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  • Wenn bewaffnete Räuber zuschlagen
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
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  • Schutzmaßnahmen und Gottes Wort
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
w98 15. 12. S. 21-25

Wenn bewaffnete Räuber zuschlagen

IN Ikoyi, einem exklusiven Wohnviertel einer westafrikanischen Großstadt, gleichen Luxusvillen geradezu Festungen. Viele sind von drei Meter hohen mit Eisenspitzen, Glasscherben oder Stacheldraht versehenen Mauern umgeben. Wachleute stehen vor massiven Toren, die mit Riegeln, Stangen, Ketten und Vorhängeschlössern gesichert sind. Die Fenster sind vergittert, und Stahltüren trennen die Schlafräume vom Wohntrakt. Nachts werden große Wachhunde — Schäferhunde und Rottweiler — aus dem Zwinger gelassen. Grelles Licht vertreibt die Dunkelheit, und computergesteuerte Überwachungssysteme lassen ein leises Summen hören, wenn alles in Ordnung ist.

Zweifellos ist jeder auf die Sicherheit seines Hauses bedacht. Schlagzeilen wie die folgenden zeugen von der beklagenswerten Situation: „Bewaffnete Räuber plündern Wohnviertel“, „Minderjährige Rowdys rasten aus“, „Straßenbanden lösen Panik aus“. Das gilt für viele Länder. Wir leben wirklich in den kritischen Zeiten, die in der Bibel vorhergesagt wurden (2. Timotheus 3:1).

Verbrechen, einschließlich Raubüberfällen, nehmen weltweit zu. Immer mehr Regierungen sind entweder unfähig oder nicht bereit, ihre Bürger zu schützen. In einigen Ländern sieht sich die Polizei außerstande, allen Hilferufen nachzugehen, denn die Polizisten sind in der Minderheit und an Kampfkraft unterlegen. Und Personen, die Zeuge eines Verbrechens werden, scheuen sich meist einzugreifen.

Die Opfer, die weder mit polizeilicher Hilfe noch mit Beistand aus der Zivilbevölkerung rechnen können, sind daher auf sich selbst angewiesen. Ein christlicher Ältester in einem Entwicklungsland bemerkte: „Wer Alarm schlägt, wird von den Gangstern entweder zum Krüppel gemacht oder umgebracht. Hilfe von anderen kann man quasi vergessen. Falls sie doch eintrifft, schön und gut, aber man sollte nicht damit rechnen, auch sollte man nicht um Hilfe rufen, weil dadurch nur weitere Probleme entstehen können.“

Schutzmaßnahmen und Gottes Wort

Christen sind zwar kein Teil der Welt, aber sie leben in der Welt (Johannes 17:11, 16). Daher treffen sie vernünftige Sicherheitsvorkehrungen — wie jeder andere auch. Doch im Gegensatz zu vielen Menschen, die Jehova nicht dienen, bemühen sich Diener Gottes um Schutzmaßnahmen, die mit christlichen Grundsätzen vereinbar sind.

In manchen afrikanischen Ländern bedienen sich die Menschen der Magie, um sich gegen Verbrechen zu schützen. Ein Medizinmann nimmt vielleicht Einschnitte am Handgelenk, an der Brust oder am Rücken eines Hilfesuchenden vor. Dann trägt er eine „Wundersalbe“ auf, spricht einige Zauberformeln, und der Betreffende ist angeblich gegen räuberische Überfälle immun. Einige haben Amulette oder Wunderarzneien im Haus und glauben, eine derartige „Versicherung“ werde die Räuber abschrecken.

Wahre Christen lassen sich auf keinerlei magische Bräuche ein. Die Bibel verurteilt alle Formen von Spiritismus, und zwar mit Recht, denn durch solche Praktiken können Menschen mit den Dämonen in Kontakt kommen, also mit den Initiatoren der Gewalt auf der Erde (1. Mose 6:2, 4, 11). In der Bibel heißt es unzweideutig: „Ihr sollt nicht Magie treiben“ (3. Mose 19:26).

Manche Menschen gehen in ihrem verzweifelten Bemühen um Sicherheit so weit, daß sie sich bewaffnen. Christen nehmen sich jedoch die Worte Jesu zu Herzen, der sagte: „Die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Matthäus 26:52). Gottes Diener haben ‘ihre Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet’ und legen sich keine Waffen zu, um sich gegen räuberische Angriffe zur Wehr setzen zu können (Micha 4:3).

Wie wäre es, wenn man bewaffnetes Wachpersonal einstellen würde? Es würde sich hier zwar um eine persönliche Entscheidung handeln, doch sollte bedacht werden, daß man die Waffe dadurch den Händen eines anderen überläßt. Was würde ein Hausbesitzer von den Wachleuten erwarten, wenn ein Dieb auftaucht? Müßte er nicht davon ausgehen, daß die Wachleute, wenn es darauf ankommt, auf den Dieb schießen, um Personen und Besitz zu schützen?

Den Standpunkt von Christen, Magie und Waffengebrauch als Schutzmaßnahmen abzulehnen, halten Personen, die Gott nicht kennen, womöglich für töricht. Die Bibel versichert uns aber: „Wer ... auf Jehova vertraut, wird beschützt werden“ (Sprüche 29:25). Jehova behütet zwar sein Volk als Gruppe, er greift jedoch nicht in jedem Fall ein, um seine Diener vor Raubüberfällen zu bewahren. Hiob war ein außergewöhnlich treuer Mann, dennoch ließ Gott zu, daß Räuber seine Herden plünderten und seine Bediensteten umbrachten (Hiob 1:14, 15, 17). Gott ließ auch zu, daß der Apostel Paulus „Gefahren von Wegelagerern“ ausgesetzt war (2. Korinther 11:26). Allerdings lehrt Gott seine Diener, sich an Grundsätze zu halten, die die Gefahr von Raubüberfällen verringern. Auch rüstet er sie mit Kenntnissen aus, die ihnen helfen, bei einem eventuellen Raubüberfall so zu reagieren, daß der Schaden auf ein Minimum beschränkt wird.

Die Gefahr, beraubt zu werden, verringern

Schon vor langer Zeit hatte der Weise folgendes beobachtet: „Der Überfluß, der dem Reichen gehört, läßt ihn nicht schlafen“ (Prediger 5:12). Das heißt im Klartext: Wer begütert ist, kann aus Sorge darüber, seinen Besitz zu verlieren, nicht mehr ruhig schlafen.

Eine Möglichkeit, nicht nur die Angst zu verringern, sondern auch die Gefahr, ausgeraubt zu werden, besteht darin, sich nicht soviel Wertvolles zuzulegen. Ein Apostel schrieb unter Inspiration: „Alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt“ (1. Johannes 2:16). Einige erfüllen sich ihre Wünsche, indem sie sich teure Dinge kaufen, andere hingegen tun dies durch Diebstahl. Eine „auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, kann auf Personen, die zum Stehlen neigen, wie eine direkte Einladung wirken.

Damit man von Raubüberfällen verschont bleibt, sollte man sich nicht nur Zurückhaltung auferlegen, sondern sich auch als wahrer Christ zu erkennen geben. Wer im Umgang mit anderen liebevoll und ehrlich ist und sich fleißig am christlichen Predigtdienst beteiligt, wird in seiner Umgebung als rechtschaffener Mensch geschätzt und respektiert werden (Galater 5:19-23). Ein solcher Ruf als Christ kann sich als wirksamerer Schutz erweisen als eine Waffe.

Wenn bewaffnete Räuber auftauchen

Was sollten wir aber tun, wenn Räuber in unsere Wohnung eindringen und uns feindlich gegenüberstehen? Vergessen wir nie, daß unser Leben kostbarer ist als unser Besitz. Christus Jesus sagte einmal: „Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu. Und wenn jemand ... dein inneres Kleid in Besitz nehmen will, so überlasse ihm auch dein äußeres Kleid“ (Matthäus 5:39, 40).

Das ist ein weiser Rat. Christen sind zwar nicht verpflichtet, Einbrechern Auskunft über Wertgegenstände zu geben, doch die Eindringlinge werden wahrscheinlich eher gewalttätig, wenn sie Widerstand spüren, mangelnde Kooperation feststellen oder getäuscht werden. Da manche „jedes sittliche Gefühl verloren haben“, sind sie schnell gereizt und werden gemein und brutal (Epheser 4:19).

Samuel lebt in einer Wohnanlage. Gangster versperrten den Zugang zu dem Gebäude und raubten ein Apartment nach dem anderen aus. Samuel hörte Schüsse, und Türen knallten; Menschen riefen um Hilfe, schrien und weinten. An Flucht war nicht zu denken. Samuel forderte seine Frau und seine drei Söhne auf, sich auf den Boden zu knien, die Hände hochzuheben, die Augen zu schließen und zu warten. Als die Verbrecher hereinstürmten, sprach Samuel mit gesenktem Blick; denn wenn er sie beim Sprechen angesehen hätte, wären sie womöglich auf den Gedanken gekommen, er werde sie später identifizieren. „Kommen Sie“, sagte er. „Bedienen Sie sich! Nehmen Sie, was Sie wollen. Wir sind Zeugen Jehovas und leisten Ihnen keinen Widerstand.“ Die Räuber waren verblüfft. Im Verlauf von etwa einer Stunde kamen insgesamt 12 bewaffnete Gangster. Sie nahmen zwar Schmuck, Geld und Elektrogeräte mit, aber die Familie wurde weder geschlagen, noch ging man mit der Machete auf sie los, wie es bei anderen Hausbewohnern der Fall gewesen war. Samuel und seine Angehörigen dankten Jehova, daß sie am Leben geblieben waren.

Wie dieser Vorfall zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit, unversehrt zu bleiben, größer, wenn sich die Opfer eines solchen Überfalls nicht dem Raub von Geld und anderen materiellen Dingen widersetzen.a

Manchmal kann Schaden abgewendet werden, wenn ein Christ von seiner Hoffnung erzählt. Als Gangster in das Heim von Ade eindrangen, sagte er zu ihnen: „Ich weiß, Sie müssen es schwer haben, denn sonst würden Sie das nicht tun. Als Zeugen Jehovas glauben wir, daß es eines Tages für alle Menschen genug zu essen gibt. Unter Gottes Königreich werden alle in Frieden leben und glücklich sein.“ Diese Worte besänftigten die Einbrecher etwas. Einer sagte: „Es tut uns leid, daß wir bei Ihnen gelandet sind, aber Sie müssen verstehen, daß wir hungrig sind.“ Sie nahmen zwar Ades Habe mit, ließen aber ihn und seine Familie ungeschoren.

Ruhe bewahren

Es ist durchaus nicht leicht, in einer bedrohlichen Situation ruhig zu bleiben, besonders dann, wenn das Hauptziel der Gangster darin besteht, die Opfer durch Terror gefügig zu machen. Das Gebet wird uns helfen. Jehova kann unseren Hilferuf in Form eines Stoßgebets hören. Die Bibel versichert uns: „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihren Hilferuf“ (Psalm 34:15). Jehova hört uns und kann uns Weisheit verleihen, damit wir in jeder Situation besonnen handeln können (Jakobus 1:5).

Außer dem Gebet gibt es noch etwas, was einem helfen kann, die Ruhe zu bewahren. Man sollte im voraus festlegen, wie man sich im Fall eines Raubüberfalls am besten verhält und wie nicht. Natürlich weiß man nicht, was im einzelnen auf einen zukommen kann. Dennoch ist es ratsam, einige Grundsätze im Sinn zu haben, was sich in etwa damit vergleichen ließe, daß man die Sicherheitsvorschriften kennt für den Fall, daß es im Haus brennt. Vorausdenken hilft einem, ruhig zu bleiben, nicht in Panik zu geraten und Verletzungen zu vermeiden.

Gottes Standpunkt zu Raub ist eindeutig: „Ich, Jehova, liebe das Recht, ich hasse Raub samt Ungerechtigkeit“ (Jesaja 61:8). Jehova inspirierte den Propheten Hesekiel, Raub zu den äußerst schwerwiegenden Sünden zu zählen (Hesekiel 18:18). Doch aus demselben Bibelbuch erfahren wir auch, daß Gott auf barmherzige Weise vergibt, wenn jemand bereut und das Geraubte zurückgibt (Hesekiel 33:14-16).

Christen leben zwar in einer Welt, in der Kriminalität weit verbreitet ist, doch sie freuen sich in der Hoffnung auf ein Leben unter Gottes Königreich, wenn Raub und Diebstahl der Vergangenheit angehören. Im Hinblick auf diese Zeit verheißt die Bibel: „[Diener Gottes] werden tatsächlich sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird niemand sein, der sie aufschreckt; denn der Mund Jehovas der Heerscharen selbst hat es geredet“ (Micha 4:4).

[Fußnote]

a Natürlich gibt es Grenzen, was das Entgegenkommen betrifft. Jehovas Zeugen verweigern jede Unterstützung, wenn dabei das Gesetz Gottes verletzt würde. Beispielsweise wird sich eine Christin angesichts einer Vergewaltigung keinesfalls passiv verhalten.

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