Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w58 15. 7. S. 420-424
  • Was sollte in Predigten gesagt werden?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Was sollte in Predigten gesagt werden?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • DIE VERSCHIEDENEN ARTEN DER BELIEBTEN PREDIGTEN
  • DIE BEDÜRFNISSE DER MENSCHEN NICHT BERÜCKSICHTIGT
  • IN PREDIGTEN SOLLTE DAS KÖNIGREICH HERVORGEHOBEN WERDEN
  • DIE FRAGE BEANTWORTEN: WAS SOLL ICH TUN?
  • Zu magere Predigten
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
  • Die Zeit auskaufen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
  • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1977
  • Bringe deine Opfer des Lobes richtig dar
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 15. 7. S. 420-424

Was sollte in Predigten gesagt werden?

Noch nie haben sich so viele Leute Predigten angehört wie heute. Wird aber in den bekannten Predigten auch das gesagt, was gesagt werden sollte?

„NEUNUNDNEUNZIG von hundert großartigen Predigten taugen nichts“, sagte einmal der amerikanische Geistliche Henry Ward Beecher. „Sie sind wie Kirchtürme ohne Glocken, die zwar hoch in die Luft ragen und zur Zierde dienen, die die Aufmerksamkeit auf sich lenken, aber niemandem Obdach und Hilfe bieten und niemandem Wärme spenden.“

Da Predigten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen können und sogar als „großartig“ bezeichnet werden, auch wenn sie niemandem eine wirkliche Hilfe sind, sollten wir uns Zeit nehmen, die Predigten, die wir anhören, etwas näher zu prüfen. Das wird sich lohnen. Gottes Wort erklärt: „Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis.“ (Hos. 4:6) Wir sollten uns deshalb vergewissern, ob uns jene Erkenntnis vermittelt wird, die uns vor der Vernichtung bewahrt.

Außerdem ist es auch zeitgemäß, die Predigten etwas unter die Lupe zu nehmen. Die sogenannte religiöse Erweckung macht rapide Fortschritte, aber zugleich nimmt die Kriminalität überhand. Die Zahl der Kirchen steigt, die Moral dagegen sinkt. Wir hören Äußerungen, wie: „Die Kriminalität gedeiht dort am besten, wo die Kirchtürme am dichtesten stehen“, und „‚heidnische‘ Kirchgänger, die mit Predigten gesättigt sind“. Wir hören von einer unglaublichen Unwissenheit über die Bibel, wie Billy Graham sich ausdrückte: „Sehr wenige von uns wissen etwas über die Botschaft der Bibel.“ Auf was weist diese bedauerliche Sachlage hin? Etwa nicht auf die Predigten? Wenn sie nämlich das zum Ausdruck bringen würden, was sie sollten, dann müßten doch ‚die mit Predigten gesättigten Leute‘ die Botschaft der Bibel kennen und in Übereinstimmung mit den sittlichen Grundsätzen des heiligen Wortes Gottes leben. Es ist also offensichtlich etwas nicht in Ordnung. Um festzustellen, was nicht in Ordnung ist, wollen wir die Predigten, die heute beliebt sind, einmal etwas näher betrachten.

DIE VERSCHIEDENEN ARTEN DER BELIEBTEN PREDIGTEN

Durch den Rundfunk und das Fernsehen sind die Predigten der Erweckungsprediger sehr bekannt geworden. Wenn man den Inhalt dieser Predigten auf ihren belehrenden Wert sorgfältig prüft, stellt man fest, daß sie sich meistens darauf beschränken, den sündhaften Zustand der Welt bloßzustellen und die Leute aufzufordern, Buße zu tun und Christus anzunehmen. Aus dem gewaltigen Meer biblischen Wissens vermittelt der Evangelist in seiner Predigt lediglich ein paar Tropfen. Es kann gesagt werden, daß der Evangelist nicht darauf ausgeht, die ganze Botschaft der Bibel zu erklären, sondern eher bezweckt, die Leute anzuspornen, in die Kirche zu gehen. Was hören aber die Leute, wenn sie dann in die Kirche gehen? Wieder dasselbe; man erzählt ihnen wieder von der „Reue über tote Werke und Glauben an Gott“. Diese Dinge werden in der Bibel als „die Grundlehre über den Christus“ bezeichnet. (Heb. 6:1, NW) In den heute beliebten Predigten wird jedoch selbst über die Grundlehren oft wenig gesagt, und die Bibel wird beiseite gelassen. Gewöhnlich fallen die Predigten in eine der vier nachstehenden Kategorien oder stellen eine Mischung derselben dar.

Da ist erstens einmal die politische Predigt, zu der die lokale, die nationale und die internationale Politik eine Fülle von Stoff liefern. Sicher hat beinahe jedermann in den Zeitungen schon irgendeine politische Predigt eines Geistlichen gelesen. Die Politik bildete in Amerika so häufig das Thema von Predigten, daß sich David Lawrence veranlaßt fühlte, in dem Handelsmagazin U.S. News & World Report über die Tendenz der Geistlichen folgendes zu schreiben: „Wir leben heute in einer Zeit, in der die Geistlichen wie nie zuvor das Christentum verkündigen und sich davor hüten sollten, unter dem unmoralischen Einfluß der heutigen Politik selbst zu sündigen.“

An zweiter Stelle kommt die Aktualitäten-Predigt. Sie ist ähnlich wie die politische Predigt, nur daß sie mehr die soziologischen Probleme berührt. Über den belehrenden Wert dieser Predigten sagte Professor Marcus Barth von der „Federated Theological Faculty“ der Universität Chikago im Zusammenhang mit der Bewegung der Rückkehr zur Religion in Amerika folgendes: „Die Kirchen sind voll, aber die Frage entsteht, ob die Gemeinde durch die Predigten etwas hört, was nicht schon in den Morgenzeitungen zu lesen stand.“ — Time, 18. Februar 1957.

Die dritte Kategorie ist die Predigt über kurzweilige, leicht faßliche Dinge. Sie mag das neueste meistgefragte Buch behandeln oder sich auf die interessanten Gedanken eines namhaften weltlichen Schriftstellers stützen. Diese Predigten dienen oft mehr der Unterhaltung als der Belehrung. Ja manchmal scheint der Prediger vor seinen Zuhörern in der Rolle eines Fernsehschauspielers aufzutreten. Bei diesen Predigten fällt besonders auf, daß Bibelzitate fast völlig fehlen. Die wenigen zitierten Texte werden so in die Länge gezogen, daß sie als Sprungbrett zu verschiedenen Themen von unterhaltender Art dienen.

In diesem Zusammenhang erschien in der April-Ausgabe 1953 der religiösen Zeitschrift Theology Today ein Leitartikel unter dem Titel „Die Bibel verschwindet aus den Predigten“, in dem unter anderem folgendes zu lesen stand: „Daß die Bibel in den heutigen Predigten in den Hintergrund gedrängt wird, bedeutet nicht bloß, daß die Prediger überhaupt keine Bibeltexte anführen, sondern die Bibel wird häufig zitiert, aber oft werden die Stellen aus dem Zusammenhang gerissen und willkürlich angewandt, um sogenannten biblischen Ansichten und Begriffen eine scheinbare Stütze zu geben … Sehr viele Predigten sind nichts anderes als ein Mosaik interessanter Geschichten oder persönlicher Anekdoten. Sie sollen den Leuten gefallen und sie veranlassen, wiederzukommen. Die biblische Predigt hat in unserer Zeit viel eingebüßt.“

George Jeffrey beschrieb in seinen im Jahre 1949 gehaltenen Warrack-Vorträgen die Predigten jener Prediger, „deren Vorbereitung anscheinend darin besteht, drei Anekdoten auszusuchen, die sie· dann wie drei Inseln in ein Meer homiletischer Ausführungen einfügen, und während des übrigen Teils der Predigt schwimmen sie atemlos von einer zur anderen, in der festen Hoffnung, sicher ans Land zu kommen“. Viele der bekannten Predigten werden durch humorvolle, heitere Bemerkungen dermaßen aufgelockert, daß sie eher der Zuckerwatte gleichen, die in den Vergnügungsparks den Kindern verkauft wird, als der für Christen bestimmten festen geistigen Speise aus dem Worte Gottes.

Die vierte Art ist die Predigt, die in den letzten Jahren aufgekommen ist. Es handelt sich dabei um die Predigt, die Seelenfrieden und Glauben an uns selbst hervorruft. Sie bewirkt Zuversicht im Leben und positives Denken. Sie vermittelt gewöhnlich den Gedanken, daß man mit Gottes Hilfe alles erreichen kann, was man erreichen will. Paul Hutchinson, ein ehemaliger Redakteur der Zeitschrift The Christian Century, schrieb in der Zeitschrift Life vom 11. April 1955 über Norman Vincent Peale, den er als Beispiel eines Predigers erwähnt, der solche psychologische Predigten hält, folgendes:

„Seine Predigten folgen einem bestimmten Muster. Er wird selbst sagen: ‚Wenn Sie eine gehört haben, haben Sie alle gehört.‘ Nehmen wir die Themen der ersten sechs Predigten, die er in diesem Jahr gehalten hat, und wir haben das Muster. Sie lauteten: ‚Der Schlüssel zum Selbstvertrauen‘, ‚Wie ich mich gesund und wohl fühlen kann‘, ‚Wie ich mich verbessern kann‘, ‚Wunderbare Auswirkungen des Glaubens‘, ‚Leben und sich seiner Lebenskraft erfreuen‘, ‚Befreie deinen Sinn von Furcht‘ … Andere Geistliche haben ihm schon oft vorgeworfen, er schenke sozialen und politischen Fragen zu wenig Aufmerksamkeit.“

DIE BEDÜRFNISSE DER MENSCHEN NICHT BERÜCKSICHTIGT

Wir haben jetzt nur die hauptsächlichsten Arten der beliebten Predigten untersucht. Was sollen wir dazu sagen? Wenn diese Predigten von Psychologen, Psychiatern, Soziologen, Politikern, Nachrichtenkommentatoren, Bücherkritikern oder Fernsehkomikern gehalten würden, dann würde uns dies wenig berühren. Aber sie werden von Geistlichen gehalten, von Männern, die das Wort Gottes predigen sollten, von Männern, die den Menschen die geistige Speise, das heißt die notwendige Erkenntnis über Gottes Vorhaben, vermitteln und ihnen zeigen sollten, wie sie ihr Leben mit Gottes Willen in Übereinstimmung bringen und nicht erwarten sollten, mit Gottes Hilfe ihren Willen durchzusetzen. Die beliebten Predigten entsprechen diesem Standard nicht. Sie weisen weder auf Gottes Königreich noch auf die moralischen Verpflichtungen der Menschen hin und lassen die Bedürfnisse derer, die Leben suchen, außer acht.

Diese Feststellung wird nicht selten sogar von Geistlichen selbst gemacht. Eine Bestätigung hierfür ist die Erklärung des Schriftstellers und Predigers der Episkopalkirche Bernard Iddings Bell, die in dem Buche Treasury of the Christian Faith [Der Schatz des christlichen Glaubens] wiedergegeben wird: „Der Umstand, daß die Geistlichen ihrem Prophetenamt untreu geworden sind, hat viel dazu beigetragen, daß die meisten Christen heutzutage nicht wissen, was Gott verlangt oder was Christus lehrt, und daß das Christentum nicht viel mehr als eine vage, höfliche Formsache ist! Als solche ist es nichtssagend und belanglos geworden. Es ist deshalb Zeit, daß wir Pfarrer wieder darangehen, in einer unmißverständlichen Sprache das zu lehren, was Christus über den Menschen offenbarte, was er über, die Ursache des Sittenzerfalls und darüber sagte, weshalb die meisten Menschen vom Leben enttäuscht und unglücklich sind, und was er über Gott und auch darüber enthüllt, was Gott in uns bewirken kann, damit das Leben auf Erden erträglich wird! Wir Pfarrer haben gesündigt.“

Diese Dinge sollten in den Predigten erwähnt werden, aber die Pfarrer tun es nicht. Die Menschen sollten erfahren, weshalb besonders seit dem Jahre 1914 Gesetzlosigkeit in der Welt herrscht und weshalb die Bosheit derart bedrohliche Ausmaße annimmt. Eine Predigt sollte auf die tiefere Bedeutung des Weltgeschehens hinweisen. Sie sollte mit aller Klarheit zeigen, daß wir in der „Zeit des Endes“ dieser Welt leben und wieso wir wissen, daß dies der Fall ist. Sie sollte die eigentliche Ursache für das Überhandnehmen der Bosheit deutlich darlegen, nämlich daß diese eine Folge des Krieges ist, der im Himmel stattgefunden hat, und daß Christus und seine Engel im Laufe dieses Kampfes Satan, den Teufel, und seine Dämonen in die Nähe der Erde hinabgeworfen haben. Deshalb „wehe der Erde“! Wieso? „Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ Diese wichtigen Tatsachen muß man wissen, wenn man verstehen will, warum heute in der Welt alles drunter und drüber geht. Aber obwohl in den populären Predigten oft viel über die Bosheit und Schlechtigkeit in der Welt gesprochen wird, so wird doch selten, wenn überhaupt, auf diese Grundursache der Weltbedrängnis hingewiesen. — Off. 12:7-12, NW.

Dr. Albert Schweitzer sagte: „Die Religion darf nicht nur die Welt erklären. Sie muß auch dem Bedürfnis nach einem Lebensziel entsprechen.“ Doch was für ein festes Ziel haben die populären Predigten den Menschen vor Augen geführt? Es ist ihnen wohl gezeigt worden, wie ihnen die Psychologie und Gott zu einem weltlichen Erfolg verhelfen können, aber das ist nicht das Ziel, das die Bibel in Aussicht stellt. Gottes Wort weist auf die Nichtigkeit des Strebens nach materiellen Dingen hin und zeigt, daß es in erster Linie darauf ankommt, daß wir Gott dienen, seine Gebote halten und bestrebt sind, zur Rechtfertigung seines Namens beizutragen. Die große Streitfrage lautet heute nicht: Wer wird die Erde regieren, sondern sie lautet: Wer wird das Universum regieren — Satan, der Teufel, oder Jehova Gott? Diese Streitfrage wird nun bald zu Gottes Gunsten entschieden werden. Gesegnet sind jene, die sich für die rechte Seite der Streitfrage entscheiden. Um dies tun zu können, muß man sich Erkenntnis über Gottes Königreich aneignen.

IN PREDIGTEN SOLLTE DAS KÖNIGREICH HERVORGEHOBEN WERDEN

In wie vielen der beliebten Predigten wird etwas über Gottes Königreich, das Hauptthema der Bibel, gesagt? Jesus hob in seinen Predigten das Königreich hervor. Er leitete seine Gleichnisse oft mit den Worten ein: „Das Königreich der Himmel …“, und betonte dadurch, daß das Gleichnis eine Wahrheit über das Königreich lehrte. Aus diesem Grunde sollte in einer Predigt das Königreich hervorgehoben und gezeigt werden, daß es sich dabei um ein himmlisches Königreich handelt, das aber der Erde Segen bringen wird, da es über das ganze Universum regieren wird. Die Aufmerksamkeit der Menschen sollte nicht auf die verderbte Politik, sondern auf das Königreich hingelenkt werden, denn Christus erklärte deutlich: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.“ (Joh. 18:36, NW) Vor allem aber sollte in einer Predigt darauf hingewiesen werden, daß Gottes Königreich in den Händen Christi Jesu ruht, daß es bereits im Himmel aufgerichtet worden ist und deshalb ein Krieg im Himmel stattgefunden hat. Das ist eine vielsagende Botschaft, eine sensationelle Nachricht! Aber die Welt schläft, und die populären Predigten sind der beste Beweis dafür.

Eine Predigt sollte die Menschen über das belehren, worum sie beten, wenn sie das Vaterunser oder das Gebet des Herrn beten. „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ Die Leute sollten wissen, daß Sie dadurch um das Kommen des himmlischen Königreiches Gottes beten, das diese Welt vernichten soll, wie der Prophet Daniel es in folgenden Worten vorhersagte: „Es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ — Matth. 6:10, NW; Dan. 2:44.

Und in wie vielen der beliebten Predigten wird jemals das Mittel erwähnt, durch das Gottes Königreich diese böse Welt vernichten wird? Wie oft nimmt doch die Bibel auf das große Vernichtungswerk Bezug, das Gottes Königreich im Krieg von Harmagedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, durchführen wird! Man beachte nur einige der vielen Texte in der Bibel, die auf dieses Ereignis hinweisen. „Der Tag des Zornes Jehovas“, der „Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes“, der „Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“, die „Offenbarung des Herrn Jesus, wenn er vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer jene gebührend bestrafen wird, die weder Gott kennen noch die gute Botschaft bezüglich unseres Herrn Jesus befolgen“, und der Höhepunkt der Predigt wird die „große Drangsal [sein], wie es keine gegeben hat von Anfang der Welt an bis jetzt, nein, noch je wieder geben wird“. — Off. 16:14, 16, NW; Zeph. 2:2; Röm. 2:5; 2. Pet. 3:7; 2. Thess. 1:7, 8; Matth. 24:21, NW.

Eine Predigt sollte also das zeigen, was Gottes Königreich zustande bringen wird — eine neue Welt! Die Bibel bezeichnet sie als ‚neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen‘. Gottes Krieg von Harmagedon wird diese alte Welt beseitigen und Satan, den Teufel, und seine Dämonen wegschaffen und dadurch für eine neue Welt Platz machen. Eine Predigt sollte ferner zeigen, welche Segnungen die neue Welt mit sich bringen wird, daß die Menschen in Vollkommenheit auf Erden leben werden, daß Gott ‚jede Träne von ihren Augen abwischen und der Tod nicht mehr sein wird, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz‘. — 2. Pet. 3:13; Off. 21:4, NW.

DIE FRAGE BEANTWORTEN: WAS SOLL ICH TUN?

Eine Predigt sollte sogar noch mehr bieten. Sie sollte die Frage beantworten: Was soll ich tun? Sie sollte den Menschen ihre moralischen Verpflichtungen deutlich vor Augen führen und ihnen zeigen, daß sie nach den hohen sittlichen Grundsätzen der Bibel leben müssen, wenn sie Leben in der neuen Welt erlangen möchten, sei es nun durch eine Auferstehung von den Toten oder dadurch, daß sie Harmagedon überleben. Eine Predigt sollte die Zuhörer auch anspornen, für diese neue Welt zu leben, indem sie der guten Botschaft entsprechend handeln. Wie denn? Indem sie mithelfen, die Warnung zu einem Zeugnis zu verkündigen, wie Christus es in den Worten vorhersagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Bevor das vollendete Ende dieser Welt in Harmagedon kommt, muß ein Zeugnis von Gottes aufgerichtetem Königreich gegeben und auch bekanntgemacht werden, was es binnen kurzem über diese Welt bringen wird.

Was stellen wir also fest? Genau dasselbe, was der britische Prälat H. R. L. Sheppard, ehemaliger Dekan an der Kathedrale in Canterbury und Kapitelgeistlicher an der St.-Pauls-Kathedrale, in seinem Buch The Impatience of a Parson [Die Ungeduld eines Pfarrers] feststellte:

„Ich bin gezwungen, obwohl ich es sehr ungern tue, zu glauben, daß die Kirchen als Ganzes die Botschaft ihres Gründers derart mißverstanden haben … daß das, was in den Kirchen heute noch als Christentum vorhanden ist und durch sie ausgeübt wird, nur noch ein Zerrbild von dem ist, was Christus darunter verstand. Die Kirchen benötigen weitaus mehr als nur eine oberflächliche Ausbesserung. Was sie dringend brauchen, ist eine christliche Gesellschaft, die auf der Offenbarung Jesu Christi fußt; doch wenn sie mit dem Geiste Christi übereinstimmen soll, müßte sie sich in bezug auf Größe und äußere Erscheinung von jeder heute bestehenden Kirche so gründlich unterscheiden, daß wohl kaum zu erkennen wäre, daß sie zu der ‚Familie‘ der uns heute bekannten Kirchen gehört.“

Welch vielsagende Erklärung! Damit die Menschen ein Christentum gemäß dem Geiste Christi ausüben könnten, wäre demnach eine Gesellschaft nötig, die von den Kirchen der Christenheit ganz verschieden wäre! Sehen wir nun eine Gesellschaft von Christen, die gemäß dem Geiste Christi lebt, den Geist Christi predigt und sich derart auffallend von den organisierten Kirchen unterscheidet?

Sehen wir eine Gesellschaft von Christen, die in ihren Predigten erklärt, was die Welt ist, die die Ursache für das Böse darlegt und sagt, weshalb sich die Welt in einer so schlimmen Lage befindet?

Sehen wir eine christliche Gesellschaft, die die gute Botschaft von Gottes Königreich, das in den Himmeln bereits aufgerichtet ist, zu einem Zeugnis verkündigt und die Warnung vor dem nahe bevorstehenden Krieg von Harmagedon erschallen läßt?

Sehen wir eine Gesellschaft von Christen, deren Predigten den Menschen behilflich sind, nach den sittlichen Grundsätzen der Bibel zu leben, ihnen eine Hoffnung auf ewiges Leben auf Erden in Gottes neuer Welt vermitteln und sie warnend auf die einzige Möglichkeit hinweisen, wie sie Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen können?

Tatsächlich sehen wir eine solche Gesellschaft, und sie ist ohne weiteres zu erkennen, denn es gibt in der ganzen Welt heute nur eine Organisation, die all das predigt und all das tut! Es ist die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas. In den Königreichssälen der Zeugen Jehovas — und möglicherweise befindet sich auch ein solcher Königreichssaal in deiner Nähe — kannst du diese Predigten, das heißt Predigten, in denen das gesagt wird, was gesagt werden sollte, hören. Es wird keine Kollekte erhoben, es kostet dich also nichts. Deshalb sagen wir mit den Worten der Bibel: „Kommt, kaufet Korn ohne Geld, und Wein und Milch ohne Kaufpreis! Warum solltet ihr Geld auslegen für das, was kein Brot ist?“ — Jes. 55:1, 2, AÜ.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen