Die gute Botschaft, die die Menschheit vereinigt
1. Was ist das Gegenteil von Einigkeit, und was führt oft dazu? Führe ein Beispiel an.
DAS Gegenteil von Einigkeit ist Uneinigkeit. Uneinigkeit entsteht, wenn Menschen unterschiedliche Ansichten, verschiedene Ziele und gegensätzliche Meinungen haben. Einigkeit setzt eine vereinigende Kraft voraus. Die „gute Botschaft“ ist eine solche Kraft. Hin und wieder werden Menschen durch ein gemeinsames Ziel vereinigt. Ist dann aber das Ziel erreicht, so kommt es oft zu Meinungsverschiedenheiten und Unstimmigkeiten. Ein Beispiel hierfür ist das Raumfahrtprogramm in Verbindung mit der bemannten Mondlandung. Dank der engen Zusammenarbeit Tausender von Leuten gelang das Unternehmen, und es wurde in der ganzen Welt bejubelt. Jetzt, nachdem das Ziel erreicht worden ist, haben unterschiedliche Meinungen darüber, was künftig getan werden sollte, zu Uneinigkeit und zu einer Beeinträchtigung der Zusammenarbeit geführt. In einem Bericht der New York Times vom 17. August 1969 hieß es unter der Überschrift „Raumfahrtprogramm: Hinter der Kulisse des Triumphs Kritik der Ziele“: „Bei dem Streitpunkt Nr. 1 geht es um die Frage, was für Astronauten künftig an Apollo-Flügen teilnehmen sollten, ob Männer, die hauptsächlich als Testpiloten und Techniker ausgebildet wurden, ... oder Wissenschaftler, die vor allem Kenntnisse besitzen in der Geologie, Biologie, Physik und in anderen Wissenschaften. Unzufriedenheit ... hat bereits verschiedene Wissenschaftler veranlaßt, als Astronauten zurückzutreten ... Der Streitpunkt Nr. 2 dreht sich um die Frage: Wer soll bei künftigen Apollo-Flügen die Zeit und die geplante Tätigkeit der zum Mond gesandten Astronauten kontrollieren? ... Der Streitpunkt Nr. 3 dreht sich um die Frage: Sollte die Regierung für die Erforschung des übrigen Sonnensystems das Schwergewicht besonders auf unbemannte Sonden legen, die Kameras und Instrumente mit sich führen, oder sollte sie sich eher auf ein Sofortprogramm konzentrieren, durch das zu Beginn der 1980er Jahre Menschen auf dem Mars landen und wieder zur Erde zurückgebracht werden können?“
2. Was behaupten einige über unterschiedliche Meinungen?
2 Du magst nun sagen: „Ohne Meinungsunterschiede gibt es keinen Fortschritt. Da es keinen Menschen gibt, der alles weiß, muß es unterschiedliche Meinungen geben, obwohl dadurch die Einigkeit verlorengeht. Wie soll die Menschheit also je vereinigt werden können? Da wir einen freien Willen haben, werden wir auch in der Zukunft uneins sein.“ Durch welche Kraft sollte es möglich sein, die ganze Menschheit zu vereinigen? Du wirst dich noch erinnern, daß am Ende des vorangehenden Artikels darauf hingewiesen wurde, daß die „gute Botschaft“ die Menschheit vereinigen wird. Wir laden dich deshalb ein, diesen Gedanken weiter zu verfolgen.
3. Warum können wir uns auf die Bibel und ihre gute Botschaft verlassen?
3 Die Bibel, Gottes Wort, enthält eine gute Botschaft. Wenn man diese gute Botschaft kennt und weiß, welche dynamische Kraft sie hat, wird man in seiner Überzeugung, daß sie Angehörige verschiedener Nationen, Rassen und Sprachgruppen vereinigen kann, bestärkt. Sie kann die Menschen vereinigen, weil die guten Verheißungen, die sie enthält, nicht von einem unvollkommenen Menschen oder von einer Gruppe unvollkommener Menschen stammen, die sich vergeblich bemüht haben, eine weltweite Einigkeit herbeizuführen, sondern von Jehova Gott, dem Allmächtigen, dem Schöpfer und Lebengeber des Menschen.
WER DIE MENSCHHEIT VEREINIGEN KANN
4. (a) Der Glaube woran wird durch die „gute Botschaft“ gestärkt? (b) Welche gute Botschaft, den Schöpfer des Menschen betreffend, schrieb Jesaja nieder? (c) Was bewirkt Übereinstimmung im Denken und Handeln?
4 Die gute Botschaft der Bibel stärkt den Glauben, und der Glaube ist „die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, die offenkundige Darstellung von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht“. (Hebr. 11:1) Die gute Botschaft der Bibel handelt von den durch den Glauben erhofften Dingen und vermittelt ein Bild von gewissen Wirklichkeiten, obwohl einige davon gegenwärtig noch nicht gesehen werden mögen. Die gute Botschaft stärkt auch den Glauben an den Schöpfer der Menschheit. Das ist wichtig, weil, wie bereits erwähnt, kein Mensch alles weiß. Die gute Botschaft lenkt uns auf den Quell aller Wahrheit und Erkenntnis hin, auf den, der alles lenken und leiten kann, ohne daß jemand seine abweichende Meinung äußern oder darauf hinweisen müßte, daß eine falsche Methode angewandt oder ein falsches Ziel verfolgt werde. Dieser große Urheber ist in jeder Hinsicht befähigt, die Menschheit auf Pfaden der Gerechtigkeit zu leiten. Jesaja schrieb über Jehova, den Schöpfer des Menschen, folgende inspirierte Worte nieder, die eine gute Botschaft sind: „Und wem wollt ihr Gott vergleichen? und was für ein Gleichnis wollt ihr ihm an die Seite stellen? Hebet zur Höhe eure Augen empor und sehet: Wer hat diese da geschaffen? Er, der ihr Heer herausführt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen ... Weißt du es nicht? oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Jehova, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht, unergründlich ist sein Verstand [Verständnis, NW].“ (Jes. 40:18, 26, 28) Ferner sagte Jehova durch Jesaja: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht Jehova. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ (Jes. 55:8, 9) Übereinstimmung im Denken und Handeln wird somit durch eine Erkenntnis des Schöpfers und durch die Bereitschaft, ihm zu dienen, erzielt. Der unvollkommene Mensch mag Meinungsunterschiede als den Weg zum Fortschritt betrachten, doch Jehova, der allweise Schöpfer, dessen Verständnis und Erkenntnis der Mensch nicht völlig ergründen kann, sieht die Sache anders.
5. Inwiefern wirkt Gottes Vorkehrung zur Erlösung der Menschen durch Christus als vereinigende Kraft?
5 Die „gute Botschaft“ stärkt den Glauben an Gottes Vorkehrung, durch die die Menschen in Verbindung mit Christus Jesus ewiges Leben erlangen können. Die Heilige Schrift lehrt deutlich, daß Jehova in seiner Barmherzigkeit und seinem Mitleid dafür gesorgt hat, daß der gefallene Mensch von Sünde und Tod erlöst werden kann, und zwar durch seinen erstgeborenen Sohn, der vor seiner menschlichen Geburt als das Wort oder der Logos bekannt war. (Joh. 1:1; Kol. 1:15) Diese gute Botschaft veranlaßt die Menschen, Jehova Gott für die unbeschreiblich wunderbare Vorkehrung, die er durch seinen erstgeborenen Sohn getroffen hat, zu rühmen und zu preisen und dem Herrn Jesus Christus vereint dafür zu danken, daß er den Willen seines Vaters zum Segen der ganzen Menschheit treu erfüllt hat. Wird unser Glaube an die Güte Gottes nicht gestärkt und werden wir nicht in einem gemeinsamen Vorhaben vereinigt, wenn wir an das kostbare Lösegeld denken, das Gott durch Jesus Christus für die Menschheit beschafft hat? Der Apostel Paulus sagte: „Denn in der Tat, Christus ist, während wir noch schwach waren, zur bestimmten Zeit für gottlose Menschen gestorben. Denn kaum wird jemand für einen gerechten Menschen sterben; ja, für den guten Menschen zu sterben, wagt es vielleicht jemand noch. Gott aber empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren.“ (Röm. 5:6-8) Diese Erkenntnis vereinigt die Nutznießer dieser Vorkehrung, alles unvollkommene Menschen, indem sie sie veranlaßt, sich vereint zu bemühen, die Richtlinien Jehovas Gottes, des Allmächtigen, des Schöpfers und Vaters der ganzen Menschheit, und die seines einziggezeugten Sohnes, Jesus Christus; der sie durch sein Loskaufsopfer von Sünde und Tod erlöst hat, zu befolgen.
„EIN VOLLKOMMENES BAND DER EINIGKEIT“
6. Wieso fördert die Liebe die Einigkeit unter den Menschen?
6 Betrachten wir nun, in welcher Beziehung Menschen, die Gottes Wort genau befolgen, vereint zusammenwirken, ganz gleich, wo sie leben, welche Bildung sie genossen oder welche Bräuche sie gepflegt haben und welcher Nation sie angehören. Jesus Christus wies auf einen wichtigen Faktor hin, der zur Vereinigung der Menschheit beiträgt, als er über die gute Botschaft von Gottes Liebe zu den Menschen und von der Liebe sprach, die die Menschen zu Gott und zu ihrem Nächsten haben sollten. Jesus sagte zu seinen Nachfolgern: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ (Joh. 3:16) Um zu zeigen, daß auch der Mensch diese Liebe haben sollte, sagte Jesus: „‚Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, das ihm gleich ist, ist dieses: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matth. 22:37-40) Diese Liebe, die grundsatztreue Liebe, erfordert mehr, als nur zu sagen: „Ich liebe dich.“ Es handelt sich dabei nicht um die Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern. Diese Liebe beruht auf den höchsten Grundsätzen, auf den in Gottes Buch der guten Botschaft, auf den in der Bibel niedergelegten Grundsätzen. Sie setzt voraus, daß man Gottes Wort und sein Vorhaben mit der Menschheit genau kennt und weiß, daß die Menschen vereint und harmonisch zusammenwirken können, wenn sie die Lehren des Wortes Gottes befolgen.
7. Inwiefern hilft diese Eigenschaft Christen im Umgang mit ihresgleichen?
7 Der Apostel Paulus erläuterte die gute Botschaft von dieser grundsatztreuen Liebe, die Christen beweisen sollten, indem er in seinem Brief an die Kolosser über die Einstellung, die man haben sollte, wenn man Gott gefallen möchte, folgendes schrieb: „Kleidet euch somit als Gottes Auserwählte, heilige und geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut. Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr. Außer allen diesen Dingen aber kleidet euch mit Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einigkeit.“ — Kol. 3:12-14.
VOR GEWOHNHEITEN, DIE UNEINIGKEIT HERVORRUFEN, GESCHÜTZT
8, 9. (a) Was sind gemäß Epheser 5:3-5 einige Ursachen für Uneinigkeit? (b) Nur unter welcher Voraussetzung kann der Rat in Epheser 5:3-5 dazu beitragen, daß die ganze Versammlung vereinigt wird?
8 Die Worte des Apostels Paulus zeigen also, daß die Liebe ein vollkommenes Band der Einigkeit ist, durch das die einzelnen miteinander verbunden oder zu einer Einheit zusammengeschlossen werden. Es ist also möglich, daß Menschen durch die „gute Botschaft“ veranlaßt werden, ohne Streit, Zank und Hader zum Wohle anderer zusammenzuwirken. Dieses vollkommene Band der Einigkeit, die Liebe, veranlaßt sie, ihr Leben nach der guten Botschaft des Wortes Gottes auszurichten. Sie halten sich an den die Einigkeit fördernden Rat in Epheser 5:3-5 und beweisen durch ihren Wandel, daß sie sich bemühen, rechtschaffen zu sein. Paulus sagt dort: „Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, wie es sich für Heilige geziemt, auch kein schändliches Benehmen noch törichtes Reden, noch unzüchtige Späße, Dinge, die sich nicht schicken, sondern vielmehr Danksagung. Denn das wißt ihr, indem ihr es selbst erkennt, daß kein Hurer oder Unreiner oder Habgieriger — das heißt ein Götzendiener — irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes hat.“ Wenn alle treuen Anhänger der „guten Botschaft“ diesen Rat befolgen, herrscht Einigkeit unter ihnen. Niemand sollte sich leichtfertig darüber hinwegsetzen, indem er sagt, es sei ja lediglich die Anweisung eines Menschen. Nein, es handelt sich dabei um Gottes Anweisung, die er durch heiligen Geist seinem Volk gegeben hat. Wenn alle treuen Anhänger der guten Botschaft des Wortes Gottes vereinigt bleiben sollen, dann muß sich jeder von ihnen an diesen Rat halten. Keiner hat das Recht zu sagen, was er davon beachten möchte und was nicht. Alle, die Jehova vereint dienen möchten, wissen, daß sie nicht selbst entscheiden dürfen, was befolgt und was nicht befolgt werden sollte. Das ist der Schlüssel zur Einigkeit: die Anerkennung der erhabenen Stellung Jehovas und die Anerkennung dessen, was er durch sein Wort sagt. Deshalb behalten sie auch alle den in Römer 12:3 aufgezeichneten Rat des Apostels Paulus im Sinn: „Denn durch die unverdiente Güte, die mir verliehen worden ist, sage ich einem jeden, der sich dort unter euch befindet, nicht höher von sich zu denken, als zu denken nötig ist, sondern auf eine Weise zu denken, daß er gesunden Sinnes sei, jeder so, wie Gott ihm ein Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ Einigkeit entsteht also dadurch, daß alle übereinstimmend reden und dem gleichen Gedankengang folgen.
9 Nach dem Rat der „guten Botschaft“ sollte man über Hurerei oder Habgier weder sprechen noch darüber nachdenken. Man sollte seine Zunge zügeln und keine unzüchtigen Späße erzählen sowie darauf bedacht sein, einen einwandfreien, untadeligen Wandel zu führen. Weshalb? Damit man mit allen ohne Rücksicht auf Bräuche, Bildungsstufe oder Staatsangehörigkeit vereint den Interessen der „guten Botschaft“ dienen kann.
10. Wovor warnt Paulus in seinem Brief an die Epheser ferner?
10 Die gute Botschaft des Wortes Gottes warnt auch vor dem Lügen, Stehlen und Fluchen. Paulus schrieb: „Deshalb, da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede ein jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit; denn wir sind Glieder, die zueinander gehören. Zürnt ihr, so sündigt nicht; laßt die Sonne nicht über eurer gereizten Stimmung untergehen, auch gebt dem Teufel nicht Raum. Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben. Kein faules Wort gehe aus eurem Munde hervor, sondern was immer, wie es nötig sein mag, zur Auferbauung gut ist, damit es den Hörern förderlich sei.“ (Eph. 4:25-29) Alle, die Jehova ganzherzig dienen möchten, werden durch diesen auferbauenden Rat der guten Botschaft des Wortes Gottes angespornt, auch auf diesen Gebieten vereint zusammenzuwirken.
11. Wie betrachten einige das Lügen? Warum verursachen Lügner aber Uneinigkeit?
11 In vielen Ländern ist es heute üblich, daß die Regierung nicht nur das eigene Volk, sondern auch andere Regierungen belügt. Als ein Regierungsbeamter hierüber befragt wurde, sagte er, Staatsregierungen hätten das Recht „zu lügen, um sich zu schützen“. Gottes Wort empfiehlt etwas anderes: „Ein jeder von euch [rede] mit seinem Nächsten Wahrheit; denn wir sind Glieder, die zueinander gehören.“ (Eph. 4:25) Einigkeit kommt nur zustande, wenn man miteinander die Wahrheit redet. Lügner sind Betrüger. Wie könnten Lügen zu einer Einigkeit führen, die auf einer sicheren, dauerhaften Grundlage beruht? Das ist unmöglich!
12. Warum führt das Stehlen zu Uneinigkeit?
12 Diebstahl führt zu Uneinigkeit. Die gute Botschaft des Wortes Gottes verurteilt das Stehlen. Nach einem Bericht einer Kriminalagentur veruntreuen Büroangestellte an Geld und Waren an jedem Arbeitstag über fünf Millionen Dollar. Diese Leute sind keine Heiden oder Ungläubige, sondern die meisten gehören einer Kirche an. Sie haben den guten Rat des Wortes Gottes, daß der Stehler nicht mehr stehlen sollte, verworfen und haben sich ihre eigenen Gesetze gemacht. Im Interesse der Einigkeit verbietet die gute Botschaft der Heiligen Schrift denen, die Gottes Gunst und Segen erlangen möchten, das Stehlen.
13. (a) Wie weit verbreitet ist das Fluchen heutzutage? (b) Welchen weisen Rat gibt uns die Bibel in dieser Hinsicht?
13 Fluchen scheint heute gang und gäbe zu sein, und für viele ist es zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Selbst in Theaterstücken und Filmen wimmelt es von Kraftausdrücken und gemeinen Redensarten. Man ist der Ansicht, um ein richtiger Mann zu sein, müsse man gemeine Redensarten führen und fluchen. Personen mit solch verschrobenen Ansichten betrachten den Rat und die Ermahnungen der Bibel als veraltet und unmodern, und sie haben deshalb nichts dafür übrig. Denen, die jedoch bestrebt sind, die Einigkeit unter den Menschen zu fördern, wird der Rat gegeben, kein faules Wort aus ihrem Mund hervorgehen zu lassen. Man wird nicht dadurch zu einem „Mann“ oder einer „Frau“, daß man faule Redensarten führt. Die Bibel empfiehlt denen, die Gott gefallen und die Einigkeit unter den Menschen fördern möchten, folgenden Rat zu beachten: „Schließlich, Brüder, was irgend wahr, was irgend von ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge betrachtet weiterhin.“ (Phil. 4:8) Faule Redensarten verderben einen Menschen. Möchtest du nicht verdorben werden, dann befolge den Rat in Philipper 4:8. Trage zur Einigkeit bei, indem du den Rat der guten Botschaft des Wortes Gottes befolgst. Laß deine Denkweise nicht durch faule Worte und schlechte Gedanken beeinflussen. Wenn du deinen Geist mit dem Schmutz und Schund nährst, der heute im Theater, in Kinos, im Fernsehen und in gedruckten Veröffentlichungen dargeboten wird, dann wirst auch du mit der Zeit schmutzige Redensarten führen oder faule Worte aus deinem Munde hervorgehen lassen. Denke daran, daß dieser Rat vom Schöpfer der Menschheit stammt und uns durch Menschen zugegangen ist, die unter der Wirksamkeit des heiligen Geistes geredet haben, wie dieser sie dazu getrieben hat.
14. Wieso wird die Einigkeit gefordert, wenn lästerndes Reden, boshafte Bitterkeit, Wut, Zorn und Geschrei vermieden werden?
14 Die „gute Botschaft“ fördert aber die Einigkeit noch auf einem anderen Gebiet. Der Apostel Paulus schrieb hierüber folgendes: „Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerndes Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden.“ (Eph. 4:31) Lästerndes Reden, boshafte Bitterkeit, Wut und Zorn sind in der heutigen Welt eine allgemeine Erscheinung. Durch Kundgebungen, Tumulte, Demonstrationen usw. wird oft gegen etwas, was ein einzelner oder eine ganze Gruppe von Personen getan oder zu tun versäumt hat, scharf protestiert. Der Rat des Jüngers Jakobus, eines der Männer, die mit den heiligen Aussprüchen der guten Botschaft betraut worden waren, lautet jedoch: „Eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit.“ (Jak. 1:20) Nach dem Rat der guten Botschaft, die in Gottes Wort enthalten ist, vertragen sich Zorn, Geschrei und lästerndes Reden nicht mit der christlichen Persönlichkeit. Christen werden aufgefordert, ‘die neue Persönlichkeit anzuziehen, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist’, (Eph. 4:24) Übereinstimmung im Denken und Handeln wird erzielt, wenn alle, die von Gott, dem Schöpfer, anerkannt werden möchten, die von ihm kommende gute Botschaft genau beachten. Wie weise ist daher doch der Rat des Jakobus: „Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ — Jak. 1:19.
VEREINIGT IN DER UNTERSTÜTZUNG DES KÖNIGREICHES GOTTES
15. (a) Inwiefern wirkt die christliche Neutralität vereinigend? (b) Warum leiht Jehova keiner Nation ausschließlich seine Unterstützung?
15 Ein weiterer Faktor, der unter den Christen, die den Rat der guten Botschaft des Wortes Gottes befolgen, die Einigkeit fördert, ist ihre Neutralität. Jesus Christus sagte über seine Nachfolger ganz deutlich: „Sie [sind] kein Teil der Welt ..., so wie ich kein Teil der Welt bin.“ (Joh. 17:14) Die Bibel laßt keinen Zweifel darüber, daß „Jehovas die Erde [ist] und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen“. (Ps. 24:1) Für Jehova gibt es auf unserem Planeten keine Landesgrenzen. Die gegenwärtige Aufteilung der Erde in verschiedene Staaten mit unterschiedlichen Regierungsformen ist nicht das Werk Jehovas. Er achtet keine Nation mehr als die andere, zieht keine einer anderen vor und leiht auch keiner ausschließlich seine Unterstützung. Diese Aufteilung ist das Werk des „Gottes dieses Systems der Dinge“, Satans, des Teufels, der Jesus alle Königreiche der Welt zu geben versprach, wenn er ihm einen Akt der Anbetung erweise. (2. Kor. 4:4; Matth. 4:8, 9) Die gute Botschaft des Wortes Gottes zeigt, daß Jehova „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht [hat], damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen“. (Apg. 17:26) Gott verlangt daher von allen, die ihm vereint dienen möchten, daß sie sich den Angelegenheiten dieses Systems der Dinge gegenüber neutral verhalten. Damit diese Einigkeit unter den Angehörigen des Volkes Gottes auf der ganzen Erde trotz unterschiedlicher Staatsangehörigkeit, Sprache, Hautfarbe oder Abstammung erhalten bleibt, muß der einzelne mit allen übrigen übereinstimmen. Auch in dieser Beziehung kommt es nicht darauf an, wie ein unvollkommener Mensch das Gesetz Gottes auslegt. Ausschlaggebend sind die Voraussetzungen, von denen Jehova Gott, der allmächtige Urheber aller Dinge, die Einigkeit und seinen Segen abhängig macht.
16. (a) Verlangt die Neutralität, daß sich Christen der Regierung widersetzen? (b) Was gebot ihnen Jesus in dieser Beziehung?
16 Der guten Botschaft ist ferner zu entnehmen, daß alle, die zu der für Gottes Volk kennzeichnenden Einheit zusammengebracht werden, Herrschern und Regierungen gehorchen und nie zulassen, daß ihre Einheit zerstört wird, indem sie das bestehende System zu stürzen versuchen. Jesus selbst sagte: „Zahlt daher des Cäsars Dinge dem Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ (Matth. 22:21) Dieser Gehorsam der Christen in der ganzen Welt ist ein weiterer Beweis für ihre Übereinstimmung im Denken und Handeln.
17. Inwiefern wirkt das Gebot in Matthäus 24:14 unter wahren Christen als vereinigende Kraft?
17 In all diesen Beziehungen vereinigt die gute Botschaft des Wortes Gottes die Gläubigen. Aber auch der Gehorsam gegenüber dem in Matthäus 24:14 aufgezeichneten Gebot, die gute Botschaft von Gottes Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis zu predigen, wirkt vereinigend. Alle, die durch Gottes gute Botschaft, die in seinem Wort, der Bibel, enthalten ist, vereinigt worden sind, verkündigen auch weltweit die Botschaft von Gottes Königreich. Die Verkündigung dieser Botschaft wirkt vereinigend, denn Angehörige aller Rassen und Nationen beteiligen sich unterschiedslos an diesem gemeinsamen Werk.
18. Was wird bewirkt, wenn Jehova redet und Menschen hören?
18 Die vereinigende Botschaft des Wortes Gottes wird heute, im zwanzigsten Jahrhundert, den Menschen mündlich und in gedruckter Form überbracht. Mögen gewisse Leute glauben, ohne Meinungsunterschiede gebe es keinen Fortschritt; wir dagegen können mit Überzeugung sagen, daß, wenn Jehova Gott, der Schöpfer des Universums, spricht und Menschen aus allen Volksschichten und in allen Gebieten der Erde auf ihn hören, eine vereinte Zusammenarbeit ohne unterschiedliche Meinungen, ohne Streit und Uneinigkeit möglich ist.
19. Was verhieß Jehova für sein Volk zu tun, und wozu wirst du eingeladen?
19 Gemäß Micha 2:12 (NW) sagte Gott, der Allmächtige, von seinem Volk: „Zur Einheit werde ich sie bringen wie eine Kleinviehherde in die Hürde.“ ‘Wie gut und wie lieblich ist es daher, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen! Es ist wie der Tau des Hermon, der herabfällt auf die Berge Zions. Denn daß dort der Segen sei, hat Jehova geboten, ja Leben auf unabsehbare Zeit.’ (Ps. 133:1-3, NW) Diese Einheit ist heute schon in 206 Ländern und Inselgebieten rund um den Erdball zu finden. Auch du kannst zu dieser vereinigten Gruppe von Menschen gehören. Wir laden dich zu einer Prüfung des Wortes Gottes und der Organisation ein, durch die Gott heute die gute Botschaft verkündigen läßt, die die ganze Menschheit vereinigt.