Sucht gute Gesellschaft, und behaltet nützliche Gewohnheiten bei
WAS sind „nützliche Gewohnheiten“? Mit „nützlichen Gewohnheiten“ meinen wir nicht nur feine Manieren oder gepflegte Sitten, sondern nützliche, praktische Gewohnheiten, die uns helfen, ein sittenreines Leben zu führen und im Glauben stark zu bleiben, Gewohnheiten, die Jehova Gott ehren und unsere Mitmenschen auferbauen.
Das tägliche Lesen des Wortes Gottes und das regelmäßige Gebet sind nützliche Gewohnheiten. Pünktlich und regelmäßig zu den fünf wöchentlichen Zusammenkünften der Christenversammlung zu erscheinen und von Haus zu Haus und bei jeder anderen Gelegenheit von Gott und seinem Vorhaben Zeugnis abzulegen sind bestimmt ebenfalls nützliche Gewohnheiten. Weitere nützliche Gewohnheiten sind die liebevolle Rücksichtnahme in der Ehe und der respektvolle Gehorsam der Kinder ihren Eltern gegenüber. — Luk. 6:31.
Wenn wir uns diese nützlichen Gewohnheiten aneignen möchten, müssen wir uns anstrengen, denn man nimmt sie nicht unwillkürlich an. Haben wir sie einmal angenommen, so sollten wir sie auch beibehalten. Doch was hilft uns, sie beizubehalten? Gute Gesellschaft. Was könnte sie verderben? Schlechte Gesellschaft.
Es ist tatsächlich so, wie Gottes Wort warnend sagt: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“a (1. Kor. 15:33) Die alten Israeliten achteten mit der Zeit nicht mehr sorgfältig genug auf ihren Umgang. Was geschah mit ihnen? „Sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre [heidnischen] Werke; und sie dienten ihren Götzen, und sie wurden ihnen zum Fallstrick.“ Ja, der Umgang mit Weltmenschen verdirbt mit der Zeit unsere nützlichen Gewohnheiten. — Ps. 106:35, 36; 2. Tim. 3:1-5.
Christen sollten daher streng darauf achten, ihre Verbindungen und ihren Umgang mit Weltmenschen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Solange wir in der Welt sind, können wir es nicht vollständig vermeiden, mit Weltmenschen in Berührung zu kommen, sei es in der Schule, sei es am Arbeitsplatz. Wir können aber jeden freiwilligen Umgang mit Weltmenschen meiden. Sie können uns auf Abwege führen, von denen wir vielleicht nie mehr zurückfinden.
Wie weise ist doch daher der den Dienern Gottes gegebene Rat, ihren Umgang auf gute Gesellschaft zu beschränken! Darum wurde den Israeliten geboten, sich regelmäßig zu versammeln; sie sollten bei diesen Gelegenheiten nicht nur unterwiesen, sondern dadurch auch vor schlechter Gesellschaft bewahrt werden. (5. Mose 31:12) Durch seine Worte: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte“, ermunterte Jesus seine Nachfolger, gute Gesellschaft zu suchen. (Matth. 18:20) Wir kennen bestimmt auch alle Pauli Rat in Hebräer 10:23-25 über die Notwendigkeit unseres Zusammenkommens.
Ohne Zweifel sind wir im Kreise unserer christlichen Brüder in einer Gesellschaft, die uns hilft, unsere nützlichen Gewohnheiten beizubehalten. Denken wir an Entspannung? Welche Freude ist es doch, einige unserer Brüder einzuladen und mit ihnen einen gemütlichen Abend, verbunden mit interessantem, biblischem Rätselraten, zu verbringen oder mit einigen christlichen Familien einen eintägigen Ausflug zu machen, wie das viele Missionargruppen in ihren Gebieten tun!
Doch besonders im Königreichssaal finden wir die gute Gesellschaft, die uns hilft, unsere nützlichen Gewohnheiten beizubehalten. Dasselbe kann auch von den größeren Zusammenkünften, von unseren Kreis- und Bezirksversammlungen, gesagt werden. Auf allen diesen Zusammenkünften werden wir nicht nur durch das, was von der Bühne aus gesagt wird, ermuntert, nützliche Gewohnheiten zu entwickeln und beizubehalten, sondern auch durch das Zusammensein mit unseren Brüdern, die diese Gewohnheiten im täglichen Leben ebenfalls pflegen.
Obwohl diese Gelegenheiten, in guter Gesellschaft zu sein, so wertvoll sind, um unsere nützlichen Gewohnheiten beizubehalten, scheinen nicht alle Zeugen Jehovas ihren Wert erkannt zu haben. Nur 75 Prozent derjenigen, die sich am Predigtwerk beteiligen, besuchen die Zusammenkünfte der Versammlung. Einige sind natürlich durch Krankheit verhindert. Wie kommt es aber, daß in einigen Ländern der Besuch 100prozentig oder noch höher ist? Vielleicht ist dort die Ablenkung durch materielle Dinge geringer und das Reisen nicht so leicht möglich. In diesen Ländern sind auch alle zugegen, die in physischer und geistiger Hinsicht alt genug sind, um zu hören und zu lernen, die aber noch nicht begonnen haben, als tätige Gefährten der Zeugen Jehovas von Haus zu Haus zu gehen. Deshalb sind in diesen Ländern mehr als 100 Prozent bei den Zusammenkünften anwesend. Könnte das auch in deiner Heimatversammlung der Fall sein? Bist du selbst regelmäßig anwesend? Könntest du anderen helfen, regelmäßig zugegen zu sein?
Wir haben tatsächlich viele Möglichkeiten, gute Gesellschaft zu suchen, Gesellschaft, die uns hilft, nützliche Gewohnheiten beizubehalten!
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Der Wachtturm vom 1. Mai 1966.