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  • Gerasa — Wo Judentum und Griechentum aufeinandertrafen
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 1. 7. S. 24-25

Bilder aus dem Land der Verheißung

Gerasa — Wo Judentum und Griechentum aufeinandertrafen

DER Apostel Paulus schrieb, daß es unter denen, die wirklich Abrahams Same sind, „weder Jude noch Grieche“ gibt (Galater 3:26-29). In der Tat spielt es, um von Gott anerkannt zu werden, keine Rolle, welcher Nation oder welchem Kulturkreis jemand angehört.

Für Christen, die in einer römischen Provinz verstreut waren — wie etwa in der Provinz Galatien, wo Juden, Griechen, Römer und Einheimische zusammen lebten —, erscheinen solche Worte angebracht. Wie steht es aber mit Gebieten in Israel selbst, beispielsweise Gilead?

Jene Region lag östlich des Jordan zwischen dem Galiläischen Meer und dem Toten Meer. Etwa in der Mitte dieser fruchtbaren Hochebene mündet der Jabbok in den Jordan. Das obige Bild zeigt einige eindrucksvolle Ruinen von Gerasa (dem heutigen Dscharasch), das nahe dem Oberlauf des Jabbok lag.

Durch Gilead führte eine alte Nord-Süd-Handelsstraße, die sogenannte Königsstraße. Nachdem Jakob mit seiner Familie Haran verlassen hatte, zog er anscheinend auf dieser Straße bis zum Jabbok. Er rang mit einem Engel und traf auf Esau, nicht weit von der Stelle entfernt, wo später Gerasa gebaut wurde (1. Mose 31:17-25, 45-47; 32:22-30; 33:1-17). In späterer Zeit zogen die Israeliten, aus dem Süden kommend, auf der Königsstraße in Richtung Land der Verheißung. Zweieinhalb Stämme ließen sich nördlich und südlich des Jabbok entlang der Handelsstraße nieder (4. Mose 20:17; 5. Mose 2:26, 27).

Wie aber kamen die Griechen in diese Gegend? Das geschah, als Alexander der Große das Gebiet eroberte. Gemäß der Überlieferung gründete er Gerasa für Veteranen seines Heeres. Nach und nach setzte sich hier der griechische Einfluß durch. Zehn Kolonien östlich des Jordan und des Galiläischen Meeres schlossen sich zu einem Bund zusammen, der als die Dekapolis bekannt wurde. Diesen Begriff findet man in der Bibel, wo berichtet wird, daß „große Volksmengen aus Galiläa und der Dekapolis und aus Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordan“ Jesus folgten. Gerasa war eine der Städte der Dekapolis (Matthäus 4:25).

Es gehörte zum Plan Alexanders, Griechen in allen Teilen seines Reiches siedeln zu lassen. Besonders in Untersyrien (wozu die Dekapolis gehörte), einem der strategischen Zentren, wurde eine große griechische Population angesiedelt. Bis heute gibt es nirgendwo im Nahen Osten so viele und so eindrucksvolle griechische Ruinen wie in dem Land östlich des Jordan. In jenen griechischen Städten waren dem Anschein nach alle griechischen Institutionen und Bräuche vertreten — prachtvolle Tempel griechischer Götter und Göttinnen, Gymnasien, öffentliche Bäder, jährliche Festspiele und vielfach auch philosophische Schulen und Hochschulen. (Siehe Hellenism von Norman Bentwich.)

Wer die Ruinen von Gerasa besucht, wird dafür eine Fülle von Beweisen finden. In der Nähe des südlichen Stadteingangs befindet sich das kreisförmige Forum, der öffentliche Marktplatz, wie auf dem Bild zu sehen ist. Besucher sind beeindruckt vom Anblick der Bäder, Tempel, Theater und öffentlichen Gebäude, die oft durch gepflasterte, von Säulen gesäumte Straßen miteinander verbunden sind. Außerhalb der Stadt kann man entlang der alten Straße, die Gerasa mit anderen Städten der Dekapolis und mit den Mittelmeerhäfen verband, Meilensteine oder Wegmarkierungen sehen.

Der hellenistische Einfluß blieb auch nach der Einnahme Gerasas durch die Römer im Jahr 63 v. u. Z. erhalten. Man kann sich vorstellen, wie sich das auf die in Gerasa und der Umgebung lebenden Juden auswirkte. In dem Buch Hellenism heißt es: „Langsam, aber sicher begannen die Juden, die religiösen Ansichten ihrer Umwelt anzunehmen und die Heilige Schrift unter dem Einfluß dieser Ansichten zu betrachten.“

Obwohl Jesus vielleicht nicht in Gerasa selbst predigte, hielt er sich doch gewisse Zeit im Bezirk von Gerasa auf, der möglicherweise bis an das Galiläische Meer reichte. In jener Gegend trieb er Dämonen aus einem Mann aus und gestattete ihnen, in eine Herde Schweine zu fahren (Markus 5:1-17). Jesu erste Jünger predigten wahrscheinlich den Juden in den Städten der Dekapolis, und nach 36 u. Z. konnte die gute Botschaft auch den Griechen in Gerasa verkündigt werden. Ganz gleich, ob jemand früher ein strenger Anhänger des Judaismus, ein hellenisierter Jude oder ein Grieche gewesen war, konnte er von dem wahren Gott als Teil des geistigen Samens Abrahams angenommen werden.

[Karte auf Seite 24]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Dion

Gerasa (Dscharasch)

Philadelphia (Rabba)

Königsstraße

Salzmeer

Jerusalem

Jordan

Jabbok

Pella

Scythopolis (Beth-Schean)

Gadara

Galiläisches Meer

[Bildnachweis]

Nach einer Karte, über deren Copyright Pictorial Archive (Near Eastern History) Est. und Survey of Israel verfügen

[Bild auf Seite 24]

Das obige Foto ist als Vergrößerung im Kalender der Zeugen Jehovas 1992 zu finden.

[Bildnachweis]

Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.

[Bildnachweis auf Seite 25]

Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.

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