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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2009
w09 15. 4. S. 12-13

Fragen von Lesern

Besteht für ein Kind, das im Mutterleib stirbt, die Hoffnung auf eine Auferstehung?

Wer noch nie den Verlust eines ungeborenen Kindes zu verkraften hatte, kann sich wohl kaum den damit verbundenen tiefen Schmerz vorstellen. Bei manchen Eltern sitzt die Trauer tief und hält lange an. Eine Mutter hatte fünf Kinder verloren. Später konnte sie zwei gesunde Söhne großziehen und war darüber sehr glücklich. Doch sie konnte keines der verlorenen Kinder vergessen. Bis zu ihrem Lebensende wusste sie genau, wie alt ihre Kinder gewesen wären, wenn sie gelebt hätten. Besteht die begründete Hoffnung, durch eine Auferstehung zurückzuerhalten, was man verloren hat?

Die Antwort lautet einfach: Wir wissen es nicht. Wenn in der Bibel von einem totgeborenen Kind oder einer Fehlgeburt die Rede ist, wird nie das Thema Auferstehung berührt. Doch Gottes Wort enthält Grundsätze, die diese Frage betreffen und tröstlich sein können.

Befassen wir uns in diesem Zusammenhang mit zwei Fragen. Erstens: Wann beginnt vom Standpunkt Jehovas aus das Leben — bei der Empfängnis oder bei der Geburt? Zweitens: Wie betrachtet Jehova das ungeborene Kind — als Individuum oder als eine Ansammlung von Zellen und Gewebe im Mutterleib? Biblische Grundsätze ermöglichen eindeutige Antworten auf beide Fragen.

Das mosaische Gesetz zeigt unmissverständlich, dass das Leben nicht erst bei der Geburt beginnt, sondern viel früher, denn ein ungeborenes Kind zu töten konnte die Todesstrafe nach sich ziehen. „Du [sollst] Seele für Seele geben“, hieß es im Gesetz (2. Mo. 21:22, 23).a Das ungeborene Kind ist am Leben; es ist eine lebende Seele. Aufgrund dieser Tatsache lehnen Millionen Christen einen Schwangerschaftsabbruch ab. Für sie wäre er eine schwere Sünde gegen Gott.

Wie kostbar ist das Leben eines ungeborenen Kindes für Jehova? Gemäß dem zitierten Gesetz sollte ein Erwachsener, der den Tod eines ungeborenen Kindes verursachte, zu Tode gebracht werden. Damit steht fest: Das Leben eines ungeborenen Kindes hat in den Augen Gottes hohen Wert. Viele Bibelpassagen machen deutlich, dass Jehova ein ungeborenes Kind als eigenständiges Wesen betrachtet. König David sagte beispielsweise über Jehova: „Du hieltest mich abgeschirmt im Leib meiner Mutter. . . . Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben hinsichtlich der Tage, da sie gebildet wurden und unter ihnen noch nicht einer da war“ (Ps. 139:13-16; Hiob 31:14, 15).

Jehova kann bei einem Ungeborenen auch erkennen, welche Charakterzüge es hat und welches Potenzial in ihm steckt. Als Rebekka mit ihren Zwillingen schwanger war, äußerte Jehova eine Prophezeiung über die beiden Jungen, die in ihrem Leib miteinander kämpften. Das lässt darauf schließen, dass er in den Feten Charakterzüge erkannte, die weitreichende Auswirkungen haben würden (1. Mo. 25:22, 23; Röm. 9:10-13).

Interessant ist auch, was im Fall Johannes’ des Täufers berichtet wird: „Als . . . Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kindlein in ihrem Schoß; und Elisabeth wurde mit heiligem Geist erfüllt“ (Luk. 1:41). Der Arzt Lukas verwendete in diesem Bericht ein griechisches Wort, das sowohl einen Fetus als auch ein Neugeborenes bezeichnen kann. Dasselbe Wort gebrauchte er auch für den kleinen Jesus in der Krippe (Luk. 2:12, 16; 18:15).

Wird in der Bibel ein Unterschied zwischen einem ungeborenen Kind und einem Neugeborenen nach seinem ersten Atemzug gemacht? Anscheinend nicht. Das entspricht auch wissenschaftlichen Erkenntnissen. Man hat beispielsweise herausgefunden, dass ein Kind im Mutterleib von der Außenwelt kommende Reize wahrnehmen und darauf reagieren kann. Deshalb ist es kein Wunder, dass zwischen einer werdenden Mutter und dem Kind in ihrem Bauch eine starke Bindung entsteht.

Genau genommen ist der Zeitpunkt der Geburt mehr oder weniger etwas Zufälliges. Daran sollte man bei folgendem Beispiel denken: Eine Mutter entbindet zu früh, und ihr Baby stirbt nach wenigen Tagen. Eine andere Mutter kann ihr Kind austragen, doch es stirbt unmittelbar vor der Entbindung. Darf dann die erste Mutter auf eine Auferstehung ihres Kindes hoffen, nur weil es lebend geboren wurde, und kann die zweite Mutter diese Hoffnung nicht haben?

Was kann also zusammenfassend gesagt werden? Die Aussage der Bibel ist eindeutig: Das Leben beginnt bei der Empfängnis, und Jehova betrachtet das ungeborene Kind als ein vollwertiges, eigenständiges Individuum. Einige sind daher der Meinung, es sei inkonsequent zu argumentieren, es gebe für ein totgeborenes Kind keine Hoffnung auf eine Auferstehung. Vielleicht weisen sie sogar darauf hin, dass solch eine Argumentation unsere biblisch begründete Ablehnung des Schwangerschaftsabbruchs untergrabe, einen Standpunkt, der sich ja gerade auf die angeführten Tatsachen stützt.

In der Vergangenheit wurden in dieser Zeitschrift Fragen aufgeworfen, die eine Auferstehung von Kindern, die vor der Geburt gestorben waren, in Zweifel zogen. Beispielsweise die Frage, ob Gott im Paradies einen winzigen Embryo wieder in den Mutterleib einer Frau einpflanzen wird. Die leitende Körperschaft ist jedoch durch weitere Nachforschungen und eingehendes Nachsinnen unter Gebet zu dem Schluss gelangt, dass die erwähnten Überlegungen für die Auferstehungshoffnung eigentlich nicht ausschlaggebend sind. Jesus sagte: „Bei Gott sind alle Dinge möglich“ (Mar. 10:27). Allein was mit Jesus geschah, zeigt, wie wahr diese Worte sind. Sein Leben wurde vom Himmel in den Leib einer Jungfrau übertragen — vom menschlichen Standpunkt etwas absolut Unmögliches.

Soll mit alldem gesagt werden, die Bibel lehre, dass Kinder, die vor ihrer Geburt sterben, auferstehen werden? Es muss nachdrücklich betont werden, dass die Bibel diese Frage nicht eindeutig beantwortet. Man kann darüber nichts mit Bestimmtheit sagen. Das Thema würde zu unzähligen weiteren Fragen Anlass geben. Es ist das Beste, keine Vermutungen anzustellen. Fest steht, dass die Angelegenheit in der Hand Jehovas liegt, der überströmend ist an liebender Güte und Barmherzigkeit (Ps. 86:15). Ihm liegt es zweifellos am Herzen, den Tod durch die Auferstehung ungeschehen zu machen (Hiob 14:14, 15). Wir können davon überzeugt sein, dass Jehova immer richtig handelt. In seiner Liebe hat er seinen Sohn beauftragt, „die Werke des Teufels abzubrechen“, weil er die vielen Wunden, die uns in dem gegenwärtigen System zugefügt werden, heilen will (1. Joh. 3:8).

[Fußnote]

a Gelegentlich wird diese Stelle so übersetzt, dass der Eindruck entsteht, nur der Tod der Mutter hätte die Todesstrafe zur Folge gehabt. Doch gemäß dem hebräischen Urtext war das sowohl beim Tod der Mutter als auch beim Tod des ungeborenen Kindes der Fall.

[Bild auf Seite 13]

Jehova wird alle Wunden heilen

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