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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 15. 9. S. 559-564

Persönliche Interessen des Menschen

„Indem ihr euer Augenmerk nicht nur im eigenen Interesse auf eure persönlichen Dinge richtet, sondern im eigenen Interesse auch auf die der anderen.“ — Phil. 2:4, NW.

1. Inwiefern ist der Mensch von der niederen Schöpfung, was die Verfolgung gewisser Interessen betrifft, verschieden?

GOTT hat der niederen Schöpfung, den Landtieren, den fliegenden Geschöpfen und Meertieren gewisse Interessengebiete überlassen, die die Ernährung und Paarung, den Nestbau und das Aufziehen von Jungen umfassen. Instinktiv nehmen sie diese Interessen während einer begrenzten, aber sie befriedigenden Lebenszeit wahr. Sie ernähren sich von den Dingen, von denen zu genießen Gott ihnen das Recht gegeben hat. „Beobachtet aufmerksam die Vögel des Himmels, denn sie säen nicht, noch ernten oder sammeln sie [etwas] in Scheunen ein, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ (Matth. 6:26, NW) Im Gegensatz aber zu dieser niederen Schöpfung, die durch unfreiwillige Gesetze des Instinkts geleitet wird, ist der Mensch mit einem hohen Maße von Vernunft erschaffen worden. Ihm wurde die erstaunliche Gabe eines freien Willens anvertraut. Um diese Fähigkeiten zu entfalten, wurde der Mensch ursprünglich so erschaffen, daß er vielerlei Interessen mit Bezug auf ein nicht endendes, glückliches Leben zum Preise seines Schöpfers wahrnehmen, erfassen und entwickeln kann.

2. Warum sind die grundlegenden Interessen des Menschen in allen Erdteilen nicht verschieden voneinander?

2 Die Neigungen zu gewissen fundamentalen Interessengebieten sind jedem Mann und jeder Frau eingepflanzt, gemäß ihrer menschlichen Natur, die von ihrem Schöpfer entworfen wurde. Der Mensch kann wegen seines freien Willens diese Neigungen weise oder unweise entwickeln. Es zeigt sich, daß er, wo er sich auf Erden befinden mag, von Natur aus die gleichen grundlegenden Interessen hat, weil nämlich alle Menschen von dem gemeinsamen Ahnen Adam abstammen. Solche ihnen von Gott in ihrer Urform eingepflanzten Interessen tragen den Stempel der rechtlichen Anerkennung Gottes, und dies als Rechte, die ihnen von Gott übertragen worden sind. Rechte, die er dem Menschen verliehen hat, sind geringer als die Rechte, die Gott selbst innehat, und diese Tatsache zeigt uns, daß die Interessen Gottes und ihre Wahrung den Vorrang haben.

3, 4. Wie haben Rechtsautoritäten das „Naturgesetz“ beschrieben?

3 Aus diesem Grunde beziehen sich gewisse Rechtsautoritäten auf diese natürlichen Rechte, die der Mensch auf Grund des Naturgesetzes besitzt. „Da der Mensch in allem unbedingt von seinem Schöpfer abhängig ist, ist es notwendig, daß er sich in allen Punkten dem Willen seines Schöpfers anpasse. Dieser Wille seines Schöpfers wird das Naturgesetz genannt. Denn als Gott den Menschen erschuf und ihm für sein Verhalten auf allen Gebieten des Lebens den freien Willen ließ, legte er gewisse unwandelbare Gesetze für die menschliche Natur fest, wodurch dieser freie Wille bis zu einem gewissen Grade reguliert und in Schranken gehalten wird, und gab ihm auch die Fähigkeit, vernünftig zu überlegen, um den Sinn dieser Gesetze entdecken zu können.“a

4 Eine weitere Rechtsautorität definiert das Naturgesetz wie folgt: „Dieses Gesetz, das Gott, der Souverän des Universums, allen Menschen vorgeschrieben hat, nicht durch irgendeine formelle öffentliche Bekanntmachung, sondern allein durch das innere Diktat der Vernunft … Die primitiven Gesetze der Natur mögen auf sechs reduziert werden, nämlich: 1. relativer Scharfsinn oder relative Vernunft; 2. Liebe zum Ich; 3. gegenseitige Anziehung der Geschlechter; 4. Zärtlichkeit der Eltern gegenüber ihren Kindern; 5. religiöses Empfinden und 6. Geselligkeitstrieb.“b

5. Welche persönlichen Interessen sind das Ergebnis davon, daß der Mensch von Natur aus mit Scharfsinn und Vernunft ausgestattet ist?

5 Welche Interessen des Menschen werden durch das erste der obenerwähnten Naturgesetze enthüllt? Im Gegensatz zu den Tieren ist der Mensch ein sehr kluges oder vernunftbegabtes Geschöpf. Er kann Dinge auf vernünftige Weise ausdenken. Er ist fähig, das moralisch Gute vom moralisch Schlechten zu unterscheiden. Er kann auch für seine Handlungen und dafür, wie er seine Interessen wahrnimmt, verantwortlich gemacht werden. Der Mensch wird von Glück und Unglück berührt. Folglich hat der natürliche Mensch das ihm angeborene Interesse, sich zu unterrichten, sich Kenntnisse anzueignen, Tatsachen zu ergründen, anhand offensichtlicher Tatsachen zu Vernunftschlüssen zu gelangen und Entscheidungen zu treffen. Wenn unverdorben, hat der Mensch die natürliche Neigung, diese Interessen auf gute Weise zu wahren und sich so ein Verdienstkonto aufzubauen, das ihm Lohn, nämlich Glück, einträgt.

6, 7. Was tun Jehovas Zeugen im Hinblick auf das natürliche Interesse des Menschen, die Wahrheit zu erfahren?

6 Jehova Gott hat den Menschen ursprünglich mit dem gesunden natürlichen Interesse für die Wahrheit ausgestattet. Dieser natürliche Drang ist bis zu einem gewissen Maße in eine falsche Richtung gelenkt worden, wodurch die Klugheit des Menschen auf schlechte Wege geraten ist. Dies führt zu einem Schuldkonto, das Unglück bringt. Wieviel auch jene Interessen unter der langandauernden Mißherrschaft Satans an Frische verloren haben, gibt es doch heute noch beträchtliche natürliche Interessen, begleitet von den natürlichen Rechten, die ihnen entsprechen.

7 Aus diesem Grunde suchen Jehovas Zeugen unablässig die Funken dieser natürlichen Interessen zu schüren. In erster Linie suchen sie sich selbst theokratisch unterrichtet zu halten und sich in der Wahrheit des Wortes Gottes intellektuell aufzuerbauen. In zweiter Linie sind sie als freundlichgesinnte Mitmenschen bestrebt, so viele Männer und Frauen als möglich zu besuchen, um ihnen die Wahrheit der geoffenbarten Vorsätze Jehovas in dieser Zeit des Endes auf intelligente Weise vorzulegen, damit sie eine Gelegenheit erhalten, sie unparteiisch zu betrachten. Jehovas Zeugen folgen dem Beispiel, das ihnen Jesus und seine Apostel gegeben haben, denn auch sie besuchten in Harmonie mit diesem natürlichen Gebiet menschlicher Interessen die Menschen von Haus zu Haus.

8. Was für persönliche Interessen entstehen aus der „Liebe zu sich selbst“?

8 Das zweite Naturgesetz ist das der Liebe zum Ich. Die Bibel bestätigt das Vorhandensein dieses Grundprinzips in der menschlichen Natur, das Gott in sie gelegt hat. Es steht geschrieben: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst. Ich bin Jehova.“ (3. Mose 19:18, NW) Dieses starke Recht auf Liebe zu sich selbst drängt jeden Menschen, an die eigene Bewahrung zu denken, an Schutz vor Schädigungen von Leib und Leben, an die Vermeidung alles dessen, was ihn verletzen könnte, und an die Vorsorge für all das, was zu seiner Weiterexistenz notwendig ist. Diese Interessen für das eigene Ich umfassen ein weites Gebiet und rufen ihrerseits das menschliche Interesse für viele weitere Gebiete wach.

9, 10. Sind Interessen mit Bezug auf das eigene Ich verkehrt? In welchem Maße dürfen sie gefördert werden?

9 Eine gesunde Liebe zum Ich oder ein mäßig entwickeltes Interesse an sich selbst ist gut und richtig und führt zu einem verdienstlichen Lauf, der als Lohn Freude bringt. Wo aber die Liebe zu sich selbst oder die eigenen Interessen dermaßen gepflegt werden, daß der Nächste oder Mitmensch ausgeschaltet wird, hat man sich auf einen schlechten Weg begeben. In solchen Fällen wird die Liebe zu sich selbst zu äußerster Ichsucht. Dies führt zu Schwierigkeiten oder Fehlern, für die man sich zu verantworten hat. Man muß dies in Form von Gegnerschaft bezahlen, in Form von Strafe, die zu einem unglücklichen Zustand führt. — 2. Tim. 3:2-5, NW.

10 Es liegt nichts Verkehrtes darin, daß ein Mensch an seinem eigenen körperlichen und geistigen Wohl interessiert ist. Falsche religiöse Lehren, wie Charakterentwicklung oder „Selbstentäußerung“, die so weit geht, daß jemand sein Ich durch das Abtöten jeder Begierde austilgt, wie dies durch den Buddhismus und gewisse falsche christliche Sekten gelehrt wird, sind Dinge, die dem Irrtum Vorschub leisten. Es sind Lehren, die im Gegensatz stehen zur menschlichen Natur; Lehren, die dem Grundzug der Liebe zu sich selbst widersprechen, die Gott doch dem vollkommenen Menschen ursprünglich in rechter Weise eingepflanzt hat. Das weise Gleichgewicht zwischen der Liebe zu Gott und der Liebe zu sich selbst ist es, was jemanden antreibt, Gerechtigkeit zu suchen, und jemanden veranlaßt, Jehova von ganzem Herzen zu dienen, so daß ihm schließlich Jehovas wohlwollende Anerkennung zuteil wird, die zu ewigem Leben führt. „Bleibt dabei, mit Furcht und Zittern an eurer eigenen Errettung zu arbeiten.“ — Phil. 2:12, NW.

11. Welche persönlichen Interessen entstehen aus dem natürlichen Prinzip der gegenseitigen Anziehung der Geschlechter?

11 Ein anderes Grundprinzip in der menschlichen Natur ist die gegenseitige Anziehung der Geschlechter. Gott erschuf den Menschen so, nämlich männlich und weiblich. Mann und Weib sind einer des anderen Gegenstück. (1. Mose 1:27; 2:20-22, NW) Das hat Gott vorgesehen, damit sein Interesse am Bevölkern der Erde wahrgenommen werde. (1. Mose 1:28; Jes. 45:18) Die Anziehung der Geschlechter gibt Anlaß zu einer Vielfalt persönlicher Interessen. Einige dieser grundlegenden Interessen und der sie begleitenden übertragenen Rechte sind folgende: Verehelichung, eine Familie mit Kindern zu besitzen, ein Heim zu haben und den Lebensunterhalt zu verdienen. Dies bedeutet auch, daß der Ehemann ein exklusives Recht über die Ehefrau besitzt und umgekehrt. (1. Kor. 7:2-5, NW) Wo diese persönlichen menschlichen Interessen auf gute Weise verfolgt werden, entsteht ein Verdienstkonto, und es wird Lohn, nämlich echte Freude, erlangt. Wird aber ein entgegengesetzter Lauf verfolgt, so ist Unglück dessen Ende. Keine Außenstehenden dürfen sich in das Gebiet der privaten Interessen des Menschen Übergriffe erlauben, z. B. in eine richtig geschlossene Ehe. Doch muß der Mensch gemäß Jesu Rat seine sexuellen Interessen auf den einen Ehegenossen beschränken. — Matth. 19:4-9.

12. Welche Interessen entstehen aus dem Prinzip der zärtlichen Liebe der Eltern zu ihren Kindern?

12 Die Zärtlichkeit der Eltern gegenüber ihren Kindern ist ebenfalls ein der menschlichen Natur innewohnendes Grundprinzip. Kinder sind von Geburt an ganz unfähig, für das geringste ihrer Bedürfnisse zu sorgen. Aber die väterliche und mütterliche Liebe der Eltern gleicht diese Schwäche aus. Dieses elterliche Interesse, diese Sorge um die Jungen ist eines der machtvollsten Gesetze in der Natur. Dieses Interessengebiet erfordert, daß Eltern den Kindern Schutz, Nahrung, Kleidung, Erziehung und Zucht angedeihen lassen und zum Guten ihres Kindes Zwangsmittel anwenden, sofern die Sachlage es verlangt.c Besonders Mütter, die sich diesen Interessen weislich und zum Guten annehmen, sind sehr beschäftigt und finden, daß dies beinahe eine Vollzeitbeschäftigung bedeutet. Doch bringt sie auch ihre eigenen Segnungen und Freuden mit sich. — Spr. 17:6.

RELIGIÖSES EMPFINDEN UND GESELLIGKEIT

13. Was ist unter „religiösem Empfinden“ zu verstehen, und wie hat Satan es auszunutzen gesucht?

13 Der Wunsch, jemandem Verehrung und Lobpreisung darzubringen und zu einer wahren oder erfundenen höheren Macht aufzublicken oder bei ihr Rat zu suchen, entfacht den Funken für eine andere Reihe natürlicher Interessen, die der Schöpfer dem Menschen zu wahren gegeben hat. „Das religiöse Empfinden, das uns natürlicherweise zum höchsten Wesen hinführt, ist eine der Eigenschaften, die nur der Mensch besitzt, und ihre Bedeutung stellt sie in den Rang des sittlichen Naturgesetzes.“d Folglich ist es gerade dieses der Natur des Menschen innewohnende Prinzip, das Satan von Anfang an auszunutzen suchte, indem er Adam und Eva veranlaßte, eine falsche Religion anzunehmen und so gegen ihren Gott zu rebellieren. Seither hat Satan immer wieder Religionen von vielen verschiedenen Arten hervorgebracht, um diese religiösen Interessen und Phantasien der meisten Menschen für sich gefangenzunehmen. Auf diese Weise hat er ihren Sinn und ihre Ergebenheit vom wahren Gott ferngehalten. — 1. Kor. 8:5, 6, NW.

14. Welchen Gebrauch hat eine Minderheit unter den Menschen von diesem grundlegenden „religiösen Empfinden“ gemacht?

14 In allen Zeitaltern jedoch hat es eine Minderheit unter den Menschen gegeben, die dieses grundlegende „religiöse Empfinden.“ dazu benutzt hat, ihre Mitmenschen dem wahren Gott zuzuführen und sie zu einer aktiven treuen Anbetung Gottes zu veranlassen. Heute gehören Jehovas Zeugen zu dieser unverdorbenen Minderheit, die die Menschen in ihren Wohnungen besuchen, nicht nur, um ihnen genaue Erkenntnis aus der Bibel zu vermitteln, sondern auch, um direkt an den natürlichen Wunsch der Menschen zu appellieren, eine höhere Macht zu verehren, indem sie sie anspornen, die wahre Religion anzunehmen und so zu einer tätigen Anbetung Jehovas, ihres wahren Gottes und Schöpfers, zu gelangen. (Joh. 4:23, 24) Wo auch immer der Mensch auf Erden leben mag, ist ihm von seinem Schöpfer das fundamentale Recht der Religionsfreiheit verliehen worden. Er hat die Wahl, entweder dem wahren Gott Jehova zu dienen und Glück und Leben zu erlangen oder aber irgendwelchen religiösen Täuschungen dienstbar zu sein, die in Unglück und Tod führen. Ebenso wie Josua in alter Zeit sagen Jehovas Zeugen zu den Menschen der gegenwärtigen Zeit: ‚Wählt heute, wem ihr dienen wollt, ob den heidnischen Göttern eurer Vorfahren oder Jehova. Wir selbst aber — wir werden Jehova dienen.‘ — Jos. 24:15, NW.

15, 16. (a) Welche Interessen ergeben sich aus dem natürlichen Wunsch des Menschen nach „Geselligkeit“? (b) Wie berühren diese Interessen Jehovas Zeugen?

15 Das letzte der sechs Naturprinzipien, die dem Menschen innewohnen und seine persönlichen menschlichen Interessen berühren, ist jenes der „Geselligkeit“. „Das Bedürfnis, das der Mensch hat, in Gesellschaft zu leben, ist eines der Urgesetze der Natur, von denen sich unsere Pflichten und Rechte herleiten; und die Existenz einer Gesellschaft hängt von der Bedingung ab, die Rechte aller Menschen zu respektieren.“e Kein normaler Mensch wünscht das Leben eines Einsiedlers zu führen und für sich allein in einer Klause zu leben. Statt dessen ist es unser lebhafter Wunsch, die warme Freundschaft und tätige Gemeinschaft gleichgesinnter Mitmenschen zu erhalten. Wo solche sozialen Interessen auf gesunde Weise gefördert werden, bringen sie Freude und Zufriedenheit. Nur Verbrecher und geistig Unzurechnungsfähige werden von der Verbindung mit der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen.

16 In Übereinstimmung mit diesen natürlichen gesellschaftlichen Interessen werden Jehovas Zeugen heute in immer größere Kreise von Versammlungen eingesammelt, und sie interessieren sich persönlich für ihre Brüder, während sie eine bemerkenswerte Neue-Welt-Gesellschaft bilden, die nun in 160 verschiedenen Ländern zu finden ist. „Indem ihr euer Augenmerk nicht nur im eigenen Interesse auf eure persönlichen Dinge richtet, sondern im eigenen Interesse auch auf die der anderen.“ (Phil. 2:4, NW) Allen Gerechtgesinnten, mit Schafen zu vergleichenden Personen, wird Hilfe geboten, damit sie sehen können, daß ihre eigenen Interessen gegenwärtiger Sicherheit und künftigen Lebens es erfordern, daß sie jetzt zu der Neuen-Welt-Gesellschaft Gottes, Jehovas, fliehen, nämlich in die eine wahre Schafhürde, die unter dem Hirten Christus Jesus steht. — Joh. 10:14-16, NW.

17, 18. (a) Was für andere persönliche Interessen gibt es? (b) Was sollte mit ihnen geschehen und warum? (c) Wie sollten wir unsere gegenseitigen Interessen ansehen?

17 Außer diesen grundlegenden persönlichen menschlichen Interessen, die durch das Naturgesetz offenbar werden, bestehen zahlreiche andere, z. B. das Interesse für Sport, Erholung, Film und Theater, Fotografie, Kraftfahren, Reisen, Musik, Naturstudien, Fernsehen, Spiele, die vielen Wissenschaften und die zahlreichen anderen Künste sowie für tausend andere Dinge, da das Wissen und die Erfindungen der Menschen neue Interessengebiete erschließen. Die Zeit ist aber zu kurz, als daß irgendeine Einzelperson sich jetzt all diesen Interessen widmen könnte. Die Stunden innerhalb eines Tages reichen nicht aus, um all dies zu tun. Daher muß der einzelne unter all den Dingen, die ihn interessieren, eine Auswahl treffen, jene Dinge ausgenommen, die ihm, wie schon erwähnt, die Natur gebietet.

18 Der Gott hingegebene Christ muß viele sogenannte weltliche Interessen opfern, damit er seine persönlichen Interessen mit den Interessen Gottes und seinen neugewonnenen Gemeinschafts- (Versammlungs-) Interessen — die im nächsten Artikel besprochen werden — im Gleichgewicht halte. Der Christ wird weislich nur jene persönlichen Interessen weiter verfolgen, die ihm vor Gott Verdienste eintragen, damit er das glückliche Ziel, nämlich ewiges Leben in der neuen Welt, erreiche. Jeder Christ ist um die Dinge besorgt, die seine persönlichen Interessen betreffen, und führt mit seinen Mitchristen ein ruhiges Leben, wobei er andere in bezug auf ihre persönlichen Dinge nicht kritisiert. Er folgt dem Rate, den der Apostel Paulus in bezug auf private Dinge gegeben hat: „Trachtet danach, ruhig zu leben und mit den eigenen Angelegenheiten beschäftigt zu sein.“ — 1. Thess. 4:11, NW.

19. Können Verdienste zu dem Zwecke angehäuft werden, diese alte Welt zu retten? Welches biblische Beispiel veranschaulicht dies?

19 Wir sind im Strome der Zeit zu dem Punkte gekommen, wo Satans Alte-Welt-Gesellschaft völlig zur Vernichtung verurteilt ist. Kein Verdienst, mag es noch so groß sein, das sich einzelne gerechte Menschen oder eine Gruppe religiöser Reformer erworben haben, kann jene Gesellschaft retten. Die gegenwärtige Sachlage gleicht genau derjenigen zur Zeit Sodoms und Gomorras. Jehova sagte zu Abraham, daß, wenn er fünfzig gerechte Bewohner in Sodom finden könnte, ihre Verdienste in Gottes Augen genügend Wert hätten, um die Städte der Ebene samt ihren bösen Einwohnern vor der von Gott kommenden Vernichtung zu bewahren. Da Abraham aber Zweifel hegte, daß wirklich die große Zahl von fünfzig Gerechten, welche Verdienste aufweisen konnten, gefunden würden, trat er schließlich bei Jehova für nur zehn Gerechte ein. Aber auch zehn Menschen von persönlichem Verdienst waren nicht aufzufinden. — 1. Mose 18:22-33.

20. Wie wird die Art eines persönlichen Vorgehens, die jetzt wichtig ist, veranschaulicht? Warum müssen wir so vorgehen?

20 So wurden denn Engel hingesandt, um den gerechten Lot und dessen Weib und ihre zwei Töchter, insgesamt vier Personen, zu warnen und sie zu ermahnen, um ihrer Sicherheit willen als Familie zusammen zu fliehen. Diese vier wurden persönlich gewarnt, und es lag in ihrem eigenen Interesse, entsprechende Schritte zu unternehmen. Sie unternahmen diese auch, aber Lots Weib kehrte um und verlor das Leben, weil sie im Glauben schwach wurde. So erhielten nur drei Personen von persönlichem Verdienst den Lohn, indem sie von der feurigen Vernichtung errettet wurden. (1. Mose 19:15-26) Heute warnt Gott alle gerechtgesinnten Einzelpersonen, in ihrem eigenen Interesse zu handeln und sich genaue Bibelkenntnis anzueignen, und zeigt ihnen, wie sie der babylonischen Alten-Welt-Gesellschaft entrinnen können, die jetzt zur Ausrottung bestimmt ist. „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr an ihren Plagen nicht Anteil haben wollt.“ — Off. 18:4, NW.

21. Wie beschreibt die Schrift die Verantwortlichkeit der einzelnen Menschen von heute?

21 Ein jeder von uns kann jetzt persönlich die rechten Entscheidungen treffen, und wenn wir das tun, erwirken wir uns als Gerechte dadurch Verdienste vor Jehova Gott. Wenn wir falsche Entscheidungen treffen, wodurch wir unzulänglich, schuldig oder sündig werden, werden wir vor Gott in die Stellung der Bösen gelangen. Man beachte die persönliche Verantwortung, wie sie in der Schrift beschrieben wird: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die Ungerechtigkeit des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit [das Verdienst] des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gesetzlosigkeit [Schuld] des Gesetzlosen soll auf ihm sein. Wenn aber der Gesetzlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat, und alle meine Satzungen hält und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben.“ — Hes. 18:20, 21. Siehe auch 5. Mose 24:16; Jeremia 31:29, 30.

[Fußnoten]

a Commentaries on the Laws of England von Wm. Blackstone, Band I, S. 26.

b Bouvier’s Law Dictionary, 1934, S. 671.

c Bouvier’s Law Dictionary, 1934, S. 671.

d Bouvier’s Law Dictionary, 1934, S. 671.

e Bouvier’s Law Dictionary, 1934, S. 671.

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