Eine undankbare Welt überleben
„Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, die schwer zu ertragen sind, denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar.“ 2. Tim. 3:1, 2, NW.
1. Wer sagte den in unserer Zeit herrschenden Mangel an Wertschätzung voraus?
JEHOVA Gott sah voraus, daß in diesen kritischen letzten Tagen vor Harmagedon Undankbarkeit gleich einer tödlichen Seuche über die Erde dahinfegen würde. Er inspirierte den Apostel Paulus vor 1900 Jahren, vor ihr zu warnen, damit Menschen mit Wertschätzung das Ende einer undankbaren Welt überleben. „Dieses aber erkenne“, schrieb Paulus, „daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, die schwer zu ertragen sind. Denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ohne liebende Güte, ohne natürliche Zuneigung, unverträglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, eigensinnig, aufgeblasen durch Einbildung, Vergnügungen mehr liebend als Gott, eine Form der Gottergebenheit habend, doch hinsichtlich deren Kraft sich als falsch erweisend; und von diesen wende dich weg.“ (2. Tim. 3:1-5, NW) Undankbarkeit ist das direkte Gegenteil von Wertschätzung. Die Prophezeiung weist auf Menschen hin, wie man sie heute finden kann. Sie haben für Gott keine Wertschätzung, schätzen auch nicht die reine Anbetung, die wahre Liebe und den Gehorsam Eltern gegenüber, ja im Gegenteil, sie überschätzen den Wert des eigenen Ichs, der Vergnügungen und des Geldes. Wie genau hat doch die Bibel, im voraus geschriebene Geschichte, die heutigen Tatsachen prophezeit! Aufrichtige Menschen müssen sich heute von einer undankbaren Welt abwenden, um deren nahendes Ende überleben zu können.
2. (a) Was ist Wertschätzung? (b) Was ist erforderlich, um Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen?
2 Um sich von einer Welt undankbarer Menschen abzuwenden, muß man Wertschätzung entwickeln für alles, was gut, aufrichtig und Gott wohlgefällig ist. Wahre Wertschätzung ist viel mehr als nur einfach Dankbarkeit. In dem Worte „wertschätzen“ ist das Stammwort „schätzen“ enthalten, das bedeutet, daß man einer Sache Wert beimißt. In ihm liegt die Grundbedeutung, „etwas mit Bezug auf seinen Wert, seine gute Qualität oder Quantität erkennen, seinen Wert veranschlagen“. Etwas wertzuschätzen bedeutet, es auf Grund seines vollen Wertes zu schätzen, ihm gegenüber das warme Gefühl der Befriedigung und Anerkennung zu haben. Zur Wertschätzung gehört, daß man einer Sache durch die Sinne gewahr wird. Oft bedingt Wertschätzung ein feines Wahrnehmungsvermögen. Der Ausdruck „Wertschätzung für Musik“ oder „Wertschätzung für die schönen Künste“ erhält so einen volleren Sinn. Wenn eine Bank einen „Abschätzer“ oder „Taxator“ sendet, um den Wert eines Grundstückes oder Besitztums richtig abzuschätzen, geschieht es, um festzustellen, auf welchen Betrag man das Besitztum schätzen sollte. Wenn Grundstückspreise im Wert steigen, so sagt man, sie steigen im „Schätzungswert“. Aus diesen Äußerungen geht hervor, daß wir, wenn wir für die höchsten Dinge, die mit Gott in Verbindung stehen, und für die wahre Anbetung Wertschätzung bekunden sollen, Geschicklichkeit darin erlangen müssen, Werte abzuschätzen. Wir benötigen Erkenntnis, Verständnis, Erfahrung, am allermeisten aber eine vernünftige biblische Wegleitung bezüglich der Dinge, die von wahrem Werte sind. Die Welt, die ohne Dankbarkeit ist, vergeht, weil es ihr an wahrer Wertschätzung fehlt; ihr Wahrnehmungsvermögen für alles, was gottgefällig und gut ist, ist am Absterben und wird bald ganz tot sein.
3. Welche Fragen erscheinen auf Grund des Gleichnisses Jesu von den Schafen und Böcken als zeitgemäß?
3 Christus Jesus sagte unsere Zeit im 25. Kapitel des Matthäus-Evangeliums voraus, indem er auf zwei Klassen von Menschen hinwies, die am Ende der Welt leben würden. Zu seiner Rechten stünden die dankbaren „Schafe“, die Gott und Christus, den regierenden König, lieben und den Überrest der Brüder des Königs schätzen, der überall die gute Botschaft des Königreiches Gottes predigt. Zur Linken des Königs stehen die undankbaren, verurteilten „Böcke“, die behaupten, Gott und Christus zu lieben, denen es aber gänzlich an dem warmen Gefühl der Befriedigung und Anerkennung der Tatsache fehlt, daß Jesu irdische Brüder das Königreichszeugniswerk durchführen. Die Böcke nehmen nicht wahr, daß der König in seiner Königreichsmacht anwesend ist und daß alle Nationen vor seinem Richterthron erscheinen müssen. Wo stehst du in diesem Kampf zwischen Wertschätzung und Undankbarkeit? Welchen Wert mißt du dem Worte Gottes und der Königreichsbotschaft bei, die gepredigt wird, ferner deiner Zeit und deinem Leben? Es kann zur Rettung deines Lebens gereichen, wenn du die biblische Geschichte dieses Kampfes einmal näher betrachtest und beschließt, dich auf die Seite der Minderheit zu stellen, die Seite derer nämlich, die jene Wertschätzung an den Tag gelegt haben, durch die ihre Rettung sichergestellt wurde.
4. Inwiefern war Wertschätzung für die richtigen Dinge in den Tagen Jesu etwas, das Leben oder Tod bedeuten konnte?
4 In den Tagen Jesu hatte eine Generation das hohe Vorrecht, sehen zu können, wie Gottes eigener Sohn Wunder wirkte und damit den Beweis für die erhobene Behauptung erbrachte, daß er der langerwartete Messias war. Ein abgestumpftes Wahrnehmungsvermögen verdarb ihren Sinn für die richtige Bewertung seiner messianischen Ausweise, auch wenn er alle Prophezeiungen erfüllte, die seine Echtheit verbürgten. Da jene verurteilte Generation ihre Vorrechte wertzuschätzen verfehlte, dachte sie von seiner Königreichsverkündigung gering und versäumte, sie als etwas einzuschätzen, das würdig ist, daß man ihm von ganzem Herzen Unterstützung und Untertanenpflicht leistet. Jesus weinte über ihren Mangel an Unterscheidungsvermögen. In weniger als vierzig Jahren, die ihre Vorfahren für die Wüstenwanderung brauchten, erntete jene undankbare Generation das, was sie durch den Samen der Undankbarkeit gesät hatte. Die Heere der Römer stürmten im Jahre 70 durch Jerusalem und Judäa und richteten im Lande ein Blutbad an, so wie Jesus es vorausgesagt hatte; Undankbarkeit gegenüber dem anwesenden König des Reiches Gottes und ihren Vorrechten, ihm zu dienen, führte sie zu einem gewaltsamen Tode. Wie Johannes der Täufer — der Christus so hoch schätzte, daß er sich unwürdig fühlte, seine Sandalen aufzulösen — jene Generation vor der feurigen Vernichtung gewarnt hatte, so wurde sie in ihr getauft. Über Männer und Frauen jedoch, die Wertschätzung für diese Dinge hatten und die Rolle, die Christus spielte, richtig einschätzten, wurde Gottes heiliger Geist ausgegossen, der für sie ein Geist der Kraft und des Lebens bedeutete. (Matth. 3:7-12, NW) Daß sie Wertschätzung für diese Dinge hatten, bedeutete, daß sie das Ende jenes Systems der Dinge überlebten.
5. Welche ähnliche Sachlage bestand in den Tagen Noahs?
5 Die Seuche der Undankbarkeit reicht natürlich in frühere Tage zurück als nur bis in die Zeit Jesu. In Hebräer 12:16 ermahnte Paulus die ersten Christen, sich zu hüten, damit niemand unter ihnen zu finden sei, der „heilige Dinge nicht wertschätzte wie Esau, der seine Rechte als Erstgeborener im Tausch gegen ein Mahl weggab“. Aber schon vor den Tagen des undankbaren Esau und des dankbaren Jakob gab es eine ganze Welt, die von der Seuche der Undankbarkeit befallen war. Das war die Welt der Tage Noahs. Noah und seine Familienangehörigen, Zeugen Jehovas, erkannten die Notwendigkeit, Gottes Geboten zu gehorchen. Sie predigten und bauten die Arche der Sicherheit direkt vor den Augen einer undankbaren Generation. Die Sorgen des Lebens und die Liebe zu fleischlichen Vergnügungen verschloß den Menschen vor der Flut den Sinn für den Ernst ihrer Zeit. Als die Wasser der Flut stiegen und die höchsten Berggipfel begruben, wurden wahrscheinlich viele Menschen plötzlich veranlaßt, den Wert der Warnung Noahs richtig einzuschätzen. Jetzt aber, da sie mit den Füßen schon im Wasser standen, war es zu spät. Die Undankbaren blieben nicht am Leben, so daß sie ihren Fehler hätten gutmachen können. Sie gingen samt ihrer falschen Einschätzung der Dinge unter. Archäologen, die Ausgrabungen inmitten von Ruinen machen, die aus der Zeit vor der Sintflut stammen, finden Beweise dafür, daß Gott eine religiöse Welt aus dem Dasein gefegt hatte. Jehovas Zeugen erkennen, wer daran schuld war: die falsche Religion. Ganz offenbar kann die falsche Religion veranlassen, daß jemandes Wertschätzung für die Dinge erstickt wird. Ja sie kann ein feines Wahrnehmungsvermögen für das, was in Gottes Augen rechte Anbetung ist, zerstören. — 1. Mose, Kapitel 6—8; Matth. 15:3.
6. Wer war das erste undankbare Geschöpf? Wohin hat ihn seine Undankbarkeit geführt?
6 Die Geschichte der Undankbarkeit reicht aber noch weiter zurück als nur bis in die Tage der Sintflut. Sie reicht sogar bis in den Garten Eden zurück, wo die ersten Menschen dadurch in Sünde und Tod gerieten, daß Adam und Eva für die reine Anbetung Gottes, Jehovas, und die Notwendigkeit, Gott gegenüber loyal zu bleiben, nicht die richtige Wertschätzung hatten. Das erste undankbare Geschöpf war kein anderer als Satan, der Teufel, der das erste Menschenpaar dahingehend beeinflußte, Gottes Wort und Gebote falsch einzuschätzen. Jesus offenbarte, wie verhängnisvoll es für Satan geworden war, die Dinge nicht richtig eingeschätzt zu haben. Er hatte verfehlt, der Wahrheit hohen Wert beizumessen. „Jener war ein Totschläger, als er begann“, so sagte Jesus, „und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ (Joh. 8:44, NW) Jehova hatte Satan nicht in diesem Zustande erschaffen, denn hätte er dies getan, so wäre ja Jehova in der Tat ein Lügner, ja der Vater der Lüge gewesen, und doch ist es unmöglich, daß Gott lügt. Der Fehler lag an Satans Mangel an Wertschätzung für Wahrheit und Gerechtigkeit. Er befand sich inmitten der Geistsöhne Gottes in einer hohen Gunststellung. Er hätte dem weisen Laufe folgen können, den Gottes einziggezeugter Sohn, das ‚Wort‘, einschlug. Aber Satan, der sich selbst zu einem undankbaren Geschöpf gemacht hatte, empfand keine warme Befriedigung und Anerkennung für Jehovas liebevollen Rat. Auch hatte Satan keine hohe Meinung von der Gemeinschaft mit loyalen Geistsöhnen Gottes, den Engeln. Der Pfad der Undankbarkeit führte zum Verrat im Himmel und auf der Erde, und gerade jetzt nähern wir uns dem Höhepunkt des Streites hinsichtlich Jehovas Universalherrschaft, der seit langem bestanden hat, und er soll zur Ehre Jehovas und zum Segen aller dankbaren Geschöpfe bald ausgetragen werden. Mittlerweile führte Mangel an Wertschätzung Satan zu Undankbarkeit in höchstem, nie erreichtem Grade, die in seiner Mordtat an Jesus auf Golgatha gipfelte. Jehova schätzte die Lauterkeit Jesu und auferweckte ihn, erhöhte ihn zu seiner Rechten, wo er nun an diesem Tage des Gerichts seinen glorreichen Königsthron endgültig eingenommen hat. An Satans Todesurteil zu denken und zu erkennen, daß es auf Mangel an Wertschätzung beruht, ist ernüchternd. In Harmagedon wird Jesus mit der richtigen Wertschätzung für Jehovas Souveränität handeln und den rebellischen Fürsten der undankbaren Geschöpfe eilends vernichten.
7. Welche Beispiele nachahmend, können wir die Hoffnung haben, das Ende der Welt zu überleben?
7 In der biblischen Geschichte finden wir aber nicht nur Aufzeichnungen von Undankbarkeit. Sie ist auch durchglüht vom Geist der Personen, die Wertschätzung für Gerechtigkeit hatten und sie liebten. Obwohl eine Welt von mehr als zwei Milliarden Seelen nun daran ist, zu vergehen, weil sie der Wertschätzung für die richtigen Dinge ermangelt, kannst du doch ihr Ende überleben, wenn du das Beispiel der vielen nachahmst, die sich in der Kunst auskannten, für göttliche Gunstbezeugungen Wertschätzung an den Tag zu legen. Abel war ein solcher Mensch. Er schätzte die Gunst Gottes, Jehovas, richtig ein und erkannte, daß er den wahren Gott nach göttlichen Maßstäben anbeten mußte und nicht nach menschlichen Riten, denen zufolge z. B. Kain die Früchte des Erdbodens darbrachte. (1. Mose 4:2-7) In der Zeit der Auferstehung wird an Abel gedacht werden, weil er das Vorrecht, Gott auf rechte Weise zu dienen, richtig bewertete. Ein anderer, der sich auskannte, was Wertschätzung für die richtigen Dinge betraf, war Noah. Er ist in bezug auf seine Wertschätzung für Gottes Anweisungen bereits erwähnt worden. Auch Abraham und Sara haben die Anweisung, ihre Heimat in Ur zu verlassen, um Jehova in fremden Ländern zu dienen, mit echtem Missionargeist richtig bewertet. Abraham achtete Jehovas Wege des Lebens stets hoch und gewann Gottes Gunst als der „Vater der Gläubigen“. In Jericho bekundete Rahab ihre Weisheit, indem sie ihre neugewonnenen Beziehungen zu Jehovas theokratischer Organisation höher einschätzte als irgendwelche Gemeinschaftsbande, die sie an die verurteilte Stadt knüpften. Mit Kennerblick schätzte sie die Notwendigkeit richtig ein, Stellung auf der Seite der siegreichen Heerscharen Jehovas zu beziehen und ihre Treue ihnen gegenüber aktiv zu bezeugen. Zufolge ihrer Wertschätzung und ihres feinen Wahrnehmungsvermögens konnten sie und ihre Hausgenossen den Sturz Jerichos überleben. — Jos. 6:22-25.
8. (a) Erwähne weitere Männer und Frauen, die große Wertschätzung für die richtigen Dinge hatten. (b) Wie schätzte Mose seine Vorrechte ein?
8 Das biblische Buch der Richter enthält einen hervorragenden Bericht über Männer und Frauen, die mit Wertschätzung und Eifer auf Jehovas Aufruf zur Tat eingingen, um das von ihm auserwählte Volk zu schützen, das oft in schwere Not geriet, weil es der Wertschätzung für seinen großen unsichtbaren König ermangelte. Zeugen Jehovas, wie Simson, Gideon, Jehu, Barak, Debora und andere, betrachten es als ein großes Vorrecht, für den Namen Jehovas, die wahre Gottesanbetung und Jehovas Volk zu kämpfen. Sie waren dermaßen von dem hohen Wert dieses Vorrechts überzeugt, daß sie selbst ihr Leben aufs Spiel setzten, um entsprechend zu handeln. Auch Jehovas Propheten waren nicht weniger dankbar für die Vorrechte des Dienstes für Gott, die sie besaßen. Könige, ja ganze Weltreiche tobten manchmal gegen Männer wie Mose, Samuel, Daniel, Jeremia, Hesekiel, Micha und viele andere. Für diese Männer, die Wertschätzung hatten, bedeutete das Vorrecht, als Wortführer für Jehova zu dienen, einen Schatz ohnegleichen. Sie maßen dem Aufruf, Jehovas Prophezeiungen, Wahrheiten und Richtersprüche zu verkündigen, den höchsten Wert bei, ob dies nun vor Freund oder Feind zu geschehen hatte. Diese gottesfürchtigen Propheten kannten sich in der Bewertung ihrer Vorrechte aus. Ein vorbildliches Beispiel ist dasjenige von Mose, von dem Paulus in Hebräer 11:24-26 schreibt: „Durch Glauben weigerte sich Mose, als er erwachsen war, der Sohn der Tochter des Pharao zu heißen, und wollte lieber mit dem Volke Gottes übel behandelt werden als den zeitlichen Genuß an der Sünde haben, weil er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt [das heißt mehr schätzte] als die Schätze Ägyptens, denn er blickte unverwandt dem Lohn der Vergeltung entgegen.“ Mose kam in seinem Sinn und in seinem Herzen zu einem Entschluß. Er schätzte die Dinge so ein, daß er den von Jehova verheißenen Segnungen den höchsten Wert beimaß, und diese Hoffnung war ein gutes Gegengewicht gegen irgend etwas, das die ägyptische Welt an materialistischen Lockungen zu bieten vermochte. Zu seinen Lebzeiten trug ihm seine richtige Bewertung der Dinge viele Segnungen und Vorrechte ein, da er Mittler war zwischen Jehova und Israel und Christus Jesus durch seine Person darstellen durfte. Und was noch mehr ist: Mose ist in Hebräer, Kapitel elf, in die Liste der treuen, dankbaren Zeugen Jehovas aufgenommen worden, die nach Harmagedon durch eine Auferstehung zurückkommen werden. Hätte Mose seine Vorrechte nicht weislich geschätzt, so hätte ihn das zu einem Leben zeitweiligen Genusses und dann zu einem Tode ohne Hoffnung führen können.
9. Wer hat Jehovas Güte am allermeisten geschätzt? Stelle seinen Ausgang demjenigen Satans gegenüber.
9 Von all den treuen Männern und Frauen, die in Gottes Gunst gelangten und seine Souveränität hochhielten, steht Christus Jesus als derjenige da, der Jehovas Gaben und Vorrechte am meisten schätzte. Er ist das vollkommene Beispiel eines Menschen, der Wertschätzung für die richtigen Dinge hat. Die Dankbarkeit, die er in seinem Leben Jehova gegenüber für das ewige Leben und all dessen Segnungen bekundete, ist direkt das Gegenteil des undankbaren, unheilvollen Laufes, den Satan einschlug. Gottes Sohn hat von seiner Erschaffung an die Tatsache, daß alles, was er ist und hat, eine Gabe ist, die von seinem Vater Jehova kommt, erkannt und hoch geschätzt. Jesus sann nie darauf, in undankbarer Weise Gottes Platz an sich zu reißen. Er schätzte das Vorrecht, zur universellen Familie Gottes zu gehören, und wirkte stets voller Wertschätzung im Interesse der Rechtfertigung des Namens Jehovas, indem er gehorsam war „selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl“. (Phil. 2:5-8, NW) Man betrachte nun die entgegengesetzte Stellung bei den Engelsöhnen Gottes, die sich in Jehovas himmlische Familie einst der Gemeinschaft miteinander erfreuten. Satan, hochmütig und undankbar, wie er war, ist von Jehovas Organisation geschieden und nun in die Nähe der Erde hinabgeworfen worden, wo er gegen den Überrest der Königreichserben wutergrimmt Krieg führt, in der Erkenntnis, daß die ihm verbleibende Zeit nur noch kurz ist. Christus Jesus, der in Demut die richtige Wertschätzung an den Tag gelegt hat, ist zu einer noch höheren Stellung erhoben worden, als er sie zuerst einnahm. Ihm ist die Gabe der Unsterblichkeit verliehen worden. Er kann der ewigen Zeit entgegenblicken, die dem kommenden Krieg von Harmagedon folgt, in der er seinem Gott und Vater dankbaren Dienst darbringen wird. Wer hat nun nach deiner Ansicht Jehovas Güte in Weisheit richtig eingeschätzt? Welche Schritte unternimmst du, um dem Beispiel Jesu zu folgen?
10. Auf welche Weise predigte Jesus Wertschätzung und wie handelte er, seiner Wertschätzung entsprechend?
10 Daß wir seinem Beispiel folgen sollen, versichert uns Paulus, wenn er schreibt: „Laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, indem wir unverwandt auf Jesus schauen, den Anführer und Vervollkommner unseres Glaubens. Für die ihm in Aussicht gestellte Freude erduldete er einen Marterpfahl, ohne auf die Schande zu achten [man beachte seine Einschätzung der Dinge], und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt. Ja, betrachtet aufmerksam den, der von den Sündern — gegen ihre eigenen Interessen — einen derartigen Widerspruch erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und es in euren Seelen aufgebt.“ (Heb. 12:1-3, NW) Wenn wir mit Interesse Jesu wunderbare Wertschätzung für all das betrachten, was von Wert war, so lernen wir die Dinge richtig einschätzen. Auch werden wir dann der Schmach nicht achten, die uns von seiten der Verwandten, Freunde oder Nachbarn zuteil werden mag, die sich unserem christlichen Lauf widersetzen. Die Freude, Jehova immerdar zu dienen, wird unserem Leben Wert verleihen. Du wirst Jesu Beispiel nachahmen und froh dein Interesse „verkaufen“, das du für irgendwelche Dinge hegen magst, die dich hindern könnten, das Königreich zu gewinnen. Jesus gab uns eine wertvolle Lehre darüber, wie wir den Schatz des Königreichsdienstes wertschätzen könnten, als er uns folgende Gleichnisse gab: „Das Königreich der Himmel ist gleich einem im Felde verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft, was er hat, und kauft jenes Feld. Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem reisenden Kaufmann, der schöne Perlen such. Als er e i n e Perle von hohem Werte gefunden hatte, ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie.“ (Matth. 13:44-46, NW) Jesus tat das. Er hatte Wertschätzung für die richtigen Dinge, nämlich die Fähigkeit, den eigentlichen Wert zu erkennen, der darin liegt, Jehova zu dienen und alle anderen Interessen zurückzustellen, das heißt zu „verkaufen“, indem er sogar das irdische Leben aufgab, um die Perle von hohem Werte zu gewinnen. Satan stellte Jesu Wertschätzung auf die Probe, indem er ihm politischen und materiellen Gewinn anbot. Aber nichts in Satans System der Dinge konnte Jesus locken und ihn dazu bewegen, den hohen Wert, den er dem Vorrecht beimaß, den Namen Jehovas zu rechtfertigen, anders einzuschätzen. Sein Schatz, der Königreichsdienst, nahm im Laufe der Zeit an Wert nicht ab. Er nahm an Wert noch zu und wird zweifellos noch weiter zunehmen. Dieses Beispiel nachzuahmen, lädt Paulus uns ein.
11. Wie verhielten sich die Apostel in bezug auf Wertschätzung?
11 Zufolge der vollkommenen Unterweisung, die die Apostel von Jesus erhielten, wurden alle, außer einem, ihrem Lehrer gleich. (Luk. 6:40) Der eine, der die Ausnahme bildete, schätzte den materiellen Gewinn falsch ein und bekannte später, daß seine törichte Bewertung der Dinge ein Fehler gewesen sei. Das tat er, indem er das Geld, das er durch seinen Verrat erhalten hatte, in den Tempel warf und sich zurückzog, um Selbstmord zu begehen. (Matth. 27:3; Sach. 11:12, 13) Die anderen elf Apostel und Paulus, der das freigewordene Amt des Judas bekleidete, erwiesen sich alle als Männer, die im wahrsten Sinne des Wortes Wertschätzung bekundeten. Um der Wahrheit und der guten Botschaft willen erlitten sie vieles. Ließen sie aber zu, daß durch ihre Drangsale ihre Dankbarkeit gegenüber Jehova kühler wurde? Dachten die Apostel, als sie auf Veranlassung des obersten Gerichts der Juden ausgepeitscht und danach unter dem Befehl, mit dem Predigen aufzuhören, wieder freigelassen wurden, ihr Dienstvorrecht hätte eigentlich keinen so hohen Wert? Der Bericht in Apostelgeschichte 5:41, 42 (NW) gibt uns die Antwort: „Diese nun gingen aus dem Sanhedrin hinweg, mit Freuden, weil sie würdig erachtet worden waren, um seines Namens willen in Unehre zu kommen. Und jeden Tag im Tempel und von Haus zu Haus fuhren sie ohne Unterlaß fort, zu lehren und die gute Botschaft in bezug auf den Christus, Jesus, zu verkündigen.“ Die Apostel bewahrten ohne Zweifel ihre Wertschätzung für die richtigen Dinge. Sie schätzten weder sich selbst noch Geld, noch Vergnügen zu hoch ein. Sie schätzten Gott und Christus und den Wert wirklicher Gottergebenheit und erwiesen sich hinsichtlich deren Kraft als wahr. Diese Beispiele zu betrachten gereicht uns zum Nutzen, besonders wenn die heutige undankbare Welt uns drängt, das Schlußzeugnis einzustellen, das für Gottes Königreich gegeben wird.
12. Welches großartige Vorrecht wurde für unsere Tage vorausgesagt, und wie wird es gewährt?
12 Um der guten Botschaft willen auf die Insel Patmos verbannt, wurde der Apostel Johannes dort zu der Prophezeiung inspiriert, daß Männer und Frauen am heutigen Gerichtstage das Vorrecht erhalten würden, in das Werk des Zeugnisgebens bezüglich des Königreiches einzutreten, von dem Jesus sagte, es werde ‚auf der ganzen bewohnten Erde allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt, und dann werde das vollendete Ende kommen‘. (Matth. 24:14, NW) Johannes schrieb über seine inspirierte Vision folgendes: „Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie denen, die auf der Erde wohnen, zu verkündigen, sowie jeder Nation und jedem Stamm, jeder Sprache und jedem Volk, und der mit lauter Stimme sprach: ‚Fürchtet Gott und verherrlicht ihn, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; so betet den an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.‘“ (Off. 14:6, 7, NW) Wenn Jehovas Zeugen, die sich von der wirksamen Kraft Gottes, Jehovas, treiben lassen, an deine Türe klopfen, so wird dieses Vorrecht, Gott als einer seiner Königreichszeugen durch dein Tun zu verherrlichen, auch dir angeboten. Stündlich gehen Männer und Frauen in allen Nationen, die eine Wertschätzung für diese richtigen Dinge haben, auf das Angebot ein, und die Teilnahme am Schlußzeugnis bringt ihnen warme Befriedigung und Anerkennung.
13. (a) Was wird dadurch klar, daß wir einen Rückblick werfen auf die Personen, die an Wertschätzung arm oder reich waren? (b) Welche diesbezüglichen Fragen betreffen uns heute?
13 Fällt uns nicht auf, wenn wir den biblischen Bericht über die Menschen betrachten, die tiefe Wertschätzung bekundet haben, daß Wertschätzung mehr ist als gewöhnliche Dankbarkeit, obwohl es der gegenwärtigen Welt schon an Dankbarkeit jämmerlich fehlt? Doch! bestimmt geht es hierbei um Leben und Tod, und dein Herz, dein Wahrnehmungsvermögen, dein Verstand, deine Seele und Kraft sind mit im Spiel. Du hast gesehen, was andere getan haben; einige, indem sie weise, andere, indem sie töricht handelten. Welche Handlungsweise wirst du nun Jehovas Königreich gegenüber wählen? Wirst du dich durch Wertschätzung oder Undankbarkeit treiben lassen? Wird das Haus, das du baust, dem Sturmwind von Harmagedon standhalten? Wie kannst du eine größere Wertschätzung pflegen, die dich befähigen wird, das Ende der gegenwärtigen undankbaren Welt zu überleben? Der nachfolgende Artikel wird dir zur aufmerksamen Betrachtung empfohlen. Lies ihn mit Wertschätzung.