Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Begrenzte Weisheit
● In einer Ausgabe der Zeitschrift „Science“ wurde kürzlich von etwas berichtet, was man für „den ersten [beobachteten] Fall der Verwendung eines Werkzeugs bei einem sozialen Insekt“ hält. Man beobachtete, wie gewöhnliche Waldameisen Laubstücke, ausgetrocknete Erdklumpen und Sandkörner verwendeten, um weiche oder flüssige Nahrung in viel größerer Menge zu transportieren, als sie es sonst könnten. Sie gingen dabei etwa so vor, wie man sich beim Einkaufen eines Wagens bedienen würde.
Als Forscher von der Universität Maryland kleine Geleeteilchen als Köder auslegten, kamen Ameisen, die nach wenigen Sekunden wegliefen und mit Laubstücken zurückkehrten, die sie auf das Gelee legten. Andere Ameisen kümmerten sich etwa eine Stunde lang um die Laubstücke und änderten deren Lage, damit sie das Laub mit Gelee bedecken konnten. Dann wurden die beladenen Blätter in die Kolonie zurückgebracht, und dort wurde das Gelee verzehrt.
Ohne solche „Werkzeuge“ müßten sie weiche oder flüssige Nahrung zwischen ihren Unterkieferteilen wegtransportieren oder vorübergehend in sich aufnehmen und im Nest erbrechen, um andere damit füttern zu können. Man fand jedoch heraus, daß Ameisen, die die „Werkzeuge“ verwendeten, zehnmal mehr in die Kolonie bringen konnten als andere. Ja, Ameisen können unter die „vier Dinge“ eingereiht werden, „die die kleinsten der Erde sind, aber sie sind instinktiv weise: die Ameisen sind ein Volk, das nicht stark ist, und doch bereiten sie im Sommer ihre Nahrung“ (Spr. 30:24).
Dr. Banda und die Kirche
● Auf der ganzen Erde weiß man nun von den Greueltaten, die in Malawi an Zeugen Jehovas verübt werden, weil diese sich weigern, Parteikarten zu kaufen. Als Folge davon stellen mehrere presbyterianische Gruppen in anderen Ländern jegliche organisatorische Verbindung mit den Presbyterianern Malawis in Abrede. Wieso dies? In einem Brief, der unter presbyterianischen Pastoren in den USA in Umlauf gesetzt worden ist, heißt es: „Es trifft zu, daß der Präsident Dr. H. Kamuzu Banda ein Presbyterianer ist. Einst war er ein aktiver presbyterianischer Laie und diente, wie berichtet wird, in der Kirche als ein Ältester. . . . Soweit uns bekannt ist, ist . . . [er] kein aktiver Presbyterianer mehr.“ Jedenfalls heißt es in dem Brief, die Presbyterianer in Malawi seien „das Missionsergebnis der Kirche von Schottland“, nicht das der US-Kirche. Aber wie der Generalsekretär des Überseerates der Kirche von Schottland erklärte, „wurde die letzte Verantwortung [für Missionare] der Kirche der zentralafrikanischen Presbyterianer übertragen“.
J. W. Waddell, ein weiterer Vertreter des Überseerates, der anläßlich einer kirchlichen Feier vor kurzem Malawi besuchte, gab sich indes freundlicher. Die Zeitschrift „Life and Work — The Record of the Church of Scotland“ berichtet, daß „Dr. Banda beim Gottesdienst die Lesung aus dem Alten Testament hatte“, und Waddell nannte es „eine großartige Achtungsbezeigung für schottische Missionare“. In dem kirchlichen Blatt hieß es weiter, Banda habe später selbst „von der Geschichte der Mission erzählt, von seiner Schuld ihr gegenüber und von seinem Stolz auf sie“.
Es ist lobenswert, daß Vertreter der presbyterianischen Kirche die an einer unschuldigen religiösen Minderheit in Malawi verübten Greueltaten verurteilen. Doch die Taten und Worte gewisser dieser Vertreter erscheinen manchmal widersprüchlich und verwirrend.
„Ein geladenes Gewehr“
● „Die amerikanische Öffentlichkeit wird ständig vor den Gefahren der Trunkenheit am Steuer, des Rauchens, des Krebses, der Narkotika usw. gewarnt“, heißt es in „Oasis“, einer Zeitschrift, die für Angestellte der Sozialversicherung der USA herausgegeben wird. „Aber“, so ist weiter zu lesen, „hat man je eine Warnung vor Bluttransfusionen vernommen? Über Transfusionsgefahren steht ein recht umfassender Aufschluß zur Verfügung . . . in Ärztezeitschriften und dergleichen, doch man hört sehr wenige, falls überhaupt irgendwelche Warnungen. Sicherlich wird nicht jede Transfusion eine Reaktion oder eine Krankheit zur Folge haben, aber ein Autor sagte dazu: ,Es ist genauso, als ob man flüssiges russisches Roulett spiele.‘ Nicht jeder betrunkene Autofahrer verursacht einen tödlichen oder anderen Unfall, nicht jeder Raucher bekommt Lungenkrebs, . . . nicht mit jedem geladenen Gewehr wird jemand erschossen, aber dennoch warnt man uns vor den möglichen Gefahren. . . . Jeder, der eine Bluttransfusion verabreicht, sollte, genauso wie der Generalstabsarzt vor dem Rauchen warnt, die Beteiligten davor warnen, daß Bluttransfusionen jemandes Gesundheit ebenso gefährden wie ein geladenes Gewehr.“
In dem Artikel heißt es unter anderem: „Jehovas Zeugen, eine religiöse Organisation, haben wiederholt, gestützt auf biblische Grundsätze (1. Mose 9:3, 4; 3. Mose 3:17; Apg. 15:28, 29) und ganz offensichtlich auch aus anderen Gründen, Transfusionen verweigert.“