Hast du früher als Pionier gedient?
1 In der Bundesrepublik und in West-Berlin gibt es etwa 5 600 Verkündiger, die früher als allgemeine Pioniere gedient haben, doch heute nicht mehr im Vollzeitdienst stehen. Gehörst du zu ihnen? Wenn ja, dann blickst du sicherlich auf die Zeit deines Pionierdienstes als auf einen der glücklichsten Abschnitte deines Lebens zurück. Erinnerst du dich, wie freudig es dich gestimmt hat, jeden Tag mit Menschen über Jehova und sein Königreich zu sprechen? Weißt du noch, wie oft du beobachten konntest, wie die Gesichter interessierter Personen strahlten, als du ihnen die Segnungen des Königreiches beschrieben hast? Hast du noch im Sinn, wie geschickt du im Predigtdienst die Bibel gebrauchen konntest?
2 Sicherlich erlebst du diese Freude immer noch als Versammlungsverkündiger, doch wahrscheinlich nicht in dem Maße wie damals. Jesus sagte: „Mein Vater wird dadurch verherrlicht, daß ihr fortwährend viel Frucht tragt.“ Der Vollzeitdienst bietet besondere Möglichkeiten, viel Frucht zu tragen (Joh. 15:8).
MEHR PIONIERE WERDEN BENÖTIGT
3 Werden heute weniger Pioniere benötigt? Im Gegenteil! Da sich die Weltverhältnisse immer mehr zuspitzen, werden mehr und mehr Arbeiter benötigt, während dieses System seinem Ende entgegengeht. Das erinnert an Landwirte, die während der Ernte einen schweren Regensturm aufkommen sehen. Während es blitzt und donnert, arbeiten sie fieberhaft, um die Ernte noch einzubringen, bevor der Sturm losbricht. Jesus sagte: „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige (Matth. 9:37). Letztes Jahr ließen sich aufgrund der Bemühungen der Erntearbeiter und angesichts des sich nähernden Sturmes der „großen Drangsal“ mehr als 113 000 Personen taufen. Verleiht dieses Ergebnis den Worten Jesu nicht noch mehr Nachdruck?
4 Wieviel ehrlichgesinnte Menschen werden noch auf unsere Botschaft hören und Gottes gerechte Maßstäbe zum Überleben kennenlernen? Das wissen wir nicht. Jehova gebraucht uns, um diejenigen zu finden und zu weiden, die er zu sich „zieht“. (Vergleicht Johannes 12:32.) Pioniere beteiligen sich in vermehrtem Maße an diesem Werk, das so dringlich ist (2. Tim. 4:2).
5 Haben dich wirtschaftliche Umstände gezwungen, den Vollzeitdienst aufzugeben? Im jetzigen System der Dinge ist dies leicht verständlich. Vielleicht haben familiäre Verpflichtungen dich veranlaßt, den Pionierdienst zu unterbrechen. Sie haben sicherlich den Vorrang, wenn man nicht in der Lage ist, sich neben dem Vollzeitdienst ihrer anzunehmen. Viele haben die Reihen der Pioniere wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten verlassen. Darüber hinaus gibt es andere wichtige Gründe, warum einige gezwungen waren, den freudebringenden Pionierdienst aufzugeben. Mit der Zeit ändern sich aber die Umstände. Trifft dies auch auf deinen Fall zu?
KANNST DU WIEDER ANFANGEN?
6 Sehr wenige Pioniere haben ihren Pionierdienst aufgegeben, weil sie dies wirklich wollten. Es waren die Umstände, die sie veranlaßt haben, den Vollzeitdienst zu unterbrechen. Sind die Verhältnisse, die dich zwangen, den Pionierdienst aufzugeben, immer noch ein Hindernis für dich? Wenn ja, dann wirst du sicherlich weiterhin das tun, was du als Verkündiger tun kannst.
7 Haben wirtschaftliche Gründe dich veranlaßt, den Pionierdienst aufzugeben? Wenn dies zutrifft, hast du dann deine Lebenslage in letzter Zeit überprüft und die Möglichkeit erwogen, den Pionierdienst wiederaufzunehmen? Sicherlich erinnerst du dich daran, daß Opferbereitschaft und Entschlossenheit damals ausschlaggebend waren, als du das erste Mal Pionier wurdest. Bist du bereit, dir wieder die gleiche Mühe zu geben?
8 Führten familiäre Verpflichtungen oder gesundheitliche Probleme dazu, daß du die Reihen der Pioniere verlassen mußtest? Oder waren andere persönliche Probleme ausschlaggebend? Wenn du dich an die Zeit als Pionier und an die damit verbundenen Freuden erinnerst, wirst du dich sicherlich veranlaßt fühlen, auf Umstellungen in deinem Leben zu achten, die es dir ermöglichen würden, wieder Pionier zu werden. Wenn du noch den Pioniergeist hast, wirst du bestimmt darauf hinarbeiten, deine persönlichen Verhältnisse so zu regeln, daß du den Pionierdienst wiederaufnehmen kannst.
9 Wie schon erwähnt, gibt es viele Grunde, die einen zwingen können, den Pionierdienst vorübergehend aufzugeben; man braucht aber dabei nicht den Pioniergeist zu verlieren. Eine Schwester mußte schon zweimal den allgemeinen Pionierdienst aufgeben, doch jetzt hat sie sich zum dritten Mal den Reihen der Pioniere angeschlossen. Das erste Mal mußte sie den Vollzeitdienst wegen ihrer Gesundheit und das zweite Mal wegen der Gesundheit ihres Kindes aufgeben. Da sie diese Probleme inzwischen überwunden hat und das Kind nun zur Schule geht, schrieb die Schwester: „Ich überlege ernsthaft, ob ich den Pionierdienst wiederaufnehmen sollte.“
10 Vielleicht erlauben dir deine Umstände, den Hilfspionierdienst durchzuführen. Eine Schwester schrieb: „Darf ich mich bei Euch kurz für den Hilfspionierdienst bedanken? Ich glaube, daß dies wirklich ein Segen Jehovas für alle ist, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie ich. Während der 1940er und 1950er Jahre diente ich als allgemeiner Pionier. Als die Kinder kamen, mußte ich den Dienst aufgeben. Seitdem es den Hilfspionierdienst gibt, kann ich mich regelmäßig daran beteiligen.“
11 In letzter Zeit haben viele ehemalige Pioniere den Vollzeitdienst wiederaufgenommen. Sehnst du dich nach diesem freudigen Dienst, der dir so viel Zufriedenheit bereitet hat? Betrachte deine jetzigen Umstände, und lege diese Angelegenheit Jehova im Gebet dar. Wenn du in der Lage bist, den Vollzeitdienst wiederaufzunehmen, warum nicht bald eine Bewerbung ausfüllen?