterkunftszuteilung in Kenntnis gesetzt. Der Brauch, die Zeugen in den Wohnungen von Ortseinheimischen unterzubringen, hat sich zu einem machtvollen Zeugnis ausgewirkt; denn er bringt die Öffentlichkeit in enge Berührung mit dem reinen Denken und Leben des gottgemäß umgestalteten Volkes Gottes. Die Freundlichkeit, liebende Rücksichtnahme und das Benehmen, das diese Zeugengäste an den Tag legten, machte vielen Gastgebern tiefen Eindruck, und sie sind in der Folge nun selbst Zeugen geworden.

Bei früheren Kongressen, die im Jahre 1937 in Columbus und im Jahre 1941 in St. Louis stattfanden, hatten es viele amerikanische und kanadische Zeugen vorgezogen, in Zelten zu kampieren oder für die Unterkunft während des Kongresses ihre Wohnwagen mitzubringen. So wurde denn am Rande der Stadt Cleveland für den dortigen Kongreß ein großes „Wohnwagenlager der Zeugen Jehovas“ eingerichtet. Weite Felder wurden für die Kongreßzeit gemietet, auf denen eine entsprechend eingeteilte kleinere Stadt mit Straßen und kleinen Landparzellen von genügender Größe für die Errichtung von Zelten oder das Parkieren von Wohnwagen festgelegt wurde. Hygienische Einrichtungen, eine Wasserversorgung, elektrische Leitungen (16 km) und Gebäude für allgemeine Zwecke wurden dieser nomadischen Übernachtungsgemeinde von 20 000 Zeugen zur Verfügung gestellt. Die Verkehrsregelung und die Verwaltung der „Stadt“ ruhten in den Händen eines Personals von 550 freiwilligen Zeugen, die das Ganze gemäß den amtlichen Gesundheitsvorschriften jenes Bezirks betrieben. Eine Lautsprecheranlage wurde eingerichtet, um für jene im „Wohnwagenlager“, die sich nicht selbst ins Stadion begeben konnten, die Kongreßvorträge vom Stadion dorthin zu leiten.

Das Austeilen von drei Mahlzeiten am Tag zur Speisung von vielen Zehntausenden ist ein großes Unternehmen. Das Cafeteria-System hat sich als das praktischste erwiesen, und man hatte diese Erfahrung anläßlich der vielen früheren Landesversammlungen gemacht, die in den Vereinigten Staaten stattgefunden hatten. Für den Kongreß in Cleveland hatte man ein Bakelit-Serviertablett mit Feldern besonders geschaffen, was die Bedienung sehr erleichterte. Fünf Tablettabwaschmaschinen mit Motorantrieb wurden einheitlich entworfen, erstellt und für diesen Kongreß in Betrieb genommen. Dieses Tablettsystem für die Cafeteria-Bedienung ist seither bei allen Kongressen der Zeugen Jehovas, bei großen wie kleinen, in vielen Teilen der Erde in Gebrauch gekommen. Die schnell vorrückenden Scharen von Tausenden von Kongreßbesuchern wurden zu den Servierlinien hingeleitet, wo den einzelnen, nachdem ihnen ein Tablett und Besteck gegeben worden war, freiwillige Arbeiter die vorbereiteten Speisen, so wie sie es wünschten, in die verschiedenen Tablettfelder schöpften. Von den Servierlinien aus wurden die sich ständig Vorwärtsbewegenden mit ihren Speisetabletts in andere Hallen oder Zelte gewiesen, wo sie Tische vorfanden, die ihnen bis zur Brusthöhe reichten, so daß sie die Tablette dort abstellen und die Speise stehend essen konnten. Besucher aus vielen Ländern, weiß und farbig, jung und alt, mischten sich während dieser vergnüglichen Mahlzeiten untereinander und tauschten Erfahrungen und Berichte über ihren Felddienst daheim aus oder sprachen über die laufenden Ereignisse und Programmpunkte des Kongresses. Alle waren in froher Stimmung, während die mächtige Familie zu Tausenden durch ein Fließbandsystem wohlgeordneter gegenseitiger Hilfsbereitschaft gespeist wurde. Die Mahlzeiten selbst waren appetitlich und nahrhaft und wurden von einer mit erstaunlicher Leistungsfähigkeit arbeitenden Küchenorganisation von Freiwilligen gut zubereitet und gegen einen festgesetzten Preis verabreicht. Eine diesbezügliche Ausnahme bildeten die Pioniere, denen die Gesellschaft Gratismahlzeitenbons verabfolgte.

(Fortsetzung folgt)

[Fußnoten]

a Watch Tower, 1911, S. 371.

b Jahrbuch 1938, S. 44.

c Consolation, 5. Oktober 1938, S. 18.

d The Messenger, 12. Aug. 1946, S. 27.

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