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  • Das Streben nach Gleichheit
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1985
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1985
w85 15. 8. S. 3-4

Das Streben nach Gleichheit

NIEMAND läßt sich gern deklassieren. „Ich bin genauso gut wie jeder andere“, sagt man allgemein. Und ist es uns nicht auch sehr unangenehm, wenn jemand überheblich ist? Im Grunde genommen ist es beruhigend, sich anderen ebenbürtig zu fühlen. Aber schon viele haben erfahren müssen, daß es leichter ist, über Gleichheit nachzudenken und darüber zu sprechen, als sie zu erreichen. Betrachte einmal folgendes Beispiel.

Im Jahre 1776 machten die englischen Kolonien in Nordamerika ihren Anspruch auf Autonomie geltend. In der berühmten Unabhängigkeitserklärung wurde als eine der für selbstverständlich erachteten Wahrheiten verkündet, daß „alle Menschen gleich geschaffen“ sind. Es wurde weiter erklärt, daß zu den Rechten aller Bürger „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“ gehören.

Als sich die 13 Kolonien von Großbritannien lossagten, belief sich ihre Bevölkerung auf etwa drei Millionen. Zu diesen zählten aber auch über eine halbe Million Sklaven. Es dauerte noch beinahe hundert Jahre, bis in den Vereinigten Staaten von Amerika die Sklaverei abgeschafft wurde. Thomas Jefferson, der als treibende Kraft hinter der Unabhängigkeitserklärung stand, blieb zeit seines Lebens Sklavenbesitzer. In der Erklärung wurden zwar edle Ziele propagiert, aber es war doch viel Zeit nötig, um überhaupt eine gewisse grundlegende Gleichheit zu erreichen.

Weltweit verwehrt man noch immer zahllosen Menschen wesentliche Freiheiten, und viele werden diskriminiert. Einzelne, die sich dessen bewußt sind, widmen ihr ganzes Leben der Aufgabe, alle Arten der Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu beseitigen. In einer neueren Veröffentlichung der Vereinten Nationen über das Thema Freiheit wird mehr als ein dutzendmal vom Gleichsein und von der Notwendigkeit der Gleichheit gesprochen. Offensichtlich ist dieses Ziel nur sehr schwer zu erreichen. Aber warum?

Das Problem besteht darin, daß bei der Gleichheit viele Aspekte zu berücksichtigen sind und sie sich nicht so leicht definieren läßt. Für jeden Menschen bedeutet Gleichheit — abhängig von seinen Umständen — etwas anderes. Inwieweit kann man überhaupt davon sprechen, daß die Menschen gleich sind? Was können wir vernünftigerweise in bezug auf die Gleichheit der Menschen erwarten, und das sowohl jetzt als auch in der Zukunft?

Gleichheit — Inwieweit heute verwirklicht?

Ein Prinz und ein Kind armer Leute mögen zwar am selben Tag in derselben Stadt geboren werden, aber der eine ist allein schon durch seine Geburt begünstigt, während sich bei dem anderen zweifellos der Einfluß der Armut bemerkbar machen wird. Dieser eine Aspekt zeigt bereits, warum man nicht sagen kann, daß heute alle Menschen bei der Geburt die gleiche Chance hätten.

Viel hängt davon ab, in welchem Staat man lebt und welches Maß an Gleichheit sich dort im Laufe der Jahre herausgebildet hat. Die Encyclopædia Britannica gibt einen treffenden Kommentar:

„Alle Gesellschaften treffen notwendigerweise Vorkehrungen, um den Wohlstand, die Macht und andere Dinge zu verteilen. Dies trägt sowohl zur Gleichheit als auch zur Ungleichheit bei, Einzelpersonen oder Gruppen gleicherweise betreffend.“

In jeder Gesellschaft verfügt jeder einzelne über irgend etwas, was nur er besitzt. Man hat daher schon versucht, die Talente und Fähigkeiten der einzelnen als Maßstab heranzuziehen, um den Wohlstand und die Produktionsmittel gerecht zu verteilen. Davon leitet sich auch die kommunistische Parole ab: „Jeder gemäß seinen Fähigkeiten, jedem gemäß seinen Bedürfnissen.“ Oder: „Jeder gemäß seinen Fähigkeiten, jedem gemäß seiner Arbeit.“ Trotz des Anklangs, den solche Philosophien finden mögen, besteht unter allen menschlichen Regierungssystemen weiterhin Ungleichheit.

Tatsächlich ist durch gewisse politische Ideologien sogar versucht worden, aus angeblich rassisch bedingten Ungleichheiten Kapital zu schlagen, statt auf die Gleichheit hinzuarbeiten. Man denke in diesem Zusammenhang nur daran, welchen Nachdruck die Nationalsozialisten auf eine „Herrenrasse“ legten. Doch die Existenz einer Herrenrasse wird schon seit langem angezweifelt. Es bestehen zwar offensichtliche Unterschiede in bezug auf die physischen Merkmale, aber die „mögliche Existenz tatsächlich rassisch bedingter Unterschiede im Verhalten und in der Intelligenz läßt sich kaum beweisen“ (Encyclopædia Britannica). Die Gleichheit aller Rassen ist also so gut wie erwiesen.

Bildung und Fähigkeiten

Die Bildung kann vieles ausgleichen, sofern die nötigen Einrichtungen für jeden leicht zugänglich sind. Aber gerade in dieser Hinsicht steht es nicht immer zum besten. In vielen Ländern muß noch schwerverdientes Geld selbst für den Grundschulunterricht bezahlt werden.

Zum Beispiel können in einem Land der südlichen Hemisphäre nur 20 % der Bevölkerung lesen. Es ist nicht ungewöhnlich, dort auf Familien zu stoßen, in denen die beiden älteren Kinder eine gute Schulbildung genossen haben, die anderen Kinder aber überhaupt nicht zur Schule gegangen sind — weil es das Familienbudget einfach nicht zuließ. Andere Entwicklungsländer stehen vor ähnlichen Problemen.

Diese Situation ist einer der Gründe, warum die Ungleichheit bestehenbleibt, da es in unserer modernen Gesellschaft aus wirtschaftlichen Gründen den Gebildeten vorbehalten ist voranzukommen. Noch immer sind die akademischen Grade bestimmter Universitäten begehrter als diejenigen anderer Hochschulen, da erstere größeres Ansehen mit sich bringen. Somit ist die Bildung auf keinen Fall die letzte Antwort auf das heutige Problem der Ungleichheit.

Fundamentale Rechte

Aufgrund genetischer Faktoren mögen die Menschen zwar niemals in jeder Hinsicht gleich sein. Bist du nicht aber auch der Meinung, daß bei gewissen grundlegenden Dingen eigentlich Gleichheit herrschen müßte? Wäre die Menschheit nicht viel besser daran, wenn auf folgenden Gebieten Fortschritte erzielt würden?

RASSISCHE GLEICHHEIT: Wie können wir je das Stigma überwinden, das die eine Rasse oder Klasse oft der anderen andichtet? Vorurteile sind tief verwurzelt und verursachen viele Probleme. Was kann getan werden, um sicherzustellen, daß jeder gemäß der ihm gebührenden Würde die gleiche Behandlung erfährt?

NAHRUNG: Wie reagierst du, wenn du auf Bildern hungernde Kinder siehst und liest, daß jedes Jahr mehrere Millionen Menschen aufgrund mangelhafter Ernährung oder an darauf zurückzuführenden Krankheiten sterben? Es ist eine wohlbekannte Tatsache, daß für die Weltbevölkerung genügend Nahrung vorhanden sein könnte. Warum sollte sie nicht gerecht verteilt werden, um den Hunger zu lindern?

ARBEIT: Arbeitslosigkeit kann Kummer und Frustration nach sich ziehen — ja sogar zum Selbstmord führen. Sollte es wirklich nicht möglich sein, alle Menschen zu beschäftigen? Könnte man nicht allen die gleichen Arbeitsmöglichkeiten einräumen?

BILDUNG: Sollte man nicht allen Menschen wenigstens eine grundlegende Schulbildung gewähren, damit das Analphabetentum überwunden werden kann? Könnte die Bildung nicht dazu beitragen, die Lebensbedingungen aller zu verbessern, statt die Unterschiede zwischen den Klassen — „die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer“ — zu vergrößern? Das wäre besonders dann der Fall, wenn sich die Schulung nicht nur auf technische Dinge beschränken, sondern auch moralische Grundsätze und die Grundlagen einer guten Kontaktpflege einschließen würde.

Du wirst sicher zustimmen, daß es noch ein weiter Weg ist, bis die angestrebte Gleichheit erreicht sein wird.

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