Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Pseudoschafe?
● Wie in der Zeitschrift „Human Behavior“ berichtet wird, soll bei den berühmten Kreuzzügen Billy Grahams der äußere Schein trügen. Die Verfasser des Artikels behaupten, daß vielen, die dem „Ruf zum Altar“ Folge leisten, vorher eingeimpft worden sei, „den Eindruck der Spontanität zu vermitteln“.
„Vier bis sechs Wochen vor Beginn des Kreuzzuges erscheinen in einer Gemeinde Leute, die die Einheimischen unterrichten und ihnen Anweisungen erteilen“, heißt es in dem Bericht des Teams der Arizona State University, das sich in die Organisation Grahams eingeschlichen haben will, als sie im Jahre 1974 nach Phoenix kam. „Bis Graham die Stadt betritt und seinen Ruf zum Altar erschallen läßt, wartet ein Heer von 6 000, denen gesagt worden ist, wann sie vorzutreten haben.“
In dem Artikel wird weiter ausgeführt, daß „die ,Annahme Christi‘ die einst als ein tiefes persönliches Erlebnis galt, wie alles andere der heutigen Massenkultur bürokratisiert worden und eine Routinesache geworden ist“. Obwohl dies auf viele zutreffen mag, die vorgeben, für Christus zu sprechen, ist es doch ermutigend, die Worte eines wahren Jüngers Jesu zu lesen, der sagte: „Ich meide alle dunklen Machenschaften. Ich arbeite nicht mit Kunstgriffen und verdrehe nicht das Wort Gottes. Vielmehr mache ich seine Wahrheit unverfälscht bekannt. Jeder, der sein Gewissen vor Gott prüft, muß das anerkennen“ (2. Kor. 4:2, „Die gute Nachricht“).
Sie wurde entlassen, weil sie arbeitete
● Eine Arbeiterin in England verlor kürzlich ihre Stelle, weil sie zu früh zur Arbeit erschien. Unter dem Druck aufgebrachter Arbeitskollegen war sie bereits von der Firmenleitung wegen ihrer Gewohnheit ermahnt worden, durch die ihre weniger tatkräftigen Kollegen und Kolleginnen in ein schiefes Licht gerieten. Einige Firmen in England und Schottland sehen sich indes zu Lohnzuschlägen gezwungen, nur um ihre Angestellten anzureizen, während der vollen Arbeitswoche tätig zu sein. Betriebsleitungen fürchten sich, bei unerlaubtem Fernbleiben irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, da es leicht zu einem kostensteigernden Streik kommen könnte.
Wahre Christen halten sich, was das Verhältnis zu ihrem Arbeitgeber betrifft, an den biblischen Rat, der buchstäblichen Sklaven gegeben wurde: „Mögen Sklaven ihren Gebietern in allen Dingen untertan sein und ihnen wohlgefallen, indem sie nicht widersprechen, ... sondern volle, gute Treue an den Tag legen.“ Das sollte selbst dann geschehen, wenn „Gebieter“ „schwer zufriedenzustellen“ waren. Christen, die diesen Rat befolgen, haben festgestellt, daß die Folge einer solchen Handlungsweise häufig ein vorzügliches Verhältnis zu ihrem Arbeitgeber ist, was ihnen sogar mehr Zugeständnisse einbringt, als sie durch herkömmliche Methoden erzwingen könnten (Tit. 2:9, 10; 1. Petr. 2:18).
Die Verantwortung abgeschoben
● Die vor kurzem bei den Mormonen bekanntgewordene „Offenbarung“, daß Schwarze afrikanischer Abstammung nun zur Priesterschaft zugelassen seien, ließ bei vielen in aller Aufrichtigkeit die Frage aufsteigen: Wer ließ die unterschiedliche Behandlung aufhören — Gott oder die Führer der Mormonen? Spencer Kimball, Präsident der Kirche, gibt in seinem Erläuterungsbrief an führende Persönlichkeiten der Mormonen Gott dafür die Schuld, daß Schwarze so lange als Kirchenmitglieder zweiter Klasse galten, wenn er sagt: „[Gott] hat unsere Gebete erhört und durch eine Offenbarung bestätigt, daß der lang verheißene Tag angebrochen ist, an dem jeder treue, würdige Mann in der Kirche die heilige Priesterschaft empfangen kann ... ungeachtet der Rasse oder Hautfarbe.“
Beobachter mögen sich indes vernünftigerweise fragen, ob diese Änderung nicht doch eher von Menschen als von Gott veranlaßt worden ist. Ein Mormone, der früher als Laie Hoherpriester war, wurde im Jahre 1976 exkommuniziert, weil er einen Schwarzen zum Priester ordiniert hatte. Er bezeichnete die kürzliche Änderung als eine „zweckdienliche Offenbarung wie die Entscheidung über die Aufhebung der Polygamie [im Jahre 1890], die politisch inspiriert war“. Man muß sich tatsächlich fragen, ob nicht Druck von Menschenrechtsverfechtern innerhalb und außerhalb der Kirche die führenden Persönlichkeiten der Kirche zu diesem Schritt veranlaßt hat, deren frühere Ablehnung der schwarzen Rasse auf Stellen in Joseph Smiths Werken „Das Buch Mormon“ und „Pearl of Great Price“ beruhte.
Wenn Glaubensdogmen nicht auf biblischen, sondern auf menschlichen Quellen beruhen, werden sie zwangsläufig einmal entlarvt, und es zeigen sich ihre sehr ungöttlichen Merkmale, die ihre menschliche Herkunft bezeugen. Sie stehen in krassem Gegensatz zu dem ‘Wort des Herrn, das in Ewigkeit bleibt’ (1. Petr. 1:25, „Luther“).