Gewinnt den Preis des Lebens durch heutige aktive Schulung!
1. Wie sehen Jehova und Jesus Christus halbherzige Personen an, und warum?
HALBHERZIGE Personen werden von Jehova und von Christus Jesus gehaßt. (Ps. 119:113, ZB; Hos. 7:8) Oh, sicher wünschen sie, den Preis des Lebens zu erhalten, und sie lieben es, bei Jehovas Zeugen zu sein, doch sind sie lau, was ihre Anstrengungen betrifft. Sie möchten allerdings etwas Anregendes erleben. Sie möchten wohl mitfeiern, aber sie tun nichts, was Grund zum Feiern gäbe. Weil sie weder warm noch kalt sind, wird Christus Jesus sie aus seinem Munde ausspeien. (Off. 3:14-16) Sie werden das Rennen verlieren.
2-4. Was müssen wir tun und haben, und was ist erforderlich, den Sieg zu gewinnen?
2 Jene, die einst in Korinth den Wettlauf bei den Spielen mitmachten, wußten, daß sie selbst ihre letzte Kraft für den Wettkampf hergeben mußten. Ein gewisser griechischer Wettläufer beteiligte sich in alter Zeit am 24-Stadien-Lauf, hielt bis zum Ende durch und erreichte als erster das Ziel. Als ihm der Kranz aufs Haupt gesetzt wurde, fiel er tot um. Er hatte das Ziel erreicht. Er hatte gesiegt! Wie aber steht es mit uns? Setzen wir das Rennen an die erste Stelle, um bis zum Ende durchzuhalten? Jesus gab uns den Rat, zuerst nach dem Königreich und nach Jehovas Gerechtigkeit zu trachten. (Matth. 6:33) Nur wenn wir dies tun, können wir gewinnen. Laß dich nicht durch irgend etwas — Familie, Geschäft, Vergnügen, Wünsche oder sonst irgend etwas — am Kampfe hindern. Es würde deinen Sieg gefährden.
3 Sei entschlossen, bis zum endgültigen Sieg unerschütterlich im Wettkampf auszuharren! Was nützt es einem Läufer schon, einen kräftigen Körper zu haben, wenn sein Wille schwach ist? Er wird unweise laufen oder wird gleich einem schlechten Boxer beim Trainieren die Luft schlagen statt des Sandsackes. (1. Kor. 9:26) Er wird bestimmt verlieren, weil er keine Ausdauer hat. Um auszuharren, bedarf er der geistigen Entschlossenheit. Dein Herz muß im Rennen sein; es muß stark und beständig fest sein und muß auf Jehova vertrauen. (Ps. 112:7) Du mußt ungeteilten Herzens darauf eingestellt sein, den Wettkampf zu vollenden. Ja, sei entschlossen, alle Hindernisse zu überwinden! Bist du es, so hast du das Rennen schon zur Hälfte gewonnen. Als Wettläufer mußt du das Tempo kennen, das zum Rennen nötig ist. Ist es ein Kurz- oder Langstreckenlauf? Erfordert es ein gleichmäßiges Tempo oder höchste Schnelligkeit? Ein Meister im Boxen oder Ringen muß klaren Sinnes sein. Er darf nicht wie ein unvernünftiger Bulle ohne Überlegung handeln. Ebenso verhält es sich mit uns. Es geht nicht darum, nur gut auf den Beinen, aber im Geiste schwach zu sein. Es genügt nicht, einfach von Tür zu Tür zu gehen, sondern unser Sinn muß stark sein, und wir müssen in unseren Predigten durch Bibeltexte den Nagel auf den Kopf treffen. Laufe weise! Gebrauche die biblische Erkenntnis und deinen Verstand, um den Wettlauf zu gewinnen oder den Sieg zu erlangen. Auferbaue dich selbst und wappne dich mit einer Erkenntnis des Wortes Gottes. „Ihr habt vom Ausharren Hiobs gehört und habt gesehen, welchen Ausgang Jehova schuf.“ — Jak. 5:11, NW.
4 Jesus sagte, daß ‚der errettet werde, der ausharrt bis ans Ende‘. (Matth. 10:22, NW) Wirst du weiterhin ausharren? Wenn nicht, wirst du das Rennen verlieren. Nimm die Worte des Apostels Paulus an: „Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe noch irgendeine andere Schöpfung uns zu scheiden vermag von Gottes Liebe, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ — Röm. 8:38, 39, NW.
5. (a) Warum wird ein bloß gelegentlich und ruckweise erfolgendes Training uns nicht zu Gewinnern machen? (b) Was half Hiskia gewinnen?
5 Nur gelegentliches Training bedeutet das Verlieren eines Wettlaufs. Betätige dich nicht ruckweise im Verkündigungswerk. Wenn du dies tust, wirst du ins Ungewisse laufen. Paulus tat dies nicht. Sei regelmäßig in deiner Schulung, um tauglich zu werden. Du kannst nicht nur dann und wann laufen. Nur ein plötzlicher Kraftausbruch, der wieder abebbt, wird dir nicht gewinnen helfen. Denkst du vielleicht, du könntest ein Zurückbleiben nachholen, indem du dir einen Ruck gibst und eine Weile tätig wirst, um dich dann wieder fortzustehlen, so daß man dich wochenlang nicht mehr sieht? Das darfst du nicht. „Nicht den Schnellen gehört der Lauf, und nicht den Helden [Starken, SB] der Krieg.“ (Pred. 9:11) Sanherib, der Assyrer, besaß Kraft und eine überlegene Armee, aber der umzingelte König Hiskia, der seinen Glauben in Jehova setzte, gewann den Sieg. Kennst du die alte englische Fabel vom Hasen und der Schildkröte? Allerdings schoß der Hase urplötzlich davon und war außer Sicht, und doch gewann die Schildkröte durch beharrliches Laufen das Rennen. Aber warte! Du weißt, Jehovas zuverlässiges Wort ist besser als irgendeine von Menschen erfundene Fabel. Warum gewann denn Hiskia den Sieg? War er schnell? War er stark? Er gewann den Sieg, weil er sich im Gebet Jehova unterwarf. Darauf nahm Hiskia Jehovas Antwort an. Durch seinen Propheten Jesaja sagte Jehova zu Hiskia: „Ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinet- und um Davids, meines Knechtes, willen.“ (Jes. 37:35) In jener Nacht schlug Jehovas Engel den Feind, nämlich 185 000 Assyrer. (2. Könige 19) Auch in unserem Kampf handelt es sich nicht nur um einen einzigen Schlag, um den Feind zu erledigen. Wir müssen weiterhin viele wirksame Schläge austeilen. Somit genügt im Zeugniswerk nicht nur eine Reihe Schrifttexte, nicht nur e i n e Predigt. Um damit abwechseln zu können, müssen wir mehrere veränderliche Predigten zur Verfügung haben und sie beim Angriff wie auch zur Verteidigung der guten Botschaft fortgesetzt richtig gebrauchen.
6. Wen dürfen wir nicht fürchten? warum? und wen müssen wir fürchten?
6 Der Regel entsprechend muß der Kämpfer, der am Boxmatch oder an der Kampfprobe teilnehmen will, furchtlos sein. Somit müssen wir furchtlos sein im Zeugnisgeben, vertrauensvoll im Bewußtsein unserer geistigen Kraft und zuversichtlich im richtigen Handhaben des Wortes der Wahrheit. Außer häufigen Hinweisen auf einen Wettlauf erwähnt Paulus auch den Wettkampf. (1. Kor. 9:26; 1. Tim. 6:12; 2. Tim. 4:7) Denke daran: Predige und erwarte Widerstand! Was tust du, wenn man dir widersteht? Wird dir bange, so daß du deine Tätigkeit einstellst? Wenn ja, wirst du für den Wettlauf untauglich und wirst aus dem Kampfe ausscheiden müssen. Jehova sagt: „Die Feiglinge und Ungläubigen und … alle Lügner, ihnen wird ihr Teil in dem See werden, der mit Feuer und Schwefel brennt … [im] zweiten Tod.“ (Off. 21:8, NW) Wer sich vor Menschen fürchtet, gerät in eine Schlinge und verliert den Preis des Lebens. (Spr. 29:25) „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang.“ — Ps. 111:10.
7. Welche Lehre können wir daraus ziehen, daß Wettkämpfe durch ein Team [eine Mannschaft] gewonnen oder verloren werden?
7 In alter Zeit wurden Wettkämpfe von einem Team, also einer Mannschaft, nicht bloß von einem einzigen Teilnehmer gewonnen oder verloren. Zur Bildung eines Teams gab es Speer- und Diskuswerfer, Ringer, Springer, Boxer und Rennläufer. Die theokratische Organisation ist ein großes Team. Jeder von uns bildet darin eine kleine Einheit. Ein Glied kann nicht ohne die anderen auskommen. „Denn der Leib besteht tatsächlich nicht aus einem einzigen Gliede, sondern aus vielen.“ (1. Kor. 12:14-26, NW) Laßt uns nur an die Leistungen des Teams denken. Wird das Rennen gewonnen oder der Sieg errungen, so hat ihn nicht der einzelne, sondern das Team gewonnen. Laßt die Ehre und den Ruhm dem Führer des Teams, Christus Jesus, zukommen. In einem Rennen muß einer auf alle und müssen alle auf einen Rücksicht nehmen. Dann kann von wirklicher Team-Arbeit die Rede sein. Zu einer großen Maschine gehören viele Teile. Damit sie reibungslos läuft, muß sie geölt werden. Jehovas Geist und die sich ergebende Einheit sind für unsere Organisation dasselbe wie das Öl für eine Maschine.
8. Warum ist schlechte Gesellschaft so überaus gefährlich?
8 Eine weitere Wettkampfregel verbietet schlechte Gesellschaft. An einige heften sich noch Freunde aus der alten Welt. Andere klammern sich selbst törichterweise an Freunde von der alten Welt. Paulus gab den Rat: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33, NW) Selbst einige, die sich in der Organisation befinden, pflegen noch Gewohnheiten der alten Welt. Solche sind wie Sauerteig, und Sauerteig durchwirkt ihr ganzes Leben. Wer sich nicht von schlechter Gesellschaft trennt, wird das Rennen verlieren. (1. Kor. 5:9, 10; 6:9, 10) Unser Training wird dadurch unterbrochen, unsere geistigen Muskeln werden schlaff. Es handelt sich dabei nicht darum, ob ein Mitverbundener „ein netter Bursche“ sei. Ein „netter Bursche“ mag wohl ein guter Gesellschafter sein, ist er aber ein theokratischer Gesellschafter? Wenn nicht, so meide ihn. Laufe nur mit solchen, die in der Rennbahn laufen. Denke an das alte Sprichwort: „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ Kannst du dich ferner an jene alte Geschichte vom Schwan eines Landwirts erinnern? Er kam stets in Gesellschaft von Kranichen daher. Die Kraniche zerstörten die Ernte des Farmers, und deshalb beschloß er, sie abzuschießen. Er tötete die Kraniche und mit ihnen auch seinen prächtigen Schwan, einen preisgekrönten Vogel. Laß nicht zu, daß du gleich diesem schönen, aber unglücklichen Schwan in Harmagedon ergriffen werdest!
9. Was müssen wir üben, um zu vermeiden, mißbilligt zu werden?
9 Paulus schrieb, daß „jedermann, der an einem Wettkampfe teilnimmt, in allen Dingen Selbstbeherrschung übt … [Demgemäß] bezwinge ich meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich, nachdem ich anderen gepredigt habe, nicht selbst irgendwie mißbilligt werde.“ (1. Kor. 9:24-27, NW) Die ehemaligen Wettstreiter beherrschten sich in ihrem Alltagsleben, ihrem Benehmen, ihren Eßgewohnheiten, ihrem Umgang, im Trinken und in den Vergnügungen. Sie vermieden alles und jedes, was sie von ihrem Training ablenken konnte oder es unwirksam machte. Ebenso müssen wir uns als theokratische Wettkämpfer persönlich beherrschen, um Sieger zu werden.
10, 11. Was ist das größte Gebot? welches die Schlußregel? und wie sind diese miteinander verwandt?
10 Schließen wir unsere Betrachtung der Regeln und ihrer Auswirkung mit der Betrachtung des größten aller Gebote oder aller Regeln, jener der Liebe. Wenn wir nicht Liebe haben — so sagte Paulus — sind wir 1.) wie ein ‚klingendes Erz oder wie eine schallende Zimbel‘, oder 2.) wie nichts und 3.) wie solche, denen es ‚gar nichts genützt habe‘. (1. Kor. 13:1-3, NW) Jesus legte die Regel nieder, als er sprach: „‚Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft … Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Ein größeres Gebot als diese gibt es nicht.“ — Mark. 12:30, 31, NW.
11 Erkenne, daß du keine Zeit verschwenden darfst! (Eph. 5:16; Off. 10:6, NW) Lerne die Regeln gut kennen und wisse, wie sie anzuwenden sind. Übe diese Dinge. Halte dich an die Regeln, und du wirst den Sieg erringen und Unheil vermeiden. Die letzte Regel, die von Jesus dargelegt wurde, geht dahin, daß wir alle Regeln des Wettlaufs oder Wettkampfes halten müssen. „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote beobachten.“ (Joh. 14:15, NW) Alle Regeln sind zu befolgen. Nicht eine einzige kann ungestraft verletzt werden.
HERVORRAGENDE KÄMPFER, DIE DEN SIEG GEWANNEN
12-14. Wie zeigte Jesus selbst, daß er ein hervorragender, gewinnender Wettkämpfer war, und welchen Lohn gewann er?
12 Wir können dieses Thema der Teilnahme an den theokratischen Wettkämpfen nicht verlassen, ohne einige der hervorragenden Kämpfer für den Glauben, der furchtlos ausharrenden Kämpfer und Wettläufer, betrachtet zu haben.
13 Der größte Kampfteilnehmer aller, die zum Team Jehovas gehören, ist unser Führer, Jesus Christus. Da er unser Vorbild ist, wollen wir ihn zuerst betrachten. (1. Pet. 2:21) Das erste bedeutende Hindernis, das ihm bei seinem Wettlauf in den Weg gestellt wurde, war die Gelegenheit, die Herrschaft über alle Reiche dieser Welt zu erlangen. Standhaft blieb Jesus in der Rennbahn, indem er dem Teufel antwortete: „Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und für ihn allein sollst du heiligen Dienst tun.‘“ (Matth. 4:10, NW) Eine weitere Hürde, die Satan als Hindernis für Jesus in der Rennbahn aufstellte, war Petrus mit seinem menschlichen, ungöttlichen Denken. Petrus nahm Jesus beiseite und erhob den starken Einwand, daß Jesus Schaden drohe. Petrus sagte: „Sei dir selbst gnädig, Meister!“ Verlangsamte Jesus deswegen seinen Lauf? Statt dessen erwiderte er: „Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Stein des Anstoßes.“ (Matth. 16:22, 23, NW) Auch vor Pilatus stritt Jesus für den Glauben, indem er zu ihm sprach: „Zu diesem Zwecke bin ich geboren worden und zu diesem Zwecke bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ — Joh. 18:37, NW.
14 Kurz danach war Jesus vollständig auf sich selbst angewiesen und sah sich ohne Gefährten. Bis zum Ende war er im Rennen allein, denn alle seine Mitverbundenen hatten ihn verlassen; doch blieb er treu bis zum Schluß. Er legte sein alles in den Wettlauf, selbst sein Leben. Die Kleider wurden ihm ausgezogen; er wurde an den Stamm genagelt und trug eine Dornenkrone auf seinem Haupte. Allen schien es, als ob Jehova ihn völlig verlassen hätte. In den Augen Satans und seiner irdischen Werkzeuge starb Jesus als Verbrecher. Doch rasch änderte Jehova direkt vor den Augen Satans die Sachlage ins Gegenteil um. Innerhalb dreier Tage belohnte er Jesus mit einer Auferstehung zu ewigem Leben, und einige Wochen später fuhr Jesus in den Himmel auf, um den Platz zur Rechten seines Gottes und Vaters einzunehmen. — Ps. 110:1; Joh. 20:17.
15. Welches Beispiel gab Stephanus von einem siegreichen Wettkämpfer? und Paulus?
15 Der erste Nachfolger Jesu Christi, von dem wir wissen, daß er seinen Lauf treu beendete, nachdem Jesus den seinigen vollendet hatte, war Stephanus. Er beendete seinen Wettlauf, als er sich in den Klauen seiner Feinde befand. Selbst als sie ihn zu Tode steinigten, predigte er noch. Er war gelaufen und hatte die Siegeskrone errungen. Der Tod betrog ihn nicht um seinen Lohn. Ein anderer, der den Sieg gewann, war Paulus. Er überwand viele Hindernisse, die ihm bei seinem Wettlauf in den Weg gestellt wurden. Man betrachte seinen Bericht in 2. Korinther 11, Verse 23 bis 27 (NW). In seinem Bericht über sich sagte er: „In Gefängnissen zahlreicher, in Schlägen bis zum Übermaß, in Todesgefahren oft. Von den Juden erhielt ich fünfmal die vierzig Streiche weniger einen, dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich in der Tiefe zugebracht; oftmals auf Reisen, in Gefahren durch Flüsse, in Gefahren durch Wegelagerer, in Gefahren vom eigenen Volke, in Gefahren von den Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meere, in Gefahren unter falschen Brüdern, in Arbeit und Mühe, oft in schlaflosen Nächten, hungrig und durstig, öfters mich der Nahrung enthaltend, in Kälte und Nacktheit.“ Später fügte Paulus bei: „Ich bin den Lauf bis zum letzten Ende gelaufen, ich habe den Glauben bewahrt.“ — 2. Tim. 4:7, NW.
16, 17. Wie zeigten die drei Hebräer und Simson, daß sie auf der Seite des gewinnenden „Teams“ standen? Welchen Ausgang hatte dies für sie?
16 Frühere Beispiele eines hervorragenden Glaubens an Jehova sind Sadrach, Mesach und Abednego. Diesen drei treuen Hebräern wurde befohlen, sich niederzubeugen und das goldene Bild anzubeten, das in der Ebene Dura errichtet worden war. Verweigerten sie dies auf die Gefahr hin, in den Feuerofen geworfen zu werden? Da sie den Lauf begonnen hatten, blieben sie dabei und sprachen zum König ruhig die Worte: „Nebukadnezar, wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern. Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag — und er wird uns aus deiner Hand, o König, erretten — oder ob nicht, es sei dir kund, o König, daß wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden.“ Ihre kühne Herausforderung versetzte den König in Wut. Er gebot, daß der Ofen siebenmal mehr als gewöhnlich geheizt werde, um die drei Männer hineinzuwerfen. Aber sie wichen nicht zurück; sie weigerten sich, sich niederzubeugen und blieben im Wettkampfe. So wurden sie denn in das heftig geschürte, prasselnde Feuer geworfen. Aber als Belohnung von Jehova kamen sie unversehrt aus den Flammen heraus, triumphierend durch ihren Glauben und ihr Ausharren. — Dan. 3:1-27.
17 Vergessen wir auch Simson nicht. Von seinen Feinden in Gewahrsam gehalten, bis sein Haar wieder lang gewachsen war, mahlte Simson im Gefängnis. Er dachte an den Schimpf, der seinem Gott Jehova und ihm selbst angetan worden war, als er Spott und Hohn erlitt und von den Philister-Feinden, die ihm die Augen ausgestochen hatten, mit der Peitsche geschlagen wurde. Seine Gefühle waren bis aufs tiefste aufgewühlt, und seine Entschlossenheit, Jehovas Namen zu rechtfertigen, ließ ihn fast bersten. Er wußte, daß sein Leben in seinem letzten Wettkampfe gefährdet war. Um Jehovas Namen zu rechtfertigen, setzte Simson sein ganzes Herz und seine ganze Kraft im letzten Kampfe im Tempel der Philister ein, die ein Fest für Dagon feierten. Er wußte, daß der Kampf ihn das Leben kosten werde. Aber er erklärte: „‚Herr Jehova! bitte gedenke meiner und stärke mich, bitte, nur dies eine Mal, o Gott, und laß mich an den Philistern Rache nehmen für eines meiner beiden Augen!‘ Dann stemmte sich Simson gegen die zwei Mittelsäulen, auf denen das Haus fest ruhte, und er erfaßte sie, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand. Und Simson sprach: ‚Meine Seele sterbe mit den Philistern!‘ Dann beugte er sich mit Kraft nieder, und das Haus fiel auf die Achsenherren [verbündeten Fürsten] und auf alles Volk, das darin war, so daß der Toten, die er in seinem Tode tötete, mehr wurden, als derer, die er zu seinen Lebzeiten getötet hatte.“ — Richt. 16:28-30, NW.
18. In welchem besonderen Wettkampfe bewies David, daß er ein mächtiger Wettkämpfer war?
18 Ein anderer mächtiger Wettkämpfer war David. Schon in der Jugend war er die Furchtlosigkeit in Person. Er konnte nicht aus dem Wettkampfe hinausgeschreckt werden. Er war mutig in Jehova. Goliath hatte den allmächtigen Gott und sein Volk herausgefordert. Der junge David floß über von gerechtem Zorn bei dieser Frechheit gegenüber seinem Gott Jehova. Entrüstet fragte er: „Wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt? … Da sprach David zu Saul: Dein Knecht weidete das Kleinvieh für seinen Vater; kam nun ein Löwe oder ein Bär und trug ein Stück von der Herde fort, so lief ich ihm nach und schlug ihn und entriß es seinem Rachen; und erhob er sich wider mich, so ergriff ich ihn bei dem Barte und schlug ihn und tötete ihn. Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen; und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll sein wie einer von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat!“ Furchtlos trat David zum Kampfe vor. Wiewohl noch ein Jüngling, trotzte er mutig dem Wüterich, dem Riesen Goliath. Diesem Philister erklärte David: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.“ Man beachte den Gegensatz: ein Riese, angetan mit der Waffenrüstung, ein Kriegskundiger, bekämpft von einem Knaben in seiner Hirtentracht, der nur mit einer Wurfschleuder und mit Steinen ausgerüstet war. Verließ aber David das Kampffeld? Fürchtete er sich davor, das Leben zu verlieren? Gab er den Kampf auf? Unerschüttert rief er: „An diesem Tage wird Jehova dich in meine Hand überliefern, und ich werde dich erschlagen und dein Haupt von dir wegnehmen … und die ganze Erde soll erkennen, daß Israel einen Gott hat.“ (1. Sam. 17:26, 34-36, 45, 46) Darauf schleuderte David mit der Wurfschleuder in der Hand den Stein, ohne zu fehlen, dem Riesen an die Stirn! Und er traf sein Ziel! Jehova gab David den Sieg. Der Riese fiel tot nieder. David wird wegen seiner Furchtlosigkeit und Liebe zu Jehova als einer von denen erwähnt, die Jehovas Anerkennung finden. (Heb. 11:32-34) Er ist seines Siegespreises gewiß.
19. Warum erwähnte Paulus einige dieser triumphierenden Wettkämpfer in Hebräer 11?
19 Einige dieser triumphierenden Kämpfer für den Glauben führte Paulus unter den vielen ehemaligen Zeugen Jehovas an, um uns heute zu ermuntern, beständig auf dieselbe triumphierende Art wie sie zu laufen. Für uns hat Paulus geschrieben: „Da wir nun eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, wollen wir ebenfalls alles Beschwerende sowie die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen, und wollen in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, indem wir unverwandt auf Jesus schauen, den Anführer und Vervollkommner unseres Glaubens.“ — Heb. 12:1, 2, NW.
20-22. Welcher Lauf führt zum Tode, und welcher Lauf zum Gewinnen des Preises, des Lebens in Gottes neuer Welt?
20 Nun entsteht die Frage: Wirst du einer der tätigen Christen sein, die triumphierend dem Preis des Lebens entgegenlaufen? Oder wirst du einer der untätigen Bundbrüchigen oder Müßiggänger sein, die dem Untergang des ewigen Todes entgegeneilen? (Röm. 1:28-32) Sei kein untätiger Müßiggänger, der zu lässig ist, sich auch nur selbst zu nähren und daher stirbt. (Spr. 19:24; 14:14) Bedenke: wenn du nicht für Jehova tätig bist, so bist du gegen ihn und mußt das Schicksal seiner Feinde in Kauf nehmen. (Matth. 12:30) Bist du vielleicht von der Rennbahn weggewandert in den Morast der Untätigkeit? Dann raffe dich auf und schwenke rasch um! Der beglückendste und letzte aller Wettkämpfe, Harmagedon, steht gerade bevor. Laßt uns durch unsere Tätigkeit alle siegreich ‚einen harten Kampf für den Glauben kämpfen‘. — Judas 3, NW.
21 Mögen wir alle, da wir doch das triumphierende Königreich in den Himmeln aufgerichtet sehen, unter Jehovas forschendem Blick entschlossen sein, der Untätigkeit und dem Tode zu entfliehen. Laßt uns statt dessen durch Tätigkeit den Preis des Triumphes gewinnen, nämlich LEBEN in der neuen Welt unter Jehovas Königreich!
22 Möge dich Jehova, unser Gott, segnen, während du ‚um den Sieg kämpfst im rechten Kampf des Glaubens‘. — 1. Tim. 6:12, NW.