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Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1973
yb73 S. 3-32

Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1973

Das Leben ist etwas Wunderbares! Es ist etwas Kostbares, denn ohne Leben haben wir nichts. Wie dankbar sollten wir daher für das Leben sein! Wir haben allen Grund, dem „Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat“, in unseren Gebeten täglich zu danken. Er ist es, der „allen Personen Leben und Odem und alles gibt“, ja, „durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren“. — Apg. 17:24, 25, 28; Ps. 36:9.

Gewiß, Hiob sagte einmal: „Der Mensch, vom Weibe geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt.“ (Hiob 14:1) Und über „die Tage unserer Jahre“ sagte der Psalmist: „Ihr Drang [geht] ... nach Ungemach und schädlichen Dingen.“ (Ps. 90:10) Doch wer wollte trotz Schmerzen und Ungemach — häufig die Ursache von „Erregung“ — sterben? Der Mensch hat den Wunsch zu leben. Er hängt am Leben!

Oft hört man, wie jemand damit prahlt, was er morgen oder in naher oder ferner Zukunft tun will. Jakobus schrieb aber: „Ihr [wißt] nicht ..., was euer Leben morgen sein wird. Denn ihr seid ein Dunst, der für eine kleine Weile erscheint und dann verschwindet.“ (Jak. 4:14) Ist das nicht ein ernüchternder Gedanke? Ganz bestimmt. Wir wissen indessen, daß wir heute leben. Wir atmen. Die meisten von uns können sehen, hören und reden. Wir können in diesem Augenblick alle etwas tun, was sich lohnt. Vor allem als Christen, die sich dem Einen, der alles gemacht hat, hingegeben haben, sollten wir dies tun. Alles, was wir tun, sollte „zur Verherrlichung Gottes“ sein. — 1. Kor. 10:31; Kol. 3:23, 24.

Zu allen Zeiten, von Beginn der Menschheitsgeschichte (den Tagen Adams und Evas) an, haben die meisten Menschen ihr Leben auf eine Weise verwendet, die sich nicht gelohnt hat. Sie haben kein richtiges Verhältnis zu Jehova Gott, ihrem vollkommenen Schöpfer, gehabt. (5. Mose 32:4, 5) Sie haben ihn nicht, wie er es wünscht, „mit Geist und Wahrheit“ angebetet. (Joh. 4:23, 24) Ja bis zum heutigen Tag haben sich die Worte des hebräischen Propheten Micha bewahrheitet: „Alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes.“ Auf die christlichen Zeugen Jehovas trifft dies jedoch nicht zu. „Wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ Diese Worte bringen unsere innersten Empfindungen zum Ausdruck. — Micha 4:5.

Um aber im Namen ihres Gottes zu wandeln, müssen sie sich mit lohnenden Dingen beschäftigen. Sie müssen zum Beispiel an Gottes Wort, die Bibel, glauben, sich daran halten und andere darüber belehren. An Gottes Wort festzuhalten bedeutet Leben, denn ‘der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht’. (Matth. 4:4; 5. Mose 8:3) Der Apostel Paulus ermahnte daher die Philipper, ‘sich mit festem Griff an das Wort des Lebens zu klammern’. (Phil. 2:16) Tun das Jehovas Zeugen?

Um im Namen Gottes zu wandeln, müssen Jehovas Zeugen auch von ihrem Gott reden. Sie müssen mit den Menschen über seine Liebe sprechen, die er bewiesen hat, indem er seinen einziggezeugten Sohn, Jesus Christus, als ein Lösegeld sandte, damit alle, die an ihn glauben würden, ewiges Leben erlangen könnten. (Joh. 3:16; 1. Tim. 2:5, 6) Sie müssen lohnende Dinge tun wie Jesus, der ‘von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog, wobei er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündete’. (Luk. 8:1) Tun das Jehovas Zeugen?

Um im Namen ihres Gottes zu wandeln, müssen Jehovas Zeugen ferner dem Auftrag nachkommen, den Jesus seinen Nachfolgern gab, als er sagte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20) Kommen Jehovas Zeugen diesem Auftrag nach?

Um wirklich im Namen ihres Gottes zu wandeln, müssen Jehovas Zeugen außerdem fleißig sein, „reichlich beschäftigt im Werke des Herrn“. (1. Kor. 15:58) Das würde bedeuten, daß sie in ihrem Leben ‘Gutes sehen’ müßten, weil sie ständig mit etwas Lohnendem beschäftigt sind. (Pred. 5:18-20) Sie müßten sich an die ermahnenden Worte des Apostels Paulus halten: „Gib denen, die reich sind im gegenwärtigen System der Dinge, Weisung, nicht hochmütig zu sein und ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alle Dinge reichlich darbietet zum Genuß; Gutes zu wirken, reich zu sein an vortrefflichen Werken, freigebig zu sein, bereit zu teilen, indem sie für sich sichere Schätze sammeln als vortreffliche Grundlage für die Zukunft, damit sie das wirkliche Leben fest ergreifen.“ (1. Tim. 6:17-19) Das „wirkliche Leben“ hängt nicht vom Besitz materieller Dinge ab, sondern davon, daß man in erster Linie auf die Interessen des Königreiches bedacht ist, den wahren Gott fürchtet und seine Gebote hält. (Matth. 6:25-33; Luk. 12:15; Pred. 12:13, 14) Haben Jehovas Zeugen Aussicht auf das „wirkliche Leben“?

Wir fragen deshalb nochmals: Beschäftigen sich Jehovas Zeugen mit etwas Lohnendem, und ‘klammern sie sich mit festem Griff an das Wort des Lebens’? Sprechen sie mit den Menschen über die Liebe Jehovas und über sein Königreich? Kommen sie dem Auftrag, ‘Jünger zu machen und sie zu taufen’, nach? Haben sie tatsächlich die Hoffnung auf das „wirkliche Leben“? Ein Überblick über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr ermöglicht es uns, dies selbst zu beurteilen. Um dies zu tun, unternehmen wir nun eine kleine Weltreise vom Polstersessel aus.

ALASKA, ARGENTINIEN, AUSTRALIEN, ÖSTERREICH

Alaska liegt in den kalten nördlichen Breiten. In diesem Land verkündigen 892 christliche Zeugen Jehovas freudig die gute Botschaft. Sie bemühen sich, die über 320 000 Einwohner zu erreichen. Das ist aber nicht leicht. Alaska ist ein großes Land, und die Menschen wohnen zerstreut. Viele sind nur mit dem Flugzeug zu erreichen, und hin und wieder werden solche Reisen unternommen und dabei vorzügliche Ergebnisse erzielt. Bruder Ronco, der Zweigaufseher, schreibt: „Das größte Problem für das Zeugniswerk liegt nach wie vor darin, die 178 Dörfer zu erreichen, zu denen keine Straßen führen. Unsere Brüder suchen immer wieder neue Wege, um diesen Menschen die Botschaft des Lebens zu überbringen. Wir bitten Jehova darum, uns durch seinen Geist zu zeigen, wie wir die 43 424 Bewohner dieser Dörfer erreichen können. Die eifrige Verkündigung des Königreiches bringt Ergebnisse und ist eine beglückende Tätigkeit.“

Nun wollen wir in den fernen Süden, nach Argentinien reisen. Die 21 175 christlichen Prediger in diesem Land leben in einem günstigeren Klima. Aber auch ihr Gebiet ist sehr groß; es hat über 24 Millionen Einwohner. Die Zeugen Jehovas in diesem Land ‘klammern sich mit festem Griff an das Wort des Lebens’ und bemühen sich ernstlich, andere darüber zu belehren. Sie helfen den Menschen, ‘das wirkliche Leben fest zu ergreifen’. (Phil. 2:16; 1. Tim. 6:19) Mit welchem Ergebnis? Allein im letzten Jahr wurden auf zehn schönen Bezirkskongressen 1 132 Personen getauft. Diese Menschen haben sich Jehova Gott hingegeben. Sie haben den Weg des Lebens eingeschlagen und hegen nun die feste Hoffnung, das „wirkliche Leben“ zu erlangen.

Das Werk des Jüngermachens in Argentinien geht gut voran, und der Segen Jehovas ruht offensichtlich darauf. (Spr. 10:22) Bruder Charles Eisenhower, der Zweigaufseher, berichtet, die Mitarbeiter des Zweigbüros hätten im vergangenen Jahr das neue Gebäude bezogen, das an das bereits bestehende angebaut worden sei. Jetzt haben sie mehr Lagerraum, eine große Versandabteilung, mehr Zimmer für die Glieder der Bethelfamilie und ein schönes Büro. Während eines kurzen Besuches im Januar 1972 gab der Präsident der Watch Tower Society, N. H. Knorr, den Auftrag, ein angrenzendes Grundstück zu kaufen, und Bruder Eisenhower konnte zu seiner Freude berichten, daß der Kauf bereits abgeschlossen sei. Dadurch ist der weiteren Ausdehnung der Königreichspredigttätigkeit in Argentinien der Weg geebnet worden.

Wie überall, so freuen sich auch Jehovas Zeugen in Argentinien, ihr Leben der Lobpreisung Gottes zu widmen, und sie bemühen sich eifrig, andere mit dieser Lebensweise bekannt zu machen. Die Menschen haben aber nicht alle die gleiche Ansicht über das Leben. Vor Jahrhunderten hetzten in Antiochia (Pisidien) die Juden einige Frauen und die prominenten Männer der Stadt auf und „erregten eine Verfolgung gegen Saulus und Barnabas und trieben sie aus ihren Grenzen hinaus“. (Apg. 13:14, 50) Auch in Argentinien ist die Königreichsbotschaft in gewissen Gegenden auf Widerstand gestoßen. Bruder Eisenhower schreibt: „In einer Provinz wurden zwei unserer Königreichssäle polizeilich geschlossen. Die Brüder ließen sich jedoch dadurch nicht entmutigen. Sie kommen einfach in kleinen Gruppen zusammen und führen auch ihre Tätigkeit auf diese Weise weiter durch. Sie sind angewiesen worden, nach wie vor zusammenzukommen, Brüder und Neuinteressierte so gut wie möglich geistig zu betreuen und die gute Botschaft vom Königreich weiter zu predigen.“

Setzen wir nun unsere Reise fort, und zwar nach dem Inselkontinent Australien. Bruder John Wilson, der Zweigaufseher, schreibt: „Das Wichtigste, was es dieses Jahr zu berichten gibt, ist der Bau unserer Druckerei, zu dem der Stadtrat im Dezember 1971 die endgültige Genehmigung erteilt hat. Unser Grundstück hat eine sehr günstige Lage, gleichsam zwischen zwei Welten: Wir genießen die Ruhe einer Vorstadt und befinden uns gleichzeitig in der Nähe des wichtigsten Eisenbahnknotenpunktes Australiens. Unsere neue Druckerei hat sogar einen eigenen Gleisanschluß. Strathfield liegt im Herzen Sydneys, der größten Stadt Australiens.“

Die Ausschachtungsarbeiten begannen während der schlimmsten Regenzeit, die Sydney seit Jahren erlebt hatte. Dennoch waren die Brüder aus dieser Stadt und aus anderen Teilen des Landes bereit mitzuhelfen. Sie stellten sich freudig zur Verfügung, und durch ihre freiwillige Mitarbeit konnten bereits Zehntausende von Dollar eingespart werden. Ein Teil des Gebäudes war schon in Gebrauch, als Bruder Wilson seinen Bericht schrieb. Mit der Zeit werden alle Räume dieses schönen dreistöckigen Gebäudes benutzt werden. Die Brüder freuen sich sehr, daß die englischen Ausgaben der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! nun hier gedruckt werden und daß die fast dreizehn Millionen Einwohner dieses riesigen Landes dadurch eher die Möglichkeit erhalten, sich mit festem Griff an das „Wort des Lebens“ zu klammern.

„Dieses Dienstjahr begann für uns hier in Österreich mit viel harter Arbeit, und es endete auch mit viel harter Arbeit“, schreibt Bruder Turner, der Zweigaufseher dieses europäischen Landes. „Das Jahr hindurch wurden wir von Jehova sehr gesegnet.“ Ja, die österreichischen Zeugen Jehovas waren „reichlich beschäftigt im Werke des Herrn“. (1. Kor. 15:58) Viel harte Arbeit wurde geleistet, um ein neues Gebäude an das alte Zweigbüro anzubauen. In dem neuen Gebäude sind ein schöner Königreichssaal und eine große Versandabteilung untergebracht. Außerdem wurde das ganze alte Gebäude renoviert. Große Freude herrschte, als am 23. und 24. Oktober 1971 diese schönen Räumlichkeiten ihrer Bestimmung übergeben wurden.

Der Zweigaufseher berichtet: „Vor fünf Jahren versandten wir im Jahr ungefähr 40 000 Bücher und hatten ungefähr ebenso viele auf Lager hier. Jetzt versenden wir jährlich 100 000 bis 200 000 Bücher und Bibeln und haben 200 000 Bücher und Bibeln auf Lager. Wir sind sehr froh, daß wir diese zusätzlichen Räumlichkeiten für das Literaturlager in unserem Gebäude haben.“

Die Brüder in Österreich haben auch ein Gebäude in Salzburg renoviert, das der Gesellschaft geschenkt wurde. Es eignet sich günstig als Depot, von dem aus Zeitschriften und andere Publikationen, die regelmäßig aus Deutschland eintreffen, nach dem westlichen Österreich versandt werden.

Die österreichischen Zeugen Jehovas haben lange auf die deutsche Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift gewartet. Die ersten Sendungen trafen im Laufe des Jahres ein, und Bruder Turner schreibt: „Die Verkündiger freuten sich unbeschreiblich darüber.“ Ein Bruder zeigte ein Exemplar einem Buchbinder, und dieser schätzte dessen Wert auf 300 Schilling. Als ihm gesagt wurde, er könne eine Null abstreichen, denn diese Bibel werde gegen einen freiwilligen Beitrag von nur 30 Schilling abgegeben, „war er ganz erstaunt und meinte, dann müsse sie eine Auflage von mindestens einer Milliarde haben, um so billig zu sein, oder unser Werk müsse von Millionären unterstützt werden. Daraufhin konnte ihm der Bruder erklären, daß unsere Schriften von Personen hergestellt werden, die auf freiwilliger Basis arbeiten.“

Das größte Ereignis des Jahres in Österreich war der Bezirkskongreß „Göttliche Herrschaft“ in Wien. Tausende von Delegierten, unter ihnen auch F. W. Franz, der Vizepräsident der Watch Tower Society, kamen aus dem Ausland, und das vortreffliche Programm wurde nicht nur in Deutsch, sondern auch in Griechisch, Türkisch und Serbokroatisch dargeboten. Obwohl es in Österreich nur etwa 10 000 Königreichsverkündiger gibt, wurde bei diesem Kongreß eine Höchstzahl von 31 363 Besuchern erzielt. Die Diener Jehovas in diesem Land mußten daher hart arbeiten, um für ihre Gäste alles vorzubereiten. Sie taten es aber gern, denn sie freuen sich, in jeder Hinsicht reichlich beschäftigt zu sein im Werke des Herrn. Es ergeht ihnen so wie ihren Glaubensbrüdern in der ganzen Welt, die wie Paulus sagen können: „Dafür arbeiten wir hart und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders von treuen.“ — 1. Tim. 4:10.

KANADA, DÄNEMARK, FRANKREICH, DEUTSCHLAND

In Kanada wurden dieses Jahr im freudigen Dienst des Königreiches zwei Höhepunkte erreicht. Zum erstenmal waren über 100 000 Personen bei der Feier des Abendmahls zugegen. (1. Kor. 11:20-26) Genau waren es 100 755. Ein weiterer Höhepunkt wurde im April 1972 erreicht, als sich in Kanada zum erstenmal über 50 000 Königreichsverkündiger am Predigtdienst beteiligten. Im Mai waren es bereits 50 166.

Wie Bruder Little, der Zweigaufseher, berichtet, nehmen jetzt viele junge Menschen die Wahrheit sehr schnell an. Als typisches Beispiel führt er einen Bruder aus Joliette (Quebeck) an, der im November 1970 zum erstenmal mit der Wahrheit in Berührung kam. Im Februar 1971 begann er zu predigen, und im Mai jenes Jahres ließ er sich taufen. Dieses ehemalige Mitglied des Playboyklubs hat einen Herrensalon. Früher konnte man dort pornographische Zeitschriften und Bilder sehen. Heute liegen statt dessen die Publikationen der Gesellschaft gut sichtbar auf. Neben der Tür steht ein Ständer mit Bibeltraktaten und mit der Aufschrift: „Bitte bedienen Sie sich; es kostet nichts.“ Dieser Bruder spricht mit jedem Kunden über die Wahrheit, und er hat seiner Kundschaft in einem einzigen Jahr weit über 200 Bücher und viele Zeitschriften und Traktate abgegeben. Auf einem Kreiskongreß nahm er den öffentlichen Vortrag des Bezirksaufsehers auf Tonband auf und spielte dieses Band über siebzigmal ab, während er mit dem Haar seiner Kunden beschäftigt war. „Zufolge seiner Zeugnistätigkeit“, schreibt Bruder Little, „ließ sich ein junger Mann taufen, obwohl er von seinem sehr reichen Vater mehr oder weniger verstoßen wurde.“

Wie überall, so macht man sich auch in Dänemark Sorgen wegen der steigenden Preise, der Steuererhöhungen, der Ausbreitung der Gesetzlosigkeit usw. Seit der Aufhebung des Verbots pornographischer Schriften ergießt sich eine Flut von pornographischen Büchern, Bildern, Filmen und Revuen über das Land, „die selbst einen Bewohner von Sodom erröten ließen“, berichtet Bruder R. E. Abrahamson, der Zweigaufseher. „Ganz gleich, um welche Probleme es sich handelt“, schreibt er, „vermeidet die Landeskirche jede Konfrontation; sie schwankt zwischen den verschiedensten Meinungen hin und her und hat kaum noch etwas zu sagen.“

Unter diesen Verhältnissen lehren die dänischen Zeugen Jehovas das „Wort des Lebens“, und eine ganze Anzahl Dänen, die die biblische Wahrheit annehmen, sind enttäuschte Jugendliche. Auf einem der letzten Bezirkskongresse erzählte zum Beispiel ein junger Mann, daß er sich von der „Hippie“-Bewegung angezogen gefühlt habe, weil soviel von Liebe, Gleichberechtigung und Freiheit gesprochen worden sei. Er sagte: „Es hörte sich alles sehr gut an. Ich rauchte soviel Haschisch, wie ich bekommen konnte, und nahm auch mehrmals LSD, aber ich blieb enttäuscht. Einmal zogen einige meiner Hippie-Kameraden durch eine bekannte Straße in Kopenhagen, um allen, denen sie begegneten, zu sagen, daß sie sie liebten. Sie gerieten jedoch in eine Schlägerei. Ich hatte mir unter Liebe etwas anderes vorgestellt. Auch ihre Idee der sexuellen Freiheit sagte mir nicht zu. Ich begann deshalb, etwas Besseres zu suchen.“ Er verschaffte sich eine Bibel und las die Apostelgeschichte, war aber danach völlig mutlos, weil er dachte, es gebe in seiner Umgebung keine Menschen wie die ersten Christen. Dann fiel ihm ein, daß er als Kind einmal Verbindung mit Jehovas Zeugen hatte, und so begann er, ihre Zusammenkünfte zu besuchen. Im Januar 1971 wurde mit ihm ein Bibelstudium begonnen. Er ließ sich taufen und ist jetzt ein eifriger Pionier, ein Vollzeitprediger der guten Botschaft, und ist glücklich verheiratet mit einer theokratisch eingestellten christlichen Schwester.

Das Zweigbüro in Dänemark beaufsichtigt auch das Werk auf Grönland. Etliche Pionierehepaare predigen bereits in einigen abgelegenen Siedlungen entlang der Küste, und es werden ganze Familien ermuntert, nach Grönland zu ziehen, um dort zu dienen, wo Hilfe dringend benötigt wird. Der Bezirkskongreß, der im August in Godthåb, der 8 000 Einwohner zählenden Hauptstadt der Insel, durchgeführt wurde, war für die rund 70 Zeugen, die die gute Botschaft auf Grönland predigen, ein schönes Erlebnis. Sie wurden von 97 Delegierten unterstützt, die mit einer Chartermaschine aus Dänemark gekommen waren. Hinweise auf den Kongreß in Presse und Rundfunk sowie ein Interview mit dem Kongreßvorsitzenden machten die Zeugen Jehovas zum Tagesgespräch auf ganz Grönland. Den Höhepunkt dieses schönen Kongresses bildete der öffentliche Vortrag, der in Grönländisch gehalten wurde und dem 278 Personen beiwohnten. Die Zeugen Jehovas freuten sich, als sie erfuhren, daß vom Januar 1973 an Der Wachtturm in Grönländisch veröffentlicht werde. „Wir hatten alle das Gefühl, daß die Zeit für die Einsammlung der Schafe Jehovas auf dieser Insel, der größten der Welt, jetzt gekommen war“, schreibt Bruder Abrahamson.

Die Verkündigung der Königreichsbotschaft geht in Frankreich bestimmt gut voran. Im vergangenen Dienstjahr wurde mit 45 012 Verkündigern eine neue Höchstzahl erreicht, und im April 1972 führten Jehovas Zeugen in diesem Land 36 199 Heimbibelstudien durch. Die Aussichten auf weiteres Wachstum sind sehr gut, und das Pariser Zweigbüro ist bereits viel zu klein. Die Gesellschaft hat deshalb in Louviers, etwa 100 Kilometer westlich von Paris, Land gekauft, und die Arbeiten an einem neuen Gebäude sind dort schon im Gange.

Bruder Jontès, der Zweigaufseher, berichtet von einem jungen Eingeborenen aus Mali, der die mohammedanische Religion aufgegeben hatte, weil er gesehen hatte, wie korrupt manche sogenannte Anbeter Gottes, vor allem Führer des Islams, waren. Er nahm den katholischen Glauben an, stellte dann aber fest, daß unter seinen Mitkatholiken viel geheuchelt wurde. Enttäuscht lebte er nur noch für sich. Er kam als Student nach Frankreich, mußte aber zeitweise arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. An seinem Arbeitsplatz sprach eine junge Zeugin Jehovas mit ihm über Gott. Er zeigte sich sehr widerspenstig, aber etwas, was er sagte, veranlaßte sie, an die Gesellschaft zu schreiben und darum zu bitten, daß ein Bruder ihn besuche. Zuerst war dieser ehemalige Moslem mit der biblischen Wahrheit nicht einverstanden, aber schon nach kurzer Zeit merkte er, daß Jehovas Zeugen etwas anderes haben. Beim zweiten Besuch wurde ein Bibelstudium begonnen. In knapp drei Monaten las dieser Mann das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt und zwei andere Bücher durch, und nach dreimonatigem Studium (zwei Studien in der Woche) beteiligte er sich an der Predigttätigkeit. Im Juli 1972 ließ er sich auf dem Bezirkskongreß in Marseille taufen. Dort traf er eine junge Frau, eine ehemalige Mohammedanerin, aus seiner Heimat. Er hatte sie schon als Kind gekannt. „Sie war ohne sein Wissen ebenfalls getauft worden“, schreibt Bruder Jontès und fügt noch hinzu: „Unter Freudentränen dankten sie Jehova für diese Wiedervereinigung!“

Für Deutschland war das vergangene Jahr ein Jahr emsiger Tätigkeit, das wie im Flug verging. Ein besonderes Ereignis war das Eintreffen des Containers aus Brooklyn mit den ersten 30 000 Exemplaren der deutschen Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift. Kameras blitzten, als die Kartons ausgeladen wurden. Die Brüder wollten eine Aufnahme zum Andenken an dieses große Ereignis haben!

In ganz Deutschland brachten Zeitungen und Zeitschriften gute Artikel über die Neue-Welt-Übersetzung, und es gingen im Wiesbadener Zweigbüro etliche Bestellungen von Personen ein, die diese Artikel über die neue Bibel gelesen hatten. Ein gebildeter Herr rief das Zweigbüro an und bestellte eine Neue-Welt-Übersetzung, um sie mit anderen Übersetzungen zu vergleichen. Später rief er nochmals an und fragte, ob er noch einige andere Publikationen haben könne. Schließlich sagte er, es sei wohl das beste, man schicke ihm alle Bücher, die in Deutsch vorhanden seien. Das geschah auch, und jetzt kann er anhand der vierzehn Bücher, die er erhalten hat, ein sorgfältiges Studium durchführen.

Vom 23. bis 25. Mai 1972 fand in Wiesbaden eine besondere Zusammenkunft statt. Bruder Knorr und Bruder Henschel kamen mit allen Zweigaufsehern Europas zusammen. Bei dieser Zusammenkunft wurden fruchtbare Gespräche über viele interne Angelegenheiten der verschiedenen Zweige und über ihre Zusammenarbeit geführt. Dies war besonders wichtig, da der deutsche Zweig zur Zeit viel für skandinavische und andere europäische Länder druckt. Im vergangenen Jahr wurden in diesem Zweig 2 891 150 gebundene Bücher hergestellt und 32 019 000 Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in drei Sprachen gedruckt. Während seines Aufenthalts in Deutschland ordnete Bruder Knorr an, einige neue Maschinen zu kaufen, damit die Produktion der Bücher gesteigert werden könne, die im Werk des Jüngermachens benötigt werden. — Matth. 28:19, 20.

West-Berlin ist eines der Gebiete in Deutschland, die am meisten durchgearbeitet werden, und die Königreichsverkündiger haben dort viele schöne Erfahrungen gemacht. Ein Bruder kam zum Beispiel mit der guten Botschaft fünfmal an eine gewisse Wohnungstür im vierten Stock, traf aber nie jemand an. Beim fünften Mal ließ er ein Probeexemplar des Wachtturms und ein Bibelstudientraktat zurück. Als er eines Tages dort vorbeifuhr, dachte er: „Vielleicht sollte ich es heute hier einmal versuchen.“ Er stieg zum sechsten Mal die Treppen hinauf. Und das Ergebnis? Als er klingelte, kam eine Frau heraus. Sie hatte die Zeitschrift gelesen und war bereit, ein Wahrheits-Buch entgegenzunehmen. Es wurde ein Rückbesuch vereinbart, und dieser führte zu einem regelmäßigen Bibelstudium. Eine solche Beharrlichkeit lohnt sich. In dem gut durchgearbeiteten West-Berlin ließen sich im vergangenen Jahr 275 Personen als Christen taufen.

INSELN IM PAZIFISCHEN OZEAN

Wie wäre es, wenn wir nun kurz einige Inseln besuchen würden? Im Dienstjahr 1972 arbeiteten Christen auf Hawaii „mit ganzer Seele als für Jehova“. (Kol. 3:23) In einer Versammlung in Honolulu, die fünfzehn Pioniere hat, erreichten die 82 Verkündiger im Predigtdienst letztes Jahr einen monatlichen Stundendurchschnitt von 19,7. Auch ließen sich im Laufe des Jahres auf Hawaii insgesamt 367 Personen taufen, was bestimmt ein deutlicher Beweis dafür ist, daß mit Erfolg Jünger gemacht wurden.

Bruder Kawasaki, der Zweigaufseher, führt ein Stück Geschichte an; er schreibt: „Im Jahre 1935 besuchte Bruder Rutherford [der damalige Präsident der Watch Tower Society] die Hawaii-Inseln. In Honolulu wurde ein Zweigbüro eröffnet, und es wurden Vorkehrungen getroffen, um in Verbindung mit dem Bau des neuen Zweigbürogebäudes einen Versammlungssaal zu errichten. Dieser Versammlungssaal wurde ,Königreichssaal’ genannt, und von da an nannten Jehovas Zeugen in der ganzen Welt ihre Versammlungsstätten Königreichssäle. Im vergangenen Jahr wurde dieser Königreichssaal passenderweise renoviert und durch einen schönen Anbau vergrößert, und Bruder Knorr hielt die Ansprache zur Bestimmungsübergabe. Der Saal war überfüllt, und die Zuhörer waren von seiner Ansprache begeistert. Er betonte darin, daß nicht das Gebäude Jehova lobpreise und deshalb nicht dieses das wichtigste sei, sondern die Menschen, die hierherkämen, um Gott anzubeten und zu erfahren, wie man ihn lobpreisen könne. Drei Versammlungen [darunter eine japanische] benutzen jetzt diesen ,ersten‘ Königreichssaal der Welt.“

Das Zweigbüro in Honolulu beaufsichtigt auch das Predigtwerk auf verschiedenen Inseln im Pazifik, zu denen auch die Marshallinseln gehören. Ein besonderes Merkmal dieses Dienstjahres war die Ausdehnung des Zeugniswerkes auf die entfernteren Inseln. Missionare und Verkündiger fuhren auf Kopra-Frachtschiffen zu kleinen Inseln, die zum Teil weniger als hundert Einwohner haben. Diese Verteidiger des „Wortes des Lebens“ verbreiteten viele Exemplare der Broschüre „Diese gute Botschaft vom Königreich“ in der Eingeborenensprache. Die Missionare berichten: „Fast überall, wo wir anhielten, waren die Leute freundlich, bedankten sich für unser Kommen und gaben uns Kokosnüsse, Brotbaumfrüchte und Hühner. Einmal brachten wir sogar ein lebendes Schwein mit nach Hause, das uns ein Interessierter gegeben hatte.“

Die biblische Wahrheit ändert die Lebensweise eines Menschen, wenn er die „neue Persönlichkeit“ anzieht. (Eph. 4:20-24) Auf einer der Palauinseln lebte ein Trinker, der wegen seiner Gewalttätigkeit und seiner ungeheuren Kraft bekannt war. Dieser Mann war so gefürchtet, daß eine Bar schnell leer war, wenn er hereinkam. Einmal kämpfte er gegen sieben Männer und warf sie alle ins Meer. Seine Frau studierte die Bibel, obwohl er dagegen war. Sie begann, die biblischen Grundsätze anzuwenden, und das beeindruckte ihn so sehr, daß er ebenfalls zu studieren begann. Nach ihrer Taufe bat er darum, daß mehr als einmal in der Woche mit ihm studiert werde, und er änderte sich zusehends. Er machte in der Theokratischen Predigtdienstschule mit. Nachdem er seine Lebensweise nach den biblischen Grundsätzen ausgerichtet hatte, fing er an, sich am Predigtdienst von Haus zu Haus zu beteiligen. Über sein früheres Leben sagte er: „Mehr als die Hälfte der achtunddreißig Jahre meines Lebens war ich mit der falschen Religion verbunden. Fast zwanzig Jahre war ich Lutheraner und sechs Jahre Adventist. In diesen Jahren war ich täglich betrunken, geriet in Streit, war mehr im Gefängnis als im Dorf und hatte viel Kummer und Sorgen. Ich bin sehr glücklich, die Wahrheit erkannt zu haben. Ich trinke nicht mehr und bin, obwohl in materieller Hinsicht arm, sehr glücklich. Ich hoffe, in diesem Jahr getauft zu werden.“

INDIEN, ITALIEN, SAN MARINO

Welch ein Gegensatz zwischen den kleinen Inseln mit zum Teil weniger als hundert Einwohnern und dem riesigen Subkontinent Indien mit über 560 000 000 Einwohnern! Besonders hervorragende Ereignisse im vergangenen Jahr waren in diesem Land die sieben Bezirkskongresse „Göttliche Herrschaft“, bei denen insgesamt 5 008 Personen zugegen waren und 176 getauft wurden. Der größte Kongreß der Zeugen Jehovas, der in Indien je stattfand, war der diesjährige Kongreß in Kottayam, ganz im Süden des Staates Kerala. Über 2 000 Personen waren dort zugegen. Nicht nur eine Fülle köstlicher geistiger Speisen wurde auf diesem Kongreß dargereicht, sondern in der Cafeteria wurden auch Berge von Reis mit Currysoße serviert. Statt wie üblich auf dem Boden zu sitzen und das Essen auf Bananenblättern serviert zu bekommen, nahmen die Kongreßteilnehmer es auf Tellern entgegen, die ihnen an Servierlinien gereicht wurden.

Daß Gottes Wort lebendig ist und die Macht hat, die Lebensweise eines Menschen zu ändern (Hebr. 4:12), zeigt folgende Erfahrung, die ein Bruder auf einem der indischen Kongresse erzählte: „Ich war ein Lump und lebte vom Schmuggel. Den Staat zu betrügen machte mir Freude. Ich liebte den Schnaps und spielte um Geld. Die Mitglieder meiner Bande dachten, wir seien die Könige des Dorfes. Wie ganz anders ist es heute! Die Erkenntnis, die ich aus der Bibel gewonnen habe, hat aus mir einen anderen Menschen gemacht. Ich bin kein Trinker mehr, das Spielen um Geld interessiert mich nicht mehr, und ich hasse den Schmuggel. Ich war römisch-katholisch. Jetzt habe ich das Licht der Wahrheit erkannt und möchte Jehova wegen seiner unverdienten Güte lobpreisen. ... Jehova, sein Wort und seine Organisation haben mir geholfen, ein neuer Mensch zu werden.“

Jehovas Volk in Italien ist im vergangenen Jahr sehr gesegnet worden. Am 27. Mai 1972 wurde im Beisein von Bruder Knorr ein neues Bethelheim, das am Stadtrand von Rom fast ausschließlich von Zeugen Jehovas gebaut worden war, seiner Bestimmung übergeben. Alle, die beim Bau mitgeholfen hatten, und die Bethelfamilie waren eingeladen worden, und die 273 Anwesenden füllten den Königreichssaal des Gebäudes bis auf den letzten Platz. Am nächsten Tag sprach Bruder Knorr im Flaminio-Stadion in Rom zu 15 700 Personen.

Neuerdings werden die italienischen Zeitschriften (von der Wachtturm-Ausgabe vom 1. Juni und der Erwachet!-Ausgabe vom 8. Juni an) von einer weltlichen Firma in Italien gedruckt und dann von Brüdern, die im neuen Bethelheim arbeiten, versandt. Die Zeugen Jehovas in Italien freuen sich, daß sie auf diese Weise die Zeitschriften früher erhalten, und es ist anzunehmen, daß die Zeitschriftenverbreitung stark ansteigt.

Die neue Höchstzahl von 25 810 Verkündigern, die im vergangenen Jahr in Italien erreicht wurde, stellt gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 17 Prozent dar. Jehovas Diener in diesem Land haben die Hoffnung auf das „wirkliche Leben“. (1. Tim. 6:19) Sie predigen, und viele Menschen schenken ihnen Gehör, glauben an Gott und rufen den Namen Jehovas an. (Röm. 10:13, 14) Allein in dem vergangenen Jahr ließen sich in Italien 3 738 Personen als Christen taufen und schlossen sich den Reihen derer an, die im Namen Jehovas wandeln. — Micha 4:5.

San Marino, „das alte Land der Freiheit“ genannt, ist ringsum von italienischem Territorium umgeben. Die rund zwanzig Verkündiger der dortigen Versammlung machten sich Gedanken darüber, wie sie den 18 000 Einwohnern dieser kleinen Republik erkennen helfen könnten, daß nur Gottes Königreich der Menschheit wahre Freiheit bringen wird. Warum nicht einmal einen Kreiskongreß in dem neugebauten Kongreßgebäude abhalten? Das taten sie auch vom 5. bis 7. November 1971. Der Kongreß wurde durch Plakate und im Radio angekündigt, und an dem Wochenende, an dem er stattfand, wurde durch die Tätigkeit von Haus zu Haus ein vortreffliches Zeugnis gegeben. Obwohl zu dem Kreis nur 929 Verkündiger gehören, wohnten der Zusammenkunft für die Öffentlichkeit 1 749 Personen bei. Neun Monate später schrieb der Bruder, der in der dortigen Versammlung den Vorsitz führt: „Der Kongreß beeindruckte die hiesige Bevölkerung sehr, und noch heute stoßen wir bei unserer Tätigkeit von Haus zu Haus auf Personen, die den Kongreß besuchten und darüber erstaunt waren.“

ELFENBEINKÜSTE, NIGERIA UND KAMERUN

Jahrelang leitete das Zweigbüro der Gesellschaft in Ghana das Werk des Jüngermachens an der Elfenbeinküste. Doch in diesem Jahr ist dort ein neues Zweigbüro eröffnet worden, und das hat viel zur Förderung der Königreichsinteressen beigetragen. Es wurde eine Höchstzahl von 582 Verkündigern erreicht.

„Nein, ich habe eine Verabredung.“ Mit diesen Worten lehnte es ein katholischer Priester an der Elfenbeinküste ab, die Leiche eines ungetauften viereinhalbjährigen Jungen zum Friedhof zu begleiten. Der Priester sagte noch: „Da das Kind nicht getauft ist, stehen ihm die Ehren, die den treuen Dienern Gottes vorbehalten sind, nicht zu.“ Der Vater war empört; er fragte sich, wie Gott nur so parteiisch sein könne, denn geschiedene Personen und Selbstmörder waren von der Kirche schon mit großem Zeremoniell beerdigt worden. Er wollte von einer solchen Religion nichts mehr wissen und betete deshalb um Erkenntnis über den wahren Gott. Kurz danach begannen er und seine leibliche Schwester, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Im Juni 1972, zehn Monate nach dem Tod des Kindes, wurden beide getauft.

Jehova hat das Werk seiner Diener in Nigeria offensichtlich gesegnet. Am 28. Dezember 1971 erteilten die Behörden der Stadt Lagos die Baugenehmigung für ein neues Gebäude, das an das jetzige Zweigbürogebäude und Bethelheim angebaut werden soll und durch das die Grundfläche des Gebäudes der Gesellschaft verdreifacht wird. Das neue Gebäude wird Raum bieten für einunddreißig Schlafzimmer und für eine größere Druckerei. Bruder N. H. Knorr und Bruder M. H. Larson waren vom 22. bis 25. Januar 1972, gerade als mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen wurde, in Nigeria. Bruder Ward wurde zum Zweigaufseher ernannt, und er beaufsichtigt die Bauarbeiten und das Werk im allgemeinen. Sämtliche Bauarbeiten werden von Zeugen Jehovas ausgeführt, die zum Teil ihre ganze Zeit einsetzen. Ein Bruder sagte: „Es ist eine Freude, zusammen mit Brüdern am Bau dieses Gebäudes mitzuarbeiten, durch das die Königreichspredigttätigkeit im ganzen Land gefördert wird.“

Bei den siebzehn Bezirkskongressen „Göttlicher Name“, die von November 1971 bis Februar 1972 in Nigeria stattfanden, wurde mit 191 627 Besuchern eine neue Höchstzahl erreicht, und 6 077 Personen wurden getauft. Auch beim Abendmahl des Herrn war eine neue Besucherhöchstzahl zu verzeichnen. Zum erstenmal waren über 200 000 anwesend, nämlich insgesamt 200 193.

Die Interessen des Volkes Jehovas in Kamerun werden vom Zweigbüro der Gesellschaft in Lagos (Nigeria) überwacht. Seit dem Verbot, das am 13. Mai 1970 über das Werk verhängt wurde, hat die Verfolgung der Zeugen Jehovas in Kamerun nur sehr wenig nachgelassen. Man hat die Zeugen Jehovas bedroht, versucht, sie einzuschüchtern, belästigt, geschlagen und eingesperrt, um sie zu zwingen, sich an einer Volksabstimmung zu beteiligen, die am 20. Mai 1972 durchgeführt wurde. Das ehemalige Ost- und das ehemalige West-Kamerun wurden zur „Vereinigten Republik Kamerun“ zusammengeschlossen.

Jehovas Zeugen in Kamerun mußten ständig in der Furcht leben, von Nachbarn, Verwandten, Bekannten und Parteimitgliedern denunziert zu werden. Es kommt immer wieder vor, daß Leute unbefugt in ihre Häuser eindringen und ihr Eigentum beschlagnahmen oder beschädigen. Sie werden fortgesetzt vor Amtspersonen geschleppt und der „Stimmenthaltung“, der „Wiedereinführung einer verbotenen Religion“ und der „Durchführung verbotener Versammlungen“ angeklagt. Christen rechnen aber mit Verfolgung, und die treuen Diener Jehovas in Kamerun finden Mittel und Wege, die ihnen von Gott übertragene Aufgabe, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, zu erfüllen. — Matth. 5:11, 12.

PARAGUAY UND DIE PHILIPPINEN

Aus Paraguay berichtet Bruder Pysh, der Zweigaufseher, von einer Missionarin, die in einem Elendsviertel, einem buchstäblichen „Wildbachtal“, am Stadtrand von Asunción predigte. Von diesem breiten Tal, in dem sich viele arme Leute eine Hütte gebaut haben, zweigt ein Weg ab. Wohin führt er? Die Schwester verfolgte ihn, um sicher zu sein, daß sie kein Haus überging. Nach einer Kurve kam sie zu einem kleinen Haus, in dem sieben Personen wohnten, und sie hatten eine Bibel. Eines der Kinder der Familie hatte sie auf einem Müllabladeplatz gefunden und sie mit nach Hause gebracht, in der Meinung, es sei ein Wörterbuch. Der Vater hatte bereits begonnen, darin zu lesen, und wollte mehr wissen. Die Missionarin begann unverzüglich ein Bibelstudium. Zwei Monate später kamen schon alle sieben Familienmitglieder regelmäßig zu den christlichen Zusammenkünften, obwohl sie einen weiten Weg zum Königreichssaal und zum Versammlungsbuchstudium in ihrer Gegend zu Fuß zurücklegen mußten. Nach vier weiteren Monaten beteiligten sich zwei Glieder dieser Familie an der Predigttätigkeit. Jetzt hilft der Mann zwei anderen Familien, sich mit festem Griff an das „Wort des Lebens“ zu klammern.

Das Jahr 1972 war für Jehovas Zeugen auf den Philippinen ein ganz besonderes Jahr. Auf dem Grundstück des Zweigbüros in Quezon City wurde mit dem Bau einer Druckerei begonnen, in der schließlich durch Jehovas unverdiente Güte die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in neun Sprachen gedruckt werden sollen. Das Ganze begann, als Bruder Knorr vom 25. bis 28. Juli 1971 im philippinischen Zweigbüro zu Besuch war und die ersten Pläne für ein neues Bethelheim und eine neue Druckerei entwarf. Als er den 17 076 Personen, die sich in Marikina (Rizal) versammelt hatten, die voraussichtliche Vergrößerung ankündigte, waren sie außer sich vor Freude. Begeistert meldeten sich die Filipino-Brüder zur freiwilligen Mitarbeit, und es wurde beschlossen, die Bauarbeiten, abgesehen von der Stahlkonstruktion, fast ausschließlich von Gott hingegebenen Personen ausführen zu lassen. Vom 9. bis 12. Februar 1972 besuchten Bruder Knorr und Bruder Larson die Philippinen, „und sie haben uns nützliche Dienste geleistet, gerade als die Bauarbeiten im Gange waren“, berichtet Denton Hopkinson, der Zweigaufseher.

Im Juli und August 1972 wurde ein großes Gebiet im Innern von Luzon von gewaltigen Überschwemmungen — den schlimmsten in der jüngsten Vergangenheit — heimgesucht. Mindestens 5 000 Zeugen Jehovas wurden davon betroffen. Obwohl keiner von ihnen das Leben verlor, so wurden durch das Hochwasser doch die Häuser einiger fortgerissen. Es war aber herzerfreuend, zu sehen, wie die Brüder, die weniger hart betroffen worden waren, eine Hilfsaktion für ihre bedürftigen Mitgläubigen organisierten. Zeugen aus Manila und sogar aus anderen Ländern spendeten großzügig Nahrungsmittel und Kleider.

Ein vorsitzführender Aufseher berichtet: „Fünfzehn Tage lang war das Wasser so tief, daß ich das Haus nicht verlassen konnte. Trotzdem wurden die Zusammenkünfte, soweit es möglich war, durchgeführt. Die Brüder fuhren mit bancas (kleinen Booten) zu den Zusammenkünften.“ Ein anderer Aufseher schrieb, im Juli habe der größte Teil des Versammlungsgebietes knietief unter Wasser gestanden und in einigen Gegenden habe das Wasser sogar Schulterhöhe erreicht. „Wir hätten nicht gut von Haus zu Haus arbeiten können“, berichtete er, „und so konzentrierten wir uns auf Rückbesuche und Bibelstudien. Einige Verkündiger mußten fünf bis sechs Kilometer zu Fuß zurücklegen, um die Zusammenkünfte zu besuchen. Sie kamen alle völlig durchnäßt im Königreichssaal an, aber sie hatten trockene Kleider mitgebracht, damit sie sich umziehen konnten.“ Diese Christen versäumten ihr Zusammenkommen nicht, und so wurden sie in einer Zeit der Not geistig gestärkt. (Hebr. 10:24, 25) Und die Hilfe, die die Zeugen den Bedürftigen leisteten, ist bestimmt ein Beweis dafür, daß sie das Kennzeichen der Liebe tragen, das wahre Nachfolger Jesu Christi auszeichnet. — Joh. 13:34, 35.

SÜDAFRIKA, SPANIEN UND MALAWI

„Dein Volk wird sich willig darbieten am Tage deiner Streitmacht“, erklärte der Psalmist David. (Ps. 110:3) Diese Willigkeit trat unter Jehovas Volk in Südafrika im Dienstjahr 1972 besonders zutage in Verbindung mit dem Neubau, durch den die Grundfläche des zweistöckigen Druckerei- und Bethelgebäudes um 1 430 Quadratmeter erweitert wurde. Eine Anzahl Zeugen Jehovas, darunter tüchtige Maurer, Zimmerleute und Elektriker, stellte sich für die ganze Bauzeit zur Verfügung. Andere arbeiteten einige Monate mit, und Hunderte aus den umliegenden Versammlungen halfen an den Wochenenden. Am 6. Mai 1971 wurde mit dem Bau begonnen, und am 30. Januar 1972 war er vollendet, und viele Glieder der Bethelfamilie hatten bereits einige der siebzehn schönen neuen Schlafzimmer im neuen Flügel des Bethelheims bezogen. Tags darauf trafen Bruder Knorr und Bruder Larson ein. Das neue Gebäude gefiel ihnen sehr gut. Bruder Knorr hatte das Vorrecht, zu 577 Zeugen Jehovas zu sprechen, die am 2. Februar 1972 der Bestimmungsübergabe des neuen Gebäudes beiwohnten. Überall in Jehovas Organisation sieht man, wie sich hilfsbereite Hände und freudige Arbeiter „willig darbieten“, um beim Bau neuer Gebäude oder bei anderen Arbeiten mitzuhelfen, durch die die Königreichsinteressen gefördert werden.

Am 10. Juli 1970 wurden Jehovas Zeugen in Spanien als Religionsgemeinschaft gesetzlich anerkannt. Seither haben sie von ihrer Freiheit vollen Gebrauch gemacht. In einundzwanzig Monaten (Dezember 1970 bis August 1972) sind 144 Königreichssäle mit behördlicher Genehmigung eingeweiht worden. Welche Freude für Jehovas Volk in Spanien! Jehovas Zeugen sind nun mit über 17 000 aktiven Predigern und über 40 000 Besuchern ihrer Zusammenkünfte die zweitgrößte Religionsgemeinschaft im Land.

Eines der größten Probleme in Spanien betrifft immer noch die Männer, die an ihrer christlichen Neutralität festhalten. (Jes. 2:2-4; Joh. 15:19) Während das zwischen Spanien und dem Vatikan abgeschlossene Konkordat lediglich eine Befreiung vom Wehrdienst für katholische Priester und Theologiestudenten vorsieht, wird in dem Gesetz über die Religionsfreiheit ausdrücklich gesagt, daß nichtkatholische Geistliche von einer solchen Befreiung ausgeschlossen seien. Da Jehovas Zeugen sich immer wieder weigern, Wehrdienst zu leisten, werden sie immer wieder zu Gefängnisstrafen verurteilt. In diesem Jahr wurden zwei Zeugen Jehovas von General Franco begnadigt, nachdem sie als Wehrdienstverweigerer elf Jahre im Gefängnis gewesen waren, aber 240 sind immer noch im Gefängnis, viele von ihnen schon über fünf Jahre. Die eingesperrten Brüder werden jedoch gut behandelt. Sie führen regelmäßig ihre Zusammenkünfte zum Studium der Bibel durch und halten ihren Sinn auf geistige Dinge gerichtet. (Kol. 3:2) Sie sind entschlossen, Jehova treu zu bleiben und sich nach ihrer Entlassung wieder ihren Mitverkündigern anzuschließen, die die gute Botschaft vom Königreich in ganz Spanien „zu einem Zeugnis“ predigen. — Matth. 24:14.

Die Zahl der Zeugen Jehovas in Malawi ist im Jahre 1972 trotz grausamer Verfolgung gestiegen. Die Monate Mai und Juni fallen in die Erntezeit. Die Leute haben Geld vom Verkauf ihrer Erzeugnisse. In dieser Zeit durchzogen Banden jugendlicher Mitglieder der Kongreßpartei Malawis das Land und versuchten unter Gewaltandrohung, einen jeden zu zwingen, eine Mitgliedskarte zum Eintritt in die Partei Präsident Bandas zu kaufen. Sie gingen dabei so weit, daß sie Personen, die sich weigerten, eine Karte zu kaufen, gewisse Glieder mit Gummiriemen abschnürten und so die Durchblutung für längere Zeit unterbrachen. Ein junger Bruder kann seit einer solchen Mißhandlung seine Hände nicht mehr gebrauchen. In einem Fall fragte der Lehrer eines Tages die Kinder, als sie ins Klassenzimmer traten: „Wer ist größer: Präsident Banda oder Gott?“ Drei Kinder von Zeugen Jehovas antworteten: „Gott.“ Sie wurden bestraft. Vom jüngsten bis zum ältesten mußten die Brüder in Malawi beweisen, daß sie für Jehova Stellung bezogen hatten. Die Verfolgung hat solch schlimme Ausmaße angenommen, daß im Oktober 1972 über 18 000 Zeugen Jehovas aus dem Land fliehen mußten. Andere sind getötet worden. Jehovas Zeugen in Malawi haben den Namen Jehovas verherrlicht.

Zu welchem Schluß kommen wir nun? Haben Jehovas Zeugen ‘sich mit festem Griff an das Wort des Lebens geklammert’, indem sie mit anderen über Jehovas Königreich gesprochen haben? Sind sie ihrem Auftrag, ‘Jünger Christi zu machen und zu taufen’, nachgekommen? In den Ländern, die wir auf unserer kurzen Reise vom Polstersessel aus besucht haben, haben sie dies bestimmt getan. Kann dies aber von Jehovas christlichen Zeugen in der ganzen Welt gesagt werden? (Siehe die Tabelle auf den Seiten 24 bis 31.) Eine Antwort auf diese Frage erhalten wir, wenn wir die Berichte betrachten, die über ihre Tätigkeit im Dienstjahr 1972 von den 95 Zweigbüros eingesandt wurden, unter deren Aufsicht sie in 208 Ländern und Inselgebieten predigen. In 11 dieser Länder haben gottfeindliche Herrscher ihr gutes Werk verboten.

Diese Berichte zeigen, daß Jehovas Zeugen ‘reichlich beschäftigt waren im Werke des Herrn’, und ihre Mühe war nicht vergeblich. (1. Kor. 15:58) Sie erzielten eine neue Höchstzahl an Königreichsverkündigern: 1 658 990. Sie haben demnach Tausenden geholfen zu erkennen, daß sie auf der Seite des Königreiches Gottes Stellung beziehen sollten und daß sie das Vorrecht haben, die gute Botschaft von der Aufrichtung dieser himmlischen Regierung an andere weiterzugeben. In den vergangenen zwölf Monaten haben sich 163 123 Personen Jehova hingegeben, um seinen Willen zu tun, und sind als wahre Christen getauft worden. Ist das nicht erstaunlich — in einem einzigen Jahr so viele?

Betrachten wir nun, was diese christlichen Prediger, die das „wirkliche Leben“ fest ergriffen haben, mit Jehovas Hilfe im vergangenen Dienstjahr alles tun konnten. (1. Tim. 6:19) Sie haben sich tatsächlich sehr bemüht, die Erkenntnis des „Wortes des Lebens“ auszubreiten. (Phil. 2:16) Sie widmeten diesem Werk freudig 291 894 945 Stunden, indem sie unter anderem von Haus zu Haus gingen, Rückbesuche machten und Heimbibelstudien durchführten und dabei Bibeln, Bücher, Zeitschriften und andere Publikationen verbreiteten. Sie machten bei interessierten Personen 135 898 447 Rückbesuche und führten 1 269 277 Heimbibelstudien durch. Im allgemeinen werden diese Studien etwa sechs Monate lang wöchentlich mit den gleichen Personen durchgeführt, und dann werden neue begonnen. Folglich stellt diese Zahl lediglich einen Durchschnitt dar. Die Zahl der Personen, die sich an diesen von Jehovas Zeugen durchgeführten Heimbibelstudien beteiligen, beläuft sich wahrscheinlich auf weit über zweieinhalb Millionen. Die christlichen Zeugen Jehovas sind keine Müßiggänger. Sie sind sich des Ernstes der Zeit bewußt und bemühen sich eifrig, hinzugehen und „Jünger aus Menschen aller Nationen“ zu machen. — Matth. 28:19, 20.

Bei ihrer jährlichen Feier zum Gedächtnis an den Tod Jesu Christi waren am 29. März 1972 in der ganzen Welt 3 662 407 Personen anwesend. Von dieser großen Zahl bekannten sich nur 10 350 als gesalbte Nachfolger Jesu Christi, die die Hoffnung haben, mit ihm in himmlischer Herrlichkeit vereint zu werden. (Luk. 12:32; 22:19, 20; Röm. 8:16, 17; Offb. 14:1-4; 20:6) Demnach hoffen weitaus die meisten, die im vergangenen Jahr beim Abendmahl zugegen waren, ewig in Gottes verheißener neuer Ordnung zu leben, die nach der Vernichtung des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge in der kurz bevorstehenden „großen Drangsal“ hier auf Erden Wirklichkeit werden wird. — Matth. 24:3, 20-25; 2. Petr. 3:13.

Die Verkündiger des Königreiches Gottes erzielten im vergangenen Jahr auch gute Ergebnisse im Abgeben von Schriften, wodurch viele Menschen die Gelegenheit erhielten, Gottes Wort, die Bibel, in ihrer Freizeit zu lesen und zu studieren. In den vergangenen zwölf Monaten gaben Jehovas Zeugen 18 360 561 gebundene Bücher und 9 747 270 Broschüren ab. Sie erlangten 1 696 260 neue Abonnements auf die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! und verbreiteten 217 109 764 Exemplare dieser Zeitschriften bei ihrer Predigttätigkeit.

Viele Königreichsverkündiger betätigen sich als Vollzeitprediger. Im vergangenen Jahr waren in der ganzen Welt 13 995 Sonderpioniere und Missionare tätig, und 78 031 dienten als allgemeine Pioniere in Verbindung mit den Versammlungen. Das sind weniger als im Vorjahr, aber es ist zu erwarten, daß im Dienstjahr 1973 viele ihre Verhältnisse gebetsvoll überprüfen und Wege finden, die es ihnen ermöglichen, entweder den allgemeinen Pionierdienst oder den Pionierdienst auf Zeit aufzunehmen. In diesem Fall würden wir im kommenden Jahr mehr Stunden für den Predigtdienst verwenden als im Jahre 1971, in dem eine Höchstzahl erreicht worden war. Obwohl die Stundenzahl in diesem Jahr um 57 430 unter dem Ergebnis des Jahres 1971 liegt, haben sich weit mehr Verkündiger am Predigtwerk beteiligt und sind mehr Personen getauft worden.

Auf der ganzen Erde werden Jehovas Zeugen von dem Gott, in dessen Namen zu wandeln sie sich erwählt haben, reich gesegnet. (Micha 4:5) Ohne Zweifel ist er es, der ihnen bei ihrer beglückenden Tätigkeit, die sie zu seiner Ehre durchführen, Gelingen schenkt. Das sehen wir am besten darin, daß sich in den letzten fünf Jahren 680 871 Personen ihm hingegeben haben, um seinen alles überragenden Willen zu tun!

[Übersicht auf Seite 24-31]

BERICHT ÜBER DAS DIENSTJAHR 1972 DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER GANZEN WELT

(Siehe gedruckte Ausgabe)

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