Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w75 1. 12. S. 725-727
  • Für Gottes Wahrheit und Königreich eintreten

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Für Gottes Wahrheit und Königreich eintreten
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • IN UNGARN FÜR GOTTES KÖNIGREICH EINTRETEN
  • GOTTES WAHRHEIT IN JUGOSLAWIEN VERKÜNDIGEN
  • DEN SAMEN DER WAHRHEIT IN DER SCHWEIZ AUSSTREUEN
  • DAS PREDIGEN DES KÖNIGREICHES IN LIECHTENSTEIN
  • Wie groß ist das Zeugnis?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
  • Gehorsam — eine Quelle reicher Segnungen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
  • Teil 2 — Zeugen bis zum entferntesten Teil der Erde
    Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
  • Wenn wir Gottes Willen tun, sind wir nie allein
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1989
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 1. 12. S. 725-727

Für Gottes Wahrheit und Königreich eintreten

Von Oskar Hoffmann erzählt

DEUTSCHLAND, die Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien, die Schweiz und Liechtenstein — das sind Länder, in denen ich das Vorrecht hatte, für Gottes Wahrheit und Königreich einzutreten. Mein Dienst für Gott, der mich in diese verschiedenen Länder führte, begann im Jahre 1930, als ich 26 Jahre alt war. Damals entschloß ich mich, meine Zeit und Kraft zur Unterstützung des Königreiches Gottes einzusetzen, und nie, auch nicht für einen Moment, zweifelte ich daran, daß Jehova zu seinem Worte stehen und für mich sorgen würde, wenn ich den Königreichsinteressen im Leben den Vorrang gäbe (Matth. 6:33).

Nach dem Kongreß der Zeugen Jehovas in Berlin im Jahre 1931 entschloß ich mich, unter der Leitung der Watch Tower Society den Vollzeitpredigtdienst aufzunehmen. Nachdem ich drei Monate in Deutschland gepredigt hatte, erhielt ich eine neue Aufgabe.

Es war mein Vorrecht, nach Prag (Tschechoslowakei) zu ziehen und dort demütigen Menschen Gottes Wahrheit zu verkündigen. Obwohl ich die Landessprache nicht sprechen konnte, besuchte ich die Menschen täglich in ihren Wohnungen. Damit sie verstanden, weshalb ich zu ihnen kam, bat ich sie, eine „Zeugniskarte“ zu lesen, die eine kurze gedruckte Predigt in ihrer Sprache enthielt. Auf diese Weise wurden Tausende biblischer Schriften in die Hände Einheimischer gelegt.

Ein Jahr später wurde ich von Prag nach Böhmisch-Budweis gesandt, einer Gegend, in der teilweise Deutsch gesprochen wurde. Dieses Gebiet bereiste ich mit dem Fahrrad. Es war nicht schwierig, irgendwo zu übernachten, denn die Tschechen waren gastfreundlich und hörten die Königreichsbotschaft gern.

Aber in unserem biblischen Erziehungswerk ging es nicht ohne Widerstand ab. Eines Tages wurde ich verhaftet und fälschlicherweise der Spionage beschuldigt. Ich kam in Einzelhaft. Als ich mich einmal duschen durfte, kam ich mit einem anderen Gefangenen zusammen, der mich fragte, weshalb ich im Gefängnis sei. Ich antwortete: „Kennen Sie Jehovas Zeugen?“ „Ja“, antwortete er und fügte hinzu, diese Leute könne man nicht ausrotten. Das war alles, was er sagte, doch es war die Wahrheit.

Die Gerichtsverhandlung brachte meinen Freispruch. Ein andermal wurde ich zusammen mit einem anderen Zeugen verhaftet, und wir kamen in eine Zelle, die wahrscheinlich lange nicht benutzt worden war. Als wir in unserer Sträflingskleidung auf unserer Pritsche saßen, wurde unsere Kleidung plötzlich dunkel — unzählige Flöhe hafteten an uns. Wir klopften an die Zellentür, und als der Wärter die Bescherung sah, brachte er uns weg.

Meine Aufenthaltserlaubnis für die Tschechoslowakei lief ab, daher brachte man mich an die deutsche Grenze. Das war im Februar 1934.

IN UNGARN FÜR GOTTES KÖNIGREICH EINTRETEN

Mein Herzenswunsch war, irgendwohin zu gehen, um Gottes Königreich zu predigen, wenn dies möglich wäre. Daher schrieb ich an das Zweigbüro der Watch Tower Society in Magdeburg und erhielt von dort die Nachricht, ich solle nach Budapest (Ungarn) fahren und mich den dortigen Lobpreisern Jehovas anschließen. Das war wirklich eine gute Nachricht für mich.

Obwohl ich noch nie in meinem Leben Ungarisch gehört hatte, machte ich Hausbesuche mit einer Zeugniskarte. Außer Broschüren und Zeitschriften über biblische Themen ließ ich bei vielen interessierten Personen andere Hilfsmittel zum Bibelstudium zurück wie die Bücher Schöpfung, Versöhnung und Jehova. Als Ausländer konnte ich mich nur eine begrenzte Zeit im Land aufhalten. Dann mußte ich über die Grenze gehen und erneut einreisen. Auf diese Weise predigte ich zwei Jahre in dieser schönen Stadt, die durch die Donau in zwei Teile geteilt wird. Hier heiratete ich eine Glaubensschwester, die im Vollzeitpredigtdienst stand. Sie wurde meine treue Lebensgefährtin, die mit mir für Gottes Wahrheit eintrat.

GOTTES WAHRHEIT IN JUGOSLAWIEN VERKÜNDIGEN

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges hatte ich das Vorrecht, nach Jugoslawien zu gehen. Meine Frau und ich bereisten ungehindert das Land. Das Fahrrad war unser wertvolles Transportmittel. Wieder verwendeten wir Zeugniskarten, um den Menschen den Grund unseres Besuchs zu erklären. Die Bevölkerung war arm, und häufig tauschten wir biblische Literatur gegen Lebensmittel ein. Oft teilten wir mit den Leuten das gleiche harte Schlaflager, den Fußboden, oder schliefen im Heu oder Stroh. Mitunter versuchten Priester, die Leute gegen uns aufzuhetzen, doch im großen und ganzen hörte die Bevölkerung gern etwas über Gottes Königreich.

In Zagreb, der Hauptstadt Kroatiens, nahm eine Gymnastiklehrerin die Wahrheit an und wollte sich taufen lassen. Ein anderer Zeuge Jehovas und ich tauften sie in einer Badewanne. Als ich 1971 — 33 Jahre später — unseren christlichen Kongreß in Graz (Österreich) besuchte, freute ich mich sehr, sie wiederzusehen.

Schließlich entschieden die jugoslawischen Behörden, daß wir in ihrem Land Gottes Königreich nicht mehr predigen dürften, und so wurden wir ausgewiesen. Nun ging es in die Schweiz.

DEN SAMEN DER WAHRHEIT IN DER SCHWEIZ AUSSTREUEN

Der Zweite Weltkrieg hatte nun seinen Höhepunkt erreicht, und die deutsche Gesandtschaft in Genf forderte mich auf, zur Musterung zu kommen. Ich teilte der Gesandtschaft mit, daß ich ihrer Aufforderung nicht nachkommen könne, weil es mein christliches Gewissen nicht zuließe, mich an diesem Krieg zu beteiligen. Daraufhin verlor ich die deutsche Staatsangehörigkeit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wünschten die Schweizer Behörden, daß ich mich wieder um gültige deutsche Papiere bemühte. Mein Gesuch an die deutsche Bundesregierung wurde angenommen, und man sprach mir die deutsche Staatsangehörigkeit wieder zu.

Im Dezember 1949 kamen wir als Sonderpioniere oder Vollzeitprediger des Wortes Gottes nach Interlaken. Es gab dort nur eine kleine Gruppe von Zeugen. Sie versammelte sich in einem kleinen Zimmer im Gotthard-Hotel. Wir schätzten es sehr, in dieser schönen Berggegend die gute Botschaft von Gottes Königreich zu verkündigen.

Als Transportmittel diente uns erneut das Fahrrad, das uns in die Bergdörfer brachte, und wir streuten fleißig den Samen der biblischen Wahrheit in Orten wie Grindelwald, Lauterbrunnen und Stechelberg aus, ja bis an das Ende des Brienzer Sees. In einem Zeitraum von ungefähr viereinhalb Jahren legten wir außer vielen Zeitschriften und Broschüren mehr als 1 500 gebundene Bücher in die Hände der Menschen.

Dann sollte eine Änderung eintreten. Das Zweigbüro der Watch Tower Society machte uns den Vorschlag, in ein Gebiet im Rheintal (Kanton St. Gallen) zu ziehen, wo es noch keine Zeugen gab. Wir nahmen diese Zuteilung an. Unser neues Gebiet am Rhein lag in der Nähe des Bodensees. Dort trennt der Rhein die Schweiz von Österreich und Liechtenstein. Als wir auf dem „Stoß“, einer großen Berghöhe, ankamen und das riesige Rheintal überblickten, waren wir tief beeindruckt von der herrlichen Schöpfung Jehovas. Es war atemberaubend. Wir hatten ein Panorama von dem Gebiet vor uns, in das wir gesandt worden waren, um den Samen des Wortes von Gottes Königreich auszustreuen.

Marbach war der Ort, an dem wir uns niederließen und von wo aus wir 13 Jahre unsere Tätigkeit ausübten. Im Laufe der Zeit wurde in diesem katholischen Gebiet eine kleine Versammlung von Zeugen Jehovas gegründet.

Eine sechsköpfige katholische Familie nahm trotz heftiger Anfeindungen von seiten ihrer Verwandten, zu denen auch Geistliche und Nonnen gehörten, die Wahrheit an. Schmähbriefe und persönliche Besuche der Verwandten, durch die sie die Familie zur Umkehr bewegen wollten, verfehlten ihr Ziel. Die Wahrheit siegte.

Eine gute Katholikin besuchte fleißig die Messe. Wenn sie einen Zeugen Jehovas mit dem Wachtturm auf der Straße sah, machte sie stets einen großen Bogen um den Betreffenden. Doch sie liebte die Bibel. Ich studierte schließlich Gottes Wort mit ihr nur anhand der Bibel. Als sie an Erkenntnis zugenommen hatte, trat sie aus der Kirche aus und wurde eine eifrige Predigerin der Wahrheit Gottes.

DAS PREDIGEN DES KÖNIGREICHES IN LIECHTENSTEIN

Es war eine angenehme Überraschung, als das Schweizer Zweigbüro die Frage an mich richtete, ob wir bereit wären, nach Liechtenstein zu ziehen. Wir sagten gern zu. Das war vor sieben Jahren, in meinem 64. Lebensjahr. Diesmal brauchten wir nur 30 Kilometer rheinaufwärts zu fahren. In Liechtenstein, einem kleinen Land mit elf Gemeinden (gegenwärtig hat es ungefähr 23 000 Einwohner), gab es nur wenige Zeugen. Nun erhielten sie Verstärkung, und den Liechtensteinern muß es so vorgekommen sein, als wäre ein ganzes Heer angerückt. Wir rechneten mit Widerstand, und die Geistlichkeit bereitete auch tatsächlich Schwierigkeiten.

In unseren Zusammenkünften wurden wir zum Beispiel wiederholt dadurch gestört, daß Jugendliche Steine ans Fenster warfen. Einmal stellte ein Zeuge Jehovas sechs von ihnen und zog sie ins Gespräch. Sie wurden zu einer Aussprache in den Königreichssaal eingeladen, zu der auch einige erschienen. Wir erklärten ihnen den Zweck unserer Zusammenkünfte und hatten dann eine Zeitlang Ruhe.

In Kirchen und Schulen sowie in Kirchenblättern und anderen Zeitungen wurde vor uns gewarnt. Als Antwort auf die falschen Anschuldigungen sorgten wir dafür, daß ein Zeitungsartikel, betitelt „Wer sind Jehovas Zeugen?“, erschien. Danach trat Ruhe ein.

Während die Menschen in Liechtenstein uns immer besser kennenlernen, erkennen viele, daß sich unser Predigtwerk zu ihrem Vorteil auswirkt. Einige sagen deshalb jetzt: „Wenn alle so wären, hätte die Welt Frieden.“

Meine Frau und ich haben nun zusammen 83 Jahre das Vorrecht gehabt, unsere ganze Zeit für das Predigen der Wahrheit Gottes einzusetzen. Im Laufe der Jahre brachte uns die Bereitwilligkeit, Zuteilungen in anderen Ländern anzunehmen, viel Freude und Glück, und wir haben Jehova immer mehr lieben- und schätzengelernt.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen