Wie kann man sich das Rauchen abgewöhnen?
EIN Raucher muß wirklich den Willen haben, das Rauchen einzustellen. Das ist das Wichtigste. Er benötigt eine starke Motivation. Jacquelyn Rogers, die Gründerin von „Smokenders“ (eine amerikanische Organisation, die Rauchern hilft, sich das Rauchen abzugewöhnen), brachte zum Ausdruck, daß sie sich der Sache der Motivation angenommen habe. Sie sagte: „Wir flößen den Leuten den Glauben ein, daß sie aufhören können.“ Viele Raucher versagen, weil sie Zweifel haben; sie zweifeln an ihrer Fähigkeit durchzuhalten.
Sind die verschiedenen Programme gegen das Rauchen und chemische Präparate eine Hilfe? Einigen haben sie offensichtlich geholfen. Ein starker Raucher sagte: „Ohne diese Hilfe hätte ich das Rauchen nicht einstellen können.“ Doch Dr. Neil Solomon, der diesem Raucher Vitamine, Mineralstoffe und Novocain eingespritzt hatte, gab bezüglich seiner Behandlungsmethode folgendes zu: „Die Behandlung wirkt keine Wunder. Wenn man das Rauchen nicht aufgeben will, wird sie nichts nützen.“
DER WILLE, DAMIT AUFZUHÖREN
Ja, der Erfolg hängt zum größten Teil davon ab, ob der Raucher fest entschlossen ist, das Rauchen einzustellen, oder nicht. Ohne diese Entschlossenheit wird kein Rezept gegen das Rauchen erfolgreich sein. Doch wenn jemand fest entschlossen ist, kann er damit aufhören und muß nicht viel Geld für Mittel ausgeben, die ihm dabei helfen sollen. Neunzig Prozent der ehemaligen Raucher haben das Rauchen ohne diese Mittel eingestellt. In der Zeitschrift World Health heißt es darüber: „Der Hauptfaktor des Erfolges oder des Mißerfolges ist die Willenskraft des Rauchers. Das wird sich nicht ändern. Alles andere sind nur zusätzliche Hilfsmittel.“ Doch wie kann jemand den festen Willen entwickeln, das Rauchen aufzugeben?
Vielen war es eine Hilfe, sich ständig daran zu erinnern, daß das Rauchen lebensgefährlich ist. Eine Ärztin aus dem Süden Miamis (USA), die zugab, daß sie gern rauchte, sagte: „Der einzige Grund, warum ich nicht rauche, ist Furcht.“ Einige Programme gegen das Rauchen sollen diese Furcht wecken, indem der im Körper angerichtete große Schaden hervorgehoben wird. Der Psychologe David M. Fineman beschrieb die negativen Vorstellungen, die ihm und anderen halfen, das Rauchen einzustellen: „Wenn ich eine Zigarette rauchte, dann malte ich mir sogleich aus, was für ein Schaden dadurch meinem Körper zugefügt wurde. Ich versuchte bewußt, mir das vorzustellen.“
Durch diese Methode werden einige aber dennoch nicht genügend motiviert, um mit dem Rauchen aufhören zu können. Eine Hausfrau aus New York sagte deshalb: „Wenn ich zu einem Arzt gegangen wäre und er mir gesagt hätte, ich würde an Krebs sterben, sofern ich das Rauchen nicht aufgäbe, hätte ich es trotzdem nicht geschafft. Das Rauchen war für mich das Wichtigste im Leben, wichtiger als das Essen. Ich habe fast immer geraucht. Ich bin sogar mit einem Aschenbecher in der Hand in der Wohnung herumgelaufen.“ Was für eine Motivation gibt es, die größer ist und starken Rauchern helfen kann, mit ihrer Gewohnheit zu brechen?
Diese Hausfrau aus New York begann, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Als sie erfuhr, daß das Rauchen im Widerspruch zum Gesetz Gottes steht, war sie noch immer nicht entschlossen genug, das Rauchen aufzugeben. Sie sagte: „Ich wollte aufhören, doch ich war so sehr vom Rauchen abhängig. Ich hatte einfach nicht die Kraft, es zu tun.“
Sie erklärte dann, was ihr half, sich schließlich doch dazu durchzuringen, das Rauchen aufzugeben. „Mein Mann nahm die biblische Wahrheit an, die er kennengelernt hatte, gab das Rauchen auf und ließ sich taufen. Darüber freute ich mich sehr. Ich wollte nichts tun, was uns daran hindern könnte, Jehova annehmbaren Dienst darzubringen und ewiges Leben im neuen System der Dinge zu erlangen. Dies veranlaßte mich, ebenfalls das Rauchen aufzugeben.“ Und sie schaffte es!
WAS EINEM HILFT AUFZUHÖREN
Es gibt Hilfsmittel, die unseren Willen, das Rauchen aufzugeben, stärken. Am wichtigsten ist die Hilfe, die uns Gott geben kann. Die eben erwähnte Hausfrau aus New York sagte diesbezüglich: „Ich betete unablässig zu Jehova, und mit seiner Hilfe blieb ich meinem Vorsatz, nie wieder zu rauchen, treu.“ Einige haben jedoch gebetet, konnten aber dennoch nicht das Rauchen aufgeben. Wieso nicht?
Es mag am Zeitpunkt ihrer Gebete gelegen haben. Ein Raucher betete morgens und abends um Kraft. Und wenn ihn seine Schwäche wieder übermannt und er eine Zigarette geraucht hatte, betete er ebenfalls zu Jehova, um ihm zu sagen, wie leid es ihm tue. Ein christlicher Freund fragte ihn: „Benötigst du nicht wirklich Gottes Hilfe in dem Moment, wo du nach einer Zigarette greifst?“ Als der Mann in diesem bestimmten Moment betete, bekam er die Hilfe, die er benötigte, um nicht zu rauchen.
Freunde, die dich in deinem Entschluß bestärken, sind eine wertvolle Hilfe, besonders diejenigen, die es selbst geschafft haben, das Rauchen aufzugeben. Durch sie hast du eine Bestätigung, daß es möglich ist. Suche dir solche Freunde. Unterrichte sie von deinem Entschluß, und bitte sie um ihre Unterstützung.
Wie kann man am besten das Rauchen einstellen? Dadurch, daß man langsam aufhört, indem man jeden Tag weniger Zigaretten raucht? Oder dadurch, daß man es plötzlich, an einem bestimmten Tag, einstellt?
Im Gegensatz zu der Meinung vieler Personen ergab eine umfassende Studie, die an ehemaligen Rauchern durchgeführt wurde, daß Raucher die Entziehungserscheinungen besser überwinden können, wenn sie das Rauchen plötzlich einstellen. Saul M. Shiffman und Murray E. Jarvik, zwei Forscher der Universität von Kalifornien in Los Angeles (USA), sagten: „Wenn Raucher nur langsam aufhören, verlängern sie in Wirklichkeit ihre Qualen, indem sie die Entziehungserscheinungen stoßweise noch verstärken, was sich unmittelbar auf ihre Rauchgewohnheiten auswirkt. Es ist für sie charakteristisch, daß sie wegen der chronischen Entziehungserscheinungen rückfällig werden und wieder soviel rauchen wie vorher.“
Die ersten Tage, nachdem man das Rauchen eingestellt hat, mögen die schwersten sein. Es ist eine Hilfe, über den Nutzen des Nichtrauchens nachzudenken. Zum Beispiel kann man sehr viel Geld sparen. Ein Mann schrieb: „Ich stecke jetzt jeden Tag zwei Dollar in eine Kaffeekanne. Das ist das Geld, das ich früher für Zigaretten ausgegeben habe. Ich habe ausgerechnet, daß ich in den nächsten zwölf Monaten bis zu 700 Dollar sparen werde. Das ist genug, um meiner Frau einen Pelzmantel oder irgend etwas anderes kaufen zu können.“
Viele Raucher haben es mit fester Entschlossenheit geschafft, für ungefähr eine Woche das Rauchen einzustellen. Sie haben die anfänglichen Qualen der Entziehungserscheinungen ertragen. Doch gemäß der Zeitschrift World Health „beginnt gewöhnlich zwischen der ersten und der dritten Woche eine schwierige Phase. Während dieser Zeit werden viele das erstemal rückfällig.“ Man muß also weiterkämpfen.
Immer wenn du meinst, du brauchtest eine Zigarette, atme zwei- oder dreimal tief durch. Stecke dir als Ersatz Rosinen, Nüsse, Sonnenblumenkerne oder etwas Ähnliches in den Mund. Auch kannst du Möhren oder Selleriestücke essen oder Kaugummi kauen. Nimm mehr Flüssigkeit zu dir, jedoch gesunde Getränke wie Frucht- oder Gemüsesäfte oder einfach Wasser. Sieh auch zu, daß deine Ernährungsweise ausgeglichener wird.
Mehr Bewegung kann ebenfalls eine gute Hilfe sein. Vielleicht kannst du es mit Jogging, Tennis, Radfahren oder Schwimmen versuchen. Strecke dich öfter. Sorge für genügend Schlaf. Geh rechtzeitig ins Bett, damit deine Nerven nicht überlastet werden. Richte dein Hauptaugenmerk darauf, zu lernen, wie man sich entspannt. Wenn du wirklich willst, dann kannst du das Rauchen aufgeben.
WARUM SICH DIE ANSTRENGUNG LOHNT
Es bringt viele Segnungen mit sich, wenn man das Rauchen aufgibt. Man verbessert dadurch zum Beispiel seinen Gesundheitszustand und hat die Aussicht, länger zu leben. Doch das ist noch nicht alles. Ein ehemaliger Raucher drückte es folgendermaßen aus: „Ich habe wiederum all die natürlichen und einfachen Freuden entdeckt, die es gibt, zum Beispiel die Freude am Schmecken. Wenn ich im Wald spazierengehe, stelle ich fest, daß nicht mehr alles gleich riecht. Es gibt so viele verschiedene Düfte. Mir ist, als wäre ich in einer ganz neuen Umgebung.“
Der größte Nutzen besteht indes darin, zu erkennen, daß durch das Aufgeben des Rauchens eine Gewohnheit abgestreift wird, die Gott und auch vielen Mitmenschen mißfällt. Wenn du beim Aufgeben des Rauchens Hilfe erhalten möchtest, weil du die Gunst Jehovas erlangen willst, dann schreibe an die Herausgeber der Zeitschrift Der Wachtturm. Sie werden gern einen befähigten Prediger zu dir schicken, der dir mit Freude weitere biblische Belehrung erteilen und moralische Unterstützung geben wird, um dir zu helfen, das Rauchen aufzugeben.