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  • Warum die „Geldliebe“ ins Verderben führt
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1977
w77 1. 6. S. 323-325

Warum die „Geldliebe“ ins Verderben führt

WARUM übt die „Geldliebe“ einen solch verderblichen Einfluß aus? Weil sie einen Menschen zunächst einmal unempfindlich machen kann für die natürliche Zuneigung zu seinen Familienangehörigen. Sie kann ihn unglücklich machen und ihn veranlassen, unnötigerweise ein asketisches Leben zu führen oder gegenüber seinen Mitmenschen herzlos zu handeln.

Ein Beispiel dafür, wie extrem ein Mensch, der der Geldliebe verfallen ist, werden kann, ist die Amerikanerin Henrietta Howland Green. Als sie im Jahre 1916 starb, hinterließ sie ein Vermögen von etwa 95 000 000 Dollar. Bei einer einzigen Bank hatte sie ein Guthaben von über 31 400 000 Dollar. Doch diese wohlhabende Frau lehnte eine ärztliche Behandlung, die ihr Sohn dringend benötigte, ab, weil sie glaubte, eine Klinik zu finden, in der er unentgeltlich behandelt würde. Wegen der dadurch entstandenen Verzögerung mußte dem Sohn ein Bein abgenommen werden. Sie lebte von kalten Haferspeisen, weil sie es als Verschwendung betrachtete, sie zu wärmen. Schließlich erlitt sie während eines heftigen Wortwechsels über die Vorteile entrahmter Milch einen Schlaganfall, an dem sie starb. Für diese Frau war das Geld tatsächlich zum Verderben geworden.

Hätte Henrietta Green die vernünftigen biblischen Ratschläge über das Geld gekannt und befolgt, so hätte sie für ihre Mitmenschen ein Segen sein können, statt sich selbst und ihrem Sohn das Leben zu vergällen. Die biblischen Ratschläge könnten auch heute vielen Menschen helfen, den Gefahren zu entgehen, die die Geldliebe mit sich bringt.

Der Apostel Paulus lenkte die Aufmerksamkeit auf die verderbliche Wirkung der Geldliebe mit den Worten: „Die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten, und indem einige dieser Liebe nachstrebten, ... haben [sie] sich selbst mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“ (1. Tim. 6:10).

Wenn jemand das Geld zu lieben beginnt, wird das Geld zu seinem Gott. Er bietet alle seine geistigen und körperlichen Kräfte auf, um noch mehr Geld zu erwerben. Er hat nie genug. „Wer nur Silber liebt“, sagt die Bibel, „wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften“ (Pred. 5:10). Ein solcher Mensch ist beinahe zu allem fähig, nur um zu Geld zu kommen. Der Dienst für Gott und Werke der Nächstenliebe werden oft völlig außer acht gelassen.

Die Geldliebe kann zum Beispiel zu den verschiedensten unehrlichen Geschäftspraktiken führen: zu der Verwendung von schlechtem Baumaterial, der Verfälschung von Lebensmitteln und Getränken, dem Betrug mit Gewichten usw. Es wird keine Rücksicht darauf genommen, daß schlechtes Baumaterial die Sicherheit eines Gebäudes beeinträchtigt und dadurch jemand ernstlich verletzt oder sogar getötet werden kann, daß durch die Verfälschung von Lebensmitteln und Getränken die Gesundheit anderer geschädigt wird und daß Betrug sehr schmerzlich sein kann, besonders für den, der sehr wenig Geld hat.

Manche Leute, die schnell reich werden möchten, wenden sich dem Glücksspiel zu. Je mehr sie spielen, desto mehr verlieren sie. Sie leben aber weiter in dem Glauben, daß sie bald gewinnen, alles, was sie verloren haben, wiederbekommen und dann wirklich reich sein werden. Auf diese Weise gehen Mittel verloren, die zur Beschaffung notwendiger Dinge hätten verwendet werden können, und Kinder leiden Not, weil nicht genug Geld vorhanden ist, um die nötige Nahrung und Kleidung zu kaufen.

Wie kann man sich davor bewahren, der Geldliebe zu verfallen und so sich selbst und andere ins Unglück zu stürzen? Die Antwort lautet: durch eine ausgeglichene Ansicht über materielle Dinge. Gottes Wort, die Bibel, ist uns in dieser Hinsicht eine große Hilfe.

Die Bibel spornt zwar zu Fleiß an, warnt aber vor dem Versuch, Reichtum aufzuhäufen. Sie zeigt, daß man nicht nur für seinen eigenen Vorteil arbeiten sollte. Der Apostel Paulus ermahnt den ehemaligen Stehler, ‘hart zu arbeiten, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben’ (Eph. 4:28). Ein solch tätiges Interesse an wirklich Bedürftigen bewahrt uns davor, egoistisch und geldliebend zu werden.

Die Bibel verhilft uns auch zu einer realistischen Ansicht über materielle Güter, indem sie zeigt, daß sie keinen Bestand haben. Sie können verlorengehen, gestohlen oder zerstört werden. Obwohl die Leute dies wissen, handeln sie in Geldangelegenheiten oft so, als ob ihnen nichts passieren könnte.

Denken wir an diejenigen, die sogar auf vieles verzichten, was ihnen das Leben angenehm machen könnte. Sie tun es vielleicht, um für ihre Kinder, Enkelkinder und Urenkel zu sparen. Selbstverständlich ist es nicht verkehrt, wenn Eltern ihren Kindern ein Erbe hinterlassen möchten. Sie sollten aber nicht so weit gehen, daß sie sich kaum noch trauen, etwas für sich selbst auszugeben. Vielleicht sollten sie sich sogar fragen, ob ihr Interesse an einem Erbe für die Kinder in Wirklichkeit nicht ein Deckmantel für Geldliebe ist — für das Streben nach Reichtum.

Es wäre gut, stets an das zu denken, was der weise König Salomo schrieb, um zu zeigen, zu welchen Enttäuschungen das Bemühen, ein Vermögen zu erwerben, führen kann. Es kann alles schnell verlorengehen und vielleicht gerade in einer Zeit, in der der Verlust am meisten weh tut. Wir lesen: „Da ist ein schlimmes Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der für seinen großen Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird. Und dieser Reichtum ist zufolge einer unglücklichen Beschäftigung zugrunde gegangen, und er ist Vater eines Sohnes geworden, während gar Nichts in seiner Hand ist“ (Pred. 5:13, 14).

Ja, es ist tragisch, wenn jemand hart gearbeitet hat und dann durch irgendein Unglück — durch einen Krieg, eine große Dürre, eine Feuersbrunst, ein Erdbeben oder einen Sturm — alles verliert. Wenn er es sich nicht gönnte, die Früchte seiner harten Arbeit zu genießen, war sein Leben wirklich sinn- und zwecklos. Noch tragischer wäre es, wenn er, nachdem er den aufgehäuften Reichtum verloren hätte, Vater würde.

Selbst wenn ein Erbe nicht durch ein Unglück verlorengeht, lohnt sich eine materialistische Lebensweise nicht. Wenn der Mensch stirbt, nützen ihm alle Reichtümer der Welt nichts mehr. Die Bibel sagt klipp und klar: „Gleichwie einer aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen ist, wird einer nackt wieder weggehen, so, wie einer gekommen ist; und für seine harte Arbeit kann einer überhaupt nichts davontragen“ (Pred. 5:15). Wie sinnlos ist daher ein Leben, das nur dem Streben nach materiellen Gütern gewidmet ist!

Darüber hinaus weiß keiner, was nach seinem Tod mit seinem Erbe geschieht. Da die Erben für das, was sie bekommen, nicht hart gearbeitet haben, mögen sie das Erbe gar nicht schätzen und es bald verschwenden. Sollten sie es aber gut verwalten, so gibt es dennoch keine Garantie dafür, daß sie schließlich nicht durch ein Unglück alles verlieren. Wenn also tatsächlich niemand die Früchte der harten Arbeit genießen konnte, von welchem Nutzen ist sie dann gewesen?

Der Gedanke daran, daß im Leben so vieles passieren kann, mag uns erkennen helfen, daß das Streben nach Reichtum nicht befriedigt. Er kann uns helfen, jedes ungebührende Verlangen nach Geld zu unterdrücken. Gleichzeitig bewahrt er uns davor, unnötigerweise ein asketisches Leben zu führen. Wir können die Früchte unserer Arbeit in einem vernünftigen Maße genießen und können uns so selbst und anderen nützen. Auf diese Weise entgehen wir dem Schaden, den die Geldliebe verursachen kann.

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