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  • Wunderheilungen — Steht Gott dahinter?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1987
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  • „Es fehlt ihnen an Glauben“
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1987
w87 1. 12. S. 4-7

Wunderheilungen — Steht Gott dahinter?

DER Mann war seit 38 Jahren krank. „Willst du gesund werden?“ fragte Jesus ihn. Hättest du an der Stelle dieses Mannes nicht sofort mit Ja geantwortet? Jesus sagte zu ihm: „Steh auf, heb dein Tragbett auf, und geh umher.“ Was bewirkten diese Worte? „Der Mensch [wurde] sogleich gesund, und er hob sein Tragbett auf und begann umherzugehen“ (Johannes 5:5-9).

Das war nur eine der vielen von Gott bewirkten Heilungen, die Jesus während seines irdischen Dienstes vollbrachte (Matthäus 11:4, 5). Die heutigen Wunderheiler behaupten, Gott würde immer noch solche Heilungen bewirken, und Tausende, die davon überzeugt sind, von ihnen geheilt worden zu sein, sind ebenfalls dieser Ansicht.

Wesentliche Unterschiede

Ein Studium der Bibel offenbart allerdings eine Reihe wesentlicher Unterschiede zwischen den Heilungen, über die in der Bibel berichtet wird, und denen, auf die die heutigen Wunderheiler verweisen. Jesus und seine Jünger forderten beispielsweise nie eine Bezahlung für ihre Heilungen. „Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt“, lehrte Jesus (Matthäus 10:8). Sie folgten dem Beispiel Elisas, der das Geschenk eines Mannes namens Naaman, den er vom Aussatz geheilt hatte, zurückwies (2. Könige 5:1, 14-16). Wunderheiler, die sich ihre Dienste bezahlen lassen, halten sich somit nicht an das biblische Muster.

Es ist auch beachtenswert, daß die Heilungen in biblischen Zeiten entweder sofort oder nach kurzer Zeit eintraten. Als der Apostel Petrus einen Mann sah, „der vom Schoß seiner Mutter an lahm war“, sagte er zu ihm: „Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, geh umher!“ In dem Bericht heißt es weiter: „Augenblicklich wurden seine Fußsohlen und seine Knöchel fest; und er sprang auf, stand da und begann umherzugehen“ (Apostelgeschichte 3:1-8). Weitere Beispiele sind in Apostelgeschichte 5:15, 16 und 14:8-10 zu finden.

Bei heutigen Wunderheilungen dauert es oft Tage, Wochen oder sogar Monate, bis etwas geschieht. Es fällt auch auf, daß sich die Wunderheiler vor allem auf Funktionsstörungen, wie zum Beispiel Blindheit, Lähmung oder Taubheit, konzentrieren — Krankheiten, die manchmal eine psychische Ursache haben. Der Chirurg Paul Brand stellte fest: „Sobald ein organischer Zustand zweifelsfrei feststeht — z. B. keine Beine, Augen oder Haarfollikel mehr vorhanden sind —, geschehen kaum Wunder.“ Jesus heilte dagegen „jede Art Krankheit und jede Art Gebrechen“, auch Defekte, die eindeutig organischer Natur waren, wie zum Beispiel eine verkümmerte Hand (Matthäus 9:35; Markus 3:3-5).

„Es fehlt ihnen an Glauben“

Tragischerweise nehmen viele schwerkranke Menschen an sogenannten „Heilungskreuzzügen“ teil, von denen sie genauso krank wie zuvor nach Hause zurückkehren. Wunderheiler kommentieren ein solches Versagen mit der Erklärung: „Es fehlt ihnen an Glauben.“ Doch das läßt nur allzuleicht den Verdacht des Betrugs aufkommen. Dr. William Nolen sagte dazu: „Im Gegensatz zu einem Schulmediziner muß ein Wunderheiler nicht die Verantwortung übernehmen, wenn seine Heilkunst versagt. Ich muß gestehen, daß ich auch gern auf eine solche Rechtfertigung zurückgreifen würde, wenn ich vor einem Patienten stehe, dem ich nicht helfen kann.“

Aber weder Gottes Propheten noch Jesus, noch seine Jünger mußten sich damit rechtfertigen, einen Kranken wegen seines Unglaubens nicht heilen zu können. Es stimmt, Mangel an Glauben mag die Zahl der Menschen begrenzt haben, die zu ihnen kamen, um geheilt zu werden. Doch jeder, der sich an sie wandte, wurde völlig gesund gemacht (Markus 6:5, 6).

In einigen Fällen wurden sogar Personen geheilt, denen es offensichtlich an Glauben mangelte. Zum Beispiel war der syrische Heeroberste Naaman keineswegs davon überzeugt, auf die vom Propheten Elisa beschriebene Art und Weise von seinem Aussatz geheilt zu werden. Erst nach seiner Heilung kam er zu der Einsicht: „Ich weiß gewiß, daß es keinen Gott irgendwo auf der Erde gibt außer in Israel“ (2. Könige 5:11-13, 15). Die fadenscheinigen Ausreden der Wunderheiler klingen somit wenig überzeugend.

Wunderheilung — eine Gabe, die aufhörte

Aber war nicht unter den ersten Christen die Gabe der Wunderheilung verbreitet? (1. Korinther 12:9). Das stimmt, doch es gab einen guten Grund für die Wunder, die damals vollbracht wurden. Über eineinhalb Jahrtausende war die Nation des fleischlichen Israel Gottes auserwähltes Volk gewesen. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung wurde Israel jedoch wegen seines Unglaubens verworfen, und an seine Stelle trat die neugegründete Christenversammlung. Die ersten Christen benötigten außergewöhnliche Hilfe, um ihren Glauben zu stärken und um der Menschenwelt, die sie umgab, den Beweis zu liefern, daß sie die Unterstützung Jehovas hatten.

Aus diesem Grund wurde die junge Christenversammlung mit übernatürlichen Gaben ausgestattet, zu denen auch Wunderheilungen gehörten. Diese Gaben sollten als ein „Zeichen“ für die Ungläubigen dienen und den Glauben der Christen vertiefen (1. Korinther 14:22). Heute, fast zweitausend Jahre später, befindet sich das Christentum jedoch längst nicht mehr in seinem Anfangsstadium. (Vergleiche 1. Korinther 13:9-13.) Die Bibel wurde schon vor langer Zeit vollendet und ist in Millionen von Exemplaren in Umlauf. Somit können wahre Christen Ungläubige leicht auf dieses Buch verweisen, um das zu stützen, was sie lehren. Wunder sind nicht mehr erforderlich.

Außerdem zeigte Paulus, daß die übernatürlichen Gaben „weggetan“ würden (1. Korinther 13:8). Diese Gaben wurden auch nur unmittelbar von den Aposteln oder in ihrer Gegenwart weitergegeben (Apostelgeschichte 8:18-20; 10:44-46; 19:6). Nach dem Tod der Apostel hörten die Wunder auf.

In dem Werk Cyclopedia of Biblical, Theological, and Ecclesiastical Literature von McClintock und Strong (Bd. VI, S. 320) heißt es, daß „in den ersten hundert Jahren nach dem Tod der Apostel nachweislich so gut wie gar nichts über das Wirken von Wundern durch die ersten Christen verlautet“.

Ein Grund, auf der Hut zu sein

Jesus Christus machte darauf aufmerksam, daß einmal die Zeit käme, wo viele zu ihm sagen würden: „Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?“ Und dennoch würde Jesus zu ihnen sagen: „Ich habe euch nie gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 7:22, 23). Worauf ist aber ihr scheinbarer Erfolg beim Vollbringen von „Machttaten“ zurückzuführen, wenn der Geist Gottes nicht dahintersteht?

In einigen Fällen scheint es sich offensichtlich um Betrug zu handeln. Zum Beispiel berichtete eine Zeitung in Simbabwe, The Herald, über drei Personen, die ein bekannter Wunderheiler angeblich geheilt hatte. Die Zeitung deckte das Ganze als Betrug auf: „Ein Kind kann immer noch nicht hören und sprechen; ein anderes Kind war überhaupt nicht taubstumm, und eine taube Frau kann auch weiterhin nichts hören.“

Manchmal scheinen Wunderheilungen einen Placeboeffekt auf Kranke zu haben. In anderen Fällen — besonders wenn viel Zeit vergeht, bis sich ein Erfolg einstellt — handelt es sich offenbar um einen normalen Heilungsprozeß des Körpers. In dem Buch Science and the Paranormal (Wissenschaft und das Paranormale) behauptet Dr. William Nolen, daß „etwa 80 Prozent der Patienten, die ... [einen Arzt] aufsuchen, zeitlich befristete Krankheiten haben — das heißt Krankheiten, die von selbst heilen“. Nachdem einige Zeit verstrichen ist, kann ein Wunderheiler demnach leicht die Ehre für sich beanspruchen, eine Heilung bewirkt zu haben.

In der Bibel finden wir auch folgende Warnung: „Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an“, um Menschen zu täuschen (2. Korinther 11:14). Gemäß 2. Thessalonicher 2:9, 10 sagte Paulus außerdem: „Die Gegenwart des Gesetzlosen [ist] gemäß der Wirksamkeit des Satans mit jeder Machttat und mit lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jedem Trug der Ungerechtigkeit für die, die zur Vergeltung dafür zugrunde gehen.“ Seien wir daher auf der Hut! Bei Wunderheilungen sind oft dämonische Kräfte im Spiel! „Ich will nicht, daß ihr Teilhaber mit den Dämonen werdet“, warnte Paulus. „Ihr könnt nicht den Becher Jehovas und den Becher der Dämonen trinken“ (1. Korinther 10:20, 21).

Wenn ein Christ krank ist

Einem Kranken mag eine Wunderheilung zugegebenermaßen äußerst wünschenswert erscheinen. Es ist allerdings beachtenswert, daß Epaphroditus, ein Mitarbeiter des Paulus, so schwer erkrankte, daß er dem Tod nur knapp entrann (Philipper 2:25-27). Timotheus, der enge Gefährte des Paulus, litt an „häufigen Erkrankungen“ (1. Timotheus 5:23). Doch Paulus heilte keinen dieser Männer durch ein Wunder. Und wenn er selbst ärztliche Hilfe benötigte, nahm er wahrscheinlich die Dienste seines Reisegefährten Lukas, ‘des geliebten Arztes’, in Anspruch (Kolosser 4:14).

Ist heute ein Christ krank, dann kann er sich an einen qualifizierten Arzt oder Therapeuten wenden, wodurch er es vermeidet, mit Heilverfahren in Berührung zu kommen, die etwas mit Dämonen zu tun haben, oder ein Opfer der Kurpfuscherei zu werden, die in vielen Ländern weit verbreitet ist. Er kann auch beten, zwar nicht um eine Wunderheilung, aber um die Weisheit, seine Krankheit ertragen zu können (Jakobus 1:5). Der Betreffende kann Jehova inständig bitten, ‘ihn auf seinem Krankenlager zu stützen’ (Psalm 41:3).

Zugegeben, es ist sehr entmutigend, wenn die Ärzte einem bei einer bestimmten Krankheit nicht helfen können. Ein Christ sollte jedoch trotz seiner Krankheit bemüht sein, sich „der wichtigeren Dinge [zu] vergewissern“, und nicht zulassen, daß durch die Sorge um seine Gesundheit geistige Dinge völlig in den Hintergrund gedrängt werden (Philipper 1:10). Er kann darauf hoffen, einmal unter Gottes Königreich zu leben, wo „kein Bewohner ... sprechen [wird]: ‚Ich bin krank‘“ (Jesaja 33:24; 65:17-19).

Diese Hoffnung auf eine gerechte neue Welt ist von weit größerem Wert als die leeren Versprechungen der Wunderheiler. Ein Beispiel ist Peter, ein Blinder, der in Akumadan (Ghana) lebt. Er gehörte insgesamt 26 Jahre verschiedenen Wunderheilerkirchen an, weil er hoffte, von seiner Blindheit geheilt zu werden. Doch kein Wunderheiler öffnete seine Augen. Eines Tages (er gehörte immer noch einer Wunderheilerkirche an) kam er mit Zeugen Jehovas in Berührung.

Die Zeugen legten ihm anhand der Bibel dar, daß unter Gottes Königreich alle Gebrechen völlig geheilt werden. Das öffnete Peter die Augen des Verständnisses. Aus Wertschätzung für die wunderbaren Wahrheiten der Bibel nahm er den Dienst als Vollzeitverkündiger des Königreiches Gottes auf, den er jetzt schon drei Jahre lang durchführt. Er freut sich auf die Zeit, wenn in buchstäblichem Sinne ‘die Augen der Blinden geöffnet und die Ohren der Tauben aufgetan werden’ (Jesaja 35:5, 6).

Mit der Hilfe des Wortes Gottes sind bereits Tausende davon frei gemacht worden, auf Wunderheiler zu vertrauen.

[Bild auf Seite 5]

Wunderheiler heilen selten Personen mit organischen Krankheiten

[Bilder auf Seite 7]

Ein kranker Christ betet um Kraft, damit er ausharren kann. Er blickt auch der neuen Welt entgegen, in der „kein Bewohner ... sprechen [wird]: ‚Ich bin krank.‘“

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