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  • Ist es Lob oder Schmeichelei?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
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  • Wie loben und schmeicheln definiert wird
  • Die biblische Ansicht
  • Schmeichelei — eine Falle
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
w98 1. 2. S. 29-31

Ist es Lob oder Schmeichelei?

JEMAND sagt: „Die neue Frisur steht dir gut!“ Ist es Lob oder Schmeichelei? „Der Anzug ist genau richtig für dich!“ Ein Lob oder Schmeichelei? „Das ist das Köstlichste, was ich je gegessen habe!“ Handelt es sich um ein Lob oder um Schmeichelei? Wenn uns derartige Komplimente gemacht werden, fragen wir uns vielleicht, ob sie aufrichtig und ehrlich gemeint sind oder ob der Betreffende nur etwas sagt, um uns zu gefallen, ohne es selbst so zu meinen.

Woran ist zu erkennen, ob jemand uns aufrichtig lobt oder uns schmeichelt? Spielt das überhaupt eine Rolle? Kann man das Gesagte nicht einfach akzeptieren und sich darüber freuen? Wie steht es mit uns, wenn wir anderen Komplimente machen? Haben wir jemals unsere Beweggründe geprüft? Über diese Fragen nachzudenken kann dazu beitragen, daß wir Unterscheidungsvermögen bekunden und die Zunge auf eine Weise gebrauchen, die Jehova Gott ehrt.

Wie loben und schmeicheln definiert wird

Eine Person zu loben bedeutet nach dem Deutschen Wörterbuch (Brockhaus-Wahrig), ihr gegenüber Anerkennung oder Zufriedenheit zum Ausdruck zu bringen; es kann sich auch darauf beziehen, jemanden zu preisen oder zu rühmen. Die beiden letzten Bedeutungen können sich auch auf den Lobpreis beziehen, der Jehova Gott gebührt. Lobpreis ist ein wesentlicher Teil der wahren Anbetung, wie der inspirierte Psalmist zeigt: „Denn es ist gut, ... es ist lieblich — Lobpreis ziemt sich.“ „Alles, was atmet — es preise Jah“ (Psalm 147:1; 150:6).

Das bedeutet allerdings nicht, daß Menschen nicht gelobt werden dürften. Ein Lob kann durch eine Anerkennung, eine Zustimmung oder eine günstige Beurteilung ausgesprochen werden. In einem Gleichnis Jesu sagt ein Herr zu seinem Sklaven: „Wohlgetan, du guter und treuer Sklave!“ (Matthäus 25:21).

Im Gegensatz dazu wird Schmeichelei als falsches, unaufrichtiges oder übertriebenes Lob definiert, wobei der Schmeichler im allgemeinen selbstsüchtige Motive hat. Unaufrichtiges Lob wird gespendet, um die Gunst eines anderen zu erlangen oder sich einen materiellen Vorteil zu verschaffen beziehungsweise bei jemand anders das Gefühl einer Verpflichtung gegenüber dem Schmeichler zu erzeugen. Folglich werden Schmeichler von Selbstsucht getrieben. Nach Judas 16 „schmeicheln [sie] den Menschen aus Eigennutz“ (Neue Jerusalemer Bibel).

Die biblische Ansicht

Welche Ansicht vertritt die Bibel über das Loben von Mitmenschen? Jehova gibt uns diesbezüglich ein Beispiel, das wir nachahmen sollten. Wie es in der Bibel heißt, werden wir gelobt werden, wenn wir Jehovas Willen tun. Der Apostel Paulus erklärt, ‘jedem werde sein Lob von Gott zukommen’. Petrus sagt, die geprüfte Echtheit unseres Glaubens werde „als eine Ursache zum Lobpreis ... erfunden“. Daraus, daß Jehova Menschen loben wird, können wir erkennen, daß ein aufrichtiges Lob gütig, liebevoll und wohltuend ist, was nicht übersehen werden sollte (1. Korinther 4:5; 1. Petrus 1:7).

Jemand anders, der uns loben kann, ist nach der Bibel die Obrigkeit, die unseren guten Wandel beobachtet und sich anerkennend darüber äußert. „Fahre fort, Gutes zu tun, und du wirst Lob von ihr haben“ wird uns gesagt (Römer 13:3). Wir können auch von Menschen gelobt werden, die es ehrlich meinen und keine Hintergedanken haben. In den inspirierten Schriften lesen wir in Sprüche 27:2: „Möge ein Fremder und nicht dein eigener Mund dich preisen.“ Dadurch wird angedeutet, daß es angebracht ist, Lob von Menschen anzunehmen.

Das gilt aber nicht für das Schmeicheln oder dafür, sich schmeicheln zu lassen. Warum mißfällt Jehova schmeichelndes Reden? Zum einen ist es unaufrichtig, und Jehova verurteilt Unaufrichtigkeit. (Vergleiche Sprüche 23:6, 7.) Zum anderen ist es unehrlich. Der Psalmist beschreibt Menschen, die Gott zu Recht mißfallen, mit folgenden Worten: „Sie reden Falschheit, ein jeder mit seinem Nächsten; ihre Lippen schmeicheln, mit doppeltem Herzen reden sie. Jehova wird ausrotten alle schmeichelnden Lippen“ (Psalm 12:2, 3, Elberfelder Bibel, 1966).

Schmeicheln ist vor allem lieblos. Der Beweggrund dafür ist Selbstsucht. Nachdem David über Schmeichler gesprochen hat, zitiert er ihre Rede wie folgt: „Mit unserer Zunge werden wir uns überlegen zeigen. Unsere Lippen sind mit uns. Wer wird Herr über uns sein?“ Jehova bezeichnet diese selbstsüchtigen Personen als ‘Plünderer der Niedergedrückten’. Mit ihrer schmeichelnden Zunge erbauen sie andere nicht, sondern plündern sie aus und bedrücken sie (Psalm 12:4, 5).

Schmeichelei — eine Falle

„Ein kräftiger Mann, der seinem Gefährten schmeichelt, breitet lediglich ein Netz aus für seine Schritte“, sagte der weise König Salomo, und wie wahr das doch ist! (Sprüche 29:5). Die Pharisäer versuchten, Jesus durch Schmeichelei in eine Falle zu locken. Sie sagten: „Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen.“ Wie besänftigend das klang! Doch Jesus ließ sich durch ihre glatte Rede nicht täuschen. Er wußte, daß sie das, was er der Wahrheit gemäß lehrte, nicht glaubten, sondern nur versuchten, ihm mit seiner Aussage darüber, ob dem Cäsar Steuern zu zahlen sind oder nicht, eine Falle zu stellen (Matthäus 22:15-22).

Herodes, ein König im ersten Jahrhundert, war vollkommen anders geartet als Jesus. Als Herodes in der Stadt Cäsarea eine Rede hielt, reagierte das Volk mit dem Ruf: „Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen!“ Statt das Volk für dieses offenkundig falsche Lob zurechtzuweisen, ließ er sich die Schmeichelei gefallen. Jehovas Engel bestrafte Herodes sofort; er wurde von Würmern befallen, was zu seinem Tod führte (Apostelgeschichte 12:21-23).

Reife Christen sind wachsam, um Schmeichelei als solche zu erkennen. Versammlungsälteste sollten besonders wachsam sein, wenn jemand, der in einen Rechtsfall verwickelt ist, sie mit Lobhudelei überschüttet und womöglich so weit geht, daß er die Ältesten miteinander vergleicht und erklärt, derjenige, mit dem er spricht, sei viel freundlicher und mitfühlender als die anderen.

Die Bibel weist deutlich auf eine weitere Fallgrube hin, die Schmeichelei darstellen kann, wenn sie beschreibt, wie ein junger Mann von einer Verführerin zur Unmoral verleitet wird (Sprüche 7:5, 21). Diese Warnung ist angesichts der heutigen Situation durchaus angebracht. Jedes Jahr sind unter denen, die aus der Christenversammlung ausgeschlossen werden, viele, bei denen das auf einen unmoralischen Lebenswandel zurückzuführen ist. Könnte diese schwere Sünde mit Schmeichelei begonnen haben? Da der Mensch auf Komplimente erpicht ist und darauf, daß von ihm gut gesprochen wird, können glatte Reden von schmeichlerischen Lippen den Widerstand eines Christen gegen einen verkehrten Lebenswandel schwächen. Wenn man gegen Schmeichelei nicht gewappnet ist, kann das ernste Folgen haben.

Sich gegen Schmeichelei wappnen

Schmeichelei kommt der Eigenliebe oder der Eitelkeit des Geschmeichelten entgegen. Sie hat die Tendenz, dem Betreffenden eine übertriebene Ansicht von seinem Wert zu vermitteln, und veranlaßt ihn, sich anderen in gewisser Hinsicht überlegen zu fühlen. Der Philosoph François de La Rochefoucauld verglich Schmeichelei mit einer falschen Münze, „welche nur durch unsere Eitelkeit in Umlauf erhalten wird“. Darum kann man sich gegen Schmeichelei unter anderem wappnen, indem man die realistische Ermahnung des Apostels Paulus beachtet: „Ich [sage] jedem, der sich unter euch befindet, nicht höher von sich zu denken, als zu denken nötig ist, sondern so zu denken, daß er gesunden Sinnes sei, jeder, wie Gott ihm ein Maß des Glaubens zugeteilt hat“ (Römer 12:3).

Wir neigen von Natur aus zwar dazu, das hören zu wollen, was uns gefällt, doch tatsächlich benötigen wir meistens auf die Bibel gestützten Rat und Zucht (Sprüche 16:25). König Ahab wollte nur das hören, was ihm gefiel; seine Diener baten sogar den Propheten Michaja, sein Wort wie das Wort eines von Ahabs schmeichlerischen Propheten werden zu lassen und Gutes zu reden (1. Könige 22:13). Wäre Ahab bereit gewesen, auf ein offenes Wort zu hören und seinen rebellischen Weg zu ändern, hätte er eine verlustreiche Niederlage für Israel und auch seinen eigenen Tod verhindern können. Statt nach Personen zu suchen, die uns immer wieder erzählen, wie gut wir sind, wodurch sie uns mit schmeichlerischer Rede die Ohren kitzeln, sollten wir zu unserem geistigen Wohl schnell auf den unmißverständlichen Rat hören, den ernannte christliche Älteste liebevoll geben, die uns helfen wollen, auf dem geraden Weg der Wahrheit zu bleiben. (Vergleiche 2. Timotheus 4:3.)

Christen nehmen niemals aus irgendwelchen Gründen zur Schmeichelei Zuflucht. Sie beten entschlossen wie der treue Elihu: „Für keinen werde ich Partei ergreifen, und keinem Menschen werde ich schmeicheln! Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln; sonst würde mein Schöpfer mich wohl bald dahinraffen.“ Dann können sie wie Paulus sagen: „Zu keiner Zeit sind wir mit schmeichelnder Rede aufgetreten ... noch mit einem Vorwand für Habsucht“ (Hiob 32:21, 22, Revidierte Elberfelder Bibel, 1986; 1. Thessalonicher 2:5, 6).

Wann Lob angebracht ist

Wie ein inspirierter Spruch zeigt, kann sich Lob als ein Prüfstein erweisen: „Der Tiegel ist für das Silber und der Ofen für das Gold; und der Mensch wird geprüft durch des Lobredners Mund“ (Sprüche 27:21, Schlachter). Ja, Lob kann Gefühle der Überlegenheit oder Stolz fördern und so zum Sturz des Betreffenden führen. Andererseits kann durch Lob aber auch die Bescheidenheit und Demut eines Menschen zutage gefördert werden, wenn der Betreffende anerkennt, daß er wegen allem, was er getan hat und wofür er gelobt worden ist, in Jehovas Schuld steht.

Aufrichtiges Lob für einen würdigen Lebenswandel oder für das Erreichen eines Zieles erbaut sowohl den Lobenden als auch den, der gelobt wird. Es trägt zur tiefempfundenen Wertschätzung füreinander bei. Es ermuntert dazu, lobenswerte Ziele anzustreben. Ein verdientes Lob kann bei Jüngeren den Wunsch wecken, sich noch mehr anzustrengen. Möglicherweise trägt es dazu bei, ihre Persönlichkeit zu formen, während sie sich bemühen, den in sie gesetzten Erwartungen zu entsprechen.

Hüten wir uns daher vor Schmeichelei — davor, anderen zu schmeicheln oder uns schmeicheln zu lassen. Seien wir demütig, wenn wir gelobt werden. Und loben wir großzügig und von ganzem Herzen — sowohl regelmäßig Jehova bei unserer Anbetung als auch andere durch aufrichtige, wohltuende Worte der Anerkennung und Wertschätzung, wobei wir nicht vergessen: „Ein Wort zur rechten Zeit, o wie gut!“ (Sprüche 15:23).

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