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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
w68 1. 7. S. 400-405

Laß deinen Glauben fortwährend wachsen

„Wir sind verpflichtet, Gott für euch allezeit Dank zu sagen, Brüder, da es sich ziemt, denn euer Glaube wächst überaus, und die Liebe eines jeden und euer aller zueinander nimmt zu.“ — 2. Thess. 1:3.

1. Welcher biblische Bericht zeigt uns, daß wir unseren Glauben prüfen müssen?

ZEHN Jahre nachdem Paulus an die Thessalonicher geschrieben hatte, schrieb er an die Versammlung in Kolossä (um 60 bis 61 u. Z.). Es waren nur noch zehn Jahre bis zur Zerstörung Jerusalems. Es war eine ernste Zeit, eine Zeit, in der es galt, streng auf seinen Glauben an Gott zu achten. In seinem Brief an die Kolosser (4:14) erwähnt Paulus Demas als einen Mitdiener, der der Versammlung in Kolossä Grüße sende. Nicht ganz fünf Jahre später schreibt Paulus jedoch in seinem Brief an Timotheus: „Demas hat mich verlassen, weil er das gegenwärtige System der Dinge geliebt hat, und er ist nach Thessalonich gegangen.“ (2. Tim. 4:10) Demas war nicht der erste, denn Paulus schreibt: „Das weißt du, daß sich in dem Bezirk Asien alle von mir abgewandt haben.“ (2. Tim. 1:15) Warum? Was veranlaßte sie, sich abzuwenden? Wie kam es, daß ihr Glaube wirkungslos wurde? Jesus Christus sprach von der Zukunft, von unserer Zeit, als von einer Zeit, in der „die Liebe der meisten erkalten“ werde. (Matth. 24:12) Auch in 1. Timotheus 4:1 heißt es: „In späteren Zeitperioden [werden] einige vom Glauben abfallen ..., indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämonen achtgeben.“

2. (a) Warum werden manche gleichgültig und hören auf, Gott zu dienen? (b) Woraus erwächst Glaube?

2 Was veranlaßt jemand, Gott nicht mehr zu dienen, nachdem er durch ein Studium oder aufgrund dessen, was er gehört hat, die Bibel geprüft und sich selbst davon überzeugt hat, daß es einen Gott gibt, daß dieser Gott zuverlässig und daß sein Wort wahr ist? Manche bezeichnen den Materialismus als einen Magneten, der die Menschen anzieht. Man kann jedoch die vielen Bequemlichkeiten des Lebens genießen und dennoch ein Christ sein. Andere sagen, die Freude am Vergnügen schwäche den Glauben, aber Christen sollten glückliche Menschen sein, und sie können miteinander auferbauende fröhliche Stunden verbringen. Wieder andere behaupten, Furcht veranlasse manche, den Dienst Gottes aufzugeben. Oberflächlich betrachtet, mögen es diese oder jene Genüsse sein, die sie bewogen haben, nicht mehr mitzumachen; wir wollen aber die Sache etwas näher betrachten. Der Glaube beruht auf einer festen Grundlage, auf Gottes Wort: „Somit folgt der Glaube auf das Gehörte. Das Gehörte aber kommt durch das Wort über Christus.“ (Röm. 10:17) Es verhält sich damit wie mit dem Gesundbleiben: Man muß nahrhafte, stärkende Kost zu sich nehmen. Hört man zu essen auf, so schwinden Kräfte und Vitalität allmählich. Durch den geschwächten Körperzustand wird Krankheiten Tür und Tor geöffnet, aber die eigentliche Ursache ist Unterernährung. Wer sich nicht genügend von Gottes Wort nährt, schwächt seinen Glauben, ja er verliert ihn bald ganz und wird das Opfer aller möglichen Feinde. Die Nahrungsversorgung muß also genau geprüft werden. Paulus sagte, Timotheus sei „ein vortrefflicher Diener Christi Jesu ..., genährt mit den Worten des Glaubens und der vortrefflichen Lehre, welcher ... [er] genau gefolgt“ sei. (1. Tim. 4:6) Als Paulus den Hebräern über die Notwendigkeit, den Glauben zu stärken, schrieb, erwähnte er, daß einige „am Gehör stumpf geworden“ seien. (Hebr. 5:11) Sie hatten sich somit von der Nahrungszufuhr abgeschnitten. Nach Kapitel 2, Vers 1, ermahnte er sie mit den Worten: „Darum ist es für uns notwendig, daß wir den Dingen, die wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir niemals abgleiten.“

3. Veranschauliche den Nutzen des persönlichen Studiums.

3 Ein systematisches Ernährungsprogramm ist für einen Christen daher sehr wichtig, und zwar sollte er sich nicht nur einem persönlichen Studium widmen, sondern er sollte auch mit anderen in den Zusammenkünften der Versammlung studieren. Durch ein solches Studium erlangt er Gottes Anerkennung. (2. Tim. 2:15) In Sprüche 4:7 lesen wir folgende Worte eines Weisen: „Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand.“ Mit dem Studieren verhält es sich wie mit dem Reisen. Du magst zwar jemandem aufmerksam zuhören, der über seine Reisen berichtet, aber es ist doch nicht dasselbe, wie wenn du selbst dabeigewesen wärst und alles miterlebt hättest. Die Beschreibung einer köstlichen Speise läßt sich niemals mit dem Genuß der Speise selbst vergleichen.

4. (a) Nenne einiges, was den Glauben am Wachsen hindern kann. (b) Was haben Jehovas Zeugen damit zu tun?

4 Bei vielen mag der Glaube nicht genügend entwickelt sein, um aus ihnen vortreffliche Diener Gottes zu machen. Vielleicht war der Lehrer, der mit dem einen oder anderen studierte, nur darauf bedacht, möglichst schnell eine Publikation durchzunehmen, so daß der Betreffende vielleicht nicht genügend Gelegenheit hatte, die Bibel zu erforschen, um Irrtümer oder eine verkehrte Handlungsweise aufzugeben und sich statt dessen wertvolle biblische Wahrheiten und Eigenschaften zu erwerben. Wurde er zum Predigtdienst gedrängt, bevor er den Wunsch entwickelt hatte, die gute Botschaft zu predigen? Ein weiteres großes Hindernis, das es zu überwinden gilt, kann mit dem Weg durch eine einsame Kluft verglichen werden. Wenn sich jemand bewußt wird, daß er Babylon die Große verlassen muß (Offb. 18:4), erkennt er auch, daß er Freunde und Bekannte, mit denen er vielleicht zeit seines Lebens verbunden war, aufgeben muß. Wird er unter Jehovas Volk bald neue Freunde finden? Werden sie Verständnis und Geduld haben und keine zu großen Fortschritte von ihm erwarten? Werden sie ihm helfen, oder werden sie abseits stehen und sagen: „Wir wollen erst einmal sehen, ob er es schafft!“? Ihre Hilfsbereitschaft, ihre Beweise liebevoller, aufrichtiger Anteilnahme, ja ihre Geduld, mit der sie ihm helfen, den hohen göttlichen Maßstäben zu entsprechen, ohne bei allem, was er unternimmt, zu sagen: „Tu das nicht“, oder: „Tu jenes nicht“ — all das ist notwendig, um eine herzliche Atmosphäre zu schaffen, in der der Glaube wachsen kann; aber es dauert seine Zeit.

DEN GLAUBEN STÄRKEN

5. Wie sollten Familien und verantwortliche Diener in der Versammlung zum Familienstudienprogramm eingestellt sein?

5 Alle, die an diesem glaubensstärkenden Werk beteiligt sind, müssen erkennen, daß man, um seinen Glauben zu stärken, zuhören muß. Jeder Diener Gottes muß den Wert der geistigen Speise, die durch ein systematisches Ernährungsprogramm aufgenommen wird, erkennen und darf die Gelegenheiten, diese Speise zu sich zu nehmen, nicht versäumen, um alle möglichen anderen Dinge zu tun. Das muß eine Familie im Sinn behalten, damit das Familienstudienprogramm durchgeführt werden kann. Daran sollten auch die Aufseher denken, ganz gleich, welches Dienstamt sie in der Schulungsorganisation innehaben; sie sollten einen Vater nicht daran hindern, seiner Verpflichtung, die er nach der Bibel in Verbindung mit dem Ernährungsprogramm zur Stärkung des Glaubens seiner Familie hat, nachzukommen, indem sie ihn mit einer anderen Aufgabe betrauen. Das kann vermieden werden, wenn diejenigen, die die Dienstzuteilungen vornehmen, berücksichtigen, wieviel Zeit erforderlich ist. Solche Zuteilungen in Gottes Organisation sind Dienstvorrechte; wenn aber die Zeit bemessen ist, können solche Vorrechte zu einer Belastung werden und das Familienhaupt daran hindern, das geistige Ernährungsprogramm der Familie durchzuführen. Die gebührende Achtung vor diesen unerläßlichen geistigen Mahlzeiten sollte den Aufseher veranlassen, mit seinem Bruder zuerst über die Sache zu sprechen. — Spr. 15:22.

6, 7. (a) Was sollte man im Hinblick auf die vielen Ratschläge, die man bekommt, tun, um sicherzugehen? (b) Wie vermeiden es reife Personen, das Wachstum des Glaubens bei anderen zu hindern?

6 Ein weiterer Punkt ist, wie man Rat erteilen und Rat annehmen sollte. Wenn man weiß, wie man Jehova dienen sollte, hat man viele Vorteile. Rat erteilen kann jeder, und gewöhnlich ist auch jeder schnell dazu bereit. Ein Rat mag aber noch so aufrichtig gemeint sein, so entspricht er doch gewöhnlich den Sympathien und Antipathien des Betreffenden. Die Menschen müssen im Leben viele Entscheidungen treffen, und sie richten sich dabei genauso nach ihren Sympathien und Antipathien wie beim Erteilen von Rat. Wenn du weißt, was recht ist, und es tust, findest du Zufriedenheit im Dienste Jehovas, Jehova segnet dich, und das ist das Wichtigste, wonach du streben kannst. Wir haben keinen Grund, dogmatisch oder überheblich zu werden, nur weil wir die Wahrheit kennen und alle zu derselben Organisation gehören. Wir können im Rahmen dessen, was mäßig ist, vieles tun. (Tit. 2:2; 1. Tim. 3:2, 11) Niemand sollte allzu kritisch sein. Warum sich über Mode, Kleiderfarben, Wohnungseinrichtungen, Ernährungsweisen, Vergnügungen, Arbeitsplätze und andere Dinge aufregen, solange keine biblischen Grundsätze verletzt werden? Ist Verschiedenheit verkehrt? Vielleicht denkst du, alle müßten so sein wie du. Betrachte doch die Farbenpracht und die unendliche Vielfalt der Schöpfung um dich herum. Ist es nicht interessant und erfrischend, sie zu sehen? Jemand mag denken, dieser oder jener könnte sich noch verbessern; vieles ist jedoch Privatsache, zum Beispiel die Art der Arbeit, die jemand verrichtet, seine Wohnung, die Erziehung der Kinder und seine Freundschaften. Wenn wir uns über solche Dinge aufregen und anderen zum Ärgernis werden, weil wir uns ständig in ihre Angelegenheiten mischen, könnten wir störend auf ihr Leben einwirken und sie bei ihrem Bemühen, einen starken Glauben zu entwickeln, hindern. Paulus betont nachdrücklich, daß wir das Wichtigste, das Königreich, an die erste Stelle setzen sollten. — Röm. 14:17-23.

7 Wenn wir herausfinden, was recht ist, und uns dann nicht scheuen, es zu tun, oder wenn wir bei der Wahrheit bleiben, werden wir dadurch manches Hindernis für den Glauben umgehen können. In Zeiten der Unentschiedenheit oder Unschlüssigkeit steigen Zweifel auf, man wird unsicher und hat für jede Art Hinweise ein offenes Ohr. Sei indes weise, und ziehe bei deinen Überlegungen Nutzen aus dem vernünftigen Rat der Bibel. — Phil. 4:5.

8. Zeige, welcher Unterschied zwischen dem Geben von Richtlinien und dem Darreichen von geistiger Speise besteht und welche Ergebnisse dadurch erzielt werden.

8 Wer anderen helfen möchte, den Glauben zu stärken, muß ihnen Speise darreichen, keine Richtlinien geben. Die reifen Brüder in der Versammlung, die ihren Brüdern helfen möchten, können eher glaubensstärkend wirken, wenn sie geistige Speise darreichen, als wenn sie „Hinweisschilder“ aufstellen. Es stimmt zwar, daß Schwächere die Zusammenkünfte besuchen sollten, und wenn sie in einer bestimmten Woche dringend aufgefordert werden, die Zusammenkünfte zu besuchen, tun sie es vielleicht in dieser Woche. Wie steht es aber mit den übrigen Wochen? Geistige Speise gibt Kraft, und je mehr geistige Speise man einem hungrigen „Schaf“ darreicht, desto schneller wird es aus innerem Antrieb begierig sein, zu den Zusammenkünften zu kommen, um mehr Speise zu sich zu nehmen. Reife Diener Gottes bereiten Predigten vor, um den Menschen, bei denen sie im Predigtdienst von Haus zu Haus vorsprechen, geistige Speise zu vermitteln. Warum also nicht auch eine Predigt vorbereiten, wenn wir einem Bruder helfen möchten? Eine solche Predigt muß allerdings anpassungsfähig sein, aber bestimmt wird ein gut dargelegter Gedanke aus dem Worte Gottes den bereits vorhandenen Glauben fördern. Man braucht dabei auch nicht darauf abzuzielen, die Fehler des Bruders zu beleuchten oder ihn im grellen Lichte des Wortes Gottes als schwach erscheinen zu lassen.

9. Welche Methode wandte Jesus an, um den Glauben anderer zu stärken?

9 Worüber sprach doch Jesus zu den Jüngern, mit denen er sich auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus unterhielt, was sie veranlaßte zu sagen: „Brannten nicht unsere Herzen, als er auf dem Wege zu uns redete ...?“? (Luk. 24:32) Der Bericht über diese Begebenheit gibt selbst die Antwort: „Und ausgehend von Moses und allen Propheten legte er [Jesus] ihnen in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen.“ (Luk. 24:27) Zu den Schrifttexten, die Jesus ihnen erklärte, mögen folgende gehört haben: 5. Mose 18:15; 4. Mose 21:9; 1. Mose 49:10; 22:18; 3:15; Jesaja 7:14; 9:6; Jeremia 23:5; Hesekiel 34:23; 37:25; Daniel 9:24; Maleachi 3:1. Philippus sagte zu Nathanael: „Wir haben den gefunden, von dem Moses in dem Gesetz und die Propheten schrieben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth.“ — Joh. 1:45.

10. Mit was für Menschen hatte Jesus zu tun, und was hat dies mit der Stärkung des Glaubens anderer zu tun?

10 Das beste Beispiel dafür, wie man andere im Glauben stärken kann, ist Christus Jesus; wir müssen daher so handeln, wie er handelte, so lehren, wie er lehrte, und mit den Menschen so umgehen, wie er mit ihnen umging. Überlege einmal, was für Menschen Jesus beistand: hilflosen Gelähmten (Matth. 9:2), tastenden Blinden (Matth. 9:27), verzweifelten Stummen (Matth. 9:32), gefürchteten Aussätzigen (Matth. 8:2), brutalen von Dämonen Besessenen (Matth. 8:28), verachteten Steuereinnehmern (Luk. 5:30) und verrufenen Frauen (Luk. 7:37-50). Jesus sprach Tag für Tag mit solchen Menschen, während ihn die feindseligen, haßerfüllten religiösen Führer scharf beobachteten. (Matth. 22:15; 27:1; 26:3, 4) Er wurde dafür bekannt, daß er sich mit solchen sündigen Menschen abgab (Matth. 8:16, 17), und er erfüllte dadurch sogar die Prophezeiung, die in Jesaja 53:3, 4 aufgezeichnet ist. Jesu Handlungsweise wirkte stets auferbauend; er war aber geduldig und hatte für andere Verständnis.

11. Wie half Jesus seinen Jüngern an jenem Passahabend, im Glauben zu wachsen, und was können wir aus der Art und Weise, wie Jesus den Glauben stärkte, lernen?

11 Der Glaube kam auch zur Sprache, als Jesus am Abend des letzten Passahs mit den Aposteln zusammen war. Er sagte zu ihnen: „Euer Herz werde nicht beunruhigt. Bekundet Glauben an Gott, bekundet auch Glauben an mich.“ (Joh. 14:1) Beachten wir nun, wie Jesus vorgeht, um ihren Glauben zu stärken. Er erklärt, er gehe von ihnen weg in den Himmel (1. Petr. 3:22), um ihnen, seinen treuen Aposteln, eine Stätte zu bereiten (1. Petr. 1:3, 4; Offb. 20:6), und er werde ihretwegen zurückkehren (Matth. 24:31). Er weist auf die enge Gemeinschaft zwischen ihm und seinem Vater, Jehova, hin und darauf, daß sie, seine Apostel, ebenfalls in dieses vertraute Verhältnis gelangen könnten, wenn sie die Gebote halten würden, die er ihnen gegeben habe, und daß ihre Liebe zu Jehova, zu Christus Jesus und zu ihren Brüdern zunehmen würde. Er verheißt ihnen weitere Hilfe: „den Geist der Wahrheit“, der ihnen helfen würde, treu zu bleiben. (Joh. 14:17) Jesus sagt ihnen unmißverständlich: „Die Dinge, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst aus; sondern der Vater, der in Gemeinschaft mit mir bleibt, tut seine Werke.“ (Joh. 14:10; siehe ferner Johannes 7:16; 8:28.) Wenn Jesus schon das Wort Gottes benutzte, um den Glauben der Menschen zu stärken, dann gibt es für uns heute bestimmt keine bessere Methode. Jesus war viel weiser, als wir es sind, aber er verkündete nicht seine Weisheit, sondern er stärkte den Glauben anderer durch geistige Speise.

12. Erwähne einiges aus der Bergpredigt, den Gleichnissen und Prophezeiungen Jesu, was du als glaubensstärkend empfindest.

12 Betrachte Jesu Bergpredigt etwas genauer (Matth. 5:1 bis 7:29), und du wirst feststellen, daß sie geistige Speise enthält, die nicht nur Glauben erweckt, sondern die auch den Glauben derer, die bereits glauben, stärkt. Ein sorgfältig zubereitetes reichhaltiges Mahl bilden die vielen Gleichnisse, die im dreizehnten, einundzwanzigsten und zweiundzwanzigsten Kapitel des Matthäusevangeliums wiedergegeben sind. Tausende von Menschen sollten durch die Prophezeiungen Jesu, die in Matthäus 24:1 bis 25:46 aufgezeichnet sind, gläubig werden. In all diesen Fällen faßte sich Jesus kurz, und seine Worte waren treffend und ließen unmißverständlich erkennen, was er sagen wollte.

13. Erkläre den Glauben derer, die in Hebräer 11:1 angeführt werden.

13 In dem Brief, den der Apostel Paulus schrieb, um den Glauben der Hebräer zu stärken, führt er sechzehn Männer und Frauen mit Namen an, die eines gemeinsam hatten: den Glauben. Sie lebten zu verschiedenen Zeiten und hielten verschiedenen Situationen und Schwierigkeiten stand, und ihr Glaube trug ihnen den Segen Jehovas ein. In Hebräer 11:1 wird dieser Glaube näher erklärt: „Der Glaube ist die gesicherte [bestätigte, auf Vernunft und Tatsachen beruhende] Erwartung [Zuversicht, Voraussicht] erhoffter Dinge, die offenkundige [deutlich zu sehende und zu verstehende, eindeutige, unmißverständliche] Darstellung [sichtbare Äußerung] von Wirklichkeiten [etwas, was dem Leben oder den Tatsachen entspricht oder damit übereinstimmt], obwohl man sie nicht sieht [mit buchstäblichen Augen].“ Der Wachtturm vom 15. Juni 1962 erklärte den Begriff „Glaube“ folgendermaßen: „feste Überzeugung, unerschütterliche Zuversicht, volles Vertrauen“.

DEN GLAUBEN BEWAHREN UND WACHSEN LASSEN

14. Warum kann man die Stärkung des Glaubens mit der Errichtung eines Gebäudes vergleichen?

14 Der Glaube eines Menschen befindet sich deshalb oft in einem ähnlichen Zustand wie ein Gebäude. Manche Häuser werden reparaturbedürftig, weil beim Bau schlechtes oder unbewährtes Material verwendet wurde, und sie müssen instand gesetzt werden, wenn sie erhalten bleiben sollen. Vielleicht muß sogar das Fundament irgendwie verstärkt werden. Das macht gewöhnlich mehr Arbeit als der Bau eines neuen Hauses. Bevor man mit den Reparaturen beginnen kann, muß man die Schäden feststellen, um zu wissen, wie man sie beheben kann, und das kostet viel Zeit.

15. Wann beginnt gewissermaßen die Instandhaltung des Glaubens? Warum?

15 Der Unterhalt eines Hauses beginnt, wenn der Bauunternehmer dem neuen Besitzer die Schlüssel überreicht. Alles ist neu und aus dem modernsten Material, das Bequemlichkeit bieten und dauerhaft sein soll. Sofort beginnt jedoch die systematische Instandhaltung. Verwitterung, durch Hitze und Kälte bewirkte Veränderungen, das Absinken der Grundmauer und die allgemeine Beanspruchung sind die Ursache von Rissen, von abbröckelnden Ecken, zerbrochenen Fensterscheiben und unzähligen Leitungsschäden. So verhält es sich auch mit dem Glauben. Wieviel Zeit verwendest du, um deinen Glauben gewissermaßen instand zu halten? Gottes Wort gibt uns den Rat: „Prüft immer wieder, ob ihr im Glauben seid, bewährt euch immer wieder.“ — 2. Kor. 13:5.

16. Wie kann man seinen Glauben auf schwache Stellen prüfen und feststellen, was man unternehmen muß, um ihn lebendig zu erhalten?

16 Der Glaube ist mit Wachstum verbunden. Wo das Wachstum aufgehört hat oder gehemmt wird, mangelt es an Glauben. In Hebräer 10:38 lesen wir folgende Worte Jehovas: „‚Mein Gerechter aber wird zufolge des Glaubens leben‘, und ‚wenn er zurückweicht, so hat meine Seele kein Gefallen an ihm‘.“ Es gibt ein vortreffliches Mittel, das dir hilft festzustellen, in welchem Zustand dein Glaube ist: Achte auf jedes Anzeichen des Zurückweichens. Studiert ihr, du und deine Angehörigen, weniger als früher, indem ihr euer Familienstudium hier und da ausfallen laßt? Findest du, daß deine Erklärungen über biblische Themen ein etwas mangelhaftes Verständnis verraten? Führst du deinen öffentlichen Predigtdienst gewissermaßen im Schnellverfahren durch? Bist du am Gehör stumpf geworden, beklagst dich aber über ein schlechtes Gedächtnis? Ist die Wahrheit für dich etwas Alltägliches geworden, weil sie für dich so leicht erhältlich ist? Wir dürfen nicht so eingestellt sein wie ein Hausbesitzer, der ein Haus nur für kurze Zeit übernimmt, die Instandhaltungskosten spart und dann die daraus entstehenden Probleme dem ahnungslosen nächsten Käufer überläßt. Wir hoffen, einst ewig leben zu können, und wir müssen unseren Glauben lebendig erhalten und ihn wachsen lassen.

17. (a) Wird jemand der treu ist, belohnt? (b) Woran sind solche Menschen gewöhnlich zu erkennen?

17 Man ist ein viel glücklicherer Mensch, wenn man seinen Glauben wachsen läßt. Wenn dein Glaube lebendig ist, lebst du wirklich. Unermeßliche Zufriedenheit erwächst dir aus der konsequenten Durchführung eines Programms zur Bewahrung des Glaubens. Herzensfrieden ist das Ergebnis eines unerschütterlichen Glaubens. Denke auch daran, daß Neue, Schwächere und die, die nicht so schnell vorankommen, durch dich sehr ermuntert werden, wenn du fortfährst, Jehova treu, ausgeglichen und beharrlich zu dienen. Durch einen treuen Diener ließ Jehova den Thessalonichern folgende Ermunterung zukommen: „Wir danken Gott allezeit, wenn wir euer aller in unseren Gebeten gedenken, denn wir erinnern uns unablässig eures treuen Wirkens und eurer liebevollen anstrengenden Arbeit und eures Ausharrens als Folge eurer Hoffnung, die ihr auf unseren Herrn Jesus Christus vor unserem Gott und Vater setzt.“ (1. Thess. 1:2, 3) Auch wir können von ihm Hilfe erwarten, und wir können überzeugt sein, daß wir einer unbeschreiblichen Zukunft entgegengehen, „während wir unseren Blick auf Jesus, den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, gerichtet halten“. — Hebr. 12:2.

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