Eine weltweite Familie versammelt sich zu den Bezirkskongressen „Heiliger Dienst“
„EINE weltweite Familie?“ magst du fragen. „Gibt es so etwas überhaupt?“
Nun, es gibt Menschen aller Rassen, Nationen und gesellschaftlichen Schichten, die es gelernt haben, gut miteinander auszukommen. Besonders wenn sie sich zu großen Kongressen versammeln, kann man das enge Verhältnis beobachten, das sie zueinander haben. Die in Allentown (Pennsylvanien) erscheinende Zeitung Evening Chronicle berichtete in ihrer Ausgabe vom 8. Juli 1976:
„Einheit, Familiengeist und aufrichtige Freundschaft kennzeichneten heute die Stimmung auf dem Messegelände von Allentown, als die 7 080 Zeugen Jehovas von lächelnden ,Brüdern und Schwestern‘ willkommen geheißen wurden, die die Festlichkeiten ihres viertägigen Kongresses einleiteten.
Im vergangenen Sommer fanden allein in den Vereinigten Staaten 103 Bezirkskongresse unter dem Motto „Heiliger Dienst“ statt, und die Anwesendenzahl betrug insgesamt 982 283. Gleichzeitig kamen viele andere Glieder dieser weltweiten christlichen Gemeinschaft in Kanada, Europa und Asien zusammen, so daß die Bezirkskongresse von insgesamt über 1 800 000 Menschen besucht wurden. Und Hunderttausende weiterer Glieder dieser „Familie“ werden sich noch versammeln, um das gleiche Kongreßprogramm in anderen Ländern zu hören.
WIRKLICH EINE FAMILIE?
Doch ist es überhaupt angebracht, diese weltweite Gemeinschaft von Christen als „eine Familie“ zu bezeichnen? Ja, denn Jesus Christus sagte selbst: „Wer irgend den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“ Auch heißt es in der Bibel: „Gottes Hausgemeinschaft ... ist die Gemeinde des lebendigen Gottes“ (Matth. 12:50; 1. Tim. 3:15, Die Gute Nachricht).
Würdest du gern zu dieser Hausgemeinschaft gehören, in der sich alle Familienglieder wirklich bemühen, den Willen des himmlischen Vaters zu tun? Nun, Jehovas Zeugen sind entschlossen, Gottes Willen zu tun, und das unterscheidet sie von anderen Menschen.
In Augusta (Maine, USA) berichtete das Kennebec Journal, die Anschauungen der Zeugen Jehovas seien offensichtlich. „Es gab keine verräucherten Räume, kein rüpelhaftes Benehmen, keine weggeworfenen Abfälle. Nicht einmal ein einziger Polizist war zur Stelle, um die große Menschenmenge zu beaufsichtigen.“
In Detroit (Michigan) sagte der Gesundheitsinspektor Peter W. Komer: „Sie haben etwas zustande gebracht, was keine andere Gruppe geschafft hat.“ Und er nannte auch den Grund dafür: „Sie geben sich Mühe, Sie sind an anderen interessiert. ... Dies ist die beste Gruppe, mit der ich je zusammengearbeitet habe.“
Wie kommt es, daß Jehovas Zeugen wirklich auf der ganzen Erde als eine geeinte christliche Familie handeln? Was gibt ihnen den Antrieb, andere zu lieben und anderen zu dienen?
DER SCHULUNG ZUZUSCHREIBEN
Nun, bedenke folgendes: Was fördert in einer Familie den Respekt und die Achtung vor dem Gesetz? Ist es nicht eine gute Belehrung und Schulung? Jehovas Zeugen erhalten in ihren wöchentlichen christlichen Zusammenkünften sowie auf größeren Kongressen die beste Belehrung und Schulung, die es gibt — aus Gottes Wort, der Bibel. Als Beispiel diene das Programm der letztjährigen Bezirkskongresse „Heiliger Dienst“.
Wie in der Zeitung Vancouver Sun in dem Artikel „KONGRESS DER ZEUGEN EINE ECHTE FAMILIENANGELEGENHEIT“ berichtet wurde, handelte das Programm des ersten Tages davon, wie die einzelnen Familienglieder Gott vereint dienen können. Jedes Glied der Familie erhielt nützlichen biblischen Rat durch Vorträge wie: „Was für ein Mann bist du?“, „Die Frau, die sich Lobpreis schafft“ und „Was wünscht sich die Jugend vom Leben?“
Besondere Aufmerksamkeit wurde den Jugendlichen geschenkt. Sie erhielten nützliche Unterweisung über Themen wie Sexualität, feste Bekanntschaften, Drogen und alkoholische Getränke. Alle Jugendlichen, die während dieses Programmpunktes in einem besonderen Sektor vor der Bühne saßen, erhielten ein kostenloses Exemplar des neuen 192seitigen Buches Mache deine Jugend zu einem Erfolg.
Ein Höhepunkt des zweiten Tages war der Vortrag „Der heilige Geist in Tätigkeit“ , nach dem ein neues 192seitiges Buch, Der heilige Geist — die Kraft hinter der künftigen neuen Ordnung, freigegeben wurde. Am dritten Tag, an dem die Verantwortung des Christen, das Königreich Gottes zu verkündigen, hervorgehoben wurde, wurde ein neues 192seitiges Buch für das Werk des Jüngermachens zur Verfügung gestellt. Es trägt den Titel: Die gute Botschaft, die Menschen glücklich macht.
Zur besonderen Freude aller Anwesenden wurde an jedem Tag ein biblisches Drama aufgeführt, aus dem man jeweils eine besondere Lehre ziehen konnte.
Die Auswirkungen dieser biblischen Schulung, die Jehovas Zeugen regelmäßig erhalten, blieben Außenstehenden nicht verborgen. Judy Hierseman schrieb in ihrem Zeitungsartikel „FAMILIENORIENTIERTES PROGRAMM“:
„Familien sind eher die Regel als die Ausnahme. Und die Anwesenheit der vielen Kinder, vom Säugling bis zum Teenager, stört nicht die Ruhe und die stille Andacht der übrigen Zeugen.
Sie trägt vielmehr zu dem ernsten und doch unbeschwerten Gefühl der Zusammengehörigkeit bei, das die Menschenmenge in der Brown County Veterans’ Memorial arena durchdringt“ (Press-Gazette, Green Bay, 10. Juli 1976).
Die Familieneinheit kam auf den Kongressen auf verschiedene Weise zum Ausdruck. So wurde in der in Oakland (Kalifornien) erscheinenden Zeitung Tribune berichtet: „Auffallend ist die Familienzusammengehörigkeit bei vielen Kongreßarbeiten. Eltern und Kinder wickeln Plastikeßbestecke in Servietten ein, und andere schneiden Gemüse in riesige Schüsseln, um die Kongreßbesucher mit Essen zu versorgen.“
WIRKLICH VEREINTE FAMILIEN
In dem Hauptvortrag des Kongresses: „Gott dienen — der Weg zur Lösung unserer Probleme?“ wurde gezeigt, daß Familienprobleme nicht nur gelöst werden können, sondern tatsächlich schon gelöst worden sind, wenn sich Personen bemüht haben, die gerechten Grundsätze des Wortes Gottes in ihrem Leben anzuwenden. Auf einigen Kongressen wurden Erfahrungen erzählt, die dies veranschaulichen. In Allentown erzählte zum Beispiel ein Mann, dessen Frau eine Zeugin Jehovas geworden war, daß er Verbrechen begangen hatte und schließlich im Gefängnis landete.
„Meine Frau, die ich so grausam behandelt hatte“, erzählte er, „besuchte mich im Gefängnis. Ich konnte in ihren Augen die tiefe Besorgnis lesen, und ich wußte, daß sie mir wirklich helfen wollte. Sie schrieb mir jeden Tag, und in all ihren Briefen war von Jehova die Rede. Schließlich hörte ich zu und fing sogar an, das, was sie mir sagte, ernstlich in der Bibel nachzuprüfen. In weniger als sechs Monaten war ich überzeugt, daß dies die Wahrheit ist.
Ich setzte mich bei den Gefängnisbeamten dafür ein, daß Zusammenkünfte eingerichtet würden, die für alle Häftlinge offen wären. Uns wurde erlaubt, jede Woche einmal eine Stunde zusammenzukommen, um entweder einen biblischen Vortrag zu hören oder den Wachtturm zu studieren. Schließlich wurden überraschenderweise einige Anklagen, die gegen mich erhoben worden waren, fallengelassen, und ich wurde gerade rechtzeitig entlassen, so daß ich den Bezirkskongreß besuchen konnte, der letztes Jahr hier in Allentown stattfand. Auf diesem Kongreß symbolisierte ich meine Hingabe an Jehova Gott durch die Wassertaufe. Wie dankbar bin ich doch für die Entschlossenheit meiner Frau und für das Vorrecht, ein Glied dieser wunderbaren und einzigartigen Familie der christlichen Zeugen Jehovas geworden zu sein!“
Allein in den Vereinigten Staaten wurden auf den 103 Bezirkskongressen 10 253 Personen getauft, die dadurch öffentlich ihren Wunsch zum Ausdruck brachten, Glieder dieser weltweit vereinten christlichen Familie zu werden. Manchmal werden Ehemänner und Ehefrauen zusammen getauft und in einigen Fällen sogar zusammen mit ihren Kindern.
Auch du kannst ein Glied dieser weltweiten christlichen Familie werden. Als erstes ist es nötig, den Willen des himmlischen Vaters kennenzulernen und ihm zu gehorchen. Und wenn du danach regelmäßig mit anderen zusammenkommst, die sich Gott hingegeben haben, um seinen Willen zu tun, wirst du das Glück verspüren, das der Dienst als ein Glied der weltweiten christlichen Familie der Zeugen Jehovas mit sich bringt.
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Mutter und Sohn bereiten Sandwiches zu für die Kongreßbesucher in Oakland (Kalifornien).
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Jugendliche nahmen begeistert ihr Gratisexemplar des neuen Buches „Mache deine Jugend zu einem Erfolg“ entgegen.
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Ganze Familien wurden getauft, wie hier Vater, Mutter und Tochter auf dem Kongreß in Richfield (Ohio).