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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 15. 10. S. 617-625

‚Richte, Jehova!‘

„Jehova wird die Völker richten. Richte mich, Jehova, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, die bei [in, ZB] mir ist.“ — Ps. 7:8.

1, 2. Welchen Geschöpfen gegenüber tut nun Jehova sein Gericht kund, und warum?

WIR leben heute in einer Gerichtszeit. Der große Richter scheidet die Gerechten von den Gesetzlosen. (Mal. 3:16-18) Jene, die ihre Unversehrtheit, Lauterkeit oder Integrität bewahren, empfangen seine Anerkennung. Für jene, die Gott nicht anerkennen und die der guten Botschaft über seinen inthronisierten Sohn, unseren Herrn Jesus, nicht gehorchen, lautet der Gerichtsspruch ungünstig. (2. Thess. 1:5-10; 1. Pet. 4:17, NW) Den Mangel an Integrität unter denen beschreibend, die sich als Gottes Volk ausgaben, sagte sein Prophet Hosea: „Höret das Wort Jehovas, ihr Kinder Israel! denn Jehova hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes; denn es ist keine Wahrheit und keine Güte und keine Erkenntnis Gottes im Lande. Schwören und Lügen, und Morden und Stehlen, und Ehebruchtreiben; sie brechen ein, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld.“ — Hos. 4:1, 2.

2 Diese Worte sagten einen Zustand voraus, der sich in unseren Tagen bis zur Alarmstufe gesteigert hat. Weltweite Heuchelei, Ungerechtigkeit, Lügen, Verbrechen und Unsittlichkeit wuchern und machen sich breit. Gesetzvollziehende Behörden und Wohlfahrtseinrichtungen finden — sofern sie selbst unverdorben sind —, daß sich ihre Probleme beständig mehren. Allerdings gibt es in der Welt immer noch ehrliche Personen, doch allzuoft blicken Leute in politischen Ämtern nach Bestechungs- und Schiebungsgeldern sowie Geschenken aus. Man hat jenen Zustand, der als Integrität bezeichnet werden kann, fast gänzlich vergessen. Doch gibt es immer noch Personen auf Erden, die den Wert der lauteren Gesinnung, der unverdorbenen Integrität erkennen. Dazu gehört zum Beispiel jener Arzt, der nicht einfach daran interessiert ist, Gewinn zu erzielen, sondern der sich für die Gesundheit seines Patienten interessiert; oder jener Rechtsanwalt, der nicht für ein großes Honorar kämpft, sondern der für seinen Klienten um Gerechtigkeit kämpft; oder der Angestellte oder Arbeiter, der sich nicht nur für Silberlinge abmüht, sondern auch wahrhaft gute Dienste leisten will; oder jene Person, die in Wahrheit Ehrlichkeit liebt und nicht nur aus Klugheit ehrlich ist. So erquickend es ist, zu hören, daß es unter den Menschen den Begriff der Integrität, der unantastbaren Lauterkeit, noch gibt, so gibt es doch etwas, was noch wichtiger ist: die Bewahrung der Integrität Gott gegenüber. Wenn Jehovas Sklaven ihre Lauterkeit vor ihm bewahren, so ist dies lobenswert und wohlgefällig in seinen Augen. Er wird richten und wird zur rechten Zeit die belohnen, die in Lauterkeit handeln.

3, 4. (a) Weshalb ist genaue Erkenntnis über Jehovas Maßstäbe jetzt unbedingt nötig? (b) Wie können Menschengeschöpfe in rechter Weise ihren freien Willen betätigen?

3 Wenn wir unseren Sinn vom abwärtsführenden Lauf der Menschen und von ihren selbstaufgestellten Verhaltungsmaßregeln abwenden und auf den unendlichen Schöpfer blicken, sind wir überrascht über seine Heiligkeit, seine Vollkommenheit. Die Genauigkeit seiner Gerichte, die Tiefe der Weisheit Jehovas, seine Langmut, seine Liebe, die uns verpflichtet, und seine unwiderstehliche Macht lassen das verständige Geschöpf von Fleisch und Blut voll Staunen dastehen bei der Offenbarung dieser Eigenschaften seines Schöpfers. Auf Grund seiner innigen Vertrautheit mit seinem Schöpfer schrieb Mose von ihm: „Wer ist dir gleich unter den Göttern, o Jehova! wer ist dir gleich, der du dich mächtig erweist in Heiligkeit? Der Eine, vor dem Furcht zu bekunden ist mit Liedern des Lobes, der Eine, der Wunder tut.“ (2. Mose 15:11, NW) Er ist es, der den Menschen in seinem eigenen Bilde erschuf, ihn mit der vollkommenen Freiheit ausstattete, seine eigenen Eigenschaften, nämlich Gerechtigkeit, Weisheit, Liebe und Macht, zu entfalten, so wie es der Anlaß erfordert, wobei er sich aber, um sie richtig anzuwenden, von dem dargelegten göttlichen Gesetz weislich leiten läßt. Dieses göttliche Gesetz wurde nicht etwa gegeben, um den Menschen in der rechten Betätigung seiner Freiheiten einzuschränken, sondern nur, um ihn vor ihrem unrechten Gebrauch zu bewahren, damit er weder sich selbst noch anderen schade.

4 Durch Gehorsam gegenüber Jehovas ausdrücklichem Gesetz sollte die Lauterkeit des Menschen geprüft werden. Wertschätzung gegenüber seinem Schöpfer hätte den Menschen daran hindern sollen, irgendeinen falschen Schritt zu tun, der mit Gottes Anweisungen in Widerspruch gewesen wäre, ungeachtet, was ihn dazu veranlaßt hätte. Als ein dem Höhergestellten Untergeordneter schuldete der Mensch seinem souveränen Gott, seinem Gesetzgeber und Richter, Gehorsam, Ergebenheit und Untertanentreue. Sicherlich sollte die Nachkommenschaft des vollkommenen Schöpfers dessen Vollkommenheit richtig widerspiegeln. Weniger als das zu tun wäre inkonsequent. Obwohl der Mensch frei war, seinen Willen zu betätigen, so frei wie sein Schöpfer selbst, sollte er aus Dankbarkeit seine Freiheit dazu gebrauchen, es sich zu erwählen, nur das zu tun, was recht ist. Er sollte also aufbauend wirken und in Übereinstimmung mit dem Werke seines Vaters handeln. Jehova wird nicht in boshafter oder heimtückischer Weise seine eigene gute Schöpfung vernichten. Er ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. (1. Kor. 14:33) Warum sollte der Mensch verderblich, zerstörend wirken? warum Unordnung stiften? warum in das vollkommene Meisterwerk seines Vaters Dinge einflechten, die schlechte, schädliche Auswirkungen hätten? Solches Unglück trat dadurch ein, daß der Mensch verfehlte, seine unversehrte Lauterkeit und Heiligkeit, seine Integrität zu bewahren, ja, daß er verfehlte, dem Rate seines vollkommenen Gesetzgebers, des Richters der ganzen Erde, zu folgen. — 1. Mose 18:25.

5. Welchem Laufe folgen jetzt kluge Personen, und mit welchem Ergebnis?

5 Jehova selbst gibt uns ein Beispiel vollkommener Unantastbarkeit, Lauterkeit oder Integrität. Er hält sein Wort immer, und man darf sich stets darauf verlassen. Auf dem Berge Sinai unterrichtete sein Prophet Mose die Kinder Israel mit den Worten: „So wisse denn, daß Jehova, dein Gott, der Gott ist, der treue Gott, der den Bund hält und liebende Güte denen erweist, die ihn lieben, und denen, die seine Gebote halten, auf tausend Generationen hin.“ (5. Mose 7:9, NW) Für uns, die wir heute auf Erden leben, offenbart er seine Liebe und Treue immer noch auf vielfache Weise. „Jehova ist gerecht in allen seinen Wegen und gütig in allen seinen Taten.“ (Ps. 145:17) In anderen richtigen Worten schrieb der Prophet David von Gottes Zuverlässigkeit: „Gott — sein Weg ist vollkommen; Jehovas Wort ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen. Denn wer ist Gott außer Jehova? und wer ein Fels, als nur unser Gott? Der Gott, der mich mit Kraft umgürtet und vollkommen macht meinen Weg.“ (Ps. 18:30-32) Die Menschen folgen demnach nur einem Lauf der Klugheit und Weisheit, wenn sie die Anweisung Gottes beherzigen, denn sein Wort ist zuverlässig und vertrauenswürdig, und alle seine Gebote sind Treue. Wer sie hält, wird imstande sein, seine Lauterkeit zu bewahren, und wird daher des Lohnes, nämlich des Lebens, für würdig erachtet werden.

WAS IST INTEGRITÄT?

6, 7. (a) Was ist Integrität? (b) Erwähne einige Veranschaulichungen ihrer Größe.

6 „Integrität“, in der Elberfelder Bibel hauptsächlich mit „Lauterkeit“ wiedergegeben, ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes tōm und seiner weiblichen Form tum·mah‘, die beide in den Hebräischen Schriften vorkommen. Ihr Sinn, wie er von Professor James Strong (1890) definiert wird, ist: „Vollständigkeit, (sittliche) Unschuld“, und wie Prof. Robert Young (1879) ihn definiert: „Vollkommenheit, Integrität, Einfalt“. Diese bedeutsamen Erklärungen rufen uns die Worte Jesu an den Pharisäer in den Sinn, der im Gesetz bewandert war: „‚Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, ihm gleichkommende, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘“ (Matth. 22:37-39, NW) Zu dem reichen Jüngling sagte Jesus ferner: „Wenn du vollständig [komplett] sein willst, so gehe hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir.“ (Matth. 19:21, NW) In diesen Worten Jesu fühlen wir die tiefe Bedeutung des Sinns, der dem Wort „Integrität“ gegeben wird, daß es nämlich allgemein den ‚Zustand oder Eigenschaften, wie Ungeteiltsein oder Unverbrüchlichkeit, moralische Untadeligkeit, Geradheit in den Eigenschaften, Ehrlichkeit‘, bezeichnet. Obwohl das Wort „Integrität“ in den Christlichen Griechischen Schriften der Luther- und Elberfelder Bibel nicht erscheint, zeigen doch die obenerwähnten Texte, daß der diesen Begriff antönende Gedanke nicht etwa darin fehlt, und das Wort kommt wirklich in Titus 2:7 in der katholischen Douay- und der Confraternity-Übersetzung wie auch in der Revidierten Standard-Übersetzung vor und wird in der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) mit „Unverderbtheit“ wiedergegeben. Wir werden auf seine Wichtigkeit für die königliche Priesterschaft durch das Brustschild deutlich aufmerksam gemacht, das der Hohepriester Israels auf seinem Herzen trug. In diesem befanden sich die u·rim‘ und tum·mim‘, und dieses Wort tum·mim‘ ist die Mehrzahlform von tōm. Unter dem Ausdruck „Urim und Thummim“ sind „Lichter und Vollkommenheiten“ zu verstehen, was zeigt, daß die Glieder der Priesterschaft Lichtträger sein müssen, die ihre vollkommene Lauterkeit bewahren. — 2. Mose 28:30, NW, Fußn.

7 Welch schöne Eigenschaft doch die Integrität ist! Bei Jehova ist sie vergleichbar mit einem großen Berge, der unbeweglich, zuverlässig, unverrückbar dasteht. Bei Menschen, die ihre Integrität in der Vergangenheit bewahrten, kann sie mit einem starken Felsstück an einer felsumgürteten Küste verglichen werden. Die Wellen eines wütenden Meeres mögen gegen sie anprallen; Gischt und brandende Wogen mögen sie bisweilen gänzlich überfluten, Schmutz und Schaum sie umgeben, doch hier steht sie: unverderbt, unbeweglich, festverwurzelt an ihrem eigenen sicheren Platz. Menschen von Integrität sind gleich nützlichen Gefäßen, die den reichen Tisch eines vornehmen Hauses zieren. In einer solchen Umgebung kann ein einfacher Wasserkrug einem nützlichen Zwecke dienen, sofern er ganz oder unzerbrochen ist. Ist der Krug aber durchlässig, so ist er so unnütz wie ein Mensch von getrübter Lauterkeit. Demzufolge ermahnt uns Paulus: „Nun gibt es in einem großen Hause nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und einige zu einem ehrenhaften Zweck, andere aber zu einem weniger ehrenhaften Zweck. Wenn sich daher jemand von den letzteren rein erhält, wird er ein Gefäß zu einem ehrenhaften Zweck, geheiligt, brauchbar für seinen Eigentümer, bereitet für jedes gute Werk.“ — 2. Tim. 2:20, 21, NW.

8, 9. (a) Wie hat Jehovas gerechtes Gericht gegenüber der jahrhundertelangen Herausforderung Satans die Oberhand gehabt? (b) Welche Tugenden Jehovas können wir nutzbringend nachahmen, um seine Anerkennung zu gewinnen?

8 Da unsere ersten Eltern sich von der Gerechtigkeit abwandten und so ihre Integrität einbüßten, lieferte dies eine Grundlage für die Anklage des untreuen Geschöpfes, das zum Satan wurde: alle Anbeter Jehovas dienten ihm lediglich, weil Jehova ihnen Lohn verspreche oder sie mit Gaben besteche, und alle würden sich, wenn auf die Probe gestellt, gegen ihn wenden. Dieser Rebell prahlte vor den heiligen Engeln des Himmels, daß selbst Hiob, der seine Lauterkeit bewahrte, wenn auf die Probe gestellt, sich offen von Gott lossagen würde. (Hiob 1:8-11) Von jener Zeit an ist Satan stets der Ankläger der Brüder Christi und aller anderen wahren Anbeter Jehovas gewesen. Indem der wahre Gott die Initiative ergriff, indem er Satan einlud, es mit ihm aufzunehmen, und dann Satans Herausforderung annahm, hat er ihm reichlich Zeit eingeräumt, seine Behauptung zu beweisen, da er wußte, daß auf Grund dieser Streitfrage um die Integrität die Treue und Untreue aller Geschöpfe festgestellt werden kann. Auf Grund dieser Prüfung können die loyalen Geschöpfe von den gesetzlosen geschieden werden, und die Bosheit Satans wird so deutlich offenbar. In alter Zeit wurde die Streitfrage scharf hervorgehoben. Unter Entfaltung seiner Liebe und Barmherzigkeit und unter großen Kosten für sich selbst beschloß Jehova, eine Anzahl Nachkommen Adams, auf denen der Fluch der Sünde lastet, zu erlösen, nämlich solche, die die betreffende Streitfrage verstanden und es sich erwählten, ihre Lauterkeit zu bewahren. (Off. 1:4-6) Indem diese Gott nicht aus Eigennutz, sondern aus Liebe dienen, unterstützen sie seine Seite der Streitfrage. (Spr. 27:11) Weil Jehova huldvoll Vorkehrung getroffen hat, solchen Menschen von Integrität unverdiente Güte zu erweisen, werden sie schließlich im Gericht von ihm als anerkannt erfunden werden.

9 Daß der Rebell Jehovas Souveränität herausforderte, und daß der Mensch verfehlte, seine Lauterkeit zu bewahren, brachte den Schöpfer nicht im geringsten aus der Fassung noch aus seiner Ruhe. Er besaß in sich selbst alle notwendige Macht, um jeder Sachlage Herr zu werden. Rasch konnte er seine himmlische Organisation, sein Weib oder seine Vermählte, zu seiner Unterstützung herbeirufen, und er tat dies auch. Er beschloß, daß ein Glied dieser Organisation der Same oder das Werkzeug sein solle, das gemäß Jehovas Zulassung zuerst von Satan zermalmt werden konnte, um dann seinerseits den Kopf der Schlange zu zermalmen. (1. Mose 3:15) Gott beschloß, 144 000 Personen aus den Menschen auszuwählen, die ihre Lauterkeit bewahren, und die, indem sie dem Beispiel dieses Samens, nämlich Christi, folgen und den Beweis für ihre Tauglichkeit liefern, des Lebens würdig erachtet würden, mit ihm als seine Braut, das Weib des Lammes, zu herrschen. (Off. 14:1-4) Diese bilden die Hauptorganisation, die neuen Himmel der neuen Welt. Diese werden die Werke Satans zunichte machen und für die Menschen guten Willens den Frieden auf Erden wiederherstellen. (Off. 21:1-3) Diese Personen von lauterer Gesinnung auszuwählen, sie zu prüfen und schließlich zu richten, hat einen langen Zeitraum erfordert, eine Zeit, in der die Gerechten und die Bösen Seite an Seite gelebt haben, wobei die Bösen wiederholt den Namen Jehovas durch Wort und Tat schmähten. Von seiten Gottes erforderte dies große Geduld und Langmut. Es wurde nötig, daß er sich davon zurückhielt, die Bösen sogleich zu vernichten. Ebenso von seiten der Menschen von Lauterkeit, die das Böse hassen, der Zeugen Jehovas: sie sind in ihrer Ergebenheit Gott gegenüber standhaft, unbeweglich geblieben und ‚haben allezeit viel zu tun im Werk des Herrn‘. (1. Kor. 15:58, NW) Hiob beschrieb dies treffend: „Bis ich verscheide, werde ich meine Unsträflichkeit [Integrität, AS] nicht von mir weichen lassen.“ (Hiob 27: 5) Wirst du von Jehova als einer von denen erfunden werden, die heute ihre unversehrte Lauterkeit, ihre Integrität, bewahren?

10. Warum ist die Verpflichtung, die eine Jehova hingegebene Person hat, von höchster Wichtigkeit?

10 Ohne Lauterkeit, ohne Integrität ist es unmöglich, Gottes anerkennendes Urteil zu erhalten. Doch magst du fragen: Wie kann ich ein Zeuge Jehovas werden, der seine Lauterkeit bewahrt? Indem du deinen früheren verkehrten Lauf bereust, indem du Glauben an das Loskaufsopfer Christi bekundest und dich dann Jehova hingibst, um ihm ausschließlich und ewig zu dienen. Es bedeutet, daß du dich selbst verleugnest, daß du das, was du persönlich bevorzugst, also deine Vorliebe für etwas, beiseite setzt und dich statt dessen dem anpaßt, was Gott bevorzugt, indem du beständig Christus nachfolgst und Gottes Willen so tust, wie er in seinem geschriebenen Worte geoffenbart worden ist. So wandelst du gemäß der neuen Welt, und es ist ein sehr glücklicher Weg, ein Weg, der dem alten, verderbten System der Dinge direkt entgegengesetzt ist. Viele, die diesen Weg gegangen sind, haben durch Gottes Geist und Organisation in Prüfungen, in denen Fleisch und Blut allein versagt hätten, Befreiung von Satans Macht erfahren. Wer dieses Gelübde der Hingabe an Gott getan hat, muß es nun erfüllen, denn Gott hat kein Gefallen an bundbrüchigen Toren. „Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle. Besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst.“ (Pred. 5:4, 5) Bist du überrascht? Bist du geneigt, zu fragen: „Wer kann denn gerettet werden?“ Auf die gleiche Frage erwiderte Jesus: „Bei Menschen ist dies unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“ (Matth. 19:26, NW) Wir dürfen nie zulassen, daß die Erfordernisse dieser Verpflichtung unserem Sinn entschwinden. In welches Gebiet der Tätigkeit wir auch immer eintreten, welche Verpflichtungen wir auch immer eingehen, welches Verlangen auch immer wir befriedigen möchten, Jehovas gerechte Ansprüche, ja sein erster Anspruch auf unsere ausschließliche Ergebenheit, sind von uns zu berücksichtigen. Somit muß sein Anspruch, den er in erster Linie uns gegenüber erheben kann, andere Unternehmungen beschränken oder annullieren. Wir müssen die Pflicht, vor ihm unsere Lauterkeit gemäß der Art und Weise zu bewahren, wie er uns als die ausschließlich ihm Ergebenen richtet, in unserem Leben allem anderen voransetzen.

11. Christus Jesus wurde nach seiner Erprobung Jehovas Anerkennung zuteil. Was zeigt dies in bezug auf Jesu Nachfolger?

11 Um uns auf seinem rechten Wege, einem Wege, auf dem wir Freude finden, zu leiten, ermahnt uns Jehova in liebender Weise um seines eigenen Namens willen: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher.“ (Spr. 27:11) Der Beweis, daß Satans Anklage falsch und daß er ein Lügner ist, kann nur erbracht werden, indem jeder von uns einen Lauf der Lauterkeit einhält. Nur so kann Jehova uns seiner Anerkennung würdig erachten. Stellst du dich, um diesen Beweis zu erbringen, Gott freudig dar, indem du ihm treu bleibst? Christus Jesus, unser Vorbild, tat dies, und er ermöglicht es einem jeden von uns, ebenso wie er zu handeln. Er liebte Gerechtigkeit und haßte Ungerechtigkeit oder Gesetzlosigkeit. Daher salbte Gott ihn mit dem Öl der Freude mehr als seine Genossen. (Ps. 45:7) Auch du kannst Freude erlangen, indem du jetzt durch das Bewahren der Lauterkeit Gottes anerkennendes Urteil gewinnst. Ohne seine Anerkennung gibt es keine Freude. Wer verfehlt, seine Lauterkeit zu bewahren, findet bestimmt keine Freude, „sondern da ist ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts“. (Heb. 10:27, NW) Für die ihm in Aussicht gestellte Freude erduldete Jesus den Marterpfahl, achtete nicht der Schande und setzte sich zur Rechten des Thrones Gottes. (Heb. 12:2) Er brachte dem Herzen seines Vaters Freude, und der Vater erfüllte auch das Herz Jesu mit Freude. Von der Zeit des Schrittes seiner Hingabe an Gott an, als ihm die Himmel aufgetan wurden und Gottes Geist wie eine Taube auf ihn herabkam, wurde er frohgestimmt durch die zusichernden Worte: „Dies ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.“ (Matth. 3:17, NW) Kurz nach diesem, als Jesus vom Teufel versucht wurde, ihm doch nur einen einzigen Akt der Anbetung darzubringen, muß Jesu Antwort: „Geh hinweg, Satan! denn es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und für ihn allein sollst du heiligen Dienst tun‘“, das Herz Jehovas sehr froh gemacht haben. (Matth. 4:10, NW) Während seiner ganzen Dienstzeit konnte Jesus zu seinem Vater sagen: „Ich aber, in meiner Lauterkeit hast du mich aufrecht gehalten und mich vor dich gestellt auf ewig.“ — Ps. 41:12.

DES LEBENS WÜRDIG BEFUNDEN

12, 13. (a) Wie bekundeten die vorchristlichen Zeugen Jehovas ihre Würdigkeit auf Leben? (b) Welche Streitfrage war in der Prüfung, die über Abel kam, eingeschlossen, und wie wurde in seinem Falle diese Streitfrage erledigt?

12 Seit sehr frühen Tagen der Menschheitsgeschichte haben Menschen gelebt, die Jehovas Anerkennung verdienten, weil sie ihre Lauterkeit unversehrt bewahrten. Durch ihre Prüfung sollte nicht ermittelt werden, ob gotthingegebene Menschen in Wort oder Tat oder Persönlichkeit vollkommen seien oder nicht. Durch die Probe sollte festgestellt werden, ob sie Jehova und seiner theokratischen Herrschaft gänzlich unerschütterlich ergeben sind oder nicht. Treue Männer und Frauen, wie sie im elften Kapitel des Hebräerbriefes erwähnt werden, bewahrten ihre unantastbare Lauterkeit, als man sie auf die Probe stellte, obwohl viele von ihnen schreckliche Strafen erlitten. Die Welt war ihrer nicht würdig. Sie lieferten durch ihr Leben Beispiele der unantastbaren Lauterkeit.

13 Vor etwa 6000 Jahren bestand der erste von ihnen, Abel, die Prüfung und empfing als Urteil die Anerkennung Gottes. Aus dem kurzgehaltenen Bericht über Abels Leben entnehmen wir, daß die damit verbundene Streitfrage die reine Anbetung betraf. Beide, Kain wie Abel, brachten Gott Opfer dar, aber da ihre Opfer voneinander verschieden waren, können wir vernünftigerweise schließen, daß eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Brüdern in bezug auf die rechte Art der Anbetung bestand. Gott bereitete der Auseinandersetzung ein Ende, indem er Abels Opfergabe annahm und Kains verwarf. Bloßer Formendienst, Lippendienst, ja in der Tat alles, was nicht dem echten Glauben entspringt, ist bei Gott niemals annehmbar und verhindert den Betreffenden, Gottes gerechte Erfordernisse zu erkennen. Nur indem jemand ein Schlachtopfer als Sühnung für die Sünde anerkennt und richtigen Glauben an dieses geopferte Leben hat, kann er sich Gott nahen. (Heb. 9:19-22, NW) Abel, der kein Unrecht begangen hatte, also unschuldig war, bewahrte seine Lauterkeit durch die rechte Anbetung, während sein Bruder durch die falsche Religion zum Mörder wurde. Satan beschloß, Abel zu einem Beispiel für andere zu machen, wodurch er ihnen zeigen könnte, was sie zu erwarten hätten, wenn sie sich weigerten, ihm untertan zu sein. Abel erhielt Jehovas Anerkennung, weil er ihm reine Anbetung darbrachte, und deswegen erlitt; er den Tod durch die Hand seines erzürnten Bruders. „Durch Glauben brachte Abel Gott ein Opfer von größerem Werte dar als Kain, durch den er Zeugnis erhielt, daß er gerecht war, indem Gott hinsichtlich seiner Gaben Zeugnis gab; und durch ihn redet er noch, wiewohl er gestorben ist.“ (Heb. 11:4, NW) Weil die Tieropfer in alter Zeit, z. B. dasjenige Abels, nur ein Vorbild besserer und größerer, nun herbeigekommener Dinge waren, fordert Gott heute keine Tieropfer. Statt dessen hat er Wohlgefallen an „Opfern des Lobes, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen öffentlich bekennen“. — Heb. 13:15, NW.

14, 15. (a) Durch welches beispielhafte Verhalten im Erbringen des Beweises seiner Lauterkeit war die Laufbahn Henochs gekennzeichnet? (b) diejenige Noahs?

14 Eine solch gebilligte öffentliche Erklärung legte auch Henoch furchtlos ab, „der siebente Mann in der Linie von Adam her“. Obwohl die falsche Anbetung in seinen Tagen immer mehr Geltung fand, weigerte er sich, sich von seinem Laufe der Lauterkeit abschrecken zu lassen. Daß er mit dem wahren Gott Jehova wandelte, ist das erste aufgezeichnete Beispiel einer solchen treuen Handlungsweise. Von Jehovas Gericht, das über alle Gottlosen kommt, prophezeite Henoch: „Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um Gericht über alle zu halten und um alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise verübten, und all der anstößigen Dinge, welche gottlose Sünder gegen ihn redeten.“ (Jud. 14, 15, NW) So wird das Erfordernis beleuchtet, Jehovas Warnung vor dem kommenden Gericht zu verkündigen. Weil die Gesetzlosen nicht hören wollen, folgt ihre Vernichtung. Wir nun können gleichwie Henoch mit Jehova wandeln, indem wir auf ihn vertrauen, seinen Rat annehmen, mit ihm auf seine Ziele hinwirken und froh an der Rechtfertigung seines heiligen Namens teilhaben.

15 Gleichwie Henoch ‚wandelte Noah mit dem Gott‘. Von ihm steht geschrieben: „Noah war ein gerechter Mann. Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen.“ (1. Mose 6:9, NW) In der Ausführung des Vorhabens Jehovas wandelte Noah mit Jehova, diente als sein Zeuge, als sein loyaler Freund und Begleiter. Im Laufe der Zeit wurde die Demarkationslinie zwischen den falschen und den wahren Anbetern deutlicher. Hervorragend in der Laufbahn Noahs war die Tatsache, daß er viele Jahre lang vor der Sintflut ein Prediger der Gerechtigkeit war. (2. Pet. 2:5) Inmitten einer Generation von Spöttern bekundete er seinen Glauben durch sein großes Werk des Bauens der Arche gemäß Jehovas Anweisungen. Durch sie bereitete Gott einen Platz der Errettung für Noah und seine Hausgenossen. Gleich nach der Flut richtete er die wahre Anbetung auf. (1. Mose 8:15-20, NW) Noah mag sich öfter ähnlich ausgedrückt haben, wie wir es in den Worten von Psalm 26:11 lesen: „Ich aber wandle in meiner Lauterkeit [Integrität, KJ]. Erlöse mich und sei mir gnädig!“ Jehova erachtete Noah als würdig, Empfänger seiner Barmherzigkeit zu sein, indem er ihn durch die Flut hindurch am Leben erhielt, als die Gottlosen vernichtet wurden.

16, 17. (a) Worauf stützte sich das Gericht Jehovas Abraham betreffend? (b) Wie zeigt ferner der Lebenslauf Saras den hohen Wert des Bewahrens der Untadeligkeit?

16 Als nächstes betrachte von neuem Jehovas anerkennendes Urteil, das er über Abraham fällte. „Durch Glauben hat Abraham, als er auf die Probe gestellt wurde, Isaak so gut wie geopfert, und der Mann, der froh die Verheißungen empfangen hatte, unternahm es, seinen einziggezeugten Sohn zu opfern.“ (Heb. 11:17, NW) Abraham wurde in seinem Gehorsam nie wankend. Im Gehorsam verließ er sein eigenes Land und wanderte in ein fremdes Land. Im Gehorsam suchte er bereitwillig seinen eigenen Sohn zu opfern, durch den alle Verheißungen Gottes erfüllt werden sollten. Im Gehorsam unterrichtete er seine Hausgenossen in der wahren Anbetung.

17 Abrahams Weib Sara wurde von Jehova ebenfalls als jemand erfunden, der einen Glauben von siegender Macht bekundet hatte. Daher wird auch sie als jemand bezeichnet, der zu der „großen Wolke von Zeugen um uns“ gehört. (Heb. 12:1, NW) Satan suchte sie zu verunreinigen, damit sie untauglich wäre, den verheißenen Samen hervorzubringen. Da sie Jehova, der die Verheißung gegeben hatte, als treu ansah, bewahrte sie ihre Untadeligkeit, indem sie das richtige theokratische Verhältnis gegenüber ihrem Gatten beobachtete, und mit ihm zusammen gewann sie den Sieg und wurde Anwärter auf das Vorrecht, endlos zu leben.

18. Welche Lektionen können wir aus der Geduld Hiobs ziehen?

18 Am besten bekannt ist uns Hiob vom Lande Uz, als ein Mann, der Jehovas anerkennendes Urteil empfing. Sein Name bedeutet „gehaßt, bedrängt, verfolgt“. Obwohl er nicht aus der direkten fleischlichen Linie des verheißenen Samens stammte, fürchtete Hiob doch Gott und mied das Böse. Satan dachte wahrscheinlich: ‚Wenn ich Hiobs Weib gegen ihn aufreizen kann, so wird er die Sache ebenso sicher aufgeben, wie Adam sie aufgab, und dann wird Jehova Hiob ebenso verurteilen müssen, wie er Adam verurteilte.‘ Doch nein, Hiob handelte anders. Als Satan unter Jehovas Zulassung Hiob all seiner reichen irdischen Besitztümer beraubte, selbst seiner lieben Kinder, und ihn durch heftige körperliche Leiden und geistige Ängste plagen, von seinem Weibe schmähen und seinen drei Freunden bedrängen ließ, hielt Hiob dennoch an seiner Lauterkeit fest. Furchtlos schleuderte er die falsche Anklage ins Gesicht Satans zurück und bewies, daß Satan ein Lügner ist. Hiob bewahrte die Treue zu dem, was er als recht ansah, ungeachtet des von außen kommenden Einflusses, der auf ihn ausgeübt wurde. Er bestand darauf, unschuldig zu sein und nicht willentlich unrecht getan zu haben und bewahrte weiterhin seinen Glauben und seine Ergebenheit gegenüber seinem Schöpfer Jehova. Jehova belohnte Hiob, indem er ihn wieder gesund werden ließ, ihn mit dem doppelten Maß Wohlstand segnete und ihm eine gleich große Familie schenkte und dazu die hohe Achtung seiner früheren Kritiker und Verfolger. Ja, Jehova verlangte nun, daß diese sich an Hiob wandten, damit er für sie eintrete, um Vergebung von Jehova zu empfangen. Welch ein Beispiel des Ausharrens! Kein Wunder, wenn Jakobus schrieb: „Siehe! wir preisen die glücklich, die ausgeharrt haben.“ (Jak. 5:11, NW) Im Gegensatz zu Hiob hatte Adam alles empfangen, und es war ihm nichts genommen worden, als Jehova seine Lauterkeit, seine Integrität, auf die Probe stellte und er dabei versagte.

19. Wie legte Mose in seinem Leben kompromißlose Treue an den Tag?

19 Zum Schluß verlangt Jehovas Urteil über Mose, in unserem gegenwärtigen Studium, unsere größte Aufmerksamkeit. Nach Satans Theorie ist jeder Mensch käuflich. Aber Mose ließ sich durch die Reichtümer Ägyptens nicht kaufen. Als er erwachsen war, weigerte er sich, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, indem er es vorzog, eher mit Gottes Volk übel behandelt zu werden, als die vorübergehende Ergötzung der Sünde zu haben. „Durch Glauben verließ er Ägypten, und die Wut des Königs nicht fürchtend, blieb er standhaft, als sähe er den Einen, der unsichtbar ist.“ (Heb. 11:24-27, NW) Indem er Treue im Dienste an den Tag legte, riskierte er selbst das Leben vor Pharao, und indem er als Anführer eines widerspenstigen, treulosen Volkes vierzig Jahre lang inmitten vieler aufreizender Erfahrungen diente, gewann er Jehovas Anerkennung, die in folgenden Worten zum Ausdruck kommt: „Mein Diener Mose … dem mein ganzes Haus anvertraut wurde … Warum fürchtetest du dich denn nicht, gegen meinen Diener, gegen Mose, zu sprechen?“ „Er, der aber alles errichtet hat, ist Gott. Und Mose war als Dienender in seinem ganzen Hause treu, als ein Zeugnis der Dinge, von denen künftig gesprochen werden sollte.“ (4. Mose 12:7, 8; Heb. 3:4, 5, NW) Auch heute gehört kompromißlose Treue im Dienste zu den Merkmalen der ausschließlichen Ergebenheit, die Jehova, der Richter der ganzen Erde, zu Recht von jedem seiner ihm hingegebenen Diener fordert.

20. Welche sieben wünschenswerten Eigenschaften sehen wir in welcher einen Person in Vollkommenheit geoffenbart?

20 Wenn wir nun diese erwünschten Eigenschaften nochmals kurz erwähnen, nämlich die Ausübung der reinen Anbetung, den Wandel mit dem wahren Gott, den Dienst als ein Zeuge Jehovas, den Gehorsam gegenüber seinen Anweisungen, die Bekundung eines Glaubens von siegreicher Macht und des Ausharrens unter Druck sowie einer kompromißlosen Treue, so denken wir richtig, wenn wir erwarten, sie alle in der einen Person, in Christus Jesus, in Vollkommenheit geoffenbart zu sehen. Ihm kommt unter den Geschöpfen Jehovas niemand gleich. Daß Jesus das Loskaufsopfer für gehorsame Menschen erbrachte, verlangte an sich nicht, daß er Schmach und Verfolgung erlitt und schließlich in Schande aus diesem Leben schied, gleich einem verurteilten Verbrecher, einem Aufrührer und Lästerer. Diesen Teil des Trunkes im Becher schenkte ihm der Vater ein, um die Integrität seines Sohnes bis zum äußersten zu prüfen und zu beweisen, daß der Teufel in seiner Anklage gegen Gottes Sohn ein Lügner ist, und um zu zeigen, daß Jesus die universelle Souveränität seines Vaters ohne Wanken unterstützt.

21. Wie und warum bestanden die ersten Nachfolger Christi Jesu die Prüfung der Lauterkeit?

21 Die treuen Apostel Christi Jesu und andere der ersten Christen folgten seinen Fußstapfen. Jehova gegenüber erwiesen auch sie sich als zuverlässig. Sie wurden Schmähungen und Drangsalen ausgesetzt, gerieten in Gefangenschaft und wurden beraubt, aber sie vergaßen nicht, daß sie in Jehovas neuer Welt einen bleibenden Besitz hatten. Beharrlichkeit im Bewahren der Lauterkeit wird sich für alle, die sich jetzt in der Neuen-Welt-Gesellschaft befinden, binnen kurzem als lohnend erweisen.

DES TODES WÜRDIG BEFUNDEN

22. Welch warnendes Beispiel ist für uns die Untreue des Hauptfeindes Jehovas und seiner Geistgenossen?

22 Kein verständiger Mensch wünscht seine Bande der Freundschaft mit seinem Schöpfer zu zerreißen. Aber einige haben dies getan und müssen für sich mit unheilvollen Folgen rechnen. Der Hauptrebell im Himmel mit seiner langen Verräterlaufbahn tritt auffallend hervor. Er gab die ihm zugewiesene ehrenhafte Stellung auf, in der er den Höchsten hätte lobpreisen sollen, und zog es vor, statt dessen Jehova zu schmähen und den Menschen in die Rebellion und Vernichtung hineinzuführen. In der Rolle, die dieser Hauptrebell zu spielen beschloß, ist nichts von Liebe, Freude oder Frieden zu finden. Er trachtete danach, sich über seine Genossen zu erhöhen, wird jedoch binnen kurzem niedergeworfen in den Abgrund, in die totale, todesgleiche Untätigkeit, „die tiefste Grube“, und dies für tausend Jahre. (Jes. 14:15; Off. 20:1-3) Seinen untreuen Schritten folgte das erste Menschenpaar. Evas treulose Taten, gefolgt von Adams Willensakt, brachte beiden Enttäuschung, Leiden und Tod, und ihren Nachkommen Leid und Weh. Menschen, die ihre Integrität aufgeben, sind käuflich, d. h., sie sind um einen Preis zu haben, mag dieser Preis auch nur in einer gewissen Befriedigung ihres Ichs bestehen. Wenn wir uns der Tage vor der Sintflut erinnern, finden wir, daß eine Anzahl der heiligen Engel Jehovas sich in Menschengestalt verkörperten und Geschlechtsverkehr mit menschlichem Fleische zu haben wünschten, was Gottes Gesetz widersprach. Dies war Satans Meisterstreich. Nun wollte er durch die „Söhne Gottes“ Übermenschen hervorbringen lassen. Diese materialisierten Engel heirateten Töchter der Menschen, und diesen wurden Kinder geboren, die Nephilim oder Riesen genannt wurden. Diese Bastardnachkommenschaft tat viel, um die Erde in der Zeit Noahs mit Gewalttaten zu erfüllen. Jene Generation verfehlte, ihre Lauterkeit zu bewahren. Jehovas Schuldurteil kam gegen sie zum Ausdruck. Nun sah Satan, wie sein großartiger Plan vereitelt wurde, als die Schleusen des Himmels sich auftaten und Satans Zivilisation auf Erden weggeschwemmt wurde.

23, 24. Welche weiteren Beispiele getrübter Lauterkeit stehen im scharfen Gegensatz zu den Beispielen jener, die ihre Lauterkeit bewahrten?

23 Fast dreizehnhundert Jahre später war Saul, der Sohn des Kis, an der Reihe, viele Vorrechte zu empfangen, als Gottes Wahl auf ihn fiel, als Israels erster König zu herrschen. Um jene Zeit betrachtete sich Saul dieser Aufgabe als ganz unwürdig, denn er sagte, er komme aus dem kleinsten Stamm und seine Familie sei die geringste aller Familien Benjamins. Er hätte die Worte des Mannes Gottes im Sinn behalten sollen, die dieser an das untreue Haus Elis gerichtet hatte: „Die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden von wenig Belang sein.“ (1. Sam. 2:30, NW) Aber König Saul befolgte die Anweisungen nicht, verfehlte seine Lauterkeit zu bewahren und wandte sich statt dessen dem Dämonismus zu. Er büßte sein Königreich und dazu sein Leben ein. Einer der ursprünglichen zwölf Apostel Jesu, Judas Iskariot, hatte alles verlassen, um dem Meister zu folgen. Aber obwohl er viele Vorrechte hatte, ließ er zu, daß Satan in sein Herz eindrang; er gab der Bosheit Raum und wurde zum Verräter. Weil er seine Lauterkeit nicht bewahrte, verlor er seine Freunde und nahm sich selbst das Leben.

24 „Aufrichtige Menschen werden von ihrer Ehrlichkeit geleitet, aber treulose Menschen durch ihre Verschrobenheit ruiniert.“ (Spr. 11:3, AÜ) Angesichts dieser Tatsache ziehe man folgendes in Betracht: Lohnt sich die Bewahrung der Lauterkeit angesichts des Gerichts Jehovas? Alle, die ihre Lauterkeit nicht bewahrten, haben ein trauriges Ende genommen. Du würdest nicht wünschen, als ein solcher gerichtet zu werden, der ihren Fußstapfen folgte, nicht wahr? Stelle dann die erwähnten Beispiele von solchen, die ihre Lauterkeit bewahrten, den Beispielen jener gegenüber, die sie verletzten. Abel, der für die Sache der reinen Anbetung den Tod erlitt, wird auferstehen; Satan jedoch, der falsche Anbetung einführte, wird vernichtet werden. Henoch wandelte durch Glauben mit Gott; aber Adam, der Gottes Stimme hörte, verließ den Weg Jehovas. Abraham blieb in einer großen Prüfung gehorsam, aber König Saul war schon im Kleinen ungehorsam. Sara bekundete einen siegreichen Glauben, Eva dagegen legte gar keinen an den Tag. Hiob hielt, trotz des Verlustes aller Dinge, an seiner Lauterkeit fest; aber Judas gab seine Integrität um selbstischen Gewinnes willen preis. Mose entsagte den Lüsten Ägyptens und diente unter Beschwerden; aber die rebellischen Geist-„Söhne Gottes“ gaben unnatürlichen Begierden Raum und verließen den ihnen im Himmel zugeteilten Dienstplatz. Möge niemand von uns sich den Tadel Jehovas zuziehen, indem er seine Integrität verletzt und sich als Bundesbrüchiger erweist, auf den die Todesstrafe wartet. Statt dessen sei uns der herrliche Schatz des Dienstes teuer, indem wir stets im Sinn behalten, daß Jehova es ist, der richtet, wie David es gesagt hat: „Nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, die bei [in, ZB] mir ist.“ — Ps. 7:8.

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