Wer vertritt das Christentum?

● Wenn man die Menschen heute im allgemeinen fragen würde, wer am besten das Christentum vertritt, würden viele auf die gebildeten Geistlichen hinweisen. In dem Buch Evangelism in the Early Church (Verkündigung des Evangeliums in der Frühkirche) wird jedoch auf einen interessanten Umstand aufmerksam gemacht:

„Im Gegensatz zu der heutigen Kirche, in der das Christentum in hohem Maße intellektualisiert ist und von einer berufsmäßigen Geistlichkeit an einen Kundenkreis, der sich in zunehmendem Maße auf den Mittelstand beschränkt, ausgeteilt wird, wurde der Glaube in den frühen Tagen von inoffiziellen Evangelisten freiwillig ausgebreitet und fand bei der Arbeiterklasse den größten Anklang.

Wenn es in der Frühkirche bei dieser Verantwortung, das Evangelium auf jede mögliche Weise auszubreiten, keinen Unterschied zwischen Vollzeitpredigern und Laien gab, so wurde in dieser Hinsicht auch kein Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht. Es verstand sich von selbst, daß jeder Christ aufgefordert wurde, ein Zeuge Christi zu sein, nicht nur durch sein Leben, sondern auch mit seinen Lippen. Alle sollten Apologeten sein, wenigstens insoweit, als sie bereit wären, Rechenschaft über die Hoffnung, die in ihnen war, abzulegen. Und dazu zählten mit Bestimmtheit auch Frauen. Sie spielten in der Förderung des Christentums eine sehr große Rolle.“

Wenn daher eine Frau oder jemand von der Arbeiterklasse dich zu Hause besucht, um über das Christentum zu sprechen, so höre das an, was er dir aus der Bibel zu sagen hat. Eine solche Person mag das Christentum tatsächlich besser vertreten als ein gebildeter Geistlicher.