Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w05 1. 4. S. 3-4
  • Die Wissenschaft und die Religion — Ein Konflikt entsteht

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Die Wissenschaft und die Religion — Ein Konflikt entsteht
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2005
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Der Konflikt bricht aus
  • Galileo Galilei
    Erwachet! 2015
  • „Und sie bewegt sich doch!“
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1991
  • Er „bewegte die Erde“
    Erwachet! 2005
  • Galileis Konflikt mit der Kirche
    Erwachet! 2003
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2005
w05 1. 4. S. 3-4

Die Wissenschaft und die Religion — Ein Konflikt entsteht

DER 70-jährige Astronom lag im Sterben. Das Lesen fiel ihm zwar schwer, aber er hielt einen Probeabzug seines Werks in den Händen, das bald veröffentlicht werden sollte. Er konnte sich wohl kaum vorstellen, was dieses Buch alles bewirken würde. Es veränderte nicht nur das damalige Weltbild grundlegend, sondern löste auch eine heftige Auseinandersetzung in der Christenheit aus, deren Folgen noch heute zu spüren sind.

Man schrieb das Jahr 1543 und der Mann auf dem Sterbebett war der polnische Katholik Nikolaus Kopernikus. In dem Werk Über die Kreisbewegungen der Weltkörper behauptete er, nicht die Erde, sondern die Sonne sei der Mittelpunkt der Welt. Mit diesem einfachen Weltbild ersetzte Kopernikus auf einen Schlag die komplizierte Theorie, die Erde sei der Mittelpunkt des Universums.

Zunächst gab es kaum Anzeichen für einen Konflikt. Das lag zum einen daran, dass Kopernikus besonders vorsichtig war, wenn er über seine Vorstellungen sprach. Zum anderen schien die katholische Kirche in jenen Tagen für wissenschaftliche Spekulationen aufgeschlossener zu sein, obwohl sie davon überzeugt war, die Erde sei der Mittelpunkt der Welt. Sogar der Papst ermutigte Kopernikus, das Werk zu veröffentlichen. Als es dann schließlich gedruckt werden sollte, schrieb ein furchtsamer Herausgeber im Vorwort, bei der Vorstellung, die Sonne sei im Mittelpunkt der Planetenbahnen (heliozentrisches Weltbild), handle es sich nicht unbedingt um eine astronomische Tatsache, sondern vielmehr um ein rein mathematisches Modell.

Der Konflikt bricht aus

Der italienische Astronom, Mathematiker und Physiker Galileo Galilei (1564—1642) war der Nächste, der in dem Konflikt eine Rolle spielte; auch er war katholisch. Er baute mit den gerade erfundenen Linsen Fernrohre und konnte damit ganz neue astronomische Beobachtungen machen. Was er sah, überzeugte ihn davon, dass Kopernikus Recht hatte. Galilei entdeckte auch Flecken auf der Sonne (heute Sonnenflecke genannt), was eine andere in Ehren gehaltene philosophische und religiöse Behauptung ins Wanken brachte — die Behauptung, die Sonne sei unveränderlich und makellos.

Anders als Kopernikus sprach Galilei ganz offen und begeistert über seine Vorstellungen. Er musste auch mit stärkerem Druck vonseiten der Kirche rechnen, die sich in seinen Tagen öffentlich gegen die Theorie des Kopernikus aussprach. Als Galilei dann nicht nur für das heliozentrische Weltbild eintrat, sondern auch noch behauptete, es stimme mit der Bibel überein, wurde er von der Kirche der Ketzerei verdächtigt.a

Galilei reiste zwar nach Rom, um seinen Standpunkt zu verteidigen — aber ohne Erfolg. 1616 wurde er von der Kirche ermahnt, die kopernikanische Sichtweise aufzugeben. Für eine gewisse Zeit wurde Galilei zwar mundtot gemacht, doch 1632 brachte er ein Buch heraus, in dem er das kopernikanische System befürwortete. Daher wurde er im darauf folgenden Jahr von der Inquisition zu lebenslanger Haft verurteilt. Aus Rücksicht auf sein Alter wandelte man die Strafe aber schon bald in Hausarrest um.

Viele betrachten den Konflikt zwischen Galilei und der Kirche als einen großen Triumph der Wissenschaft über die Religion und im weiteren Sinn auch über die Bibel. Wie der nächste Artikel aber zeigt, bleibt bei einem solchen Pauschalurteil so manche Tatsache unberücksichtigt.

[Fußnote]

a Mit seiner Schlagfertigkeit und seinem beißenden Sarkasmus machte sich Galilei einflussreiche Persönlichkeiten unnötigerweise zu Feinden. Als er die Ansicht vertrat, das heliozentrische Weltbild stimme mit der Bibel überein, forderte er die Kirche noch mehr heraus, weil er sich dadurch sozusagen zu einer religiösen Autorität erhob.

[Bild auf Seite 3]

Kopernikus

[Bildnachweis]

Aus Giordano Bruno und Galilei

[Bild auf Seite 3]

Galilei verteidigt sich vor der römischen Inquisition

[Bildnachweis]

Aus dem Buch The Historian’s History of the World, Band IX (1904)

[Bildnachweis auf Seite 3]

Hintergrund: Modell des Sonnensystems, wie es sich Kopernikus vorstellte

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen