Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w74 1. 1. S. 27-29
  • Bist du ein gerngesehener Gast?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Bist du ein gerngesehener Gast?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • UNTERSCHEIDUNGSVERMÖGEN IST ERFORDERLICH
  • EINE WEITERE GELEGENHEIT, BEI DER VORSICHT AM PLATZE IST
  • Gast
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
  • Wer darf Gast sein in Jehovas Zelt?
    Unser Leben und Dienst als Christ: Arbeitsheft (2016)
  • Oh! Wir bekommen Besuch!
    Erwachet! 1974
  • Gastfreundschaft
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 1. 1. S. 27-29

Bist du ein gerngesehener Gast?

WAS für ein Gast bist du? Mit welchem Beweggrund besuchst du jemand? Hast du das Verlangen, bei Personen zu Gast zu sein, die kulinarisch das Beste zu bieten haben? Ist dir daran gelegen, von prominenten, wohlhabenden oder einflußreichen Leuten eine Einladung zu erhalten?

In der Welt liebt man so etwas. Viele betrachten den „gesellschaftlichen Aufstieg“ als Ziel ihres Lebens. Wer ist wer? (ein Verzeichnis prominenter Persönlichkeiten) ist ihr Führer. Aber das Bibelbuch der Sprüche weist auf das Trügerische dieses Strebens hin, und es enthält einen Rat, der einem hilft, der damit verbundenen Gefahr zu entgehen. Die Worte des weisen Schreibers lauten:

„Falls du dich setzen solltest, um mit einem König zu speisen, solltest du genau auf das achten, was vor dir ist, und du sollst ein Messer an deine Kehle setzen, wenn du Besitzer eines Seelengelüstes bist. Zeige nicht, daß du nach seinen schmackhaften Gerichten Verlangen trägst, da es Lügenspeise ist“ (Spr. 23:1-3).

Die Sprüche raten „dir“, dem Leser, wie du dich in Gegenwart einer namhaften Persönlichkeit benehmen solltest, und warnen dich vor der Gefahr, ein zu vertrautes Verhältnis mit einflußreichen Menschen anzustreben. Nur wenige sitzen tatsächlich bei einem König zu Tisch, doch manchmal speist man an der Tafel einer namhaften Persönlichkeit. Gewöhnlich werden viele verschiedene Speisen aufgetragen, und es wird auch guter Wein gereicht, so daß man versucht sein könnte, unmäßig zu sein. Wer an einer solchen Tafel zu Gast ist, sollte doppelte Vorsicht walten lassen und nicht übermäßig von den Dingen genießen, die geboten werden. Er sollte seinen Appetit zügeln — bildlich gesprochen: ‘ein Messer an seine Kehle setzen’ —, besonders dann, wenn er ein „Seelengelüst“ hat, das ihn leicht dazu verleiten könnte, zuviel zu essen oder zu trinken. Ein weiser Gast wird in einer solchen Lage bestimmt auf sein Benehmen achten, da er nicht möchte, daß er von einem solch namhaften Mann als unbescheiden oder als gierig angesehen wird.

„Zeige nicht, daß du nach seinen schmackhaften Gerichten Verlangen trägst, da es Lügenspeise ist“, lautet die Warnung der Sprüche. Der Gast sollte sich weder dazu verleiten lassen, zu denken, die Einladung zum Essen bedeute automatisch, er zähle zu den Günstlingen des Gastgebers, noch sollte er so vermessen sein und versuchen, mit dem Mann allzu vertraut zu werden. Das könnte zu seiner Demütigung und möglicherweise zu seinem Sturz führen. Man betrachte Hamans Beispiel, der gerade dann vor die harte Wahrheit gestellt wurde, als er dachte, er sei der Vertraute des Königs Ahasverus von Persien (Esth. 5:8-11; 7:1-10).

UNTERSCHEIDUNGSVERMÖGEN IST ERFORDERLICH

Vielleicht bekleidest du selbst eine Stellung, in der du jemandem eine Gunst erweisen kannst. Oder du besitzt als Ältester in der Christenversammlung einen gewissen Einfluß. Solltest du bei jemandem zu Gast sein, so wende Unterscheidungsvermögen an. Auf dieses Erfordernis wird in den Sprüchen ein paar Verse weiter aufmerksam gemacht. „Ernähre dich nicht mit der Speise von jemandem mit unfreigebigem Auge“, sagte König Salomo in alter Zeit, „noch zeige, daß du nach seinen schmackhaften Gerichten Verlangen trägst. Denn wie einer, der in seiner Seele berechnet hat, so ist er. ,Iß und trink‘, spricht er zu dir, aber sein Herz selbst ist nicht mit dir. Deinen Bissen, den du gegessen hast, du wirst ihn ausspeien, und du wirst deine lieblichen Worte verschwendet haben“ (Spr. 23:6-8).

Diesen Rat sollte sich jeder zu Herzen nehmen. Du magst jemandes Einladung annehmen und feststellen, daß er sich sehr freigebig und gastfreundlich zeigt, indem er dich ermuntert: „Iß und trink!“ In Wirklichkeit aber achtet er auf jeden Bissen, den du ißt, und mißgönnt ihn dir. Da er nicht von Herzen freigebig ist, erwartet er für das, was er gibt, etwas zurück. Er verfolgt also eine verborgene Absicht; „in seiner Seele“ hat er es so berechnet. Das ist seine Lebensweise, er ist gewohnt, so zu handeln. Wenn du ein Verlangen nach seinen guten Dingen entwickelst, magst du ihn häufiger besuchen. Auf diese Weise kommst du seiner Absicht entgegen. Denn zufolge deiner häufigen Besuche fühlst du dich ihm gegenüber allmählich verpflichtet, und du gerätst in gewisser Hinsicht unter seinen Einfluß. Gerade das hat er „berechnet“.

Wenn du kein Unterscheidungsvermögen anwendest und ein solch vertrautes Verhältnis nicht frühzeitig genug abbrichst, wirst du, ehe du es gewahr wirst, wie in einer Falle gefangen sein, und es wird dir sehr schwer fallen, dich daraus zu befreien. Falls du ein Ältester in der Christenversammlung bist, und dem anderen muß ein Rat oder eine Zurechtweisung erteilt werden, zögerst du vielleicht, es zu tun. Weil du dich ihm gegenüber verpflichtet fühlst, kommst du irgendwie in Verlegenheit, oder du fürchtest dich vielleicht. Du magst deiner Pflicht als Aufseher nicht nachkommen, nur weil du als undankbar erscheinen könntest, nachdem du seine „Gastfreundschaft“ angenommen hast, wenngleich — ob du es wahrgenommen hast oder nicht — ‘sein Herz eigentlich bei all dem nicht mit dir war’. Oder du fürchtest vielleicht, er würde ärgerlich auf dich werden und dich sogar vor anderen daran erinnern, daß du sehr bereitwillig warst, bei ihm gut zu speisen.

Ja, dein Interesse an den guten Dingen, die er zu bieten hat, mag dich veranlassen, damit zu zögern, dein „liebliches“ Verhältnis zu ihm zu gefährden. Du magst sogar so weit gehen, daß du für den Betreffenden Partei ergreifst und in einer Auseinandersetzung mit einem anderen für ihn eintrittst, wodurch du vielleicht ein Unrecht begehst, den anderen verletzt, der Versammlung schadest und Schmach auf dich selbst bringst (Spr. 17:23).

„Deinen Bissen, den du gegessen hast, du wirst ihn ausspeien, und du wirst deine lieblichen Worte verschwendet haben.“ Sobald du merkst, daß du dich in der Falle befindest, widert es dich sozusagen an, wenn du an seine Speisen denkst. Du stellst fest, daß sich das gesunde, kameradschaftliche Verhältnis, das du zu pflegen gedachtest, nicht entwickelt hat. Sowohl die lieblichen Worte, mit denen du Freundlichkeit und Wertschätzung zeigtest und dich über geistig erbauende, ermunternde Dinge unterhieltest, als auch deine Zeit hast du verschwendet. Du hast tatsächlich das Empfinden, du müßtest „ausspeien“ — dich übergeben.

Der Grundsatz, der in den Sprüchen zum Ausdruck kommt, wäre außer auf Speisen auch noch auf andere Dinge anzuwenden. In eine ähnliche Lage könnten wir nämlich auch dann kommen, wenn wir das schöne, bequeme Heim unseres Gastgebers, sein Schwimmbecken, sein Boot oder andere Bequemlichkeiten oder Dinge zum Zeitvertreib, die er zu bieten vermag, lieben.

EINE WEITERE GELEGENHEIT, BEI DER VORSICHT AM PLATZE IST

Läßt man es an der erforderlichen Vorsicht und Zurückhaltung mangeln, so kann man noch in eine andere unerwünschte Situation geraten. In Sprüche 25:17 heißt es: „Mache deinen Fuß selten im Hause deines Mitmenschen, damit er nicht genug von dir bekomme und dich gewißlich hasse.“ Selbst ein guter Freund hat ein gewisses Bedürfnis, einmal allein zu sein, und wenn du dich zu lange bei ihm aufhältst, zu häufig und zu unpassenden Zeiten bei ihm vorsprichst, kann es so weit kommen, daß er deine Besuche tatsächlich übelnimmt.

Diesen Rat können auch christliche Aufseher anwenden, wenn sie Brüder besuchen, um ihnen geistige Hilfe zu bieten. Sie sollten umsichtig sein und nicht versuchen, zu ungelegenen Zeiten einen Besuch zu machen. Gilt es, ein wirkliches Problem zu besprechen, so ist es oft weise, im voraus eine Verabredung zu treffen. Aufseher sollten nicht so häufig vorsprechen, daß sie einer Familie lästig werden, und sie sollten davon Abstand nehmen, ihre Besuche ungebührlich lange auszudehnen.

Um ein guter Gast zu sein, sind tatsächlich Unterscheidungsvermögen, Achtung vor dem anderen und ein echtes Interesse an seinem Wohl erforderlich.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen