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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 1. 5. S. 265-267

Sie weigerten sich, Kompromisse einzugehen

DAS wahre Christentum ist unter den meisten Menschen nie populär gewesen. Die Geistlichen des ersten Jahrhunderts betrachteten Jesus als einen unerwünschten Eindringling in das religiöse Gebiet. Die Wahrheit, die er kompromißlos verkündigte, stellte ihre heuchlerische Selbstgerechtigkeit und ihre menschlichen Überlieferungen bloß und zeigte, daß Gott sie mißbilligte. (Matth. 15:1-9; 23:1-39) Jesus lehrte die Anbetung des allein wahren Gottes, und ohne Zögern sagte er, daß dessen Wort die Wahrheit ist. (Joh. 17:3, 17) Das bedeutete, daß die Götter der Nationen und auch die sich widersprechenden Lehren, die von den Geistlichen fälschlicherweise im Namen Gottes gepredigt wurden, falsch und irreführend waren. Da Jesus im Recht war, waren sie im Unrecht! Diese harte Wahrheit schmerzte.

Selbst auf politischem Gebiet war man nicht erfreut über das Erscheinen dessen, von dem gesagt wurde, er sei dazu bestimmt, der „König der Juden“ zu sein; und als Herodes durch die „Weisen“ von seiner Geburt hörte, begann er einen von den Dämonen inspirierten Feldzug, um ihn töten zu lassen. Dieser schlug fehl, aber Jahre später gab der Statthalter Pilatus dem Verlangen der religiösen Pharisäer nach und ließ Christus töten, als ob er ein aufrührerischer Gesetzesübertreter gewesen wäre. — Joh. 19:12-16.

Wahre Christen sind dem beispielhaften Lauf des Sohnes Gottes gefolgt, und gleichwie Jesus Jehova ausschließliche Ergebenheit darbrachte und ohne Zögern diese Anbetung als die einzig richtige Religion verfocht, so sind seine Nachfolger entschieden seinen Fußstapfen gefolgt. Der Apostel Johannes äußerte die gleiche Überzeugung, als er sagte: „Wir wissen, daß wir aus Gott sind; doch die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen.“ (1. Joh. 5:19, NW) Doch so, wie die Welt die Einstellung Christi nicht liebte, war ihr auch der Lauf des Johannes nicht genehm. Johannes wurde denn auch durch den Kaiser Domitian auf die Insel Patmos verbannt.

Besonders die Führer der jüdischen Religionshierarchie und ihre Anhänger waren gegen die Christen erbost. Sie hatten schon ein abscheuliches Bündnis mit dem heidnischen Rom geschlossen, um Christus zu töten. Als von Pfingsten an die Zahl der Nachfolger Christi noch größer wurde und noch mehr Menschen die jüdische Religion aufgaben, um die Lehren Christi anzunehmen, verharrten sie ohne Unterlaß in ihrer Feindschaft gegen sie.

Stephanus wurde umgebracht. „Saulus aber, noch Drohung und Mord wider die Jünger des Herrn schnaubend, ging zu dem Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er etliche, die des Weges wären, fände, sowohl Männer als Weiber, er sie gebunden nach Jerusalem führe.“ (Apg. 9:1, 2) Er gibt uns den Grund an, warum er die Christen verfolgte, indem er sagt: „Ich fuhr fort, die Versammlung Gottes … zu verfolgen und zu verwüsten und im Judaismus größere Fortschritte als viele Altersgenossen meiner Rasse zu machen, da ich weit mehr für die Überlieferungen meiner Väter eiferte.“ (Gal. 1:13, 14, NW) Als dann Paulus selbst Christ wurde, wurde der einstige Verfolger selbst verfolgt.

So vereinten sich nicht nur die Heiden Roms, sondern auch die sehr religiösen Juden im gemeinsamen Haß gegen die Christen. Einige Geschichtsschreiber glauben sogar, daß Poppäa, die Frau des schändlichen Nero, wenigstens jüdische Proselytin war und so in einem gewissen Maße beitrug, ihn zu einer dämonisierten Verfolgung der Christen anzustacheln.

Ein Buch drückt sich darüber wie folgt aus: „Für die Heiden war das Christentum nur eine religiöse Überspanntheit — wohl verabscheuungswürdig, aber sonst bedeutungslos. Für die Juden andererseits war es ein Gegenstand des Hasses … Das Christentum war den Juden in jeder Hinsicht verhaßt. Es machte ihr Gesetz zunichte. Es zeigte, daß alle Heiden von dem schweren Joche dieses Gesetzes frei waren, ohne sie deshalb auf eine niedrigere Stufe zu stellen … Es war sozusagen eine verhängnisvolle Revolte und eine Spaltung von innen heraus, die gefährlicher war als irgendein Angriff von außen; und, was schlimmer war als alles andere, es wurde von den Heiden mit dem Judaismus verwechselt, der doch sein schlimmster Gegner war.“1

Ein anderer Geschichtsschreiber fügt bei: „Die wahre Ursache dieses Hasses [war] der Neid der [jüdischen] Priester und Lehrer, welche bey der Aufrechterhaltung des Christentums den Verlust ihrer Vortheile befürchteten. Ebensowenig Menschenliebe war gegen die unschuldigen Jünger Christo bey denen Juden, welche außerhalb Palästina in den römischen Provinzen lebten. Selbst die Apostelgeschichte und andere glaubwürdige Urkunden beweisen, daß sie keine Mühe gespart haben, um die Obrigkeiten und das Volk zu ihrem Schaden zu reizen. Sie wußten aber [diese gemeine Handlungsweise] mit einem scheinbaren Beweggrund zu bekleiden: Die Christen seien Majestätsverbrecher; denn sie nennten einen gewissen Jesus, einen Missetäter, der aus gerechten Ursachen von Pilatus getödtet worden, ihren König.“2

VON DEN RÖMERN VERFOLGT

Müssen wir daraus schließen, daß den Christen in den ersten Jahrhunderten des christlichen Zeitalters nur von den Juden Widerstand entgegengebracht worden wäre? Wenn wir dieses täten, so würden wir nur einen Teil der Tatsachen erwägen. „Zu diesen Ursachen [der Feindschaft der Römer gegen das Christentum] kam hauptsächlich noch dieses, daß die christliche Religion mit der von anderen Völkern gar nichts gemein hatte. Unter den Christen waren keine Opfer, keine Tempel, keine Bildsäulen, keine Orakel, keine Priestergesellschaften; und Leute, bey welchen nichts von diesen Dingen anzutreffen war, wurden insgemein von den Unwissenden für Leute ohne Religion gehalten. Die aber für Gottesleugner angesehen wurden, zählte man auch nach den römischen Gesetzen unter die schändlichsten Leute.“3

Für die Römer, deren Religion Weihrauchopfer für den Kaiser forderte, war der Gottesdienst eng mit der Regierungsgewalt verbunden. Aus diesem Grunde wurde die Weigerung der Christen, an diesen heidnischen Zeremonien teilzunehmen, als unpatriotisch ausgelegt. Durch ihre unabänderliche Entschlossenheit, ihre Anbetung ausschließlich Gott darzubringen, zogen sich die Christen den Haß der römischen Welt zu. Die Behauptung der Christen, daß ihr Lauf richtig sei, brandmarkte die römische Welt als ebenso falsch vor Gott wie den Judaismus. Und dies war ihnen unangenehm.

Folglich wurde es das besondere Ziel der Richter, die Christen nicht zu Tode zu bringen, sondern sie zu zwingen, den christlichen Glauben zu verleugnen. „Wenn sie einwilligten, einige Körner Räucherwerk auf den Altar zu werfen, wurden sie aus dem Gerichtssaal unter Applaus entlassen und waren in Sicherheit.“4 Wenn sie sich weigerten, ihren Glauben zu widerrufen, wurden sie oft mit dem Tode bestraft, auch wenn keine Schuld an ihnen gefunden werden konnte, ausgenommen in bezug auf ihren Glauben. Plinius sagte: „Nach welchem Grundsatz sie auch immer gehandelt haben, ihre unbeugsame Hartnäckigkeit schien Strafe zu verdienen.“5

Die römische Welt war überaus auf Vergnügen erpicht. Sie war nicht nur zügellos in ihren religiösen Zeremonien, sondern sie baute große Arenen für Spiel und Sport, in denen die berühmten blutigen Gladiatorenkämpfe stattfanden. Die Christen fanden eine solch mutwillige Verletzung des Gesetzes Gottes in bezug auf die Heiligkeit des Blutes widerlich und weigerten sich daher, solchen Anlässen beizuwohnen. „Weil sie die Gesetzlosigkeit der Welt mit ihren erbarmungslosen Spielen und ihrer scheußlichen Götzendienerei haßten, wurden sie des Hasses gegen das ganze Menschengeschlecht beschuldigt.“6 Und das brachte noch mehr Verfolgung, nicht nur von seiten der Regierungsstellen, sondern auch von dem Volke.

Zeugen Jehovas von heute befinden sich in einer ähnlichen Lage. Obwohl sie ihren Nächsten Gutes tun und eine Botschaft der Liebe verbreiten, werden sie doch in allen Teilen der Welt verfolgt und gehaßt. Während sie sich den Angelegenheiten der Welt gegenüber neutral verhalten, legt die Welt dies als Haß gegen die Menschheit aus. Wenn sie das Wort Gottes als maßgebend zitieren, als die allein gültige Norm für eine annehmbare Gottesanbetung, werden sie als engherzig bezeichnet. Da sie die christlichen Maßstäbe nicht um weltlicher Vergnügungen willen beiseiteschieben, werden sie als „Freudentöter“ bezeichnet. Und wenn sie ihre christlichen Grundsätze nicht aus Gründen der Zweckmäßigkeit preisgeben, wenn die Welt es verlangt, bezeichnet man sie als halsstarrig, wie man es auch bei den ersten Christen tat.

Durch den treuen Lauf dieser Zeugen werden diejenigen verurteilt, die vorgeben, Christen zu sein, aber verfehlen, gemäß den hohen Grundsätzen des Wortes Gottes zu leben. Das liebt man heute ebensowenig wie die Juden und Römer der alten Zeit. Auf jede Art und Weise — durch schlaue Überredung und, wenn dieses fehlschlägt, durch rohe Gewalt — sucht man sie zu Kompromissen zu zwingen. Darf aber ein Christ Kompromisse eingehen?

Solchen, die in ihrem Glauben unbeständig sind, sagt Jesus: „Ich kenne deine Taten, daß du weder kalt noch heiß bist. Ich wünsche, du wärest kalt oder heiß. Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“ (Off. 3:15, 16, NW) In seiner Bergpredigt warnte Jesus solche, die Leben in der neuen Welt wünschen, vor dem breiten Wege der Kompromisse, wenn er sagte: „Geht ein durch die enge Pforte; denn breit und geräumig ist der Weg, der ins Verderben führt, und viele sind es, die auf ihm dort hingehen. Doch schmal ist die Pforte und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die sie finden.“ — Matth. 7:13, 14, NW.

Wenn du also den Weg kennst, den Gottes Wort als den richtigen bezeichnet, so gehe keine Kompromisse ein, sei weise. „Bleibt eurer Sinne mächtig; seid wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemanden, den er verschlingen kann. So bezieht Stellung wider ihn, standhaft im Glauben.“ — 1. Pet. 5:8, 9, NW.

QUELLENANGABE

1 Great Events by Famous Historians [Berühmte Historiker berichten über große Ereignisse], Seite 139, 140.

2 Mosheims Kirchengeschichte, Bd. 1, Seite 83.

3 Ebenda, Bd. 1, Seite 87, 88.

4 History of Christianity [Geschichte des Christentums] von Edward Gibbon, Seite 234, 235.

5 Ebenda, Seite 213.

6 Great Events by Famous Historians, Seite 141.

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