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  • Hast du die Kosten berechnet?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 15. 8. S. 26-29

Hast du die Kosten berechnet?

„WIE BITTE? Sie lehnen ein solch ausgezeichnetes Angebot ab?“ Die Vorgesetzte konnte kaum glauben, was sie gerade gehört hatte. Die Angestellte, eine Frau, die wegen ihrer Fähigkeiten und ihres guten Benehmens geachtet war, hatte ein Angebot abgelehnt, auf Firmenkosten zwei Jahre lang im Ausland zu studieren. Weshalb traf sie diese Entscheidung?

Das Angebot anzunehmen, so erklärte die Frau, würde bedeuten, daß sie zwei Jahre lang von ihrem Mann und ihren zwei Kindern getrennt wäre. Sie würde sie sehr vermissen. Was noch wichtiger ist, sie würde auch die ihr von Gott auferlegten Pflichten als Ehefrau und Mutter vernachlässigen. Die Folgen in emotioneller und geistiger Hinsicht wären ein zu hoher Preis. Nachdem sie die Kosten berechnet hatte, beschloß sie daher, das Angebot auszuschlagen.

Was hättest du an ihrer Stelle getan? Es ist naheliegend, daß die Entscheidung jener Christin nicht bei jedem auf Zustimmung stoßen würde. Wie ihre Mitangestellten sind vielleicht manche der Meinung, sie habe eine einmalige Chance verspielt, die Leiter des Erfolgs emporzusteigen. Andere würden ihr sogar vorwerfen, sie habe nicht an die Zukunft ihrer Familie gedacht, denn schließlich gingen zwei Jahre doch schnell vorüber. Aber sie traf ihre Entscheidung nicht impulsiv oder nach dem Gefühl. Vernünftige Überlegungen und Grundsätze, verbunden mit Weitblick, lagen ihr zugrunde. Worum handelt es sich dabei?

Nicht lediglich gesunder Menschenverstand

Jesus Christus, der weiseste Mensch, der je auf der Erde lebte, legte in einem seiner Gleichnisse die Richtschnur fest. „Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden?“ fragte Jesus. „Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte es aber nicht zu Ende bringen‘“ (Lukas 14:28-30).

Ein jeder wird zugeben, daß es sinnvoll ist, die Kosten zu berechnen, bevor man sich in einer wichtigen Angelegenheit entscheidet. Würde zum Beispiel jemand, der ein Haus kaufen möchte, überstürzt einen Vertrag unterschreiben, wenn er noch nicht einmal weiß, wieviel es kostet und ob er über genügend Geldmittel verfügt, um das Geschäft abschließen zu können? Wenn er das täte, hielte man ihn wirklich für einen Dummkopf. Ja, der gesunde Menschenverstand sagt einem, daß man die Kosten berechnen sollte, bevor man etwas unternimmt.

Was wollte Jesus aber mit jenem Gleichnis wirklich sagen? Dem Gleichnis gingen die folgenden Worte voraus: „Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein“ (Lukas 14:27). Wie also der Zusammenhang zeigt, gab Jesus hier nicht lediglich einen vernünftigen Rat in bezug auf unsere gewöhnlichen, alltäglichen Unternehmungen. Er sprach vielmehr über das Berechnen der Kosten, wenn man sein Jünger wird.

Jesus wies durch sein Gleichnis darauf hin, daß Änderungen und Opfer damit verbunden sind, sein Jünger zu werden. Weshalb? Weil das gegenwärtige System der Dinge materialistisch ausgerichtet ist und von Eigeninteresse angetrieben wird. Die meisten Menschen sind vor allem darauf bedacht, ihre fleischlichen Begierden zu befriedigen, und achten kaum oder gar nicht auf ihre geistigen Bedürfnisse oder auf ihr Verhältnis zu Gott (2. Timotheus 3:1-4). Diese Einstellung oder dieser Geist steht jedoch in krassem Gegensatz zu der Einstellung Jesu Christi. „Der Menschensohn [ist] nicht gekommen“, erklärte er, „um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben.“ Er legte größten Wert auf geistige, nicht auf materielle Dinge, wie aus den Worten hervorgeht: „Der Geist ist es, der Leben gibt; das Fleisch ist von gar keinem Nutzen“ (Matthäus 20:28; Johannes 6:63).

Folglich sprach Jesus vor allem von geistigen und nicht von materiellen Werten, als er denen, die seine Jünger werden wollten, empfahl, die Kosten zu berechnen. Was ist ihnen wichtiger — die materiellen Vorteile, die die Welt bietet, oder die geistigen Segnungen, die die Jüngerschaft mit sich bringt? Aus diesem Grund schloß er dieses und ein ähnliches Gleichnis wie folgt ab: „Somit könnt ihr sicher sein, daß keiner von euch, der nicht seiner ganzen Habe Lebewohl sagt, mein Jünger sein kann“ (Lukas 14:33). Ist der angehende Nachfolger bereit und willens, ein solches Opfer zu bringen, oder ist ihm der Preis zu hoch?

Eine ausgeglichene Ansicht

Wenn auch der augenscheinliche, unmittelbare Nutzen materieller Dinge eher spürbar sein mag, sind doch Segnungen, die das Verfolgen geistiger Interessen mit sich bringt, weitaus beständiger und befriedigender. Jesus schlußfolgerte: „Hört auf, euch Schätze auf der Erde aufzuhäufen, wo Motte und Rost sie verzehren und wo Diebe einbrechen und stehlen. Häuft euch vielmehr Schätze im Himmel auf, wo weder Motte noch Rost sie verzehren und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen“ (Matthäus 6:19, 20). In unserer Zeit sind viele, die sich ausschließlich auf materielle Reichtümer verlassen haben, durch Inflation, einen Börsensturz, den Zusammenbruch von Banken oder ähnliches in den Ruin getrieben worden. So rät uns der Apostel Paulus dringend, „unseren Blick nicht auf die Dinge gerichtet [zu] halten, die man sieht, sondern auf die Dinge, die man nicht sieht. Denn die Dinge, die man sieht, sind zeitlich, die Dinge aber, die man nicht sieht, sind ewig“ (2. Korinther 4:18). Doch wie können wir uns eine solche Betrachtungsweise aneignen?

Das ist möglich, indem wir unser Beispiel und Vorbild Jesus Christus nachahmen. Er war während seines Erdendaseins keineswegs ein Asket, was daran erkennbar ist, daß er mitunter an Hochzeiten und Festmählern teilnahm. Indes räumte er geistigen Interessen offensichtlich den Vorrang ein. Um den Willen seines Vaters ausführen zu können, war er sogar bereit, auf als lebensnotwendig erachtete Dinge zu verzichten. Einmal erklärte er: „Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels haben Schlafsitze, der Menschensohn aber hat keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann“ (Lukas 9:58). Seines Vaters Willen zu tun war in seinen Augen so wichtig und angenehm, daß er voller Aufrichtigkeit sagen konnte: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende“ (Johannes 4:34).

Jesus offenbarte seine Wertvorstellungen durch die Art und Weise, wie er die Versuchungen des Teufels zurückwies. Der Teufel suchte Jesus dazu zu bringen, die ihm von Gott verliehene Macht zu seinem eigenen Nutzen, zur Befriedigung seiner eigenen körperlichen Bedürfnisse sowie zu dem Zweck zu gebrauchen, in der Welt Ruhm und Beliebtheit zu erlangen. Jesus wußte nur allzugut, daß derlei fragwürdiger Nutzen nur zu einem sehr hohen Preis — dem Verlust der Anerkennung Gottes — erhältlich wäre, und er war nicht bereit, diesen Preis zu zahlen, denn er schätzte das gute Verhältnis zu seinem Vater über alles. Aus diesem Grund wies er Satans Angebote unmißverständlich und ohne zu zögern zurück (Matthäus 4:1-10).

Bestimmt wollen wir als Nachfolger Christi dieselben Wertvorstellungen haben wie unser Herr. In dem von Satan beherrschten gegenwärtigen System der Dinge gibt es vieles, was beträchtliche Vorteile zu bieten scheint, sich aber in Wirklichkeit schädlich auf unser Verhältnis zu Gott auswirken kann. Ein Aufstieg auf der Karriereleiter, das Streben nach gehobener Weiterbildung im Interesse einer besseren Stellung, eine feste Bekanntschaft mit einem Ungläubigen, der Einsatz fragwürdiger Geschäftsmethoden und ähnliches mehr kann leicht dazu führen, daß jemand den Glauben und schließlich die Gunst Jehovas verliert. Wenn wir solchen Versuchungen gegenüberstehen, müssen wir sorgfältig die Kosten berechnen.

Echte Weisheit ist ein Schutz

Vor ein paar Jahren bot sich einem jungen Christen aus einer Großstadt im Fernen Osten die Möglichkeit, im Ausland weiterzustudieren. Zwar verfügte er bereits über eine gute weltliche Ausbildung und hatte eine gutbezahlte Arbeitsstelle, aber das war ihm nicht genug; er wollte sich verbessern. Seine Mitchristen versuchten, anhand biblischer Argumente, wie sie in diesem Artikel dargelegt werden, vernünftig mit ihm zu reden, doch er war unnachgiebig und setzte seine Pläne in die Tat um. Obwohl er sich zu Anfang noch bemühte, an seinem Glauben festzuhalten, verlor er nach und nach seine Wertschätzung für die biblische Wahrheit, und Zweifel stiegen in ihm auf. Nur etwa ein Jahr später hatte er seinen Glauben völlig verloren und bekannte sich als Agnostiker. Zugegeben, mittels gehobener weltlicher Weiterbildung einen akademischen Grad zu erwerben brachte ihm eine gewisse Befriedigung. Doch welch einen gewaltigen Preis mußte er für diese vorübergehende Ehre bezahlen — den Schiffbruch seines Glaubens und das Risiko, des ewigen Lebens verlustig zu gehen! (1. Timotheus 1:19).

Demgegenüber sind Personen, die nicht zuließen, daß irgend etwas ihr Verhältnis zu Gott gefährdete, von Jehova reich gesegnet worden.

Das wird am Beispiel eines jungen Mannes deutlich, der in der gleichen Stadt ein Geschäft für Innenarchitektur besaß. Er hatte erst wenige Monate mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert, als man ihm ein verlockendes Angebot machte — ein Auftrag für Renovierungsarbeiten im Wert von umgerechnet 30 000 US-Dollar. Allerdings hätte er dabei Bauvorschriften umgehen und einen nicht genehmigten Umbau vornehmen müssen. Da er gelernt hatte, daß Christen gesetzestreu sein müssen, erkannte er, daß er die Gunst Gottes verlieren könnte, wenn er den Auftrag annähme (Römer 13:1, 2). Nachdem er die Angelegenheit sorgfältig erwogen hatte, lehnte er den Auftrag ab. Mit welchem Ergebnis? Diese Glaubenstat erwies sich als ein Wendepunkt, was seinen geistigen Fortschritt betraf. Noch im gleichen Jahr machte er so weit Fortschritte, daß er sich Gott hingab und taufen ließ. Er verkaufte sein Geschäft und nahm eine Stelle an, die ihm viel mehr Zeit für geistige Interessen ließ. Heute dient er Jehova freudig und eifrig.

Beide jungen Männer berechneten die Kosten. Was war der entscheidende Unterschied bei ihrer Wahl? Gottgemäße Weisheit! Inwiefern? Weisheit ist die Fähigkeit, Erkenntnis so anzuwenden, daß daraus in der Regel anhaltender Nutzen erwächst, und gottgemäße Weisheit bedeutet, Erkenntnis in Übereinstimmung mit dem uns betreffenden Willen Gottes anzuwenden. Obgleich beide jungen Männer über biblische Erkenntnis verfügten, führte ihre Anwendung derselben zu unterschiedlichen Ergebnissen. Im Buch der Sprüche heißt es: „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird, so ist es Denkvermögen, das stets über dich wachen wird, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten, um dich von dem schlechten Weg zu befreien“ (Sprüche 2:10-12).

Gottes Wort, die Bibel, ist die Quelle echter Weisheit, an die wir uns stets um Anleitung wenden können, wenn wir wichtige Entscheidungen zu treffen haben. Statt weise zu werden in unseren eigenen Augen, sollten wir den Rat befolgen: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen“ (Sprüche 3:5, 6). Wir müssen demütig sein, bereit, uns belehren zu lassen, und den eigenwilligen und unabhängigen Geist meiden, der heute in der Welt vorherrscht.

Ja, wir können es nicht vermeiden, daß wir ernten, was wir säen, und es ist nur recht und billig, daß wir die Folgen für die von uns getroffenen Entscheidungen tragen müssen (Galater 6:7, 8). Berechne daher vor jeder Unternehmung die Kosten. Laß nicht zu, daß dir irgendein scheinbarer Vorteil dein Geistiggesinntsein oder dein Verhältnis zu Jehova Gott raubt. Bete um Weisheit und gutes Unterscheidungsvermögen, damit du die richtigen Entscheidungen treffen kannst, denn die Entscheidungen, die du jetzt triffst, können Entscheidungen über Leben oder Tod sein — und das für alle Ewigkeit! (Vergleiche 5. Mose 30:19, 20.)

[Bilder auf Seite 28]

Würde er in seinem Leben geistigen Interessen oder einer weltlichen Laufbahn den ersten Platz einräumen?

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