Himmel und Erde verkünden: ‘Gott lebt!’
Ist ihre Botschaft überzeugend? Widerlegen sie tatsächlich die Behauptung, Gott sei tot?
FÜHRENDE Theologen und Geistliche behaupten heute, Gott sei tot. Einige glauben, er sei tatsächlich gestorben; er existiere nicht mehr. „Der Gott der Bibel hat einst gelebt, dann starb er“, erklärte Thomas J. J. Altizer, Professor der Theologie an einer von der Methodistenkirche unterhaltenen Hochschule in den Vereinigten Staaten.
Andere Theologen sind der Ansicht, Gott sei abwesend, er sehe nichts, er habe das Land verlassen und kümmere sich nicht mehr um den Menschen und die Erde. William Hamilton von der theologischen Fakultät der Colgate-Universität in Rochester erklärte: „Wir sprechen nicht von der Abwesenheit des Erlebnisses Gottes, sondern von dem Erlebnis der Abwesenheit Gottes.“
Obwohl diese „Gott-ist-tot“-Ansichten als umwälzend betrachtet werden und schon zu vielen Erörterungen und Auseinandersetzungen geführt haben, sind sie keineswegs neu. Vor über 2500 Jahren, kurz bevor das Königreich Juda von den Babyloniern gestürzt wurde, sagten manche Leute praktisch das gleiche. Die Bibel bringt die „Gott-ist-tot“-Philosophie dieser Leute eng mit der von ihnen verübten Schlechtigkeit und Bosheit in Verbindung: „Die Schuld des Hauses Israel und Juda ist über die Maßen groß, und das Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voll Beugung des Rechts; denn sie sagen: Jehova hat das Land verlassen und Jehova sieht uns nicht!“ — Hes. 9:9.
Jahre danach, als Rom noch auf dem Höhepunkt seiner Macht stand, herrschten unter der Bevölkerung dieser unmoralischen und verderbten Stadt ähnliche Ansichten und Meinungen vor. Der christliche Apostel Paulus sah sich daher veranlaßt, die abscheuliche Sittenlosigkeit und andere von diesen Menschen verübte ungerechte Handlungen zu verurteilen. In diesem Zusammenhang argumentierte er auch gegen ihre „Gott-ist-tot“-Philosophie mit den Worten: „Denn seine [Gottes] unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, weil sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.“ — Röm. 1:20-32.
WAS DIE HIMMEL VERKÜNDEN
Hat die Bibel recht? Verkünden „die gemachten Dinge“, zum Beispiel der Himmel mit seinen Milliarden funkelnden Sternen, daß Gott lebt? Der Psalmist sagte schon vor langer Zeit anerkennend: „Die Himmel erzählen [verkünden, NW] die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde davon.“ — Ps. 19:1, 2.
Skeptiker mögen jedoch einwenden, der Psalmist David sei kein erfahrener Wissenschaftler und daher nicht in der Lage gewesen, die Zeugnisse des Himmels richtig zu deuten. Sir Isaac Newton, einer der größten Wissenschaftler, pflichtete dem Psalmisten jedoch bei mit den Worten: „Dieses wunderbare System der Sonne, der Planeten und Kometen konnte nur gemäß dem Vorhaben und kraft der unumschränkten Macht eines weisen und mächtigen Wesens entstanden sein.“
Heute gibt es eine Menge erfahrene Wissenschaftler, die weit mehr wissen über den Himmel; aber auch sie staunen über die Ordnung und über die Genauigkeit, mit der sich die Gestirne bewegen. Cecil Boyce Hamann, ein hervorragender Wissenschaftler und Mitglied des kernphysikalischen Forschungsinstituts in Oak Ridge, sagte:
„Wenn wir unsere Augen zum Himmel emporheben und die Sterne betrachten, die geordnet ihre Bahn ziehen, können wir nur staunen. Seit Jahrhunderten folgen sie Nacht für Nacht, Monat für Monat und Jahr für Jahr ihrem Lauf durch den Weltraum. Sie kehren mit einer solchen Regelmäßigkeit auf ihren Bahnen wieder, daß Finsternisse Jahrhunderte im voraus angekündigt werden können ... Würde sich der Mensch beim Durchqueren des Weltmeeres und auf den nicht gekennzeichneten Pfaden am Himmel nach ihnen richten, wenn sie keinen Gesetzen unterworfen wären?“
Marlin Books Kreider, Mitglied der Gesellschaft amerikanischer Biologen, kam aufgrund seiner Überlegungen, die er über das Zeugnis des Himmels anstellte, zu folgendem vernünftigen Schluß:
„Es gibt Zeugnisse für die Existenz Gottes, die ebenso unwiderlegbar sind wie die Zeugnisse, die auf wissenschaftlichen Gebieten oft als Beweis anerkannt werden ... Das bedeutendste Zeugnis finden wir in der Kosmologie, dem Vorhandensein eines Universums, das von genau gesteuerten Naturkräften und von einer Ordnung beherrscht wird, die einen Gestalter oder Organisator erkennen lassen. Es geschieht alles mit einer solchen Genauigkeit, daß die Bahn der Planeten, und in jüngster Zeit auch die Bahn der künstlichen Satelliten, genau vorhergesagt werden kann ... Eine solche Ordnung kommt, wie die Erfahrung im allgemeinen zeigt, nur durch das Wirken eines systematisch arbeitenden Geistes zustande. Das Fehlen einer planmäßig wirkenden oder steuernden Kraft erzeugt Chaos, nicht Ordnung.“
Einige führende Verfechter der „Gott-ist-tot“-Theorie behaupten jedoch, das beweise lediglich, daß der „Gott der Bibel einst lebte“; er hat die Himmel erschaffen, „dann aber starb er“. Sie behaupten, die Himmel verkündeten bloß, daß Gott einst gelebt habe. Stützt sich diese Schlußfolgerung aber auf vernünftige Überlegungen?
DIE HIMMEL VERKÜNDEN, DASS GOTT IMMER NOCH LEBT
Denke einen Augenblick darüber nach, was das bedeutet. Gott, der die Milliarden von Galaxien mit ihren unzähligen Sternen erschaffen und so geordnet hat, daß sie auf den Bruchteil einer Sekunde genau ihre Bahn ziehen und der Mensch sogar seine Zeitmesser danach richten kann, soll gestorben sein. Ist es vernünftig, anzunehmen, daß jemand, der so mächtig ist, sterben kann? Was denkst du?
Ohne Zweifel mußt du dem Propheten der alten Zeit recht geben, der unter göttlicher Inspiration erklärte: „Bist Du nicht, Herr, von alten Zeiten her mein heiliger Gott, der niemals stirbt?“ (Hab. 1:12, RSt; Kautzsch; NW) Jawohl, Gott kann nicht sterben! Er ist unsterblich, der „König der Ewigkeit“. (1. Tim. 1:17) Der Psalmist Moses rief aus: „Ehe geboren waren die Berge, und du die Erde und den Erdkreis erschaffen hattest — ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott.“ (Ps. 90:2) Es ist einfach unvernünftig und auch schriftwidrig, zu glauben, der Gott, der das wunderbare Universum erschaffen hat, sei in der jüngsten Vergangenheit irgendwann gestorben!
Das Gesetz und die Ordnung, die die Himmelskörper heute noch beherrschen, bezeugen, daß Gott immer noch existiert, denn wo Gesetze in Kraft sind und vollzogen werden, da muß auch ein Herrscher oder eine Regierung im Amt sein. Denken wir zum Beispiel an die Verkehrsordnung, die die Bewegung der Fahrzeuge in den Straßen einer Stadt regelt. Was beweist ihr Vorhandensein? Es beweist, daß eine Obrigkeit da ist, die diese Ordnung aufgestellt hat und dafür sorgt, daß sie aufrechterhalten oder beachtet wird!
Sorgt denn Gott, der die Gesetze geschaffen hat, die die Bewegungen der Himmelskörper regeln, heute noch für die Aufrechterhaltung und die Beachtung dieser Gesetze? Jawohl! Jedesmal, wenn eine Rakete in den Weltraum geschossen wird, rechnen die Raumforscher damit, daß diese Gesetze genauso wirken, wie es ihr Schöpfer festgelegt hat. Wenn eine Rakete von ihrem Kurs abweicht, dann ist es stets menschlichem Versagen zuzuschreiben, nie einem Versagen der das Universum beherrschenden Gesetze. Die Himmel verkünden in der Tat, daß ‘Gott lebt’.
WAS DIE IRDISCHEN DINGE VERKÜNDEN
Wie ist es aber mit den Dingen auf der Erde? Verkünden auch sie, daß Gott lebt? Lassen sie erkennen, daß er sich um die Menschheit kümmert und an ihrem Wohlergehen interessiert ist? Ganz gewiß! Der christliche Apostel Paulus fühlte sich gedrängt auszurufen: „Gott ..., der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist, gemacht hat ... [hat sich] nicht ohne Zeugnis gelassen ..., indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und eure Herzen mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte.“ (Apg. 14:15-17) Auch Jesus Christus sagte, Gott lasse „seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und über Gerechte und Ungerechte regnen“. — Matth. 5:45.
Die Tatsache, daß uns Gott Sonnenschein, Regen, köstliche Nahrung, ja „Leben und Odem und alle Dinge“ gibt, bestätigt, daß er lebt. (Apg. 17:25) Täglich gibt er uns das, was wir an Nahrung benötigen und was uns fröhlich macht. Er ist nicht abwesend, hat sich von der Erde oder dem Menschen nicht abgewandt; es fehlt nicht an Zeugnissen, die bestätigen, daß er ein lebendiger Gott ist.
Denken wir nur daran, auf welch wunderbare Weise er seine Geschöpfe auf der Erde ernährt und am Leben erhält. Unsere Nahrung ist das Ergebnis seines wunderbaren Nahrungserzeugungsvorgangs, den der Mensch Photosynthese nennt. Obwohl dieser grundlegende Vorgang so einfach ist, staunen die meisten Gelehrten darüber. Grünpflanzen verbinden Energie des Sonnenlichts mit Wasser und Kohlendioxyd und erzeugen auf diese wunderbare Weise Nahrung. Erstaunliche, für den Menschen nicht wahrnehmbare und unerklärliche Gesetze beherrschen diesen Vorgang. Die Zeitschrift Science News Letter vom 6. April 1957 beschreibt die einzelnen Phasen dieses Vorgangs folgendermaßen:
„Das Kohlendioxyd der Luft dringt durch winzige Öffnungen in ein Blatt oder einen anderen grünen Teil einer Pflanze ein. In der Pflanze löst es sich im Wasser, das sich zwischen den Zellwänden der Pflanze befindet, auf. Die Lösung dringt jetzt leicht durch die Zellwände hindurch und gelangt zu kleinen Körpern innerhalb der Zellen, die Chlorophyll enthalten, den Stoff, der den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht.
Hier vollbringen die ‚Gottheiten‘ ihr Wunder. Das Sonnenlicht liefert die Energie für die große chemische Veränderung, und das Chlorophyll dient als ‚Schaltbrett‘, das die Reaktion regelt. Unter dem Einfluß des Sonnenlichts und des Chlorophylls verbindet sich das Kohlendioxyd mit dem Wasser, um die Grundlage jeder Nahrung zu erzeugen, einen einfachen Zucker. All die zahlreichen Fette, Eiweiße und Kohlehydrate, die Pflanzen und Tiere brauchen, müssen später aus diesem Zucker erzeugt werden.“
Wie unglaublich! Auf welch einfache, aber wunderbare und ausgezeichnete Art und Weise Gott doch für uns sorgt! Denken wir auch daran, daß bei diesem wunderbaren Nahrungserzeugungsvorgang in den Pflanzen Sauerstoff erzeugt und an die Luft abgegeben wird. Mensch und Tier atmen diesen Sauerstoff ein (sie benötigen ihn, um zu ‘leben, sich zu bewegen und um zu existieren’) und geben dann Kohlendioxyd ab, einen der wichtigsten Stoffe, den die Pflanzen für die Nahrungserzeugung gebrauchen. Welch wunderbarer Kreislauf, in dem Pflanzen und Tiere zusammenwirken! — Apg. 17:28.
Gott bewirkt zum Nutzen der Menschen noch viele andere wunderbare Vorgänge zur Erhaltung des Lebens. Denken wir zum Beispiel auch an den Stickstoffkreislauf.
Stickstoff ist etwas, was Pflanzen und Tiere zum Leben benötigen. Stickstoff ist ein Gas, das ungefähr 78 Prozent der Luft ausmacht, die wir einatmen, das unser Körper aber, im Gegensatz zum Sauerstoff, nicht assimilieren kann. Beim Stickstoffkreislauf gelangt Stickstoff jedoch durch Gewitter und gewisse Bakterien in Form von Nitraten, die von Pflanzen absorbiert werden können, in den Boden. Wir nehmen den nötigen Stickstoff auf, indem wir pflanzliche Nahrung zu uns nehmen oder Fleisch von Tieren essen, die sich von Pflanzen ernährt haben. Sterben Pflanzen und Tiere, so wird beim Zersetzungsvorgang Stickstoff an die Luft abgegeben, wodurch sich der Kreislauf schließt.
GOTT LEBT!
Was beweist diese erstaunliche Ordnung und Harmonie, die wir überall um uns herum sehen? Merlin Grant Smith, ein bekannter Mathematiker und Universitätsprofessor, wies auf die Wunder der Schöpfung hin, die selbst Skeptiker verblüffen, und bemerkte dann:
„Alles in der Natur untersteht bestimmten Gesetzen. Es werden ständig neue Gesetze entdeckt ... Sollen wir der Theorie, daß diese Gesetze materiellen Ursprungs seien, glauben? Ihre Vielzahl, ihre Harmonie und ihr Aufbau sprechen dagegen. Diese Gesetze sind höheren Ursprungs als das Universum, in dem sie wirken. Mein gesunder Menschenverstand gibt mir die einzig einleuchtende Antwort, und die lautet: Diese Gesetze verlangen, daß wir an einen Gesetzgeber glauben, den ich wiederum Gott nenne.“
Viele Verfechter der „Gott-ist-tot“-Theorie geben zu, daß Gott diese Gesetze geschaffen hat, behaupten aber entweder, er existiere jetzt nicht mehr, oder, er kümmere sich nicht mehr um die Menschheit. Ist das aber möglich? Angenommen, er ist tot, welche Kraft oder Macht sorgt dann dafür, daß die komplizierten Gesetze eingehalten werden und sich die erstaunlichen Nahrungserzeugungsvorgänge abwickeln? Damit diese Gesetze beständig wirken und sich diese Vorgänge ununterbrochen abwickeln, muß logischerweise jemand da sein, der das alles verursacht.
Obwohl man heute gern behauptet, Gott sei tot, sprechen die Tatsachen doch dafür, daß die Bibel recht hat, wenn sie von Gott sagt, er lebe, er sei der „König der Ewigkeit“, sterbe nicht, ja sei „von Ewigkeit zu Ewigkeit“. — 1. Tim. 1:17; Hab. 1:12; Ps. 90:2.
WARUM DIESER UNGLAUBE?
Worauf ist denn die törichte Behauptung, Gott sei tot, zurückzuführen? Ohne Zweifel auf verschiedene Ursachen, unter anderem aber besonders darauf, daß sich diese Leute den Gesetzen Gottes nicht unterordnen möchten. Sie möchten frei sein, um ihre selbstsüchtigen Ziele unabhängig, ohne durch Gottes Gesetze eingeschränkt zu sein, zu verfolgen. Wie die auf Bosheit und Schlechtigkeit bedachten Menschen der alten Zeit, so sagen auch sie, Gott habe das Land verlassen, er sehe sie nicht, ja er sei tot. (Hes. 9:9) Durch diese Einstellung beweisen sie jedoch, daß sie Toren sind. „Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott!“ — Ps. 14:1.
Der Unglaube dieser Leute ist auch darauf zurückzuführen, daß sie in ihrem Stolz gewöhnlich glauben, Gott müsse so handeln, wie es ihnen gefällt. Tut er es nicht, so kritisieren sie Gott, sprechen abfällig von ihm und ziehen sogar sein Dasein in Frage. Sie sind nicht bereit, geduldig zu lernen, wie und wann Gott zu der von ihm bestimmten Zeit und auf seine Weise die bestehenden Mißstände beseitigen wird. Ihr Unglaube und ihr Mangel an Bibelkenntnis beweisen, daß sie das Gegenstück der religiösen Führer sind, zu denen Jesus Christus sagte: „Ihr kennt weder die Schriften noch die Macht Gottes.“ — Matth. 22:29.
Mögen noch so viele Menschen das Zeugnis der Bibel und die in der materiellen Schöpfung zum Ausdruck kommende Macht und Herrlichkeit Gottes außer acht lassen, so ist es doch eine Tatsache, daß ER LEBT. Himmel und Erde verkünden in der Tat: ‘Gott lebt!’