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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1962
w62 15. 11. S. 700-704

Kennst du die Heilsarmee?

„JA“, werden Millionen in den 86 Ländern, in denen die Heilsarmee tätig ist, antworten. Das heißt, daß ihnen im allgemeinen das Sozialwerk und die Hilfsaktionen der Heilsarmee sowie die Sammlungen, die sie besonders um die Weihnachtszeit durchführt, bekannt sind. Vielleicht haben sie auch schon die Elenden und Obdachlosen vor einer Suppenküche der Heilsarmee Schlange stehen sehen oder ihren Mitgliedern zugehört, wenn sie in ihren auffallenden Uniformen an den Straßenecken gepredigt und auf ihren Blechinstrumenten Marschmusik gespielt haben. Doch was wissen sie außerdem von der Heilsarmee? Woher kommt sie? Warum ist sie nach militärischen Grundsätzen organisiert? Ist sie eine religiöse Bewegung, die wie jede andere Kirche ihre Glaubenssätze und Lehren hat?

Nur wenige könnten diese Fragen über die Heilsarmee beantworten. Viele sehen in ihr einfach eine Wohlfahrtseinrichtung, die Arme und Bedürftige unterstützt und auch bei Katastrophen oft Hilfe leistet. Manche wissen noch, welche Hilfe die Heilsarmee den Soldaten der Alliierten im ersten Weltkrieg leistete, indem sie ihnen ihre Leute, die Kaffee und Pfannkuchen austeilten, bis an die Front nachschickte. Noch besser bekannt ist sie für ihre Werke im zweiten Weltkrieg. In diesem Krieg hatte sie tausend Feldküchen strategisch in der ganzen Welt verteilt — zwei davon wurden bei Dünkirchen evakuiert. Im Gedanken an solche wohltätigen Werke und Hilfsprogramme für Kriegszeiten unterstützen viele Leute die Sammlungen, die die Heilsarmee zur Förderung ihrer Tätigkeit durchführt. Doch was für eine Organisation unterstützen sie in Wirklichkeit durch ihre Beiträge?

GRÜNDUNG UND ENTWICKLUNG EINER ARMEE

Vor nicht ganz hundert Jahren eröffnete eine Handvoll Evangelisten „das Feuer“ auf die Sünde und die Sittenverderbnis in den Elendsvierteln Ost-Londons. Der Kampf entwickelte sich bald zu einem Krieg gegen Satan im Interesse der Verkündigung der Botschaft Christi unter den Armen, den Verfemten und den der Kirche Fernbleibenden. Diese Evangelisten gingen in die Bars und Schenken sowie in die Häuser. Sie besuchten Arme und Kranke und betreuten sie. In auffallend kurzer Zeit entwickelte sich diese Bewegung zu einer bekannten Weltorganisation — zur Heilsarmee.

Ihr Gründer, William Booth, sagte einmal: „Meine Religion muß so sein wie mein Tee — heiß!“ Sein eifriger Wunsch, allen Menschen, wer oder wo sie auch waren, seinen Glauben zu vermitteln, veranlaßte ihn, sich von den lethargischen orthodoxen Kirchen zu trennen. Das geschah 1861. In jenem Jahr wurde er wegen seiner Kreuzzugstätigkeit zum Austritt aus der Methodistenkirche gezwungen. Booth predigte weiter, und zwar überall, wo er Menschen fand, die seiner Botschaft Gehör schenkten — in Zelten, Ställen, Theatern, Bars usw. „Er dachte nicht daran, eine Kirche zu gründen“, wird in einem offiziellen Werk der Heilsarmee gesagt. „Da sich aber die Bekehrten, die er wieder in die Kirchen geschickt hatte, in ihrer armseligen Kleidung dort nicht wohlfühlten, gründete er in den Elendsvierteln Ost-Londons christliche Missionsstationen für sie.“ Das geschah 1865. Diese Stationen vermehrten sich schnell, und im Mai 1878 wurde die Bewegung als die Heilsarmee bekannt.

Sie verbreitete sich schnell auch über Schottland und Wales, faßte 1880 Fuß in den Vereinigten Staaten und 1881 in Australien und Frankreich, 1883 ließ sie sich in Südafrika nieder und 1895 in Japan. Ein Beweis für die schnelle Ausbreitung der Heilsarmee war der internationale Kongreß, den sie im Juni 1914 zur Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens in London abhielt und dem etwa 40 000 Mitglieder aus über fünfzig Ländern und Kolonien beiwohnten — ihre größte internationale Versammlung bis auf den heutigen Tag! In den Vereinigten Staaten hat die Heilsarmee gegenwärtig etwa 250 000 Mitglieder.

Wiewohl der Gründer der Heilsarmee, solange er lebte, nicht gelten ließ, daß sie eine religiöse Bewegung sei, wurde sie schließlich doch als solche anerkannt. Im September 1917 erklärte der Generalauditeur des amerikanischen Kriegsministeriums unter anderem: „Die Heilsarmee ist eine weltbekannte religiöse Organisation … Sie ist gesetzlich anerkannt, hat ein gültiges Glaubensbekenntnis und eine anerkannte Form der Gottesverehrung, sie hat ihre eigene Kirchenleitung, ihre eigenen Glaubenssätze, ihre eigene Kirchenzucht, ihre eigene religiöse Entwicklung und eine Mitgliedschaft, die keiner anderen Kirche oder Denomination angeschlossen ist … Sie hat wie andere Kirchen ihr Schrifttum, ihre Kultstätten, ordentliche Gemeinden und Gottesdienste, eine Sonntagsschule zur religiösen Unterweisung der Jugend und Schulen zur Ausbildung ihrer Prediger. Ihre Prediger erfüllen ähnliche Aufgaben wie die Geistlichen jeder anderen Kirche.“

TRENNUNGEN UND SPALTUNGEN

Im Laufe der Entwicklung der Heilsarmee entstanden zufolge innerer Zwistigkeiten neue religiöse Bewegungen, die nach dem gleichen militärischen Muster organisiert wurden wie die Mutterorganisation. Zur ersten bedeutenden Spaltung kam es 1884 in den Vereinigten Staaten, also etwa vier Jahre nachdem die Heilsarmee dort Fuß gefaßt hatte. Trotz Spott und bitterer Verfolgung hatte sie sich bis dahin so weit ausgebreitet, daß ihr etwa fünftausend Mitglieder und ungefähr dreihundert Offiziere angehörten. Doch als General Booth den für die amerikanischen Truppen verantwortlichen Major Thomas E. Moore anwies, seinen Posten aufzugeben und die Verantwortung für das Werk in Südafrika zu übernehmen, entstanden Schwierigkeiten. Moore gründete daraufhin eine eigene Heilsarmee. Diese neue Organisation wurde 1884 gesetzlich eingetragen, und Moore nahm den Titel eines Generals an. Im darauffolgenden Jahr wurde ihr unter dem Namen The Salvation Army of America eine abgeänderte Satzung zugebilligt.

Nach der Entlassung Moores wurde Major Frank Smith mit der Leitung der Organisation betraut, die nun als „weltweite“ oder englische Heilsarmee bezeichnet wurde, um sie von der amerikanischen Heilsarmee zu unterscheiden. Der sich danach entwickelnde Konkurrenzkampf führte schließlich zur Auflösung der Bewegung Moores, wogegen die internationale Heilsarmee wuchs und gedieh. Im Oktober 1889 führte Oberst Richard E. Holz eine Versöhnung zwischen dem unter seinem Kommando stehenden Zweig der amerikanischen Heilsarmee und der internationalen Organisation herbei. Einige Stationen weigerten sich jedoch zurückzukehren. Sie schlossen sich schließlich zusammen, reorganisierten sich und änderten 1913 ihren Namen auf The American Rescue Workers (Die Amerikanischen Rettungsarbeiter) ab.

Die Amerikanischen Rettungsarbeiter sind immer noch tätig, wiewohl sie nur noch eine kleine Organisation bilden, der 35 Kirchen mit insgesamt 2350 Mitgliedern angehören. Sie wirken größtenteils im Osten der Vereinigten Staaten, und ihr Hauptquartier befindet sich in Philadelphia, Pennsylvanien. Die Glaubenssätze der Rettungsarbeiter unterscheiden sich kaum von denen der Heilsarmee, und auch ihre Ziele sowie der Aufbau der Organisation sind ähnlich.

Zu einer noch größeren Spaltung kam es 1896 infolge von Unstimmigkeiten in der Familie Booth. William Booth hatte acht Söhne und Töchter, die alle (mit einer Ausnahme wegen frühzeitigen Todes) zum Wachstum und zur Ausbreitung der Heilsarmee beitrugen. Zwei, Bramwell, sein ältester Sohn, und Evangeline, folgten ihrem Vater schließlich sogar als Generale der ganzen Organisation. Ballington, der zweite Sohn des Generals, war ebenfalls ein tüchtiger Führer. Als er 1887 anstelle von Major Smith mit der Leitung der amerikanischen Truppen betraut wurde, begann eine Zeit, die durch einen erstaunlichen Aufstieg gekennzeichnet war. Schließlich verlor Ballington aber die Gunst seines Vaters, und als er aufgefordert wurde, seinen Posten in Amerika aufzugeben, trat er aus der Heilsarmee aus.

Ballington Booth war bei den Salutisten beliebt und wurde von ihnen sehr geachtet. Es wird behauptet, er hätte die Heilsarmee in den Vereinigten Staaten ohne weiteres zu einer unabhängigen, staatlich anerkannten Bewegung organisieren können, wenn er gewollt hätte. Er wollte aber nicht. Erst auf das Drängen seiner Freunde hin entschloß er sich, eine neue Bewegung zu gründen. Er und seine Frau gaben damals folgende öffentliche Erklärung ab: „Wir wollen niemanden, der noch mit der Internationalen Organisation verbunden ist und zu ihr hält, auf unsere Seite ziehen.“

Trotz dieser Erklärung schlossen sich viele Salutisten der neuen Organisation an, die im April 1896 den offiziellen Namen The Volunteers of America (Die Freiwilligen Amerikas) erhielt. Nach nicht ganz einem Jahr waren mit dieser Organisation bereits 140 Stationen mit 400 Offizieren und fünfzig Stabsoffizieren verbunden. Sie war nach den gleichen militärischen Richtlinien aufgebaut wie die Heilsarmee. Ballington wurde General und diente in dieser Eigenschaft, bis er starb (1940). Danach trat seine Frau und nach ihrem Tod (1948) sein Sohn Charles Brandon Booth an seine Stelle.

Das Hauptquartier der Freiwilligen, das sich in New York befindet, überwacht die Tätigkeit ihrer 204 Kirchen und 28 230 Mitglieder. Nach einer offiziellen Veröffentlichung gilt diese Bewegung als „eine nationale, religiöse und soziale Wohlfahrtsorganisation, die dem Dienst am amerikanischen Volk gewidmet ist und allen Bedürftigen, ohne Rücksicht auf Rasse, Glaube oder Farbe, materielle und geistige Hilfe leistet“.

MILITÄRISCHE ORGANISATION

Wahrscheinlich eines der auffallendsten Merkmale der Heilsarmee ist ihre Ähnlichkeit mit den heutigen Militärorganisationen. In der von der Heilsarmee veröffentlichten Broschüre The Faith of the Salvationist (Der Glaube des Salutisten) wird über den militärischen Aufbau ihrer Organisation folgendes gesagt: „Die Logik hat bei den Versuchen, die zur Bildung der Armee führten, ihre Hände im Spiel gehabt: Wenn eine ‚Heilsarmee‘, dann ein Krieg gegen das Böse, nicht das Wirken einer Mission; wenn ein Krieg, dann ein Kriegsruf [das Organ der Heilsarmee]; wenn eine Armee, die Krieg führt, dann ein General, nicht ein Generalsuperintendant; wenn ein General, dann Offiziere, keine Prediger oder Vorsteher; wenn Offiziere, dann Soldaten, keine Mitglieder; wenn Soldaten, dann Uniformen. So entwickelte sich die Armee mit der ungestümen Schnelligkeit, mit der sich etwas Neues unter den Menschen ausbreitet.“

Heute wird fast jede Handlung oder Tätigkeit der Heilsarmee mit einem militärischen Ausdruck bezeichnet. Statt von einer Versammlung oder Gemeinde, spricht man vom „Korps“. Die Gebetsübung wird als „Knie-Drill“ bezeichnet. Ein neuer „Rekrut“, der „Soldat“ werden will, muß eine Erklärung, die „Kriegsartikel“ genannt wird, unterschreiben, und wenn er stirbt, wird er „zur himmlischen Herrlichkeit befördert“. Wenn ein neues Gebiet in Angriff genommen wird, spricht man vom „Eröffnen des Feuers“, und wird jemand in ein anderes Gebiet beordert, erhält er einen „Abschied“.

Es gibt bei der Heilsarmee zwei Kategorien von Mitgliedern: Soldaten und Offiziere. Wer ein Soldat werden möchte, muß die Kriegsartikel unterschreiben, die die in der Gründungsurkunde des Jahres 1878 niedergelegten elf Glaubenssätze der Heilsarmee enthalten. Er muß geloben, die Grundsätze und das Werk der Armee aktiv zu unterstützen, den Alkohol zu meiden und dessen Genuß zu bekämpfen. Der Soldat bezahlt seine Uniform selbst, und es wird erwartet, daß er sie als ein Bekenntnis seines Glaubens und ein Zeichen seiner Dienstbereitschaft ständig trägt.

Die Offiziere der Heilsarmee stehen den ganzen Tag in ihrem Dienst und sind ordinierte Prediger. Sie müssen die Uniform ständig tragen und erhalten eine wöchentliche Besoldung für ihren Unterhalt im Predigtdienst. Um als Offizier in Frage zu kommen, muß ein Soldat eine gute Schulbildung und mindestens sechs Monate in einem Heilsarmeekorps gedient haben. Dann kann er sich um das Offiziersamt bewerben. Wird er angenommen, so muß er einen zweijährigen Kursus zur Vorbereitung auf den Vollzeitpredigtdienst auf der Kadettenschule der Armee absolvieren. Ein Offizier verläßt die Schule als Leutnant und kann später zum Hauptmann, Major, Oberst usw. befördert werden. Heute gibt es in der ganzen Welt über 26 000 Offiziere der Heilsarmee.

Eine ungewöhnliche Eigenart dieser Organisation ist die Bedeutung, die den Frauen beigemessen wird. Nach der Lehre der Armee „nimmt die Frau die gleiche Stellung ein wie der Mann“. Frauen haben in der Heilsarmee deshalb oft führende Stellungen bekleidet und die Aufsicht über Männer ausgeübt. Evangeline Booth leitete zum Beispiel dreißig Jahre die amerikanische und fünf Jahre die weltweite Organisation der Heilsarmee. In den Vereinigten Staaten gibt es heute mehr weibliche als männliche Offiziere.

Manche mögen die Gleichstellung der Frau als ein edles Ideal preisen, aber sie widerspricht dem biblischen Grundsatz: „Der Christus [ist] das Haupt eines jeden Mannes …, des Weibes Haupt aber [ist] der Mann.“ Der Apostel Paulus zeigte, daß die Frau in der Belehrung der Männer innerhalb der Christenversammlung nicht die Führung übernehmen sollte, wenn er Timotheus schrieb: „Ich erlaube aber einem Weibe nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern still zu sein.“ Da die Heilsarmee den Frauen die gleichen Vorrechte in der Versammlung einräumt wie den Männern, ahmt sie nicht die biblischen Vorbilder nach. Auch ihre militärische Kleidung entspricht nicht dem Beispiel, das uns Jesus oder seine Apostel gegeben haben. Sie ist eher den militärischen Organisationen dieser Welt entlehnt worden. — 1. Kor. 11:3; 1. Tim. 2:12.

IHRE GLAUBENSLEHREN

Der Salutist ist bestrebt, Menschen zu bekehren. „Wir glauben an eine plötzliche Bekehrung und Erlösung ‚durch sein Blut‘ — irgendwo, irgendwann und bei irgendeiner Person“, heißt es in einer Broschüre der Heilsarmee. Selbst das Sozialwerk und die Hilfsarbeit der Heilsarmee bilden einen Teil des Programms, durch das sie ihre Religion ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückt. Doch welche Glaubenslehren vertritt sie? Stützen sie sich auf die Bibel? Die Lehren der Heilsarmee sind im großen und ganzen dieselben wie die der meisten fundamentalistischen protestantischen Kirchen. Der dritte der elf Glaubensartikel, die jeder Bekehrte, der Salutist werden möchte, unterschreiben muß, lautet: „Wir glauben, daß die Gottheit aus drei Personen besteht: aus Vater, Sohn und Heiligem Geist, im Wesen ungeteilt und an Macht und Herrlichkeit einander gleich.“ Im elften Artikel heißt es: „Wir glauben an die Unsterblichkeit der Seele … und die ewige Bestrafung der Bösen.“ In der Broschüre The Faith of the Salvationist wird gesagt: „Der Salutist glaubt an die Hölle. Er gebraucht den Ausdruck ‚ewig verloren‘, wenn er auch nicht in der lebendigen, anschaulichen Sprache über dieses Thema spricht wie seine Vorfahren.“

Lehrt die Bibel jedoch eine Dreieinigkeit, das heißt, daß Gott, Christus und der heilige Geist einander völlig gleich und drei Personen in e i n e m Wesen seien? Weder Jesus noch seine Apostel lehrten diese Ansicht. Jesus bekannte sogar: „Der Vater ist größer als ich.“ Er suchte nie die höhere Stellung seines Vaters an sich zu reißen, um ihm — wie die Dreieinigkeitslehre fälschlich von ihm behauptet — gleich zu sein. Professor E. Washburn Hopkins sagt in seinem Buch Origin and Evolution of Religion (Ursprung und Entwicklung der Religion): „Jesus und Paulus wußten offenbar nichts von einer Trinität. Sie sagen jedenfalls nichts davon.“ Arthur Weigall führt in seinem Werk The Paganism in Our Christianity aus: „Das Wort ‚Trinität‘ erscheint im Neuen Testament nirgends.“ Er fügt noch hinzu: „Dieser Begriff ist ausschließlich heidnischen Ursprungs.“ — Joh. 14:28, Lu; Phil. 2:6.

Ähnlich verhält es sich mit der Lehre, daß die menschliche Seele unsterblich sei und ewig gequält werde. Auch sie bildet schon seit Jahrtausenden einen wesentlichen Bestandteil der heidnischen Religionen, beruht aber nicht auf der Bibel. Benjamin Wilson, ein Kenner des Griechischen, sagt im Anhang seiner Bibelübersetzung, The Emphatic Diaglott, daß in den über 800 Fällen, wo im Urtext das Wort für „Seele“ vorkomme, es nicht ein einziges Mal „in Verbindung mit den Wörtern unsterblich oder Unsterblichkeit, unzerstörbar oder unausrottbar“ erscheine. Wir finden in der Bibel aber oft Aussprüche wie: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben.“ (Hes. 18:4) Die Bibel lehrt auch nicht, daß die Toten ewig gequält werden, sondern sagt: „Die Toten aber wissen gar nichts.“ — Pred. 9:5, 10; Jes. 53:12; Ps. 22:29.

Taufe und Abendmahl gelten bei der Heilsarmee für unnötig zur Errettung der Seele und fehlen daher vollständig. Jesus gebot seinen Nachfolgern jedoch ausdrücklich: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen und tauft sie.“ Nach dem Bericht über die Predigttätigkeit der Apostel in der Apostel­geschichte gehorchten sie diesem Gebot. Jesus wies seine Nachfolger auch an, das Abendmahl zum Gedächtnis an seinen Tod zu feiern, denn er sagte zu seinen Jüngern, als er mit ihnen sein letztes Mahl zu sich nahm: „Dieses tut zu meinem Gedächtnis!“ Die Taufe und das Abendmahl sind für wahre Christen von großer symbolischer Bedeutung und nach Jesu Wort für sie unerläßlich. — Matth. 28:19, NW; Luk. 22:19.

Obwohl die Heilsarmee in den Augen vieler ihrer Unterstützer lediglich eine Wohlfahrtseinrichtung ist, läßt eine nähere Betrachtung doch erkennen, daß sie in erster Linie eine religiöse Bewegung ist, die ihre eigenen Glaubenslehren hat. Und obwohl viele ihrer Offiziere und Soldaten einen vorbildlichen Eifer bekunden, beruht das, was sie den Menschen über Christus und die Hoffnung auf die Zukunft sagen, nicht auf einer genauen Erkenntnis des Wortes Gottes.

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