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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 1. 7. S. 31

Fragen von Lesern

Nahm der Schreiber von Sprüche 30:19 mit dem, was er als „zu wunderbar“ bezeichnete, wirklich darauf Bezug, wie ein Mann ein herangereiftes Mädchen verführt?

Sprüche 30:19 kann diese Bedeutung haben, auch wenn der Vers in der Tat nicht leicht zu verstehen ist.

Wenn man den Sinn jenes Verses erfassen möchte, darf man den Zusammenhang nicht außer acht lassen. Kurz vor der betreffenden Textstelle nennt der inspirierte Schreiber vier Dinge, die auf eine gewisse Weise unersättlich sind (Sprüche 30:15, 16). Dann zählt er folgendes auf: „Drei Dinge sind es, die sich mir als zu wunderbar erwiesen haben, und vier, die ich nicht erkannt habe: der Weg eines Adlers in den Himmeln, der Weg einer Schlange auf einem Felsen, der Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres und der Weg eines kräftigen Mannes mit einem herangereiften Mädchen“ (Sprüche 30:18, 19).

Was könnte an diesen vier Dingen „wunderbar“ sein?

Vielleicht in der Annahme, „wunderbar“ müsse etwas Positives oder Gutes andeuten, erklären manche Gelehrte, in jedem der vier Dinge offenbare sich die Weisheit der Schöpfung Gottes: das Wunder, wie ein großer Vogel fliegen kann, wie sich eine Schlange ohne Füße auf einem Felsen fortbewegen kann, wie sich ein schweres Schiff im tosenden Meer über Wasser halten kann und wie sich ein kräftiger junger Mann hoffnungslos in ein hübsches Mädchen verlieben und es heiraten kann, worauf die beiden ein wunderbares Menschenkind hervorbringen. Ein Professor wies auf eine andere Gemeinsamkeit der vier Dinge hin — jedes gehe einen immer wieder neuen Pfad: Adler, Schlange und Schiff bewegten sich, wo kein Weg vorgezeichnet sei, wie auch die entstehende Liebe eines Paares jeweils neu sei.

Die vier Dinge müssen jedoch nicht unbedingt in günstigem Sinn „wunderbar“ sein, als ob das, was sie verbindet, etwas Positives sei. In Sprüche 6:16-19 werden Dinge aufgeführt, „die Jehova wirklich haßt“. Und wie bereits erwähnt, werden in Sprüche 30:15, 16 — unmittelbar vor den zur Debatte stehenden Versen — Dinge aufgezählt (der Scheol, ein verschlossener Mutterschoß, ein ausgetrocknetes Land und eine Feuersbrunst), die niemals sagen: „Genug!“ Ganz gewiß ist das nicht in positivem Sinn wunderbar.

Das in Sprüche 30:18 mit „wunderbar“ wiedergegebene hebräische Wort hat die Bedeutung von „absondern, unterscheiden; bemerkenswert, außerordentlich, wunderbar machen“. Etwas kann bemerkenswert, außerordentlich oder eine Ursache des Wunderns sein, ohne gut zu sein. In Daniel 8:23, 24 wurde vorhergesagt, daß ein grimmiger König aufstehen und „auf verwunderliche Weise“ Verderben verursachen sowie „Mächtige ins Verderben bringen“ würde, auch das aus den Heiligen bestehende Volk. (Vergleiche 5. Mose 17:8; 28:59; Sacharja 8:6.)

Der auf Sprüche 30:18, 19 folgende Vers liefert möglicherweise einen Anhaltspunkt, der erklärt, was dem Schreiber schwer verständlich erschien. In Vers 20 heißt es von einer ehebrecherischen Frau: „Sie hat gegessen und hat sich den Mund abgewischt, und sie hat gesagt: ‚Ich habe kein Unrecht begangen.‘“ Sie hatte womöglich im geheimen und mit List gesündigt, aber da es für ihr Vergehen keine sichtbare Spur gab, konnte sie Unschuld heucheln.

Hier liegt eine Ähnlichkeit mit der vorangegangenen Aufzählung vor. Ein Adler gleitet durch die Lüfte, eine Schlange kriecht über einen Felsen, ein Schiff durchpflügt die Wogen — keines derselben hinterläßt eine bleibende Spur, und es wäre in jedem Fall schwierig, den eingeschlagenen Weg zurückzuverfolgen. Wenn jenes Merkmal die drei Dinge verbindet, wie verhält es sich dann mit dem vierten Hergang, dem „Weg eines kräftigen Mannes mit einem herangereiften Mädchen“?

Auch in diesem Fall läßt sich mitunter nur sehr schwer eine Spur verfolgen. Ein junger Mann mag sich mit List, Tücke und Schmeichelei in das Herz einer unschuldigen Jungfrau stehlen. Unerfahren, wie sie ist, durchschaut sie sein Spiel vielleicht nicht. Selbst nachdem er sie verführt hat, bleibt es für sie möglicherweise unbegreiflich, wie es ihm gelingen konnte, sie zu betören; auch für Beobachter mag dies schwer erklärbar sein. Gleichwohl haben viele junge Frauen ihre Keuschheit an raffinierte Schürzenjäger verloren. Der Pfad derart verschlagener Männer läßt sich kaum verfolgen, doch wie der Adler im Flug, wie die gleitende Schlange oder wie das Schiff auf dem Meer verfolgen sie ein Ziel. Jene Verführer sind darauf aus, ihre Opfer sexuell auszubeuten.

In diesem Licht betrachtet, geht es in Sprüche 30:18, 19 nicht um wissenschaftliche oder mechanische Aspekte der Schöpfung. Vielmehr vermittelt die Bibelstelle eine Warnung auf sittlichem Gebiet ähnlich der in Sprüche 7:1-27 aufgezeichneten Mahnung, sich vor den Gefahren zu hüten, die die Überredungskünste einer Hure in sich bergen. Christinnen können sich die Warnung aus Sprüche 30:18, 19 unter anderem in Verbindung mit Männern zu Herzen nehmen, die vorgeben, die Bibel kennenlernen zu wollen. Wenn ein freundlicher Mann, selbst ein Arbeitskollege, anscheinend solches Interesse bekundet, sollte eine Christin dafür sorgen, daß er mit einem Bruder in der Versammlung in Kontakt kommt. Der Bruder kann dann irgendwelchem echten Interesse nachgehen, ohne sich den Gefahren auszusetzen, die mit dem „Weg eines kräftigen Mannes mit einem herangereiften Mädchen“ verbunden sind.

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