Reichtum an guten Werken offenbaren
MEHR als je zuvor machen sich Weltmenschen den materiellen Wohlstand zu ihrem Ziel. Aber die Bibel zeigt, daß dieses Streben eine zweifache Torheit ist: „Die aber entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele sinnlose und schädliche Begierden, die die Menschen in Verderben und Ruin stürzen.“ Ja, ein solches Streben bringt heute weder Frieden und Glück noch Leben in der Zukunft. — 1. Tim. 6:9, NWa.
Dem weisen Lauf folgt jener, der gerade das Gegenteil tut, der sich bestrebt, vermögend oder reich im Geben, also „reich an rechten Werken“ zu sein; denn durch diese können wir uns ‚eine rechte Grundlage als sicheren Schatz für die Zukunft legen, um das wirkliche Leben fest zu ergreifen‘. Nicht nur verhilft uns ein Reichtum an guten Werken dazu, daß wir das wirkliche Leben fest ergreifen, sondern er vermittelt uns heute schon viele Segnungen, denn „die segnende Seele wird reichlich gesättigt [der freigebige Mensch wird bereichert, AÜ], und der Tränkende wird auch selbst getränkt“. — 1. Tim. 6:18, NW; Spr. 11:25.
Welche Werke sind hier gemeint? Nicht irgendwelche guten Werke, denn Jesus sagte, daß es am Tage des Gerichts solche gebe, die behaupten, ‚große Werke in seinem Namen getan zu haben, die er aber nicht anerkennen werde‘. Die Art der Werke, die bei Gott zählt, ist jene, die Jesus in erster Linie tat, nämlich seinem Vater Ehre zu bereiten durch ein Kundtun seines Namens und durch das Trösten der Menschen guten Willens, indem ihnen die gute Botschaft vom Königreich gepredigt wird. Jesus selbst zeigte, daß seine Wunder nur eine beiläufige Erscheinung zu seinem Werk des Predigens der Wahrheit waren. — Matth. 7:23; 24:14; Joh. 6:26, 27, NW.
Bevor wir aber einen Reichtum von dieser Art rechter Werke offenbaren können, müssen wir Erkenntnis Jehovas und seines Sohnes in uns aufnehmen, Erkenntnis seines Vorhabens und seines Königreiches. Und dann müssen wir uns das Schulungsprogramm zunutze machen, damit wir geübte Prediger werden können. Nur jene, die in ihrer Arbeit gewandt sind, werden vor den Königen Jehova und Christus stehen dürfen. Wir müssen es uns zum Ziele machen, Gottes Anerkennung zu gewinnen, indem wir sein Wort recht handhaben, indem wir völlig befähigt, völlig ausgerüstet sind für jedes gute Werk. — Joh. 17:3; 2. Tim. 2:15; 3:16, 17, NW.
Wir sollten in unserer Arbeit nicht nur nach Qualität, sondern auch nach Quantität streben, denn es gibt viel Arbeit zu tun und nur wenig Zeit, in der sie getan werden muß, und nur wenige sind da, die sie tun. So „predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhevoller Zeit“. Wenn wir dieses Werk erst einmal in seiner richtigen Perspektive sehen, werden wir es sehr erquickend finden, ja so erquickend, daß wir uns einfach nicht zurückhalten können, von diesen Dingen zu reden, gleichwie Jeremia und Hiobs wahrer Freund Elihu es empfanden. — 2. Tim. 4:2, NW; Jer. 20:9; Hiob 32:20.
Da das Bedachtsein auf die Wünsche des Fleisches den Tod, das Bedachtsein auf die Dinge des Geistes aber Frieden und Leben bedeutet, welche Torheit wäre es da, sich vom Materialismus umgarnen zu lassen! So mögen wir denn fortfahren, Reichtum an guten Werken zu offenbaren, um jetzt Frieden und Freude und in Gottes neuer Welt endloses Leben zu erhalten! — Matth. 6:24; Röm. 8:6, NW.
[Fußnote]
a Einzelheiten im Wachtturm vom 1. Oktober 1955.