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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1972
w72 1. 6. S. 348-350

Langweilst du dich?

Was junge Leute wissen möchten und was ihnen helfen kann

LANGEWEILE ist ein allgemeines Problem unter jungen Menschen. Damit soll nicht gesagt werden, daß ältere Personen nicht auch damit zu kämpfen hätten. Von jungen Menschen hört man aber immer wieder, daß sie das Leben zu Hause — oder das Leben überhaupt — eintönig und uninteressant finden. Warum? Was kann man dagegen tun?

Zugegeben, daß das gegenwärtige System der Dinge auf der Erde das Leben weitgehend seiner Vielfalt und seiner Schönheit beraubt hat, besonders in den Großstädten, aber selbst unter diesen Umständen finden manche Menschen Freude am Leben, während andere sich langweilen. Das zeigt, daß Langeweile größtenteils eine Sache der Einstellung ist.

Betrachten wir zum Beispiel das Familienleben. Jede Familie hat ihre eigene Atmosphäre. Ebensowenig, wie eine Einzelperson eine Familie bilden kann, entsteht die Familienatmosphäre durch eine Einzelperson, sondern jedes Glied der Familie trägt etwas dazu bei. Wie sieht es bei euch in der Familie aus? Geht es herzlich und fröhlich zu? Erfreut ihr einander, führt ihr bei den Mahlzeiten interessante Gespräche, unternehmt ihr gern etwas gemeinsam, und seid ihr bereit, etwas füreinander zu tun? Oder geht jeder seine eigenen Wege und kümmert sich wenig um die anderen? Wie möchtest du es gerne haben?

Es ist leicht, anderen die Schuld zu geben, wenn nicht alles so geht, wie man gern möchte. Sollte man aber, bevor man sich beklagt, sich nicht erst einmal fragen: „Was trage ich selbst zur Atmosphäre und zum Geist in der Familie bei? Was habe ich schon getan, um diese zu verbessern?“ Wenn ein Schiff sich mühsam durch die stürmische See kämpft, nützt es nicht viel, wenn ein Matrose sich in eine Ecke setzt und jammert. In einem solchen Fall heißt es: „Alle Mann an Deck!“, und jeder muß Hand anlegen, damit das Schiff sicher durch das tosende Meer an das gewünschte Ziel gelangt.

Oft erkennen junge Leute den Wert der ihnen aufgetragenen Aufgaben nicht. Denke deshalb einmal darüber nach, welchen Wert deine Schulaufgaben und die Arbeiten haben, die du zu Hause verrichten mußt, und warum sie wichtig sind, indem du festzustellen suchst, wie sie dein Leben (und das Leben anderer) nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft beeinflussen. Wenn dir das gelingt, kannst du deine Aufgaben zielbewußt erfüllen. Dann wird dich das Leben nicht langweilen, sondern du wirst Freude daran haben.

In Wirklichkeit werden oft gerade durch die Aufgaben, die wir langweilig finden mögen, in uns wichtige Eigenschaften und Gewohnheiten gefördert, die letzten Endes am meisten dazu beitragen, daß wir im Leben Erfolg haben. Hast du, sofern du ein Junge bist, zum Beispiel schon ein Modellflugzeug gebaut? Wenn ja, dann hast du zuerst die vielen Teile des Gerippes zusammengesetzt und dieses dann bespannt. Das Gerippe mag beim fertigen Flugzeug gar nicht mehr sichtbar gewesen sein. Doch ohne seinen Halt und seine Form wäre das Flugzeug nicht brauchbar gewesen. Oder hast du, sofern du ein Mädchen bist, dir je ein Kleid selbst geschneidert? Die Nähte, die du genäht hast, mögen beim fertigen Kleid nicht mehr sichtbar gewesen sein. Aber ohne diese unsichtbaren Stiche wäre kein Kleid entstanden.

Ähnlich verhält es sich mit vielem, was wir in der Schule oder bei unserer Arbeit zu Hause lernen. Es sind Einzelheiten, die schließlich etwas Ganzes ausmachen und dazu beitragen können, daß wir im Leben Erfolg haben. Gerade einfache und oft uninteressante, sich ständig wiederholende Aufgaben oder Arbeiten können uns helfen, Ausdauer und Entschlossenheit zu lernen und charakterfest zu werden.

Was wollen wir damit sagen? Daß das von dieser Welt entwickelte gegenwärtige System der Dinge an sich nicht verkehrt ist und daß man sich ihm ruhig anpassen sollte? Nein, keineswegs, sondern die auf der Bibel beruhende Hoffnung, daß das gegenwärtige System nun bald einem erquicklichen, gerechten neuen System unter der Regierung des Sohnes Gottes weichen wird — das kann uns den Antrieb zum Ausharren geben. Junge Menschen können heute eine bessere Aussicht haben als die, nur ein „Zähnchen im Getriebe“ der gegenwärtigen Weltordnung zu werden. Diese Aussicht auf ein besseres System der Dinge bewahrt auch viele christliche Eltern davor, ihre tägliche Arbeit langweilig zu finden, denn sie sind dem Druck des heutigen Lebens ebenfalls ausgesetzt.

INITIATIVE UND EIN UMFANGREICHES INTERESSENGEBIET

Eine häufig gehörte Klage über die Freizeit lautet: „Man weiß ja nicht, was man anfangen soll.“ Meistens liegt es aber nicht daran, daß es nichts Interessantes und Erstrebenswertes zu tun gibt, sondern daran, daß die Betreffenden nicht genug Initiative, Phantasie und Ideen haben. Es mag aber auch ein Zeichen dafür sein, daß ihr Interessengebiet sehr begrenzt ist.

Das gegenwärtige System tut wenig, um bei den Menschen die Initiative zu fördern. Man sieht sich heutzutage eher etwas an, als daß man etwas tut. Man geht ins Kino, sieht sich Fernsehstücke an, hört sich Musik von Schallplatten an oder beobachtet andere, die bei Sportwettkämpfen mitspielen.

Das ist viel leichter, als selbst etwas zu tun oder zu lernen. Aber es fördert auch die Langeweile. Man macht sich dadurch sehr von der Unterhaltung anderer abhängig; man ist nicht imstande, selbst etwas zu tun, um das Leben interessant zu gestalten. Bei Kleinkindern ist das verständlich, aber nicht bei heranreifenden jungen Männern und Frauen.

Wie umfangreich ist dein Interessengebiet? Es gibt unzählige nützliche Dinge, die man tun kann, und die verschiedensten Wissensgebiete, die man erforschen kann. Etwas zu lesen ist anstrengender, als fernzusehen, aber man hat weit mehr davon. Es gibt keine Tätigkeit, keinen Beruf, kein Handwerk, kein Land, kein Volk oder Tier, über das nicht ein Buch geschrieben worden wäre. Je mehr du liest, desto mehr Freude findest du am Lesen und desto besser wird dein Auffassungsvermögen. Du solltest aber nicht nur zum Zeitvertreib lesen. Du solltest feststellen, was für dich von Wert ist. Dann kannst du zielbewußt lesen, und dann wirst du dein künftiges Leben bereichern und lernen, wie man etwas tut.

Natürlich ist jeder von uns eine Persönlichkeit für sich. Nicht jeder tut das gern, was andere gern tun. Die einen lernen gern, Holz, Leder oder Metall zu verarbeiten, während andere lieber fotografieren oder Pflanzen ziehen. Manche Mädchen kochen und backen gern, während andere lieber nähen oder jemand frisieren. Etwas Neues zu lernen und sich dann darin so weit zu verbessern, daß man Qualitätsarbeit leisten kann, erfüllt einen mit echter Befriedigung und macht das Leben interessant.

Wenn es dir schwerfällt, dich für etwas zu begeistern, was dir selbst nützen würde, warum dann nicht etwas für jemand anders tun? Eine Arbeit, die du uninteressant finden magst, wenn du sie für dich selbst tun müßtest, kann interessant werden, wenn du sie für jemand anders — für einen Familienangehörigen, einen Freund oder noch besser für einen Bedürftigen — tun kannst. Du würdest darin tiefe Befriedigung finden, und es gibt hierfür unzählige Möglichkeiten. Vielleicht tust du etwas, was der andere gar nicht erwartet hat. Du kannst ihn damit überraschen, und dann bereitet es dir noch mehr Freude.

Das Interesse an anderen ist eine wirksame Waffe gegen die Langeweile. Viele Menschen um uns herum haben in ihrem Sinn ein ungeheures Wissen gespeichert, haben viel Erfahrung und verfügen über vortreffliche Eigenschaften, die in ihrem Herzen verborgen sind und die man nur kennenlernt, wenn man sich bemüht, sie herauszufinden. Es ist so, wie es in den Sprüchen heißt: „Rat im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser, aber der Mann von Unterscheidungsvermögen, der wird ihn herausschöpfen.“ (Spr. 20:5) Zeige Interesse, stelle Fragen, forsche taktvoll nach, besonders bei Personen, die auf lohnenden Gebieten eine jahrelange Erfahrung haben. Du wirst dadurch sehr bereichert, und die Zeit vergeht dabei sehr schnell. — Spr. 27:9, 17.

Was kannst du aber, nachdem du von anderen empfangen hast, anderen geben? Sprichst du mit anderen über das, was du in Herz und Sinn gespeichert hast?

Junge Leute, die von Gottes Vorhaben, eine neue Ordnung herbeizuführen, ehrlich begeistert sind und die diese gute Botschaft an andere weitergeben, finden, daß ihr Leben dadurch sinnvoller geworden ist. Wahrheitshungrige Menschen zu finden, junge und alte, und ihnen helfen zu können ist eine sehr dankbare Aufgabe. Selbst die Tatsache, daß es weit weniger solche Personen gibt als solche, die die Wahrheit ablehnen, beeinträchtigt die anregende Wirkung dieser Tätigkeit nicht. Im Gegenteil, sie wird dadurch erst recht interessant, ja sogar spannend.

Auch gute Gefährten helfen, die Langeweile zu bekämpfen. Wenn sich aber deine Gefährten selbst leicht langweilen, weil sie kein erstrebenswertes Ziel haben, sind sie für dich ein Hemmschuh; sie hindern dich daran, Initiative zu entwickeln und charakterfest zu werden. Sie sind wie die Unvernünftigen, von denen in Sprüche 17:24 gesagt wird, ihre Augen seien „am äußersten Ende der Erde“; sie träumen von Dingen, die in weiter Ferne liegen, und ihre Gedanken wandern unstet umher, weil sie kein bestimmtes Ziel vor sich haben.

Nicht nur Initiative, sondern auch Ausdauer und Glaube sind wichtige Faktoren zur Bekämpfung der Langeweile. Der Apostel Paulus sagt über den Gottesdienst und zu denen, die Gott dienen: „So laßt uns nicht nachlassen, das zu tun, was vortrefflich ist, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.“ (Gal. 6:9) In ähnlicher Weise sollten wir, wenn wir Fähigkeiten entwickeln möchten, die schließlich wirklich einem sinnvollen Zweck dienen, nicht nachlassen, bis wir die Früchte unserer Arbeit ernten können.

Mit der Zeit können wir unter der Leitung und mit der Zustimmung der Eltern unser Interessengebiet erweitern und uns noch andere Fähigkeiten aneignen. Auf diese Weise werden wir bessere, interessantere und wertvollere Menschen werden. Und da wir die Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben, wird das Leben nie langweilig sein.

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