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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 1. 9. S. 530-536

Warum man getauft werden muss

1. Welchen Wunsch haben die Menschen instinktiv, und wie kann er wahrhaft befriedigt werden?

DER Wunsch, Gott, den Schöpfer, anzubeten, liegt innerhalb der vielen Kräfte des Sinnes, die den Menschen weit über das Tier erheben. Dieser Wunsch entspringt dem Instinkt und der Vererbung, und alle Menschen haben ihn. Die primitivsten Rassen wie auch die sehr fortgeschrittenen Völker der Erde — auch die sogenannten „gottlosen“ innerhalb der menschlichen Gesellschaft — besitzen alle in gewissem Maße diesen angeborenen Wunsch, einen Höherstehenden oder auch einen Gegenstand anzubeten, von dem der Anbeter insgeheim denkt, er stehe höher und sei ehrenwerter als er selbst. Jehova Gott hat diesen Wunsch nach Anbetung dem ersten Menschenpaar eingepflanzt, und er tat dies, damit es seinen Schöpfer und Wohltäter anbete, was diesen Menschen zum Guten gereichen und ihnen zur richtigen Wegleitung dienen sollte. Es verstrich aber nicht viel Zeit, so gelang es Satan, dem Rebellen, ihre Anbetung von ihrem Schöpfer abzulenken, und seither haben die meisten Menschen — in dem Bestreben, ihre Wünsche nach Anbetung zu befriedigen — vielen falschen Religionen gehuldigt. Wenn also eine ehrliche Person die Wahrheit kennenlernt, gibt sie gern ihre falsche Religion auf und wendet sich der reinen, lauteren Anbetung Gottes, des Höchsten, zu, ‚der mit seinem Namen allein JEHOVA heißt.‘ — Ps. 83:19, ZB, 1903.

2. Welches sind die drei ersten Schritte, die von denen zu tun sind, die durch die Wahrheit frei gemacht wurden?

2 Als Ergebnis des großen, die Gefängnismauern durchbrechenden Werkes, das jetzt unter der Leitung Christi Jesu vor sich geht, werden Zehntausende von Männern und Frauen jedes Jahr, also durchschnittlich wöchentlich über tausend, aus den Gefängnissen der falschen Religion befreit. Wie kann man sich von der falschen Religion losreißen? Jeder einzelne muß zuerst ‚zu Jehova umkehren‘, denn, „wo der Geist Jehovas ist, da ist Freiheit.“ Dann muß jeder an Gott und seine kostbaren Verheißungen glauben, denn „ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen.“ Gleichzeitig muß jemand, der sich Jehova gerade zugewandt hat, beständig die Bibel studieren, um von ihm und über seine Wege Erkenntnis zu erlangen; denn er muß erkennen, daß Jehova darin seine Vorsätze bezüglich des Menschen geoffenbart hat und auch bezüglich dessen, was er von ihm fordert, damit er ihm Leben geben kann. — Gal. 5:1; 2. Kor. 3:16, 17; Heb. 3:12; 11:6, NW.

3. Welche weiteren Fortschritte in der Erkenntnis und im Verständnis werden gemacht, die schließlich zum Schritt der Hingabe an Gott führen?

3 Durch dein fortschreitendes Studium der Bibel lernst du nicht nur die Grundlehren des gerechten Systems der Dinge Jehovas kennen, sondern du wächst auch im Verständnis der tieferen Dinge des Wortes Gottes heran. Du beginnst, die große Streitfrage zu verstehen, die Jehovas Hauptfeind, Satan der Teufel, vor langem aufgeworfen hat, sowie die Notwendigkeit, daß Jehova sein Wort und seinen Namen in seiner nun nahen Schlacht von Harmagedon vollständig rechtfertigen wird. Durch ein Studium erfährst du, wo wir uns im Strome der Zeit befinden, daß wir nämlich in den „letzten Tagen“ dieses vergehenden, alten, satanischen Systems der Dinge leben, daß aber vor seinem endgültigen Ende diese gute Botschaft des triumphierenden Königreiches Jehovas als ein Zeugnis allen Nationen gepredigt wird. All dies erfordert Zeit, denn erst nach einer Periode fleißigen, systematischen Studiums der biblischen Geschichte und Prophezeiungen, ihrer Lehren und Gesetze, kannst du diese großen Wahrheiten verstehen und begreifen. Tatsächlich wird durch diesen Studiengang ein Erforscher des Wortes Gottes geschult und ausgerüstet, um anderen predigen zu können. Zur bestimmten Zeit fühlst du in deinem Herzen den brennenden Wunsch, an diesem Predigtwerke teilzunehmen. Aber dieses Werk wird nicht durch bezahlte Männer und Frauen der Welt durchgeführt. Nein, nur von Gott ordinierte Prediger, nur Personen, auf denen der Geist Jehovas ruht, nehmen daran teil. Du erfährst, daß Jehova seinen Geist nur denen gibt, die sich ihm durch Christus Jesus völlig und rückhaltlos hingeben. Darum hast du vor kurzem den Schritt unternommen, dich Jehova feierlich hinzugeben, oder du wirst ihn noch rechtzeitig unternehmen, weil der Akt der Hingabe an Jehova Gott ein göttliches Erfordernis ist.

4. Welche Fragen in bezug auf Taufe und Hingabe an Gott werden manchmal aufgeworfen?

4 Wenn du diesen Schritt der Hingabe tust, so mußt du in deinem Herzen und Sinn entschlossen sein, von nun an Jehova Gott mit allem, was du hast, mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und all deiner Lebenskraft, zu dienen. Du erkennst, daß du nur dann von Jehova durch Christus Jesus Leben erlangen kannst, wenn du diesen Schritt der Hingabe machst. Du beginnst, den Ernst dieser Sache zu erkennen. Jehova hat kein Gefallen an denen, die Gelübde machen und sie dann brechen. Du mußt dazu kommen, die Wichtigkeit und den Ernst all dieser Dinge zu verstehen und völlig zu begreifen. Doch warum sollte jemand, der sich im Verborgenen, im eigenen Sinn und Herzen, feierlich dem lebendigen Gott hingegeben hat, darauf im Wasser getauft werden? Ist die Wassertaufe notwendig? Ist sie ein göttliches Erfordernis, und muß sie öffentlich durch gänzliches Untertauchen vor sich gehen?

5. (a) Was für eine Grundbedeutung hat das griechische Wort für „Taufe“? (b) Warum ist es nötig, daß die Taufe vor Zeugen vollzogen werde?

5 Unser deutsches Wort „Taufe“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes báptisma, und das entsprechende Tätigkeitswort bedeutet: „unter Wasser setzen, versenken, untertauchen.“ Es gibt nicht im geringsten den Gedanken einer Besprengung wieder. Damit also jemand im Wasser getauft werden kann, muß er ins Wasser eingesenkt und gänzlich, vom Haupte bis zum Fuße, untergetaucht werden. Statt daß dies ein geheimer Einweihungsritus wäre, den man an einem verborgenen oder abgeschlossenen Ort vollziehen sollte, ist die Taufe gemäß der Schrift eine offene, formelle Zeremonie gleich einer Eheschließungszeremonie, die öffentlich vor Zeugen als Ankündigung oder Zeugnis durchgeführt wird, um gesetzmäßig das zu bestätigen, was der Betreffende in seinem Herzen und Sinn schon vorher beschlossen hatte. (2. Kor. 13:1; Matth. 18:16; 5. Mose 19:15) Wenn sich jemand Jehova bedingungslos hingibt, so wird er dieser alten, teuflischen Welt gegenüber ein Fremdling. Daher kommt dieser Akt der Hingabe an Gott der Annahme des Bürgerrechts in der neuen Welt gleich, und die formelle Taufzeremonie ist in der Tat ein Eid vor Zeugen, der diese Tatsache bestätigt. — Heb. 11:13; 1. Pet. 2:11, NW.

6. Zu welchem Volk kam Johannes der Täufer, zu welcher Zeit und zu welchem Zweck?

6 Die Taufe ist göttlichen Ursprungs. Vor 1900 Jahren zeigte sich „Johannes der Täufer [der Vorläufer Christi] in der Wüste [im Frühjahr 29 n. Chr.] und predigte die Taufe für jene, die bereuten, zur Vergebung der Sünden.“ (Mark. 1:4; Apg. 13:24, NW) Die Nation Israel stand unter dem Gesetzesbund, der auf dem Berge Sinai geschlossen wurde, aber sie hatte gegen diesen Bund gesündigt, der zu dem Zwecke gegeben worden war, sie zum Messias zu führen. (Gal. 3:24) Nun stand der Messias im Begriff zu kommen, was die bundbrüchigen Juden veranlassen sollte, zu bereuen und zu Jehova umzukehren. Dies war die Botschaft des Johannes, und sie forderte die Menschen zur Reue auf, zu einer ‚Umkehr zu Jehova‘. Und als offenes, öffentliches Zeugnis hierfür taufte Johannes vor Zeugen jene, die auf diese Weise vor Jehova bereut hatten. (Luk. 1:16, 17, NW) Folglich war die Taufe des Johannes für ein besonderes Volk zu einer besonderen Zeit und für einen besonderen Zweck bestimmt.

7, 8. (a) Warum erhob Johannes Einspruch dagegen, Jesus zu taufen? (b) Wieso war die Wassertaufe ein passendes Sinnbild der Hingabe Jesu an Gott?

7 Zur bestimmten Zeit schritt Jesus zum Wasser desselben Flusses hinab, zum Jordan, und bat Johannes, ihn zu taufen. Aber Jesus hatte nicht gegen den Gesetzesbund gesündigt. Er war in der Tat „arglos, unbefleckt, geschieden von den Sündern“, erfüllte das Gesetz und brach es also nicht. (Heb. 7:26; Matth. 5:17, NW) Johannes erkannte diese Tatsache an und suchte zu verhindern, daß dieser Heilige getauft werde. Aber Jesus antwortete ihm: „Laß es diesmal so sein; denn auf diese Weise geziemt es uns, alles auszuführen, was gerecht ist.“ Da Jesus das Alter von dreißig Jahren erreicht hatte, gab er sich nun rückhaltlos hin, um fortan und für immer Jehovas Willen zu tun. Als Symbol hierfür fand Jesus es „geziemend“ und „gerecht“, daß er getauft werde. — Matth. 3:13-15, NW.

EIN ANERKANNTES SYMBOL

8 Und wieso war die Wassertaufe ein geziemendes Symbol für den Hingabeakt Jesu? Indem sich Jesus gänzlich den Händen des Täufers anvertraute, und dies willig und widerstandslos, bekundete er rückhaltlos Hingabe an Gott. Die Tatsache, daß er von Johannes rücklings ins Wasser hinabgelassen und vollständig untergetaucht wurde, veranschaulichte treffend, daß er gegenüber seinem früheren Lauf im irdischen Leben tot und begraben worden war. Wäre er nicht aus dem Wasser emporgehoben worden, so hätte das seinen Tod bedeuten können. Sein Emporgehobenwerden zeigte an, daß er ins Leben zurückgebracht wurde, damit er von da an Jehovas Willen tue. In jeder Hinsicht und in allen Einzelheiten ist daher die Wassertaufe ein „geziemendes“ und „gerechtes“ Symbol des persönlichen Akts der Hingabe an Gott.

9. Welches Gebot gab Jesus in bezug auf die Taufe, und in welchem Maße ist dies durchgeführt worden?

9 Jesus anerkannte die Wassertaufe nicht nur dadurch, daß er sich selbst dem Akt der Taufe unterzog, sondern auch durch das ausdrückliche Gebot, das er kurz vor seiner Himmelfahrt erteilte. Zu seinen Fußstapfennachfolgern sagte Jesus: „Mir ist alle Autorität gegeben im Himmel und auf Erden. Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen, indem ihr sie tauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und indem ihr sie lehrt, alle Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge.“ (Matth. 28:18-20, NW) Wie uns gesagt wird, nahmen einige Tage später, nach Pfingsten, etwa dreitausend Juden ‚sein Wort von Herzen an und wurden getauft‘, und zwar nachdem sie die aufrüttelnde Ansprache des Petrus über die Hingabe an Gott angehört hatten, die ‚sie ins Herz traf‘. Etwa dreieinhalb Jahre später wurde der erste aus den unbeschnittenen nichtjüdischen Nationen (oder „Heiden“), der italische Armeeoffizier Kornelius, mit „seinen Verwandten und engen Freunden“, insgesamt „vielen Leuten“, im Wasser getauft, und dies war ein Symbol der vollständigen Hingabe an Gott. Wir befinden uns nun in der „Vollendung des Systems der Dinge“, und wie Christus Jesus es vorausgesagt hat, leitet er dieses Werk, durch das Menschen aus allen Nationen in großen Scharen zu Jüngern gemacht und getauft werden. — Apg. 10:22, 24, 27, 47, 48, NW.

10. Was bedeutet die Wassertaufe für wahre Christen?

10 Welche Bedeutung hat denn heute die Taufe wahrer Christen? Dieselbe wie im Falle Jesu. Christus hinterließ uns ein Beispiel, dem wir genau folgen sollen. (1. Pet. 2:21, NW) „Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst, nehme Tag für Tag seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig.“ In der Tat, „wer nicht … mir folgt, kann nicht mein Jünger sein.“ (Luk. 9:23; 14:27, NW) Sich selbst zu „verleugnen“ würde bedeuten, dem Eigentumsrecht auf sich selbst zu entsagen und sich statt dessen Gott als Sklave hinzugeben, indem man es unternimmt, Gottes Willen zu tun. Gerade dies tat Jesus bis zu allerletzt, und äußerte sich an jenem letzten Abend auf dem Ölberg wiederholt darüber: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ „Nicht was ich will, sondern was du willst.“ „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ (Matth. 26:39, 42; Mark. 14:36; Luk. 22:42, NW) Jesu Taufe sollte nicht seine Reue über Sünden symbolisieren, die gegen den Gesetzesbund begangen worden wären, wie dies auch bei uns nicht der Fall ist. Die Taufe Jesu diente nicht der Vergebung adamischer Sünden und ist es auch bei uns nicht. Sowohl bei Jesus wie bei seinen Nachfolgern ist die Wassertaufe seit Pfingsten ein Symbol für den Akt der Hingabe an Gott, ein beständiges Zeichen, das für andere sichtbar ist, und das ihnen bezeugt, daß sich der Getaufte Jehova hingegeben hat, um Seinen Willen zu tun, koste es, was es wolle.

11. Was wird durch das Taufen „im Namen des Vaters“ angezeigt?

11 Was aber meinte Christus, als er sagte, jemand müsse „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ getauft werden? Erstens schließt ‚der Name‘ des Vaters mehr ein als nur der Name, den er sich selbst gegeben hat, das hebräische Tetragrammaton, das mit „Jehova“ wiedergegeben worden ist. Der „Name des Vaters“ bezieht sich auf die Elternschaft, auf die rechtmäßige Souveränität und die unvergleichliche Autorität, die Jehova besitzt. Er ist der universelle Souverän, der Schöpfer der Himmel und der Erde, der Allmächtige, der höchste Quell des Lebens. Der große Streit, dem das ganze Universum gegenübersteht und der in Harmagedon erledigt werden muß, geht um das Amt und die Autorität dieses ewigen Vaters des Lichtes und der Wahrheit. Wer sich „im Namen des Vaters“ taufen läßt, zeigt damit, daß er diese einzigartige Stellung, Macht und Autorität Jehovas, des großen Theokraten, richtig einschätzt und anerkennt.

12. Was bedeutet es, „im Namen des Sohnes“ getauft zu werden?

12 Zweitens zeigt das Getauftwerden im Namen des Sohnes ebenfalls an, daß der Betreffende die hohe Autorität und das Amt richtig einschätzt, das Jehovas geliebter Sohn, Christus Jesus, nun, seitdem er durch Jehova auferweckt worden ist, innehat. Von diesem treuen Sohne lesen wir: „Man nennt seinen Namen: Wunder-Rat, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst.“ (Jes. 9:6, Fußn.) Für euch also, die ihr jetzt an Jehova glaubt, ist dieser heilige Sohn nicht nur der Erretter und Erlöser, sondern er ist auch Gottes gesalbter König der neuen Welt, der große Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks, der würdige Rechtfertiger der universellen Souveränität und des Namens Jehovas.

13. Welche Funktion erfüllt Gottes heiliger Geist? Was wird also dadurch angezeigt, daß man, sich in seinem Namen taufen läßt?

13 Drittens anerkennt man auch zu Recht das Amt und die Funktion, die Gottes heiliger Geist erfüllt. Statt die dritte Person eines heidnischen dreieinigen Gottes zu sein, ist der heilige Geist die wirksame Kraft Gottes Jehovas, die Gott willigen Menschen zukommen läßt, damit sie seinen Willen und sein Vorhaben gemeinsam durchführen können. Der heilige Geist war die Kraft, die die Propheten in alter Zeit dazu inspirierte, Gottes heiliges Wort aufzuzeichnen. Er war die Kraft, die die ersten Christen leitete, nachdem ihr Haupt, ihr auferstandener, vom Geiste geführter Meister, in den Himmel aufgefahren war. (Luk. 4:18-21; Apg. 2:16-18; 2. Pet. 1: 21, NW) Der heilige Geist ist dieselbe göttliche wirksame Kraft, die Gottes theokratische Organisation auf Erden heute leitet und alle Gott hingegebenen Evangeliumsdiener stützt und beständig zur Tat antreibt. Wer sich also im Namen des heiligen Geistes taufen läßt, zeigt oder bezeugt dadurch, daß er diese unsichtbare wirksame Kraft Gottes anerkennt, sich willig von ihr zur Tätigkeit treiben läßt und wünscht, zu allen Zeiten von ihr geleitet und beherrscht zu werden, und dies dem Willen des lebendigen Gottes gemäß.

EIN ZWEITES MAL GETAUFT

14. Sollte jemand, nachdem er den Schritt der Hingabe an Jehova getan hat, nochmals getauft werden, auch wenn er schon früher getauft worden war?

14 Oft wird die Frage gestellt, ob jemand, der schon früher anläßlich einer von einer anderen religiösen Gruppe vollzogenen Zeremonie getauft wurde, von neuem getauft werden sollte, wenn er zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommt und den Schritt der Hingabe an Jehova tut. Auf Grund des schon Gesagten gibt es einen zwingenden Grund, auch zu sagen: Jawohl, er muß wieder getauft werden. Ganz offenbar war der Betreffende von keinem dieser Religionssysteme in Wirklichkeit je „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ getauft worden; denn wäre er so getauft worden, so hätte er die Autorität und das Amt dieser wahren höheren Gewalten richtig eingeschätzt. Und wenn er sich schon zuvor Jehova hingegeben hätte, hätte er sich von solchen gottentehrenden babylonischen Systemen getrennt, noch ehe er sich von ihnen hätte taufen lassen. Somit ist nicht der Akt des Getauftwerdens das Wichtige, sondern vielmehr das durch den Akt Symbolisierte.

15. Warum war es für diejenigen, die in Ephesus lebten, notwendig, ein zweites Mal getauft zu werden?

15 Die Schrift berichtet von einem solchen Fall. In Ephesus interessierte ein gewisser Jude etwa zwölf Männer für seine Botschaft, und dies bis zum Punkt der Taufe. Er wußte jedoch nur von der Taufe des Johannes und predigte ihnen diese. Etwas später besuchte der Apostel Paulus diese Stadt und fand die Betreffenden, und nachdem er gefragt hatte, ob sie den heiligen Geist empfangen hätten, bekannten sie vor Paulus, daß sie nicht wüßten, wovon er rede. Darauf fragte Paulus sie: „Worin seid ihr denn getauft worden?“ Sie sprachen: „In die Taufe des Johannes.“ Paulus, der ihnen in diesem Punkt zur richtigen Auffassung verhalf, erklärte offenbar, daß die Taufe des Johannes für die Juden bestimmt gewesen war, die gegen den Gesetzesbund gesündigt hätten, und da sich dieser Bund nun erfüllt habe und von Jehova an den Marterpfahl Christi genagelt worden war, sei er nicht mehr in Kraft. „Als sie dies hörten“, so heißt es im Bericht weiter, „ließen sie sich [nochmals, doch diesmal] im Namen des Herrn Jesus taufen.“ Darauf erhielten sie ein reiches Maß des heiligen, wirksamen Geistes Gottes. — Apg. 18:24, 25; 19:1-7; Matth. 5:17; Röm. 10:4; Kol. 2:13, 14, NW.

16. Weshalb ist die Taufe für wahre Christen eine so ernste Sache?

16 Aus allem, was wir hier betrachtet haben, geht hervor, daß die Wassertaufe der wahren Christen nicht einfach eine unbedeutende Zeremonie der Einführung in eine menschliche Organisation ist. Statt dessen ist die Taufe ein sehr ernster Akt, der mit dem Leben verknüpft ist, denn sie verlangt, daß jemand vor Gott, dem Allmächtigen, ein Gelübde tue. In Prediger 5:4-6 heißt es: „Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Wohlgefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle … sprich nicht … es sei ein Versehen gewesen.“ Von Personen, die ihr Wort und ihr Versprechen nicht halten, sagt Paulus, sie ‚verdienen den Tod‘. (Röm. 1:31, 32; 4. Mose 30:2-4, NW) Es ist daher angebracht, daß der dienende Prediger, der zu denen spricht, die getauft zu werden wünschen, diese bittet, aufzustehen und gewisse Fragen zu beantworten. Ehe er fortfährt, sollte er den Täuflingen Zeit geben, sich zu erheben; darauf kann er etwa folgende Worte an sie richten:

AN DIE TÄUFLINGE

17. Zufolge welcher Befugnis machen Jehovas Zeugen Menschen aus allen Nationen zu Jüngern und taufen sie?

17 Als der auferstandene Jesus Christus noch auf Erden weilte, erklärte er: „Mir ist alle Autorität gegeben im Himmel und auf Erden.“ Dies geschah einige Zeit vor seiner Himmelfahrt. Er sprach sehr bestimmt, als er damals zu seinen Jüngern sagte: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen, indem ihr sie tauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und indem ihr sie lehrt, alle Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge.“ (Matth. 28:18-20, NW) Diesem Befehl gehorchend, ziehen Jehovas Zeugen durch die ganze Welt und machen Menschen von allen Arten zu Jüngern.

18. Warum sind Täuflinge begierig, sich „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ taufen zu lassen?

18 Ihr Täuflinge seid Lernende oder Jünger Christi geworden und habt daher den Vater erkannt. Ihr habt den Namen des Vaters angenommen, indem sich jeder von euch selbst als ein Zeuge Jehovas bezeichnet. Daher wünscht ihr, im Namen des Vaters getauft zu werden. Jesus sagte, daß seine Jünger auch im Namen des Sohnes getauft werden sollten; und ihr habt auch seinen Namen angenommen, denn ihr seid Christen. Als solche müßt ihr an den hohen Grundsätzen festhalten, für die er eintrat, und müßt ängstlich bemüht sein, in seinen Fußstapfen zu wandeln, denn er erfüllte stets den Willen seines Vaters und legte für ihn Zeugnis ab. Im Namen des heiligen Geistes getauft zu werden, kann nur geschehen, wenn ihr anerkennt, daß dieser heilige Geist die wirksame Kraft Jehovas ist und auf jene einwirkt, die Jehova lieben und bereit sind, seine Gebote zu befolgen. In Johannes 14:15-17 (NW) sagte Jesus zu seinen Aposteln: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote beobachten. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer geben, damit er für immer bei euch sei: den Geist der Wahrheit.“ Jesus hat uns auch gelehrt, daß Jehovas Wort die Wahrheit ist; und indem ihr sein Wort der Wahrheit beständig studiert, werdet ihr Jehovas Willen verstehen. (Joh. 17:17) Ihr werdet erkennen, welch wunderbares Werk Christus Jesus tat und noch tut, und ihr werdet die Kraft des Geistes Jehovas erkennen.

19-22. (a) Welche zwei Fragen sollten Personen gestellt werden, die den Wunsch haben, getauft zu werden? (b) Sollte jemand, der auf diese Fragen mit „ja“ antworten kann, noch zögern oder die Taufe hinausschieben?

19 Legt daher jetzt mündlich eine öffentliche Erklärung bezüglich eures Glaubens ab, indem ihr folgende zwei Fragen, die ich euch stellen werde, beantwortet. Laßt alle, die um euch hier versammelt sind, eure Antworten hören, damit sie Zeugen eurer feierlichen Erklärung werden:

20 (1) Hast du erkannt, daß du in den Augen Gottes, Jehovas, ein Sünder bist, der der Rettung bedarf, und hast du vor ihm anerkannt, daß diese Rettung von ihm, dem Vater, durch seinen Sohn Jesus Christus kommt?

21 (2) Hast du dich auf Grund dieses Glaubens an Gott und seine Vorkehrung zur Rettung rückhaltlos Gott hingegeben, um von nun an seinen Willen zu tun, so wie er ihn dir durch Jesus Christus und die Bibel mittels der erleuchtenden Kraft des heiligen Geistes offenbart?

22 Alle von euch, die diese Fragen mit einem Ja beantwortet haben, sollten sich ohne Zögern oder Aufschub taufen lassen. Ihr besitzt genügend Erkenntnis und Verständnis in bezug auf das, was ihr tut, und tragt vor Gott die Verantwortung, seinen Willen auszuführen, indem ihr euch im Wasser taufen laßt.

23. Woran sollte eine Person stets denken, nachdem sie getauft worden ist?

23 Haltet euren Sinn stets auf Jehovas triumphierendes Königreich und seinen glorreichen König, Christus Jesus, gerichtet, der uns als unser Führer und Gebieter den Weg gebahnt hat. Habt dieselbe geistige Einstellung, die er Jehova gegenüber hatte, und die in Psalm 40:8 (AS) wie folgt beschrieben wird: „Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; ja, dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.“ O ja, erinnert euch des Gesetzes Jehovas, seines unfehlbaren geschriebenen Wortes, der Bibel. Studiert es sorgfältig. Wandelt seiner Anleitung und Weisung gemäß, denn Gottes Wort ist ein Licht für euren Pfad. Denkt an Jehovas Geist! Laßt euch bei allem Tun von ihm beherrschen, denn er ist weit stärker als der Geist des Teufels. Denkt an Jehovas Organisation! Bleibt allezeit eng mit ihr verbunden, denn wie eine Mutter nährt, speist, züchtigt und schützt sie euch.

24, 25. Welcher Lauf wird denen, die als Christen Gott hingegeben und getauft sind, die größte Freude bringen, und dazu Frieden und wahre Zufriedenheit?

24 Ihr werdet den heutigen Tag, da euch die Wassertaufe zuteil wird, im Sinn behalten wollen. Merkt ihn euch für immer, um euch künftig darauf beziehen zu können. Dieser Tag steht in Beziehung mit eurer Ordination, eurem Auftrag von Gott, und ist bestimmt ein großer Tag, ja ein glücklicher Anlaß im Leben eines jeden von euch; denn heute gebt ihr vor vielen Zeugen bekannt, daß ihr euren früheren Weg innerhalb der falschen Religion verlassen und für immer die Wahl getroffen habt, Jehova im Verein mit seinen wahren Zeugen anzubeten. Indem ihr euch der reinen Anbetung und dem Dienste für euren Schöpfer zuwandtet, habt ihr aus seiner gütigen Hand viel Wunderbares empfangen. All dies hat euch sehr glücklich gemacht. Doch da mehr Glück im Geben als im Empfangen liegt, werdet ihr euch nicht damit begnügen, diese guten Dinge nur selbst zu besitzen und euch ihrer zu erfreuen. Ihr werdet daher sehr eifrig sein, darauf zu dringen, daß andere in dieser Welt, in der es viele falsche Religionen gibt, ebenfalls Stellung für Jehova beziehen und sich euch im Gesang zu seiner Lobpreisung anschließen. Wenn ihr diesem gottgemäßen Wege folgt, werdet ihr bestimmt Herz und Sinn mit viel Freude und Frieden erfüllen und dazu echte Zufriedenheit erlangen, und dies schon vor Harmagedon, vor der Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, und ihr werdet in den kommenden Zeitaltern eine Fülle von Freude und Glück ohne Maß empfangen — alles zum Preis und Ruhm, zur Verherrlichung und Rechtfertigung des Wortes und Namens des lebendigen Gottes, Jehovas! — Daraufhin wird der predigende Diener sagen: „Laßt uns alle unser Haupt im Gebet vor Jehova beugen!“

25 Mit diesen Gedanken im Sinn und mit ihren Herzen Gott zugewandt, sollten sich die Täuflinge nun an die Taufstätte begeben, um im Wasser untergetaucht zu werden. Danach sollte ein jeder, der sich auf diese Weise Gott hingegeben hat und sich taufen ließ, immerdar Jehovas Königreich predigen und dem geschriebenen Worte Gottes gemäß leben, da er sich fortgesetzt als ein Zeuge Jehovas erweisen muß.

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