Die gute Botschaft darbieten — Indem wir taktvoll Gespräche beginnen
1 In einem freundlichen Gespräch kann man einem Wohnungsinhaber oft an Hand des Wortes Gottes ein gutes Zeugnis geben. Doch meist ist es schwierig, ein Gespräch zu beginnen, da die Leute mit ihren eigenen Dingen beschäftigt sind oder eine falsche Vorstellung von unserem Werk haben.
2 Welche Punkte sollten wir im Sinn behalten, die uns helfen können, taktvoll Gespräche zu beginnen? Unsere eigene Einstellung ist sehr wichtig. Haben wir Gott ernsthaft gebeten, uns zu helfen, aufrichtige Personen zu finden, denen wir dann in geistiger Hinsicht helfen können? Betrachten wir jeden Wohnungsinhaber als voraussichtlichen Diener Jehovas? Wenn ja, dann sind wir selbst wahrscheinlich richtig eingestellt, um anderen auf liebevolle und taktvolle Weise die Wahrheit zu verkündigen.
3 Wir sollten über das liebevolle Beispiel, das uns der Apostel Paulus gab, nachdenken, der zu außergewöhnlichen Anstrengungen bereit war, um sich den unterschiedlichen Verhältnissen anzupassen, die er beim Predigen antraf. Seinen ernsthaften, von Herzen kommenden Wunsch, anderen zu einem Verständnis des Wortes Gottes zu verhelfen, bringt er in 1. Korinther 9:22, 23 mit den Worten zum Ausdruck: „Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin den Menschen von allen Arten alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige rette.“ Auch wir sollten uns zugunsten des Wohnungsinhabers verausgaben und ihn nicht als einen Gegner, der überwunden werden muß, betrachten, sondern als eine voraussichtliche schafähnliche Person, der geholfen werden sollte (Luk. 10:5, 6). Manche Personen merken, wenn wir ihnen gegenüber negativ eingestellt sind. Daher sollten wir uns jeder Tür mit einer friedlichen positiven Einstellung nähern (Eph. 4:29; 6:15).
4 Einigen Verkündigern gelingt es, Gespräche zu beginnen, indem sie auf Gottes Vorsätze hinweisen und dann innehalten, um dem Wohnungsinhaber Gelegenheit zu geben, sich zu äußern. Andere haben festgestellt, daß der Wohnungsinhaber wohl höflich zuhören mag, aber es fällt ihnen schwer, ihn ins Gespräch zu ziehen. Wenn du zu der zweiten Gruppe gehörst, könntest du den Wohnungsinhaber durch taktvolle Fragen zu einer Äußerung veranlassen.
5 Natürlich weißt du nicht, was der Wohnungsinhaber auf deine Frage sagen wird, und deshalb solltest du bereit sein, dein Gesprächsthema entsprechend anzupassen. Wenn deine Erwiderung zeigt, daß du Verständnis für seinen Standpunkt hast, bist du vielleicht schon auf dem besten Weg, ein lebhaftes Gespräch zu führen. Versuche es dadurch in Gang zu halten, daß du weitere Gedanken aus der Bibel anführst, die mit seinen Interessen zu tun haben, oder indem du weitere durchdachte Fragen stellst.
6 Erwähne in deinem Gespräch anfangs Dinge, von denen du glaubst, daß sie den Wohnungsinhaber interessieren, zeige kurz das Problem, und gehe dann auf die biblische Lösung über. Wenn der Wohnungsinhaber eine Bemerkung einwirft, so laß durch deine Erwiderung erkennen, daß du zugehört hast. Dein Interesse an seinen Gedanken und den Gründen für seinen Standpunkt wird ihn ermuntern, sich weiter mit dir zu unterhalten. Versuche, übereinstimmende Punkte zu finden, und betone diese. Denke daran, daß du in den meisten Fällen nur wenige Minuten sprechen kannst. Obwohl du also nicht mit allem, was er sagt, übereinstimmen magst, ist es gewöhnlich besser, seinen Ansichten nicht allzuschnell zu widersprechen. Halte das Gespräch lieber dadurch auf einer positiven Ebene, daß du auf die Segnungen des Königreiches Gottes hinweist, die die Bibel als Lösung für die Probleme des Menschen anbietet.
7 Taucht ein gegensätzlicher Gesichtspunkt auf, so kannst du ihn als eine Sache von gegenseitigem Interesse betrachten. Du kannst sogar sagen, daß du dich freust, daß der Wohnungsinhaber diesen Gedanken aufgeworfen hat. Betrachte ihn als einen Schlüssel zur Fortsetzung des Gesprächs. Wenn der Wohnungsinhaber weiterhin zugänglich ist, könntest du sogar fragen: „Haben Sie die Sache schon von diesem Standpunkt aus betrachtet?“ Dann könntest du eine Schriftstelle anführen, die zeigt, was Gottes Wort dazu sagt. Stellst du fest, daß er unzugänglich oder unvernünftig ist, so bestehe nicht darauf, daß er dir zustimmt. Es ist dann besser, mit einigen freundlichen Worten abzuschließen und so den Weg für eine spätere Gelegenheit zu bereiten, ihm die gute Botschaft darzubieten (Spr. 12:8, 18).
8 Versuche ein Gespräch so zu beginnen, daß der Wohnungsinhaber Freude daran findet. Hinterlasse bei ihm, soweit es von dir abhängt, einen günstigen Eindruck, und versuche zu erreichen, daß er bei deinem Weggehen möglichst eine günstigere Einstellung zu Gott, seinem Wort und seinen Dienern hat als zuvor. Auf diese Weise ist er vielleicht, selbst wenn es dir das erste Mal nicht gelungen ist, sein Herz anzusprechen, das nächste Mal aufgeschlossener.
9 Aufrichtiges Interesse und der liebevolle Wunsch, Interessierten zu helfen, tragen wesentlich zu einem erfolgreichen und freudigen Predigtdienst bei. Bemühe dich weiterhin, das Herz derer, die du antriffst, zu erreichen, und bitte Jehova, deine Bemühungen zu segnen (1. Kor. 3:6).