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  • g95 22. 8. S. 16-18
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  • Wie kann ich mich vor sexueller Belästigung schützen?
  • Erwachet! 1995
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Erwachet! 1995
g95 22. 8. S. 16-18

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich mich vor sexueller Belästigung schützen?

ANITA ist 16 Jahre alt, lebhaft und lächelt gern. Als sie jedoch erzählt, was sich letztens in der Schule ereignet hat, runzelt sie die Stirn. „Ein sehr beliebter Junge drängte mich auf dem Korridor in eine Ecke und wurde zudringlich“, sagt sie. „Das hat er schon bei ein paar Mädchen gemacht — sie fühlten sich dadurch anscheinend geschmeichelt, aber ich nicht! Es half nichts, ihn freundlich zu bitten, die Hände wegzunehmen. Er dachte nicht, daß es mir wirklich ernst damit war.“

Anita ist beileibe nicht die einzige, die in eine solch verzwickte Lage geraten ist. Sexuelle Belästigung gab es offensichtlich schon in biblischen Zeiten. (Vergleiche Ruth 2:8, 9, 15.) Und heute nimmt sie alarmierende Ausmaße an. „Einige meiner Arbeitskollegen haben anzügliche Bemerkungen über meinen Körper gemacht“, sagt eine Jugendliche. Oft bleibt es jedoch nicht nur bei verbaler Belästigung. „Manche haben versucht, mich anzufassen oder zu begrapschen“, erzählt sie weiter. Eine Jugendliche namens René sagte gegenüber Erwachet!: „Ich wurde auf der Arbeit so stark belästigt, daß ich kündigen mußte.“

In einer neueren Umfrage gaben 81 Prozent der Schüler aus der 8. bis 11. Klasse an, zumindest einmal sexuell belästigt worden zu sein. „Von diesen“, berichtete die Zeitschrift U.S.News & World Report, „erklärten 65 Prozent der Mädchen und 42 Prozent der Jungen, sie seien in sexueller Absicht berührt, begrapscht oder gekniffen worden.“ Ja, sowohl Jungen als auch Mädchen sind davon betroffen. Der Vater eines Jungen erzählte: „Ich bin schockiert, wie dreist die Mädchen an der Schule meines Sohnes sind. Seit er etwa zwölf Jahre alt ist, klingelt bei uns ständig das Telefon, fragen die Mädchen immer wieder, ob er mit ihnen gehen will, fallen anzügliche Bemerkungen und, und, und.“

Es ist leicht, dieses aufdringliche Verhalten einfach zu bagatellisieren. Eine Jugendliche bemerkte: „Manchmal tun sie so, als würden sie Spaß machen.“ Aber für Christen ist das kein Spaß! Sie wissen, daß sexuelle Belästigung oftmals der Versuch ist, jemand zu Unsittlichkeit zu verleiten, etwas, was Jehova Gott verurteilt (1. Korinther 6:9, 10). Außerdem gebietet Gottes Wort, junge Frauen „mit aller Keuschheit“ zu behandeln (1. Timotheus 5:2). Und es untersagt „unzüchtige Späße“ (Epheser 5:3, 4). Christliche Jugendliche sollten sich daher sexuelle Belästigung nicht bieten lassen. Die Frage ist: Wie kannst du dich davor schützen? Befassen wir uns mit ein paar vorbeugenden Maßnahmen.

Wie man es vermeidet, belästigt zu werden

Sei für deinen christlichen Lebenswandel bekannt. „Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten“, mahnte Jesus (Matthäus 5:16). Das kannst du unter anderem tun, indem du mit deinen Mitschülern oder Arbeitskollegen über deine Glaubensansichten sprichst. Wenn du für deine feste Überzeugung und deine hohen moralischen Grundsätze bekannt bist, wirst du wahrscheinlich nicht so schnell belästigt werden.

Achte auf deine Aufmachung. In biblischen Zeiten konnte man eine unmoralische Frau an der Kleidung erkennen. (Vergleiche Sprüche 7:10.) So ist es auch heute — provozierende Kleidung kommt bei Gleichaltrigen vielleicht gut an, aber du könntest dadurch ein falsches Signal aussenden. Auf einmal merkst du vielleicht, daß dich die Jungs auf eine Weise beachten, die dir gar nicht lieb ist. Ein weiteres Problem könnte auftauchen, wenn sich ein Mädchen so schminkt, daß sie älter wirkt. Die Bibel gibt den Rat, ‘sich in wohlgeordnetem Kleid mit Bescheidenheit und gesundem Sinn zu schmücken’ (1. Timotheus 2:9).

Suche dir deinen Umgang sorgfältig aus (Sprüche 13:20). Schließlich beurteilen dich andere nach deinem Umgang. Und wenn deine Freunde dafür bekannt sind, daß sie ständig über Jungs oder Mädchen reden, könnte man von dir einen falschen Eindruck gewinnen. (Vergleiche 1. Mose 34:1, 2.)

Flirte nicht. Natürlich ist nichts dabei, zu jemandem freundlich zu sein, aber ihn anzustarren oder zu berühren kann von dem anderen schnell mißverstanden werden. Um mit jemandem eine Unterhaltung zu führen, braucht man keinen Körperkontakt zu haben. Wende die Goldene Regel an, und behandle jemand vom anderen Geschlecht so, wie du behandelt werden möchtest — sittsam und respektvoll (Matthäus 7:12). Lenke die Aufmerksamkeit der Jungs oder der Mädchen nicht einfach nur zum Spaß auf dich. Das ist nicht nur lieblos und irreführend, sondern auch gefährlich. „Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden?“ heißt es in der Bibel in Sprüche 6:27.

Wenn du belästigt wirst

Doch selbst wenn einige Veränderungen in deiner Aufmachung oder deinem Verhalten angebracht wären, gibt das anderen natürlich kein Recht, zudringlich oder anzüglich zu werden. Außerdem sind sogar Jugendliche belästigt worden, deren Verhalten und Aufmachung vorbildlich waren. Was solltest du tun, wenn dir so etwas passiert? Hier sind einige Vorschläge.

Weigere dich entschieden mitzumachen. Es ist kein Geheimnis, daß manche bei einem Annäherungsversuch nein sagen, aber eigentlich ja meinen. Ein Belästiger geht deshalb vielleicht davon aus, daß ein halbherziges Nein in Wirklichkeit ja bedeutet — oder zumindest bedeuten könnte, außer du überzeugst ihn vom Gegenteil. Jesu Rat ‘Euer Nein bedeute nein’ ist in dieser Hinsicht recht praktisch (Matthäus 5:37). Kichere nicht herum, und sei nicht gespielt schüchtern. Deine Körpersprache, deine Stimme und dein Gesichtsausdruck sollten deine Worte keinesfalls Lügen strafen.

Mache dem Betreffenden eine Szene. Triebtäter können oft nur agieren, weil ihr Opfer sich nicht wehrt. In biblischen Zeiten hatte eine Israelitin jedoch das Recht, ja sogar die Pflicht, sich im Fall eines sexuellen Übergriffs zu wehren (5. Mose 22:23, 24). Deshalb sollte ein Christ auch heute nicht denken, es sei nicht weiter schlimm, wenn er von jemandem unsittlich berührt oder gestreichelt wird. Es ist falsch, es ist ein Angriff auf deine Würde als Mensch und als Christ. Das mußt du dir nicht gefallen lassen! „Verabscheut das Böse“, ermahnt uns die Bibel (Römer 12:9).

Eine wirkungsvolle Methode, dem Fehlverhalten des anderen Einhalt zu gebieten, besteht darin, dem Belästiger eine Szene zu machen und ihn zu blamieren; vielleicht hört er dann auf, dich zu belästigen. Denke noch einmal an das Erlebnis von Anita zurück, von der eingangs die Rede war. Höfliches Bitten half bei dem Jungen, der sie bedrängte, rein gar nichts. Anita erzählt: „Ich mußte ihn vor seinen Freunden bloßstellen, indem ich zu ihm laut und deutlich sagte, er solle mich NICHT anfassen.“ Was war die Folge? „Alle seine Freunde lachten ihn aus. Eine Zeitlang war er betont kühl, doch nach ein paar Tagen entschuldigte er sich für sein Benehmen, und später verteidigte er mich sogar, als jemand anders mich belästigen wollte.“

Falls Worte nichts nützen, mußt du den Belästiger vielleicht einfach stehenlassen — oder sogar vor ihm weglaufen. Wenn du nicht fliehen kannst, hast du das Recht, dich mit allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Übergriff zu wehren. Eine christliche Jugendliche erklärte frank und frei: „Als ein Junge mich begrapschte, versetzte ich ihm mit aller Macht einen Faustschlag und rannte davon.“ Das muß natürlich nicht heißen, daß der Belästiger es nicht wieder versucht. Wahrscheinlich mußt du deshalb jemand um Hilfe bitten.

Erzähle jemandem davon. „Das mußte ich letztendlich tun“, sagt die 16jährige Adrienne. „Als ich einmal von einem Jungen, den ich für einen guten Freund hielt, nicht in Ruhe gelassen wurde, fragte ich meine Eltern um Rat. Je mehr ich protestierte, desto aufdringlicher wurde er — fast so, als ob es ein Spiel wäre.“ Adriennes Eltern gaben ihr gute Ratschläge, mit denen sie das Problem in den Griff bekam.

Deine Eltern können dir auch dabei helfen, Belästigungen emotionell zu verkraften und möglicherweise daraus entstandene Angst- oder Schamgefühle zu überwinden. Sie können dich darin bestärken, daß es nicht dein Fehler war. Vielleicht unternehmen sie auch etwas, um dich in Zukunft vor solchen Situationen zu bewahren.

Zum Beispiel könnten sie entscheiden, daß es besser ist, deinen Lehrer oder die Schulverwaltung zu informieren. Viele Schulen in den Vereinigten Staaten nehmen Anschuldigungen in dieser Richtung recht ernst und verfolgen ein klar definiertes Konzept, wenn es um sexuelle Belästigung unter Schülern geht.

Sicher gibt es in der Schulverwaltung nicht nur verständnisvolle Personen. „In meiner Schule“, sagt die 14jährige Earlisha, „fluchen und benehmen sich die Lehrer manchmal schlimmer als die Kinder. Man weiß nicht, wen man da um Hilfe bitten soll.“ Als sie meldete, sie sei belästigt worden, war es deshalb nicht verwunderlich, daß man ihr den Vorwurf machte, sie sei überempfindlich. Earlisha gab sich jedoch nicht geschlagen. Sie tat sich mit sechs anderen Mädchen zusammen, die ebenfalls von diesem Jungen gekniffen und gestreichelt worden waren. „Erst zu sechst konnten wir den Direktor davon überzeugen, daß da wirklich ein Problem vorlag“, erzählt sie. Schließlich konnte sie erreichen, daß die Belästigungen aufhörten.

Wende dich an Gott um Hilfe. Wenn du dir in der Schule manchmal wie Daniel in der Löwengrube vorkommst, dann denke daran, daß sich der Prophet Daniel in einer buchstäblichen Löwengrube befand und daß Jehova Gott ihn daraus befreite (Daniel 6:16-22). Jehova kann dir ebenfalls helfen. Er weiß, welchem Druck du in der Schule ausgesetzt bist. Und wenn es hart auf hart kommt, kannst du ihn um Hilfe bitten — nötigenfalls sogar laut! Du brauchst weder Angst zu haben, noch muß es dir peinlich sein, als ein Diener des wahren Gottes bekannt zu sein. Die Bibel verheißt treuen Dienern Jehovas: „Er behütet die Seele seiner Loyalgesinnten; aus der Hand der Bösen befreit er sie“ (Psalm 97:10).

Das ist natürlich keine Garantie dafür, daß Gott dich wie durch ein Wunder befreien wird. Du mußt alles in deiner Macht Stehende tun, um dich zu schützen. Halte dich an biblische Grundsätze. Provoziere nicht durch deine Redeweise und durch deine Aufmachung. Laß im Umgang mit dem anderen Geschlecht Vorsicht walten. Auf diese Weise kannst du dich zu einem hohen Grad vor sexueller Belästigung schützen.

[Bild auf Seite 18]

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