Laß deinen Lebensweg durch Jehovas Vorhaben bestimmen
DASS es selbst im zwanzigsten Jahrhundert Menschen gibt, die wie die Apostel Jesu Christi ihren Lebensweg durch Jehovas Vorhaben bestimmen lassen, haben die siebzig Studenten der neunundvierzigsten Klasse der Gileadschule bewiesen. Diese Studenten, die aus sechs verschiedenen Ländern kamen, haben der Anbetung und dem Dienst Jehovas den ersten Platz in ihrem Leben eingeräumt. Das haben sie dadurch bewiesen, daß sie vor einiger Zeit einen fünfmonatigen Kurs intensiver Schulung beendeten, die sie auf die Missionstätigkeit in zwanzig verschiedenen Ländern vorbereitete.
Bei ihrer Abschlußfeier am 13. September 1970 erhielten diese siebzig Gott hingegebenen Absolventen der Gileadschule auferbauenden Rat mit auf den Weg. Ein Redner erinnerte sie zum Beispiel daran, daß es keine vernünftigere Handlungsweise gebe, als sich ständig zu bemühen, Gott zu gefallen. Er führte Judas 20 und 21 an, wo wir die ernste Ermahnung finden: „[Auferbaut] euch selbst aufgrund eures allerheiligsten Glaubens“ und „bewahrt euch selbst in Gottes Liebe“.
Der Vizepräsident der Wachtturm-Gesellschaft führte in seiner Ansprache, die er vor den Absolventen hielt, aus, sie würden nun eine neue Bezeichnung erhalten: „Missionar“. Es gebe aber Länder, in denen sie als solche nicht erwünscht seien, da man dort wisse, daß ein „Missionar“ jemand sei, der gesandt worden sei, um andere für eine bestimmte Denkweise zu gewinnen. „Sie mögen denken“, sagte er, „ihr seiet als Missionare des Kommunismus in ihr Land gekommen oder seiet von einem Feindesland gesandt worden und verfolgtet geheime Absichten in ihrem Land. Missionare der Christenheit haben das Christentum in solchen Ländern in Verruf gebracht.“ Er wies dann darauf hin, daß das Wort „Evangelist“ eigentlich genauer andeute, was sie tun würden.
Dann führte der Redner 2. Timotheus 4:5 an, wo es heißt: „Du aber bleibe in allen Dingen besonnen, erleide Ungemach, verrichte das Werk eines Evangelisten, führe deinen Dienst völlig durch“. Das bedeute, ein Überbringer guter Botschaft zu sein, sagte der Redner zu den Absolventen.
Abschließend führte der Vizepräsident der Gesellschaft aus: „Heute ist für euch die Schule zu Ende, und das erinnert mich daran, daß es nicht auf das ankommt, was man beginnt, sondern auf das, was man beendet. In Prediger 7:8 heißt es: ,Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang.‘ Was ihr nun als Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead beginnt, ist etwas Gutes, wird es aber noch besser werden? Es kann besser werden, wenn ihr das tut, was der Apostel Paulus selbst tat und was er Timotheus tun hieß mit den Worten ,Führe deinen Dienst völlig durch.‘“
Der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft beendete die Reihe der Ansprachen durch seine Abschiedsworte an die Klasse. Er betonte, daß Jehova von ihnen erwarte, daß sie die gute Botschaft vom Königreich predigten. Er erinnerte sie daran, daß Jesus von Jehova ausgesandt worden sei, damit er die gute Botschaft vom Königreich predige, und daß Jesus andere zu Predigern geschult habe. Kurz bevor er in den Himmel zurückgekehrt sei, habe er diesen ausdrücklich gesagt, sie würden Zeugen von ihm sein, „sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“. (Apg. 1:8) Dann wies der Redner darauf hin, daß die Jünger Jesu auszogen und tatsächlich in allen diesen und auch in anderen Gebieten predigten.
Zu Pfingsten sprachen die Jünger Christi, besonders Petrus, zu Angehörigen von mindestens fünfzehn Nationen, und 3 000 davon nahmen Jesus Christus an, wurden getauft und wurden seine Jünger. Der Präsident der Gesellschaft führte weiter aus, daß, als einige dieser Leute nach Ägypten und Libyen zurückgekehrt seien, woher sie gekommen wären, die Botschaft vom Königreich durch sie dorthin gelangt sei. Demnach sei die gute Botschaft schon im ersten Jahrhundert u. Z. in Afrika gepredigt worden. Dann erwähnte er, daß einige Studenten der neunundvierzigsten Klasse der Gileadschule eine Gebietszuteilung in Afrika erhalten hätten, um die gute Botschaft dort zu predigen. Im Jahre 1942 habe es nur etwa 10 000 Zeugen Jehovas gegeben, die in Afrika gepredigt hätten. Im April 1970 hätten dort aber etwa 242 000 Zeugen gepredigt. In der ganzen Welt würden sich nun 1 453 000 Personen als Zeugen Jehovas an diesem Werk beteiligen.
Dann lenkte der Redner die Aufmerksamkeit auf die Worte in Hebräer 12:25, wo es heißt: „Seht zu, daß ihr euch nicht von dem losbittet, der redet.“ In seinen abschließenden Worten sagte er unter anderem: „Wir leben heute in einer Zeit, in der wir uns dem Werk, das Gott uns aufgetragen hat, nicht entziehen sollten.“
Nach der Ansprache des Präsidenten der Gesellschaft kamen die siebzig Studenten der Reihe nach zu ihm aufs Podium, um ihr Diplom und seine herzlichen Glückwünsche in Empfang zu nehmen. Das Programm war aber damit noch nicht zu Ende, denn die Studenten hatten die Aufführung eines schönen biblischen Dramas vorbereitet, dem das Bibelbuch Ruth zugrunde lag.
Nach diesem fesselnden Drama sang die ganze Klasse zusammen mit den 2 022 Anwesenden das schöne Lied „Sei standhaft wie Ruth!“ Mit einem inbrünstigen Gebet des Präsidenten der Gesellschaft wurde die Abschlußfeier beendet. Die Absolventen und die übrigen Anwesenden gingen mit dem befriedigenden Gefühl, im Glauben gestärkt worden zu sein, und mit dem Entschluß auseinander, ihren Lebensweg weiterhin von Jehovas Vorhaben bestimmen zu lassen.