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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1985
  • Zwischentitel
  • Das Rauchen verlernen
  • Den Tod hinausschieben
  • Wohltaten des Weins
  • Kritiker ausgeladen
  • Jargon der Jugend
  • Teuflische Taktik
  • Von symbolischem Wert?
  • Ein Opfer von Aids
  • „Disco-Unfälle“
  • Bürger gegen Verbrecher
  • Bittere Früchte
  • Seuche Tuberkulose
  • Streß und Migräne
Erwachet! 1985
g85 22. 5. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Das Rauchen verlernen

● „Daß Rauchen der Gesundheit schadet, dürfte auch den rund 15 Millionen Rauchern in der Bundesrepublik Deutschland bekannt sein“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Da Rauchen aber Entspannung und Genuß bereitet, Nikotin zudem körperlich abhängig machen kann, kostet es ungewöhnlich große Anstrengung, damit aufzuhören.“ Suggestive Verfahren, die „sich den unerschütterten Glauben an die Wirksamkeit einer bestimmten Behandlung zunutze machen“, seien unzulänglich, da ein Rückfall gewöhnlich nicht lange auf sich warten lasse. Wirksamer seien Techniken zur selbständigen Kontrolle, unterstützt durch fremde Hilfe, sowie schließlich die völlige Absage an den Nikotingenuß. Gerhard Buchkremer von der Universitätsnervenklinik Münster beschreibt in der Zeitschrift Der Nervenarzt (Bd. 53, S. 72) ein solches Behandlungsprogramm, das sechs Wochen lang durchgeführt wurde.

Die 120 Teilnehmer mußten zum Beispiel durch regelmäßiges Führen einer Strichliste Rechenschaft über ihre Rauchergewohnheiten geben, denn, so heißt es, „diese persönliche Buchführung trägt nach den vorliegenden Untersuchungen erheblich zur Verringerung des Rauchens bei“. Weitere Hilfe auf dem Weg zur Abstinenz boten vertragliche Abmachungen — etwa mit einem Familienangehörigen — in denen das künftige Raucherverhalten, die Zeitdauer der Vereinbarung und die Folgen von Vertragsbrüchen schriftlich festgelegt wurden. Unmittelbar nach Abschluß des Therapieprogramms waren über 70 Prozent der Raucher, die zuvor durchschnittlich 22,4 Zigaretten pro Tag konsumiert hatten, vollkommen abstinent. Nach drei Jahren waren immer noch 31 der erreichbaren Teilnehmer ihrem Entschluß treu geblieben. „Als erfolgreich erwies sich letztlich nur die völlige Nikotinabstinenz. Eine mehr oder minder starke Einschränkung des Zigarettenkonsums verführt die halbherzigen Abstinenzler schon bald wieder zu den ursprünglichen Rauchergewohnheiten.“ (Vergleiche Erwachet! vom 8. April 1981, Seite 3.)

Den Tod hinausschieben

● Interviews mit über 100jährigen in den USA erbrachten gemäß einem Bericht der International Herald Tribune erstaunliche Ergebnisse: Alle hatten Freude an ihrer Arbeit und einen starken Lebenswillen. Die meisten lebten ruhig, waren unabhängig und zufrieden. Sie hatten starke familiäre und religiöse Bindungen, aber wenig Ehrgeiz oder Selbstmitleid. „Daß soziale Bindungen und Zufriedenheit mit dem Leben den Tod hinausschieben können“, so schreibt die Münchner Medizinische Wochenschrift, „wissen auch die Psychologen. Die Todesraten bei Menschen mit geringen sozialen Bindungen und wenig Freude am Leben liegen etwa zwei- bis dreimal so hoch wie bei denen, die sich ihres Lebens freuen.“

Wohltaten des Weins

● Anläßlich eines internationalen Symposiums in Pavia (Italien) beschäftigte man sich im vergangenen Jahr mit den positiven Wirkungen des Weins auf den menschlichen Organismus. Wie die italienische Zeitung Corriere della Sera berichtete, enthält Wein neben Alkohol ungefähr 500 verschiedene Substanzen, die sämtlich eine pharmakologische Wirkung haben. Bei Weintrinkern soll im Vergleich zu Nichttrinkern ein geringeres Herzinfarktrisiko bestehen, und sie sollen seltener an Arteriosklerose erkranken. Kontrollierter Weingenuß wirke sogar der Bildung von Gallensteinen entgegen. Rodolfo Paoletti, Leiter des Istituto di Farmacologia e Farmocognosia in Mailand, betonte auf dem Symposium, daß Wein seine positive Wirkung nur entfaltet, wenn er in Maßen genossen wird.

Kritiker ausgeladen

● Der Vatikan schloß den italienischen Journalisten Domenico del Rio von der letzten Reise des Papstes nach Lateinamerika aus. „Die einmalige vatikanische Sanktion“, bemerkte die schweizerische Zeitung Der Bund, „trifft mit Domenico del Rio einen der bekanntesten, kritischsten und am präzisesten arbeitenden Vatikan-Berichterstatter Italiens.“ Was war geschehen? Er hatte in der römischen Zeitung La Repubblica kritische Kommentare verschiedener Theologen zur Reiselust des Papstes wiedergegeben. Er zitierte den spanischen Theologen Gonzalez Ruiz wie folgt: „Christus wurde von den Mächtigen verfolgt, der Papst wird von ihnen empfangen. Christus wurde vom Teufel mit den Worten versucht: Die Völker der Erde werden dir Beifall spenden, und die Königreiche werden dir zu Füßen liegen. Christus hat den Satan zurückgewiesen, aber der Papst hat die Reiche dieser Welt besucht, und es ist ihm Beifall gespendet worden.“

Das Pressebüro des Vatikans wies den Artikel mit Empörung zurück. Der Chefredakteur der Vatikan-Zeitung Osservatore Romano sprach von der „Entfesselung eines boshaften, hinterlistigen, schmutzigen und antiklerikalen Angriffs auf eine charakteristische Eigenart“ dieses Papstes. Schlußkommentar der schweizerischen Zeitung: „Die offiziöse Vatikan-Zeitung schießt damit weiter übers Ziel hinaus als der von ihr beanstandete Artikel. Del Rio hat weder dem Papst noch anderen vatikanischen Stellen jemals böse Absichten unterstellt.“

Jargon der Jugend

● Die Kluft zwischen Jugend und Erwachsenen wird durch eine allgemeine „Sprachverwirrung“ immer tiefer. Kürzlich beschäftigten sich Geistes- und Sprachwissenschaftler auf einer Tagung in München mit diesem Problem. „Während die Sprachbarrieren auch zwischen den Wissenschaften, zwischen Fachleuten und Laien, Kirche und Welt offenbar immer höher werden, Sondersprachen sich nicht nur in bestimmten Cliquen“ bildeten, sei der Zaun, den die Jugend verbal um sich ziehe, wohl der höchste, hieß es dazu in den Salzburger Nachrichten. Heute sprächen Roller und Teds, Rocker und Popper, Skinheads, Alternative und Öko-Freaks, Fixer und Kiffer in einem Sprachenwirrwarr aneinander vorbei — und erst recht an Erwachsenen über 30. Die Betonung des Häßlichen, Grellen, Schrillen und Schockierenden sei für die Heranwachsenden kreativer Ausdruck von Protest gegen eine bürgerliche Welt.

Teuflische Taktik

● Nicht der Atombombenabwurf auf Hiroschima, sondern die Sprengung des Dammes des Gelben Flusses im Jahre 1983 in China — mehrere hunderttausend Menschen kamen um — war das „vernichtendste Einzelkriegsereignis“. Im Jahre 1978 wurde eine Konvention zur Ächtung dieser Kriegführung unterzeichnet. In einer Studie des Stockholmer Instituts für Friedensforschung wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Gefahr einer Kriegführung durch Umweltzerstörung heute größer ist denn je. Das Magazin Bild der Wissenschaft nennt dafür, gestützt auf einen Bericht der Zeitschrift Scientist, Beispiele: Das Bestäuben des Polareises mit Ruß würde zu einer stärkeren Wärmeeinstrahlung führen und das Eis teilweise zum Schmelzen bringen, was Überschwemmungen zur Folge hätte. Satelliten könnten Halogenwolken ausstoßen, durch die die Ozonschicht stellenweise zerstört und die harte UV-Strahlung auf die Erde treffen würde. Auch könnten Atombomben, richtig plaziert, Erdbeben oder Flutwellen auslösen, Dämme brechen oder Infrastruktureinrichtungen ausschalten. Das Institut schlägt vor, diese „Möglichkeiten der Kriegstaktik“ durch eine Vereinbarung auszuschließen.

Von symbolischem Wert?

● In der katholischen St.-Marien-Kirche in Greektown (Michigan, USA) haben elektronische Kerzen die „echten“ ersetzt. Nicht alle Kirchgänger, so geht aus der Zeitung Detroit Free Press hervor, können sich mit dem Gebrauch dieser neuen Kerzen anfreunden. „Münze in den Schlitz werfen“, lautet die Anweisung auf dem Spendenkasten. Für einen Dollar leuchtet die Kerze 24 Stunden, für zwei Dollar 48 Stunden. „Nehmen Sie den magischen Stab, und berühren Sie mit seinem Ende die Spitze irgendeiner nicht brennenden Kerze“, heißt es in der Anweisung weiter. Der schmale Stab bewirkt das Einschalten der elektronischen Kerzen. Sie flackern sogar und wirken aus einiger Entfernung wie echte Kerzen. John Nader, ein Kirchenvorsteher, erklärte: „Die Symbolik liegt nicht in der Kerze selbst, sondern in dem Licht.“ Doch Rose Hartley, eine 68jährige Kirchgängerin, lehnte die Kerzen ab. „Für mich haben sie überhaupt keinen symbolischen Wert“, meinte sie.

Ein Opfer von Aids

● Die Immunschwächekrankheit Aids forderte nun das Leben einer 66jährigen Nonne in San Francisco. Wie die Lübecker Nachrichten meldeten, hatte sich die Amerikanerin bei einer Bluttransfusion infiziert. Sie war im Juli 1983 am Bein operiert worden. (Vergleiche Erwachet! vom 22. Oktober 1984, Seite 31.)

„Disco-Unfälle“

● Nicht allein der Alkohol, sondern auch die nachwirkende Reizüberflutung spielt eine Rolle bei Verkehrsunfällen nach einem Discobesuch. Das ergab eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in Wien. Aufputschende Musik, Lichteffekte, Videovorführungen und Tanz vermitteln eine Illusion, die am Ausgang der Diskothek nicht schwindet und daher die Hör-, Seh-, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt. Euphorische Stimmung oder schlechte Laune als Folge von „Frust“ in der Diskothek führen zu einem aggressiven Fahrstil und häufig zu gefährlichen Fahrduellen. Der Anteil der Verkehrsunfälle nach einem Discobesuch an der gesamten Unfallzahl in Österreich ist mit 1,6 Prozent zwar nicht allzu hoch, doch 5,6 Prozent aller Toten und 2 Prozent aller Verletzten sind „Disco-Unfällen“ zuzuschreiben.

Bürger gegen Verbrecher

● Regierung und Polizei der Niederlande haben sich besorgt über private „Schutztrupps“ von Bürgern geäußert, die nachts mit Knüppel und Hund durch die Straßen ziehen und nach Gesetzesbrechern Ausschau halten. Der Justizminister warnte vor Bürgerinitiativen, die das Recht in die eigene Hand zu nehmen trachten, um sich gegen die zunehmende Kriminalität zur Wehr zu setzen. Die Polizei befürchtet, daß dies schnell zu nicht mehr kontrollierbarer Willkür führen könnte. Anders werden unbewaffnete Patrouillen angesehen, die eng mit der Polizei zusammenarbeiten. Selbst in Luxemburg bestehen bereits Selbsthilfegruppen, die „einerseits Wohngebäude bewachen und andererseits bereits so weit gehen, ganze Wohnviertel zu kontrollieren“ (Journal).

Bittere Früchte

● Mehr als 70 Jugendliche waren nach einer Massenschlägerei vor einer Kaserne festgenommen worden. Die erkennungsdienstliche Behandlung erforderte Zeit. Von den durch die Nachrichten alarmierten Eltern sollen sich nur zwei Mütter nach dem Verbleib ihrer Sprößlinge erkundigt haben! Beide erklärten, die Kinder würden sich nichts sagen lassen. Eine Mutter fügte hinzu, sie habe auch keine Zeit, da sie nach ... zum Demonstrieren müsse. Die Offenbach-Post nahm dies zum Anlaß, einen kritischen Blick auf jugendliche Demonstranten und ihre Eltern zu werfen.

Gemäß der Zeitung hat die Frankfurter Polizei einen Arbeitsstab gebildet, der sich mit gewalttätigen Jugendgruppen beschäftigt. Nach ihren Erkenntnissen animieren weder Not noch besonders schwierige Verhältnisse im Elternhaus die Jugendlichen zu Ausschreitungen. Doch „sind die 15- bis 19jährigen, die heute bei Straßenkrawallen festgenommen werden, zum überwiegenden Teil Kinder jener Protestler von 1968, die ihre Kinder damals zu jeder Demonstration ... mitschleiften“. Das Blatt führte weiter aus: „Diese sollten bereits ,mit der Muttermilch‘ die wahre Antihaltung einsaugen. Das Experiment ist geglückt. Nur bezieht der Nachwuchs in den Kreis ... [derjenigen], gegen die auf jeden Fall aufzubegehren ihnen von klein auf beigebracht worden ist, nun auch die — zu Unrecht — fassungslosen Eltern ein. Diese jungen Väter und Mütter von 1968 waren stolz auf die antiautoritäre Erziehung, die sie ihren Kindern angedeihen ließen. Heute dürfen sie sich, wenn sie ehrlich sind, nicht wundern, wenn diese Kinder ihnen die bitteren Früchte dieser Erziehung zur Selbstmedikation verabreichen. Die offenkundige Pleite der antiautoritären Erziehung wird ergänzt durch den nicht weniger sichtbaren Bankrott mancher Lehr- und Lernziele und Methoden, die damals in die Schulen Eingang fanden.“ Die Kinder sollten zu protestbewußten Menschen erzogen werden, aber sie lernten nur, zu provozieren.

Seuche Tuberkulose

● Die Hälfte der rund 20 Millionen Tuberkulosefälle in der Welt treten in Indien auf. Tatsächlich ist die Krankheit das größte Gesundheitsproblem des Landes. Wie auf einem Ärztekongreß mitgeteilt wurde, fordert die Tuberkulose in Indien jedes Jahr 500 000 Menschenleben (FAZ).

Streß und Migräne

● Migräne kann unter anderem durch körperliche, aber auch durch psychische Überanstrengung ausgelöst werden. Die Streßforschung hat den letztgenannten Aspekt intensiver untersucht. Wie aus der Zeitschrift Psychotherapie und medizinische Psychologie hervorgeht, haben Überreaktionen auf streßauslösende Situationen einen wesentlichen Anteil an der Entstehung von Migräne. Bei nicht abgebauten Streßreaktionen kommt es zu Verkrampfungen. Menschen, denen psychische Belastungen stärker „unter die Haut gehen“ und die heftiger darauf reagieren, gehören daher häufiger zu den Migränepatienten.

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