Untätigen helfen, stark im Glauben zu werden
1 Im Februar 1982 wurde damit begonnen, besondere Bemühungen zu unternehmen, untätig gewordene Brüder aufzusuchen und ihnen zu helfen. Wie sind die Ergebnisse gewesen? Können wir noch mehr tun, um Untätigen oder schwachen Verkündigern zu helfen? Wie können wir unsere Brüder ermuntern?
2 Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, daß sehr viele ehemalige Untätige wieder Schulter an Schulter mit uns dienen. Auf sie trafen die Worte des Psalmisten zu, der schrieb: „Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf. O suche deinen Knecht, denn ich habe deine eigenen Gebote nicht vergessen“ (Ps. 119:176). Eine Schwester, die erkannt hat, daß sie ihr inniges Verhältnis zu Jehova aufgegeben hatte, betete zu ihm um Leitung. Am nächsten Tag sprach ein Ältester vor und bot ihr ein Heimbibelstudium an. Die Schwester sagte: „Wie kann ich nun noch untätig bleiben und Jehova nicht dienen?“ Zwei Älteste besuchten eine sehr unglückliche Familie, die zum Teil wegen des Strebens nach materiellen Dingen untätig geworden war. Die Glieder der Familie sagten daraufhin: „Genau das haben wir gebraucht!“ Nun beteiligen sich alle in der Familie freudevoll am Predigtdienst. Auch haben sie ihre weltliche Arbeit eingeschränkt.
3 Jehova, der große Oberhirte, hat die liebevollen Bemühungen der Ältesten und derjenigen, die mit ihnen zusammengearbeitet haben, reichlich gesegnet (1. Pet. 2:25). Ein Kreisaufseher berichtet, daß in einer Gegend 75 Untätige wiederbelebt wurden, so daß es nun notwendig geworden ist, eine neue Versammlung zu gründen. In vielen Kreisen sind sogar über 100 Untätige wiederbelebt worden. Weitere Hunderte haben nun begonnen, den Zusammenkünften wieder beizuwohnen, und werden durch vereinbarte Heimbibelstudien im Glauben gestärkt.
4 Viele dieser „verlorenen Schafe“ haben ihre Wertschätzung zum Ausdruck gebracht. Als die Ältesten eine Familie besuchten, waren die Eltern im Begriff auseinanderzugehen. Die Kinder waren verwirrt und wußten nicht, ob sie überhaupt noch als Zeugen Jehovas galten. Ein Heimbibelstudium wurde begonnen, und die ganze Familie begann, die Zusammenkünfte zu besuchen. Der Bruder sagte: „Jehova hat unsere Bemühungen gesegnet und uns geistig gestärkt. Unsere Ehe ist intakt, und wir studieren als Familie regelmäßig. Wir besuchen jetzt alle Zusammenkünfte und beteiligen uns am Predigtdienst. Wir sind für Jehovas Geduld und die Hilfe der Brüder so dankbar.“ Eine wiederbelebte Schwester sagte freudestrahlend: „Letzten Monat gab ich zum ersten Mal nach zehn Jahren einen Predigtdienstbericht ab. Und mit Jehovas Hilfe werde ich nie wieder zulassen, daß ein Monat vergeht, ohne daß ich gepredigt habe.“ Ein Ehepaar sagte zu einem Ältesten: „Die letzten zwei Monate, in denen wir wieder studieren und die Zusammenkünfte besuchen, sind die glücklichsten von den 12 Jahren, die wir verheiratet sind.“
5 Wie können wir Untätigen weiterhin helfen? Wir wollen vernünftige Anstrengungen unternehmen, um solche aufzusuchen, die abgeglitten sind, und ihnen zu helfen. Sprechen wir positiv und verständnisvoll mit ihnen, und zeigen wir ihnen, daß es Grund zur Hoffnung gibt und daß sie in Gottes Augen sehr wertvoll sind.
6 Wenn wir ein Studium mit einem Untätigen durchführen, wollen wir im Sinn behalten, daß eine geistige Wiederherstellung oft viel Zeit in Anspruch nimmt. Geduld und Langmut sind unbedingt erforderlich. Als eine Schwester gefragt wurde, was ihr geholfen hat, wieder tätig zu sein, sagte sie, daß der Verkündiger, der mit ihr studierte, „einfach nicht aufgab“. Helfen wir ihnen, zu erkennen, wie wichtig es ist, ‘einen festgesetzten Weg einzuhalten’, regelmäßig zu studieren und sich am Predigtdienst zu beteiligen (Ps. 50:23). Jeder in der Versammlung kann einen Anteil daran haben, solchen Brüdern zu helfen, indem er ihnen gegenüber seine Liebe zum Ausdruck bringt. Eine andere wiederbelebte Schwester wurde gefragt, was ihr am meisten geholfen hat. Ihre Antwort: „Die überwältigende Güte und Liebe, die die Brüder und Schwestern mir gegenüber bekundeten, als ich die Zusammenkünfte wieder besuchte. Wir sind wirklich eine große Familie.“
7 Wenn wir uns einerseits bemühen wollen, Untätigen zu helfen, wollen wir auch andererseits diejenigen nicht vergessen, die, obwohl sie mit uns verbunden sind, möglicherweise Hilfe benötigen (Apg. 20:35). Wenn wir am Geistiggesinntsein unserer Brüder interessiert sind, werden sie nicht zur Untätigkeit abgleiten. Gibt es jemanden in deinem Versammlungsbuchstudium, der im Predigtdienst nachläßt oder begonnen hat, Zusammenkünfte zu versäumen? Benötigt der Betreffende Ermunterung? Könntest du ihn zu deinem Familienstudium einladen? Könntest du ihn in den Predigtdienst mitnehmen? Statt uns von Jehova ‘zurückzuziehen’, laßt uns einander jeden Tag ermahnen, einen starken Glauben zu bewahren (Heb. 3:12).