Der Bezirkskongreß „Göttlicher Frieden“ — Genau das, was wir benötigten!
„HERZEN wurden erreicht und Standpunkte korrigiert.“ „Jehova bereitete ein Festmahl mit vielen wunderbaren Speisen.“ „Die Ansprachen waren offen und gingen auf Einzelheiten ein.“ „Genau das, was wir HEUTE brauchen!“ „Es war genau das, was wir benötigten!“
Das ist eine repräsentative Auswahl aus den vielen Äußerungen der Wertschätzung über die Bezirkskongresse „Göttlicher Frieden“, die Jehovas Zeugen im Jahre 1986 abhielten. Die Äußerungen zeigen, daß die Anwesenden den ausgezeichneten Rat beachtet haben, der sowohl in der Ansprache des Vorsitzenden gegeben wurde als auch in der Eröffnungsansprache, die das Thema hatte: „‚Hört zu, und erfaßt den Sinn davon‘“.
Da das Thema Frieden in Gottes Wort einen wichtigen Platz einnimmt — das Wort Frieden erscheint über 300mal in der Bibel —, war es äußerst passend, es zum Motto unserer Bezirkskongresse des Jahres 1986 zu machen. Tatsächlich beginnen 18 der inspirierten Briefe von Römer bis Offenbarung mit Formulierungen ähnlich der folgenden: „Unverdiente Güte und Frieden sei euch gemehrt.“ Es sollte auch erwähnt werden, daß das Wort schalṓm, das in den Hebräischen Schriften mit „Frieden“ wiedergegeben wird, nicht nur Abwesenheit von Krieg und Streit bedeutet, sondern auch auf Gesundheit, Gedeihen und Wohlergehen hinweist (1. Petrus 1:2).
Im Verlauf des Programms wurde der Frieden immer wieder hervorgehoben. So hieß es im Schlüsselvortrag, daß Jehova der „Gott des Friedens“ ist und der „Gott, der Frieden gibt“. Sein Sohn, der „Fürst des Friedens“, hat seinen Nachfolgern Frieden verheißen (Philipper 4:9; Römer 16:20; Jesaja 9:6; Johannes 14:27). In dieser Ansprache wurde gezeigt, daß der Frieden, den wir Zeugen Jehovas haben, insofern einzigartig ist, als er nicht von äußeren Umständen abhängt. Er beruht auf unserer Achtung vor Autorität. Daher ist die Welt ohne Frieden — sie hat keinen Respekt vor Jehova Gott, der höchsten Autorität. Jesaja drückte es wirklich treffend aus: „O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest! Dann würde dein Frieden so werden wie ein Strom“ (Jesaja 48:18).
Uns wurde unter anderem die hilfreiche Empfehlung gegeben, uns zu bemühen, in jeder Zusammenkunft einen Punkt, der auf uns persönlich zutrifft, herauszugreifen und daran zu arbeiten, um den göttlichen Frieden noch mehr verspüren zu können. In dem Vortrag wurde außerdem gezeigt, daß wir als Friedensstifter nicht nur friedsam sein müssen; wir müssen den Frieden auch aktiv fördern und bereit sein, im Interesse des Friedens nachzugeben.
Beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens
Unsere Botschaft wird passenderweise die „gute Botschaft des Friedens“ genannt. Wir erhielten eine Menge ausgezeichneten Rat, wie wir die gute Botschaft des Friedens anderen überbringen können. Eine dreiteilige Vortragsfolge über unseren Predigtdienst war uns in dieser Hinsicht sehr von Nutzen. Der erste Redner zeigte, inwiefern der Haus-zu-Haus-Dienst zu einem Markenzeichen der Zeugen Jehovas geworden ist. Da dieses Werk nicht leicht ist, beweisen wir durch unsere Beteiligung daran unsere Liebe zu Gott und zu den Menschen. Wenn wir unseren Dienst wirkungsvoll verrichten wollen, müssen wir gewissenhaft und wendig sein, genaue Notizen machen und zu verschiedenen Zeiten vorsprechen, um alle zu erreichen.
In der zweiten Ansprache wurde dargelegt, daß wir unsere Rückbesuche bei interessierten Menschen stets mit einer positiven Einstellung machen müssen, wenn auch sie Jünger werden sollen. Wir sollten persönliches Interesse an denjenigen bekunden, bei denen wir erneut vorsprechen, und uns schon beim ersten Besuch notieren, was den Wohnungsinhaber interessiert. Auch sollten wir darauf bedacht sein, daß er bei jedem Rückbesuch etwas Neues lernt.
Der dritte Vortragsredner legte Nachdruck darauf, daß wir das Herz derjenigen, mit denen wir die Bibel studieren, erreichen müssen, indem wir sie nach ihrem Standpunkt fragen, um ihnen zu helfen, ebenfalls Zeugen Jehovas zu werden. Wir wollen echtes Interesse an ihnen bekunden, indem wir sie zu Gottes Organisation führen, ihnen behilflich sind, die Zusammenkünfte zu besuchen, sie nicht nur für das Bibelstudium besuchen und sie auch zu uns nach Hause einladen. In den letzten 35 Jahren hat sich die Zahl der Studien verzehnfacht.
Im Anschluß an diese Vortragsfolge wurde uns vor Augen geführt, daß wir die „gute Botschaft des Friedens“ überall und unter allen Umständen mit Eifer predigen müssen (Epheser 6:15). Das Alter ist kein Hinderungsgrund. Kleine Kinder sowie Brüder und Schwestern in den Neunzigern verkündigen die Botschaft. Einige sind Pioniere oder Vollzeitdiener, obwohl sie völlig blind sind. Andere dienen trotz Taubheit oder obwohl sie an den Rollstuhl gefesselt sind, als Pioniere. Ein Ehepaar, das im Pionierdienst steht, nimmt seine sechs kleinen Kinder mit in den Predigtdienst.
„Tue dein Äußerstes, und beteilige dich am Vollzeitdienst“ war ein sehr passender Rat. Der Vollzeitdienst ist der befriedigendste, lohnendste Lebensweg. Diejenigen, die den Pionierdienst aufgenommen haben, wurden aufgefordert, ihr Äußerstes zu tun, um im Vollzeitdienst zu bleiben.
Wie auf früheren Kongressen kamen auch diesmal langjährige Verkündiger der guten Botschaft zu Wort; einige von ihnen waren seit 30 Jahren, andere sogar seit 70 Jahren tätig. Sie erzählten, welche Freude es ihnen bereitet, die gute Botschaft zu verkündigen. Es war wirklich eine Ermunterung, zu hören, wie sie Hindernisse überwunden haben, um den Dienst fortsetzen zu können. Ein Bruder war zum Beispiel in den 43 Jahren seines Dienstes keinen einzigen Monat untätig.
Rat für alle Familienglieder
Guter Rat für alle Familienglieder ist angesichts der Bedrohung der christlichen Familie durch das böse System der Dinge wirklich angebracht. Die Jugendlichen wurden gefragt: „Seid ihr auf geistigen Fortschritt bedacht?“ Heute stehen zwar schon viele im Vollzeitdienst — sei es als Pioniere oder in den Bethelheimen —, aber könnten sich vielleicht noch mehr dazu entschließen? Auf geistigen Fortschritt bedacht zu sein bedeutet, Gottes Willen in unserem Leben an die erste Stelle zu setzen. Es bedeutet auch, gute Studiengewohnheiten zu entwickeln, sich regelmäßig an der Versammlungstätigkeit und am Predigtdienst zu beteiligen sowie ein gutes Verhältnis zu Älteren zu haben. Und es schließt außerdem ein, kein Gefallen an irgend etwas zu haben, was Gottes Wort verbietet.
Eine weitere dreiteilige Vortragsfolge begann mit der eindringlichen Frage: „Ist dein Zuhause ein Ort der Ruhe und des Friedens?“ Voraussetzung dafür ist, daß man sich einen Zeugen Jehovas, der die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzt und die Früchte des Geistes Gottes hervorbringt, als Ehepartner wählt. Damit das Zuhause ein Ort der Ruhe und des Friedens sein kann, muß der Mann in geistigen Dingen die Führung übernehmen und seine Frau wie seinen eigenen Leib lieben. Die Frau sollte ihren Mann unterstützen und tiefen Respekt vor ihm haben. Es ist auch wichtig, zusammen zu beten und dem Teufel keinen Raum zu geben. Kinder können dazu beitragen, daß das Zuhause ein Ort der Ruhe und des Friedens ist, indem sie gehorsam und hilfsbereit sind. Die Familienbande werden gestärkt, wenn man die Bibel und biblische Literatur gemeinsam studiert (Psalm 34:11).
Äußerst wichtig war auch die folgende Ansprache: „Führt eine Trennung zum Ehefrieden?“ Die Antwort? Vielleicht bei Weltmenschen, aber nicht bei Zeugen Jehovas! Sie betrachten eine Trennung nicht als bequeme Möglichkeit, einer prüfungsreichen Ehe ein Ende zu machen. Der gesamte Rat, den Gott in Verbindung mit der Ehe gibt, zielt darauf ab, daß Ehepaare zusammenbleiben sollen. Eine Trennung hat fast immer nachteilige Folgen für die Kinder und hat auch andere schlechte Auswirkungen. Um es ganz offen zu sagen: Eine Trennung ist das Eingeständnis, daß ein Ehepartner oder beide nicht die Früchte des Geistes hervorbringen (Galater 5:22, 23).
Guten Rat erhielten ledige Christen in der Ansprache „Sollten Unverheiratete sich als nicht völlig geeignet betrachten?“ Das sollten sie auf keinen Fall! Da in unserem Leben der Dienst die Hauptsache ist, können wir uns als völlig geeignet betrachten, ganz gleich, ob wir nun ledig oder verheiratet sind. Wie Paulus zeigte, haben unverheiratete Christen sogar bestimmte Vorteile. Wenn sie Zufriedenheit entwickeln, können sie sich über die Gabe der Ehelosigkeit freuen und das Beste daraus machen (1. Korinther 7:32-34).
Wichtiger Rat in bezug auf den Lebenswandel
Der fortschreitende Sittenverfall in der Welt ist mitverantwortlich dafür, daß einer Anzahl Zeugen wegen eines schlechten Wandels eine Zurechtweisung erteilt oder sogar die Gemeinschaft entzogen werden mußte. Wie passend war daher der deutliche Rat in bezug auf den Wandel! Damit wir uns des göttlichen Friedens erfreuen können, müssen wir ständig über unseren Wandel wachen. Das wurde unter anderem in der Ansprache „Meide die Schlingen der Geselligkeit“ hervorgehoben. Geselligkeiten können viel Freude bereiten, aber wenn wir nicht achtgeben, können sie sich leicht störend auf die theokratischen Aktivitäten auswirken und zur Unreinheit führen. Das unvollkommene Menschenherz ist trügerisch, und es ist bereit, jede Gelegenheit zu nutzen, um mit der Unmoral zu liebäugeln. Große Geselligkeiten und entartete Musik stellen daher besonders ernste Gefahren dar (1. Korinther 15:33).
Um unseren göttlichen Frieden zu bewahren, müssen wir die todbringende „Luft der Welt“ meiden. Wie die Luft, die wir atmen, umgibt uns der weltliche Geist der Selbstsucht und des Ungehorsams. In dem Programmpunkt „Meide die todbringende ‚Luft der Welt‘“ wurden neun Erscheinungsformen dieser todbringenden Luft behandelt, unter anderem das Liebäugeln mit der Unmoral, Extreme in der Kleidung und der äußeren Erscheinung, Unmäßigkeit beim Essen und Trinken, Begeisterung für Sport sowie Rassenstolz. Wenn wir diese Luft weiterhin einatmen, wird sie uns geistig töten.
Diese Gedanken wurden in dem Vortrag „Bleibst du in jeder Hinsicht rein?“ noch vertieft. Wenn wir nachlässig sind, machen wir uns der Heuchelei schuldig. Um ein gutes Gewissen zu bewahren, müssen wir physisch, seelisch, moralisch und geistig rein bleiben. Es ist daher erforderlich, ‘das Böse zu hassen’, ja ‘zu verabscheuen’. Das schließt auch Abscheu vor der Propaganda Abgefallener ein (Psalm 97:10; Römer 12:9).
Die ausgezeichnete Ansprache „Die Zucht Jehovas ‘trägt eine friedsame Frucht ein’“ war in Verbindung damit ebenfalls sehr passend. Jehova ist der große Zuchtmeister, und er züchtigt uns, weil er uns liebt. Niemand von uns kann sagen, er benötige keine Zucht. Nicht einmal Gottes Sohn konnte es (Hebräer 5:8). Ja, die Grundbedeutung von Zucht ist eigentlich Schulung, nicht Bestrafung, und um aus den vielen Möglichkeiten, wie Gott Zucht ausübt, Nutzen zu ziehen, müssen wir ehrlich mit uns selbst sein — und demütig bleiben.
Der Vortrag „Fahrt fort, einander zu erbauen“ beinhaltete guten Rat in bezug auf unsere Sprache. Wieviel Schaden können wir doch durch gedankenloses, kritisches oder nörgelndes Reden anrichten! Die Zunge ist wirklich schwer zu beherrschen. Passenderweise wurden wir daran erinnert, daß wir aufhören sollten, „gegeneinander zu reden“ (Jakobus 4:11). Die brüderliche Liebe wird uns veranlassen, achtsam zu sein. Bevor wir etwas sagen, werden wir uns fragen: „Ist es wirklich wahr?“ „Muß ich darüber sprechen?“ „Ist es erbauend?“
Die Prophezeiungen in Betracht ziehen
In verschiedenen Programmpunkten wurden inspirierte Prophezeiungen betrachtet, um zu erinnern und zu ermahnen. In der Ansprache „Gottes Gerichtsbotschaften — in der Welt unbeliebt“ betonte der Redner, daß wir nicht nur die gute Botschaft von einem Paradies predigen müssen, sondern gleich Jeremia auch das kommende Gericht Gottes anzukündigen haben (Jeremia, Kapitel 6 und 7). Wir wurden aufgefordert, es Jeremia gleichzutun, der die falschen Lehren und die verwerfliche Handlungsweise der religiösen Führer seiner Tage mutig bloßstellte.
Der Vortrag „Eine Zeit der Prüfung und des Sichtens“ behandelte die neuzeitliche Erfüllung von Maleachi 3:1-3. Jehovas Volk ist wirklich von falschen, babylonischen Lehren und Praktiken gereinigt worden. Zu den positiven Gedanken, die der Redner hervorhob, gehörte die Einführung der theokratischen Ordnung sowie die Erkenntnis, daß der Haus-zu-Haus-Dienst von größter Wichtigkeit ist.
In einer weiteren hervorragenden Ansprache erklärte der Redner Kapitel 11 und 12 des Bibelbuches Daniel. Das Thema lautete: „Enthüllte heilige Geheimnisse ermöglichen eine sichere Hoffnung auf Frieden“. Die Rivalität zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens sorgt ständig für Unruhe in der Welt. Aus der Prophezeiung Daniels können wir erkennen, daß diese Könige ihre Konflikte niemals lösen werden. Nur Michael kann dauerhaften Frieden bringen.
Auch der Programmpunkt „Weltweite Sicherheit unter dem ‚Fürsten des Friedens‘“ befaßte sich mit inspirierten Prophezeiungen. Der Redner behandelte Jesaja 9:6, 7 sowie den Kontext dieser Schriftstelle und zeigte, wieso es passend ist, diese Prophezeiung auf Jesus Christus anzuwenden. Er erklärte gegen Ende seiner Ansprache, daß Michael „seine glänzende Laufbahn mit einem Sieg in Harmagedon krönen [wird], der bis in alle Ewigkeit in aller Munde sein wird. ... Voran also, all ihr Zeugen Jehovas, zu noch größerer weltweiter Bedeutung denn je, im vollen Vertrauen auf euren Gott und seinen regierenden König, den ‚Fürsten des Friedens‘! Seid trotz der heutigen Weltverschwörung völlig furchtlos. Erweist euch alle als Zeichen und Wunder zur Ehre Jehovas.“ Das war wirklich eine der aufrüttelndsten Ansprachen des Kongresses!
Diejenigen schätzen, die die Führung übernehmen
Eine zweiteilige Vortragsfolge unter dem Thema „Aufseher, die für den Frieden eintreten“ hat uns ganz bestimmt geholfen, diejenigen zu schätzen, die die Führung übernehmen. Der erste Redner beschäftigte sich mit der Rolle der reisenden Aufseher und zeigte, daß sie wegen ihrer vielen Pflichten wirklich doppelter Ehre würdig sind. Zu ihren Aufgaben gehört es, Vorträge zu halten, bei Problemen zu helfen, die Brüder im Zeugnisgeben zu schulen und die in körperlicher oder geistiger Hinsicht Kranken zu besuchen. Alle reisenden Aufseher verdienen es bestimmt, daß wir ganzherzig mit ihnen zusammenarbeiten und ihnen Gastfreundschaft erweisen, wie Lydia es tat (Apostelgeschichte 16:15).
Im zweiten Vortrag wurde auf die Pflichten der Ältesten hingewiesen und gezeigt, welche Rolle sie dabei spielen, in der Versammlung den Frieden zu fördern. Das können sie tun, indem sie sich auf die Zusammenkünfte vorbereiten, diese leiten, Hirtenbesuche machen, Rechtsfälle behandeln, im Predigtdienst die Führung übernehmen und in bezug auf den Wandel und das Familienleben ein gutes Beispiel geben. Sicher sollten wir alle Wertschätzung für die ernannten Ältesten bekunden, indem wir gehorsam und unterwürfig sind, wie das auch in Hebräer 13:17 empfohlen wird.
In der Ansprache „Nach einer ‘vortrefflichen Stufe’ streben und sie erwerben“ legte der Redner dar, daß angesichts der großen Zunahme an Zeugen qualifizierte Älteste benötigt werden. Allen getauften Brüdern, die noch keine Ältesten sind, wurde gezeigt, wie sie nach größeren Vorrechten streben können. Besonders diejenigen, die die Voraussetzungen erfüllen, aber die Notwendigkeit, in vermehrtem Maße zu dienen, nicht erkennen, wurden aufgefordert, sich zu fragen, warum sie sich zurückhalten.
Andere geistige Genüsse
Sehr geschätzt wurde der Programmpunkt: „Bist du mit dem zufrieden, wofür Jehova zur Stärkung des Glaubens gesorgt hat?“ Anhand von biblischen Beispielen konnten wir erkennen, daß einige die geistigen Vorkehrungen, für die Gott gesorgt hatte, schätzten, andere hingegen nicht. In dem Maße, wie wir uns unserer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, werden wir mit diesen Vorkehrungen zufrieden sein und dies auch zeigen. Wie? Indem wir unsere Zeit für das persönliche Bibelstudium auskaufen und indem wir uns in den Zusammenkünften selbst in Zucht nehmen, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.
Eine Gefahr für unser Geistiggesinntsein wurde in dem Vortrag „Sind deine Gebete sinnvoll?“ erwähnt. Wir erhielten den Rat, uns selbst folgendes zu fragen: Haben wir zugelassen, daß wir unsere Gebete mechanisch, schablonenhaft oder eilig dahersagen, als ob wir zu beschäftigt wären, unser Gespräch mit Gott in der rechten Weise zu würdigen? Im Gebet nahen wir uns der höchsten Persönlichkeit des Universums. Damit unsere Gebete sinnvoll sind, muß Gott für uns eine absolute Realität sein. Sie müssen von Herzen kommen, wir müssen darin auf Einzelheiten eingehen und uns zuvor darüber Gedanken machen.
Ein weiterer Hochgenuß war die Taufansprache mit dem Thema: „Durch die Hingabe und die Taufe Frieden mit Gott erlangen“. Der Redner zeigte, daß die Taufe sowohl ein sehr ernster als auch ein sehr freudiger Anlaß ist. Wir erlangen dadurch Frieden mit Gott und werden zu einem Diener Gottes ordiniert, zu einem Zeugen Jehovas. Und unsere Hingabe ist nicht nur als Verpflichtung zu sehen, denn wir können gleichzeitig mehrere Verpflichtungen eingehen. Für uns bedeutet die Hingabe vielmehr, ausschließlich dem göttlichen Wesen, Jehova Gott, ergeben zu sein.
Die beiden biblischen Dramen gehörten zu den beliebtesten Darbietungen auf dem Kongreß. In dem Drama Leben retten in einer Zeit des Hungers wurde die zu Herzen gehende Geschichte Josephs und seiner Brüder dargestellt, die manche zu Tränen rührte. Josephs Großmütigkeit und seine Bereitschaft zu vergeben, sind für uns alle nachahmenswert. Das Geschehnis hat aber auch eine prophetische Bedeutung. Das zweite Drama war betitelt: Suche Gottes Gerechtigkeit zum Überleben. Auf kraftvolle und besonders anschauliche Weise erhielten wir Rat in bezug auf die Probleme unserer jungen Leute. Es wurde hervorgehoben, daß wir über unseren Wandel wachen und die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzen müssen. Außerdem dürfen wir nicht vorschnell über die Beweggründe anderer urteilen.
Völlig im Einklang mit dem Motto des Kongresses war auch der öffentliche Vortrag: „Endlich Frieden! — Wenn GOTT redet“. Zunächst wurde uns vor Augen geführt, wie töricht sämtliche nuklearen Kriegsvorbereitungen sind und wie hoffnungslos die Weltlage aus menschlicher Sicht ist. Nur Gottes Königreich bietet eine echte Hoffnung. Was bedeutet es, zuzuhören, wenn Gott redet? Es bedeutet nicht nur, sorgfältig auf das zu hören und das zu verstehen, was Gott sagt, sondern auch entsprechend zu handeln. Dann werden wir uns durch den irreführenden Ruf „Frieden und Sicherheit!“ nicht täuschen lassen.
Nach der Schlußansprache, „Vom Gott des Friedens ausgerüstet, um seinen Willen zu tun“, kehrten die Kongreßbesucher mit einem Herzen voller Dankbarkeit für das geistige Festmahl, das sie in den vier Tagen genossen hatten, nach Hause zurück. Die Kongresse haben uns wirklich wie nie zuvor ausgerüstet, Gottes Willen zu tun. Wir wollen daher den festen Entschluß fassen, „im großartigen Königreichspredigtwerk voranzudrängen, mit echter Dankbarkeit für unseren göttlichen Frieden und all das, was für uns damit verbunden ist“.
Allein in den Vereinigten Staaten wurden 135 Kongresse an 65 verschiedenen Orten und in 11 Sprachen abgehalten. Die Höchstzahl der Anwesenden betrug 1 276 578, und 12 603 Personen wurden getauft. Auf den drei Kongressen im Yankee-Stadion in New York wurden insgesamt 95 091 Anwesende gezählt, und 1 110 Personen ließen sich taufen.
[Kasten auf Seite 30]
Freigaben auf dem Kongreß „Göttlicher Frieden“
Als erstes wurde eine überarbeitete Fassung der Broschüre „Siehe! Ich mache alle Dinge neu“ freigegeben, und zwar am Schluß der Ansprache mit dem gleichen Thema. Die neue Broschüre ist nicht nur vierfarbig, sondern hat auch eine größere Schrift und enthält zusätzliche Informationen. Sie ist hervorragend dafür geeignet, Heimbibelstudien einzurichten.
Jehovas Zeugen weltweit vereint, Gottes Willen zu tun, ebenfalls eine vierfarbige Broschüre im Zeitschriftenformat, war die zweite Freigabe. Sie ist ein ausgezeichnetes Hilfsmittel, andere mit unseren verschiedenen Tätigkeiten vertraut zu machen, und vermittelt viele geschichtliche Informationen über Jehovas Zeugen.
Die dritte Freigabe war die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift mit Studienverweisen in Deutsch. Diese Bibelübersetzung enthält wertvolle Studienhilfen, wie z. B. eine vollständige Neubearbeitung und Revision des Fußnotenapparates und aller Schriftstellenverweise sowie einen nützlichen Anhang.
Ein 192seitiges Bibelstudienhilfsmittel, das wir zunächst im Versammlungsbuchstudium verwenden werden, war die vierte Freigabe. Es ist betitelt Weltweite Sicherheit unter dem „Fürsten des Friedens“.
Die Königreichsmelodien Nr. 7 waren die fünfte Freigabe, und die Kongreßbesucher freuten sich, einen Ausschnitt daraus zu hören.
Alle waren sichtlich begeistert, als in den Schlußbemerkungen angekündigt wurde, daß der Watch Tower Publications Index 1930-1985 ab 1. September erhältlich sei. Welch ein Segen für alle ernsthaften Erforscher der Bibel!
[Bilder auf Seite 31]
1. Joseph wird von seinen Brüdern verkauft; Szene aus dem Drama auf einem koreanischen Kongreß in den Vereinigten Staaten
2. F. W. Franz, Präsident der Watch Tower Society, bei einer Kongreßansprache
3. Ein Teil der aufmerksamen Zuhörerschaft im Yankee-Stadion (New York)
4. Tausende ließen sich als Zeichen ihrer Hingabe an Jehova Gott taufen