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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
w60 1. 6. S. 348-350

Mein Lebensziel verfolgend

von Harold A. Moris erzählt

IM ALTER von achtzehn Jahren ist ein Junge voll ehrgeiziger Bestrebungen, die er eines Tages zu verwirklichen hofft. Das Leben liegt noch vor ihm. Schwäche, Alter und Tod sind von seinem Denken weit entfernt. Er sieht sich sehr oft als viel klüger an, als er in Wirklichkeit ist. Kaum wird er den Rat des weisen Königs Salomo berücksichtigen, es sei denn, er werde sich seiner geistigen Bedürfnisse bewußt. „Gedenke deines großen Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit“, sagte Salomo. Nun, ich war auch einer von denen, die an diesen Rat nicht dachten. Allerdings war ich in einer Familie erzogen worden, von der ich glaubte, sie sei ein christliches Heim, doch fehlte mir in geistiger Hinsicht viel.

Als meine Schulkameraden ihr Schlußexamen an einer höheren Schule machten, lag ich im Krankenhaus und mußte mich gerade einer plötzlichen Blinddarmoperation unterziehen. Dadurch wurde ich einen Monat lang im Krankenhaus festgehalten, und einen weiteren Monat verbrachte ich zu Hause, um mich zu erholen. Da es für mich nicht möglich war, in jenem Herbst das College zu besuchen, nahm ich in einer anderen Kleinstadt die Arbeit auf. Dort wurde ich mit einem Zeugen Jehovas bekannt und begann etwas über Jehovas wunderbares Vorhaben, wonach das Paradies auf Erden wiederhergestellt werden soll, zu hören. Ich besuchte den Zeugen mehrmals, um noch mehr von diesen wunderbaren Wahrheiten aus Gottes Wort in mir aufzunehmen. Diese Erkenntnis vermittelt mir ein würdiges Lebensziel.

Eines Abends lud mich der Zeuge ein, mit ihm das Wachtturm-Studium zu besuchen. Da ich an die üblichen kirchlichen Gottesdienste gewöhnt war, kam mir dieses erste Wachtturm-Studium seltsam vor. Es wurde jedoch deutlich erkennbar, daß alle Anwesenden Erforscher der Bibel waren. Ihre Aufrichtigkeit und Freundlichkeit waren etwas, was ich nie vorher gesehen hatte. Nach dem Studium traf die Versammlung Anstalten, einer Zonenversammlung beizuwohnen, die in zwei Wochen in Indianapolis stattfinden sollte. Diese Versammlung machte einen tiefen Eindruck auf mich. Niemals zuvor hatte ich so viele frohe und besonnene Leute gesehen. Das brachte mich zu der Überzeugung, daß sie Jehovas Volk seien. Sechs Monate später, bei der nächsten Zonenversammlung, tat ich im Verfolgen meines Lebenszieles einen wichtigen Schritt nach vorn: ich ließ mich taufen.

Als ich Pläne machte, um in den Pionierdienst einzutreten, meinten meine Eltern, ich sie nicht recht bei Trost, daß ich eine gute Stelle aufgeben wolle, um predigen zu gehen. Sie dachten, ich gehe in meiner Religion hier zu weit. Ein junger Bruder in der Versammlung beschloß, mit mir nach Greenville, North Carolina, zu gehen. Es war ein wunderbares Gefühl, mich loszureißen, und damit zu beginnen, mein Lebensziel zu verfolgen, indem ich den Vollzeit-Predigtdienst als ein Diener Jehovas aufnahm. Da war Mitte Februar 1942. Meine Absicht war, den Pionierdienst fortzusetzen, solange ich nur könnte. Mit Freude kann ich sagen, daß ich nahezu die Hälfte meines Lebens in diesem freudigen Dienste verbracht habe.

In North Carolina waren die Brüder sehr lieb mit uns, und wir machten wunderbare Erfahrungen. Ja die Versammlung wuchs so schnell, daß wir schon bald wieder woandershin ziehen mußten. Die Gesellschaft teilte uns für Loisville, Kentucky, ein. Als ich dort war, erschien ein Artikel in der Zeitschrift Trost, jetzt Erwachet! genannt, der über die Eröffnung der Gileadschule sprach. Mein Herz wurde frohgestimmt, etwas von den Plänen und den Vorbereitungen für die Schule und Aussendung von Missionaren in andere Länder zu hören, doch konnte ich mir nicht vorstellen, daß ich in diese Einrichtung hineinpassen sollte. Dann erhielt ich zu meiner großen Überraschung einen Bewerbungsbogen für den Besuch der Gileadschule. Das war im Dezember 1943. Der Brief zeigte mir klar, daß dies ein Vorrecht sei, das nicht leichtgenommen werden dürfe. Das ganze übrige Leben würde durch die Entscheidung, die ich träfe, mit berührt. Nach gebetsvoller Betrachtung des Bewerbungsbogens füllte ich ihn aus und sandte ihn ein.

Ich wurde eingeladen, die dritte Gileadklasse zu besuchen, die im Februar 1944 begann. Gilead war ein Trittbrett zu größeren Dienstvorrechten. Nach der Graduierung wurden mein Partner und ich für die Arbeit in Connecticut eingesetzt. Darauf folgten sechs Monate Arbeit im Bethel. Schließlich erhielten wir unser Auslandsgebiet, auf das wir monatelang gewartet hatten. Wir sollten uns nach Bolivien begeben.

Als wir am 25. Oktober 1945 in La Paz, Bolivien, eintrafen, erwartete uns niemand. Wir kannten niemanden im Lande. Oft äußerten wir unseren Freude darüber, daß wir das Vorrecht besaßen, hier etwas zu beginnen, das niemals vergessen werden sollte. Bis zum Eintreffen einer Literatursendung, auf die wir drei Monate warten mußten, mußten wir mit drei Exemplaren des Buches „Die Wahrheit wird euch frei machen“ in Spanisch und einem Exemplar in Englisch sowie einer Bibel in Spanisch und einer Bibel in Englisch arbeiten. Obwohl wir nur Bestellungen auf Literatur aufnehmen konnten, konnten wir schon jene Woche Bibelstudien mit Leuten beginnen, die Interesse bekundeten.

Weitere Hilfe traf acht Monate später ein, als vier weitere Missionare eintrafen. Wir sechs sind standhaft auf unserem theokratischen Posten geblieben und fahren fort, die Schafe in diesem Lande zu weiden. Wir betrachten Bolivien als unsere Heimat. Wir danken Jehova und seiner Organisation, der es uns ermöglicht hat, hier zu dienen.

Als noch mehr Missionare eintrafen, begann sich die gute Botschaft vom Königreich nach weiteren Teilen Boliviens auszubreiten. Menschen guten Willens fingen an, sich mit der Neuen-Welt-Gesellschaft zu verbinden. Es dauerte nicht lange, und die einheimischen Brüder übertrafen die Missionare an Zahl, und wenn wir Kreisversammlungen hatten, nahmen mehr und mehr einheimische Brüder an der Durchführung des Programms wie auch an der Verantwortung teil, die Tätigkeit größerer Versammlungen zu planen und zu leiten.

Im Jahre 1952 verbrachten wir drei unsere Ferien damit, vier Kleinstädte zu besuchen, wo Jehovas Zeugen noch unbekannt waren. Während der Jahre, die seither vergangen sind, habe ich einen Anteil daran gehabt, das Werk an jenen Orten zu organisieren. In den letzten der vier Städte wurde die Arbeit erst vor kurzem aufgenommen, weil dort das Wetter so kalt und windig ist. Schon nach sieben Monaten, nachdem zwei Missionare dort hingesandt waren, legten acht neue Verkündiger der guten Botschaft eine öffentliche Erklärung des Vorhabens Jehovas ab. Nun ist dort eine Versammlung in Tätigkeit.

Als die zwei Neue-Welt-Gesellschafts-Filme nach Bolivien kamen, hatten wir hier nur einen Kreis. Da ich Kreisdiener war, erlebte ich die Freude, die Filme im ganzen Lande zu zeigen. Welche Freude war es doch, das Glück zu sehen, das sie den Brüdern und den Menschen guten Willens brachten.

Als es nur einen Kreis in Bolivien gab, kannte ich alle älteren Brüder und die meisten neuen, die in die Wahrheit kamen. Aber heute, da wir sechs Kreise haben, kann ich alle Verkündiger nur einmal jährlich, nämlich aus Anlaß unserer Landesversammlung, sehen. Während der letzten betrachtete ich mir die 36 neuen Brüder, die getauft werden sollten, und stellte zu meiner Überraschung fest, daß mir nur einige von ihnen bekannt waren. Das ist ein sicheres Zeichen des Wachstums. An einem Tage 36 Personen zu taufen ist etwas anderes als 23, die im ganzen Jahr 1956 getauft wurden.

Weil der Zweigdiener krank wurde, bat man mich, seinen Platz einzunehmen, bis ein anderer gesandt werden könne. Obwohl ich mich für Büroarbeit nicht geeignet fühlte, hatte ich jene zehn Monate Freude an der Arbeit. Es gab immer etwas zu tun. Es galt, Probleme zu lösen, Berichte auszustellen, Literatur zu versenden, Flugzettel zu drucken, neue Missionarheime einzurichten, größere Versammlungen zu veranstalten und auch persönlich in Verbindung mit der Ortsversammlung zu predigen.

Welch große Freude hatte ich dann, den großen internationalen Kongreß im Jahre 1958 zu besuchen und wieder einmal meine alten Freunde und Verwandten aufzusuchen. Als meine Ferien zu Ende waren, war ich auch bereit, zu meiner Arbeit nach Bolivien zurückzukehren. Ich liebe die Arbeit hier unter diesen geistig hungernden Menschen.

Eine besondere Freude war es, beim Kongreß viele Brüder zu sehen, die Pläne machten, dort zu dienen, wo Hilfe dringend not tut, und mit jungen Leuten zu sprechen, die daran dachten, den Vollzeitdienst zu ihrem Lebensziel zu machen. Wenn sie einem solchen Lauf folgen, werden sie es niemals bereuen. Wenn ich daran denke, was ich getan habe und was ich hätte tun können, wenn ich ein anderes Ziel verfolgt hätte, bin ich überzeugt, daß ich dem einzigen lohnenden Ziele zugestrebt bin. Könnte ich mein Leben nochmals leben, so würde ich keine andere Laufbahn einschlagen.

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