Glaubst du nur, was du siehst?
OFT hört man die Leute sagen: „Ich glaube nur, was ich sehen kann.“ Damit wollen sie eigentlich sagen, daß sie nicht an das Dasein Gottes glauben, weil sie ihn ja nicht sehen können. Die Tatsache, daß sie ihn nicht sehen können, so folgern sie, sei eine genügende Rechtfertigung für ihren Mangel an Gottesglauben und an Interesse für irgend etwas, das auf Gottes Wort, die Bibel, hinweist, in der eine Erklärung für die heutigen Schwierigkeiten auf Erden zu finden ist. Ist ihre Auffassung aber vernünftig? Nein. Ihre Erklärung ist nicht einmal wahr. Sie glauben vieles, was sie nicht sehen können.
Als Beispiel denke man an Elektrizität. Hast du je Elektrizität gesehen? Wie sieht sie aus? Welche Farbe, welche Form hat sie? Kannst du die Drähte betrachten, die sie dir ins Haus bringen, und sagen: „Schau, da kommt die Elektrizität daher“? Nun, wenn du sie doch nicht sehen kannst, warum glaubst du trotzdem an das Vorhandensein der Elektrizität? Du glaubst daran, weil du ihre Wirkung sehen kannst; du siehst die Arbeit, die sie leistet. Kaum hast du den Kippschalter berührt, fließt auch schon elektrischer Strom durch die Drähte, begegnet dem Widerstand in den Glühfäden der Birne, und es entsteht Licht. Die Tatsache, daß Licht entsteht, ist ein klarer Beweis dafür, daß es Elektrizität gibt, die du nie gesehen hast, und daher erkennst du diese Tatsache an und glaubst daran.
Hast du ferner je die Radiowellen gesehen, die gerade jetzt durch den Raum fluten, in dem du sitzt? die zwischen deinen Augen und diesem Blatt hindurchfließen und unsichtbare Töne, Stimmen und selbst Fernsehbilder dahertragen? Nein, du kannst sie nicht sehen Sie sind unsichtbar. Aber gewiß würdest du nicht folgern, daß solche Radiowellen nicht existieren, nur weil du sie nicht sehen kannst, und daß der ganze Vorgang des Radios und Fernsehens eine fabelhafte Sinnestäuschung sei, um leichtgläubige Menschen irrezuführen. Ein solches Argument wäre lächerlich. Allerdings ist all das, was du als Beweis davon gesehen hast, daß die Radiowellen existieren, die Folge ihres Wirkens. Aber die Wirkung (die Töne und Stimmen aus deinem Radio und die Bilder auf dem Bildschirm) muß logischerweise eine Ursache haben (die Wellen, die sie daherbringen), und dies führt dich dazu, die verständliche Erklärung anzunehmen, daß Radiowellen in der Tat Wirklichkeit sind, auch wenn du sie nie gesehen hast.
Wie lange ist es übrigens her, seitdem du zuletzt ein Atom sahst oder auch die noch winzigeren Elektronen, Protonen und Neutronen, aus denen Atome bestehen? Du hast sie nie gesehen? Viele Leute, die behaupten, nur zu glauben, was sie sehen, sind vom Dasein dieser kleinsten Teilchen völlig überzeugt, und häufig hört man sie ernste Befürchtungen darüber äußern, wie etwas, das sie nie gesehen haben, auf dramatische Weise das künftige Geschick der Welt zu beeinflussen vermag.
Somit sind die Worte „Ich glaube nur, was ich sehe“ falsch und irreführend. Jedermann glaubt an Dinge, die er nicht sehen kann. Er glaubt daran, weil er die Wirkungen sieht, die diese unsichtbaren Dinge hervorrufen. Der unsichtbare elektrische Strom erzeugt Wärme und Licht; die unsichtbaren Radiowellen erzeugen Töne und Bilder; die kleinsten Teilchen innerhalb des Atoms können veranlaßt werden, eine gewaltige Energiemenge freizugeben.
Was aber hat dies mit Glauben an Gott zu tun? Sehr viel, denn gleichwie die von der unsichtbaren Elektrizität, von Radiowellen und Atomteilchen hervorgerufenen Wirkungen beweisen, daß diese Dinge existieren, so wird die Tatsache, daß es einen unsichtbaren, einen allmächtigen Schöpfer gibt, dessen Name Jehova ist, durch die ebenso deutlich wahrnehmbaren Wirkungen seiner Macht bewiesen. Durch welche Wirkungen? Der nachfolgende Artikel gibt die Antwort.